Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Chemotherapie bei einem PSA-Wert von 4?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Chemotherapie bei einem PSA-Wert von 4?

    Hallo,

    ich leide neben meinem Prostatacarcinom auch an einem Multiplen Myelom (Knochenmark-Tumor). Ich habe mich in der Uniklinik Würzburg, die für die Behandlung dieses Tumors einen guten Ruf hat, untersuchen lassen und soll mich in wenigen Wochen einer Chemotherapie unterziehen.

    Nun ist die Standardtherapie für Multiples Myelom eine Behandlung mit Chemotherapeutica wie Melphalan oder Bendamustin. Wegen meines Prostatacarcinoms will der behandelnde Arzt aber ein Taxan (Docetaxel ?) einsetzen, um auch diesen Tumor zu erfassen. Taxane sind aber beim Multiplen Myelom unüblich und werden meines Wissens beim Prostatacarcinom erst im sehr fortgeschrittenen Stadium verwendet. Bei mir ist der PSA-Wert zur Zeit etwa 4 und ich habe noch keine Hormonblockade erhalten. Von einem fortgeschrittenen Stadium kann man da nicht sprechen. Ich befürchte deshalb, dass die Therapie weder das eine noch das andere richtig erfasst.

    Ist bei meinem PCa-Stadium überhaupt ein Effekt mit Taxanen zu erwarten?

    Gruß Peter

    #2
    Hallo Peter
    kann Dir natürlich keinen Rat zu dieser Situation geben.
    Allerdings einige Erfahrungen aus dem eigenem familiären Bereich mitteilen.
    Mein Bruder hatte ein Multiples Myelom und ich selbst Prostatakrebs (auch mit PSA 4 erkannt).
    Die etwas simple, laienhafte Feststellung ist kurz zusammengefasst: Meine Krebserkrankung war im Vergleich zu dem Multiplen Myelom meines Bruders geradezu eine Kleinigkeit.
    Dies kann man natürlich nicht auf andere bzw. Deinen Fall übertragen aber ich meine schon, dass die Behandlung des MM absoluten Vorrang haben sollte und kann deshalb auch Deine Bedenken gut verstehen. Vielleicht kannst Du dazu auch eine 2. Meinung von einem wirklich erfahrenem Experten einholen. Letztlich mußt Du die Entscheidung mittragen. Ich wünsche Dir recht viel Glück.
    Herzl. Grüße, Carlos

    Kommentar


      #3
      Hallo Peter,

      welche Fachrichtung vertritt denn der behandelnde Arzt? Ich denke, er sollte Onkologe sein, um eine richtige Abwägung treffen zu können. Nach meinem laienhaften Verständnis sollte zuerst die Baustelle MM optimal angegangen werden. Die Baustelle PCa hat Zeit, und eine Chemotherapie (dann mit einem Taxan) wird ohnehin erst gemacht, wenn der Patient kastrationsresistent (früher: "hormonrefraktär") geworden ist. Das kann bei Dir noch nicht der Fall sein.

      Ralf

      Kommentar


        #4
        Hallo Peter,
        obwohl Du durch Dein Multiples Myelom in einer besonderen Situation bist, die in allen Therapieentscheidungen berücksichtigt werden muss, möchte ich Dir ein paar Überlegungen aus meiner Sicht mitteilen.
        Wert zur Zeit etwa 4 und ich habe noch keine Hormonblockade erhalten
        Du solltest klären, ob in Deinem Sonderfall anstatt einer Chemotherapie nicht eine Hormonblockade mit dem Medikament "Abiraterone" möglich ist. Sollte sich die Krankenkasse sperren, wäre auch zu überlegen, ob Du nicht eine herkömmliche Hormontherape (1-,2- oder 3-fach) der Chemo vorziehen solltest.
        Taxane...werden meines Wissens beim Prostatacarcinom erst im sehr fortgeschrittenen Stadium verwendet
        Das ist meines Wissens nach eine veraltete Ansicht, die leider immer noch Patienten vermittelt wird. Besser ist es, niedriges Tumorvolumen (niedriger PSA-Wert) mit den stärksten zur Verfügung stehenden Waffen zu bekämpfen. Vor der Chemotherapie steht meistens die oben genannte Hormontherapie. Erst wenn diese nicht mehr wirkt (wenn der Tumor kastrationsrefraktär geworden ist) folgt die Chemo. Aber auch hier gibt es keine feste Regel. Es gibt durchaus die Möglichkeit, Hormonblockade und Chemotherapie miteinander zu verbinden.

        Meine 1. Chemotherapie hatte ich mit gutem Erfolg bei einem PSA-Wert von 4,43. Ich schließe mich der Empfehlung von Carlo an, mindestens eine 2. Meinung einzuholen. Wurden bildgebende Verfahren eingesetzt? Je nach Ergebnis stünden weitere Optionen wie Bestrahlung, Lymphknotenektomie etc. offen.

        Das wars für den Moment. Ich wünsche Dir alles Gute.

        Gruß
        WernerS

        Kommentar


          #5
          Hallo Ralf,

          vielen Dank für deinen Beitrag. Der behandelnde Arzt ist Onkologe. Er ist sogar Chefarzt der Onkologie/Hämatologie. Ich habe mittlerweile den abschließenden Untersuchungsbefund erhalten und ich zitiere daraus: "Wir besprachen eine individualisierte Therapie, in der Substanzen, die auch Wirksamkeit auf ein Prostata CA haben, verwendet werden sollen. So hat beispielsweise NabPaclitaxel kürzlich Wirksamkeit auch beim Myelom nachgewiesen." Das klingt nicht nach umfangreicher Erfahrung und ich fühle mich da so etwas als Versuchskaninchen.

          Vielen Dank auch für die anderen Beiträge!

          Peter

          Kommentar

          Lädt...
          X