Hallo, liebe SHG-Leiter!
Hier wohl unbemerkt hat der dem Bundesverband Prostatakrebs BPS nahe stehende Professor Dr. Lothar Weißbach in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 11.1.2012 einen ungemein kritischen Bericht über die Deutsche Krebshilfe geschrieben. Nun ist die Deutsche Krebshilfe der fast ausschließliche Geldgeber des BPS, und ich bin mir bewusst, dass ich meine Worte sehr vorsichtig wählen muss, um bei diesem heiklen Thema nicht den Zorn des Moderators zu erwecken. Seine mildeste Form eines Verweises ist die Verschiebung eines unliebsamen Beitrags in die "Plauderecke". Aber da ich Professor Dr. Lothar Weißbach im Rücken habe, kann ich hier schon mal mit etwas weniger Zurückhaltung schreiben.
In einem früheren Beitrag http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...hen-Krebshilfe war ich nach der Analyse des Geschäftsberichts zu dem Ergebnis gekommen, dass die Deutsche Krebshilfe zu wenig für unmittelbar vom Krebs Betroffene tut. Mein Eindruck war, dass im Härtefonds gerade mal soviel Geld an Schwerbetroffene ausgegeben wird, wie man zur Finanzierung eines professionell geplanten Werbeprogramms braucht. Das Gros der Spendengelder "versickert" in Großprojekten der klinischen Forschung. Was die letztendlich für die klinische Praxis hergeben, das liegt in der Ferne und fand im Geschäftsbericht auch keine angemessene Würdigung. Ein Großteil der Gelder wird auch ausgegeben für den Aufbau von Dependances, deren spätere Aufgabe nicht erkenntlich ist.
Geld ist der stärkste Magnet in einer Gesellschaft, und bei einem Spendenaufkommen von fast 100 Mill. Euro im Jahr ist es verständlich, dass es viele ausgestreckte Hände gibt. Aber, in Amerika pflegten wir zu sagen "There's no such thing as a free lunch", schafft die Annahme von Spendengeldern auch Abhängigkeiten. Direkt oder indirekt wird Linientreue erwartet, und für den Bundesverband heisst das, die Anpassung an Vorgaben der Gesellschaft für Urologie. Man braucht sich bei der Deutschen Krebshilfe doch nur Namen, Titel und Funktion der Leute anzusehen, die in Vorstand und Beirat den Kurs bestimmen. Und ob das für einen die Interessen von Patienten vertretenden Verband die bestmögliche Strategie ist, daran hatte ich schon immer große Zweifel. Finanzieren könnte der Verband sich doch auch aus Beiträgen seiner Mitglieder.
Gruß, Reinardo
Hier wohl unbemerkt hat der dem Bundesverband Prostatakrebs BPS nahe stehende Professor Dr. Lothar Weißbach in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 11.1.2012 einen ungemein kritischen Bericht über die Deutsche Krebshilfe geschrieben. Nun ist die Deutsche Krebshilfe der fast ausschließliche Geldgeber des BPS, und ich bin mir bewusst, dass ich meine Worte sehr vorsichtig wählen muss, um bei diesem heiklen Thema nicht den Zorn des Moderators zu erwecken. Seine mildeste Form eines Verweises ist die Verschiebung eines unliebsamen Beitrags in die "Plauderecke". Aber da ich Professor Dr. Lothar Weißbach im Rücken habe, kann ich hier schon mal mit etwas weniger Zurückhaltung schreiben.
In einem früheren Beitrag http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...hen-Krebshilfe war ich nach der Analyse des Geschäftsberichts zu dem Ergebnis gekommen, dass die Deutsche Krebshilfe zu wenig für unmittelbar vom Krebs Betroffene tut. Mein Eindruck war, dass im Härtefonds gerade mal soviel Geld an Schwerbetroffene ausgegeben wird, wie man zur Finanzierung eines professionell geplanten Werbeprogramms braucht. Das Gros der Spendengelder "versickert" in Großprojekten der klinischen Forschung. Was die letztendlich für die klinische Praxis hergeben, das liegt in der Ferne und fand im Geschäftsbericht auch keine angemessene Würdigung. Ein Großteil der Gelder wird auch ausgegeben für den Aufbau von Dependances, deren spätere Aufgabe nicht erkenntlich ist.
Geld ist der stärkste Magnet in einer Gesellschaft, und bei einem Spendenaufkommen von fast 100 Mill. Euro im Jahr ist es verständlich, dass es viele ausgestreckte Hände gibt. Aber, in Amerika pflegten wir zu sagen "There's no such thing as a free lunch", schafft die Annahme von Spendengeldern auch Abhängigkeiten. Direkt oder indirekt wird Linientreue erwartet, und für den Bundesverband heisst das, die Anpassung an Vorgaben der Gesellschaft für Urologie. Man braucht sich bei der Deutschen Krebshilfe doch nur Namen, Titel und Funktion der Leute anzusehen, die in Vorstand und Beirat den Kurs bestimmen. Und ob das für einen die Interessen von Patienten vertretenden Verband die bestmögliche Strategie ist, daran hatte ich schon immer große Zweifel. Finanzieren könnte der Verband sich doch auch aus Beiträgen seiner Mitglieder.
Gruß, Reinardo
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