Hallo Fortgeschrittene,
Vor 3 Monaten hat sich eine Stelle im Unterkiefer, bei der ich zuerst an eine kleine Zahnfleischverletzung dachte, als Kiefernekrose herausgestellt. Nach ca. 3-jähriger regelmäßiger Zometa-Therapie besteht offenbar doch ein deutlich höheres Risiko, als es meist verharmlosend dargestellt wird. Der Verband der Kieferchirugen spricht ebenfalls von einem erheblich höheren Risiko.
Die Sache bescherte mir einen 2-wöchigen stationären Krankenhausaufenthalt mit 2 Kieferoperationen. Jetzt, gut 8 Wochen danach drückt sich wieder der scharfkantige Kiefernochenrand, wo ein Backenzahn gezogen und nekrotische Knochenmasse entfernt wurde, durch die transplantierte Mundschleimhaut durch.
D.h. ich muß die Prozedur nochmals durchlaufen, falls es überhaupt noch einmal gemacht werden kann. Kiefernekrosen werden chirugisch als nahezu unheilbare Krankheiten angesehen und bedeuten für die Betroffenen ein ganz erhebliches Übel.
Der Hinweis auf gute Zahnpflege und regelmäßige Zahnkontrolle ist schön und gut, aber meist entwickelt sich ein kariöser Befall unter einer Füllung oder Krone unbemerkt und dann ist es zu spät, wenn es festgestellt wird!
Die Knochenkrebshemmende Eigenschaft von Bisphosphonat beruht ja auf der "Versiegelung" der Knochenoberfläche, durch die die Durchblutung der Knochenoberfläche aber deutlich reduziert wird. Da Krebszellen bekanntlich eine Blutversorgung benötigen, wird der schützende Effekt plausibel. Durch die reduzierte Durchblutung wird aber auch das Risiko einer Infektion deutlich erhöht.
Eine weitere fatale Sache ist, das diese "Versiegelung" sehr dauerhaft auf dem Knochen verbleibt. Es sind bisher keine Halbwertszeiten bekannt.
D.h. unbedingt nötige Zahnbehandlungen erfordern höchste Sicherheitsmaßnahmen, auch Implantate sind nicht mehr möglich.
Vor diesem Hintergrund ist zu überlegen, ob eine monatliche Verabreichung überhaupt erforderlich ist und nicht in erster Linie der Gesundheit des Herstellers dient. Es gibt Untersuchungen mit betroffenen Brustkrebspatientinnen, in denen ein vorbeugender Schutz mit 6-monatiger Verabreichung, und im Falle bereits vorhandener Knochenmetastasen bei 3-monatiger Behandlung der Krankheitsfortschritt durch Verkürzung der Intervalle nicht verringert werden konnte.
Ein gewisser Trost ist daher, daß das neuere (und wirksamere) Präparat Denosumab im Knochen wieder abgebaut wird. Das Risiko der Knochen-Nekrose ist allerding bei Denosumab gleich hoch.
Grüße, Peter
Vor 3 Monaten hat sich eine Stelle im Unterkiefer, bei der ich zuerst an eine kleine Zahnfleischverletzung dachte, als Kiefernekrose herausgestellt. Nach ca. 3-jähriger regelmäßiger Zometa-Therapie besteht offenbar doch ein deutlich höheres Risiko, als es meist verharmlosend dargestellt wird. Der Verband der Kieferchirugen spricht ebenfalls von einem erheblich höheren Risiko.
Die Sache bescherte mir einen 2-wöchigen stationären Krankenhausaufenthalt mit 2 Kieferoperationen. Jetzt, gut 8 Wochen danach drückt sich wieder der scharfkantige Kiefernochenrand, wo ein Backenzahn gezogen und nekrotische Knochenmasse entfernt wurde, durch die transplantierte Mundschleimhaut durch.
D.h. ich muß die Prozedur nochmals durchlaufen, falls es überhaupt noch einmal gemacht werden kann. Kiefernekrosen werden chirugisch als nahezu unheilbare Krankheiten angesehen und bedeuten für die Betroffenen ein ganz erhebliches Übel.
Der Hinweis auf gute Zahnpflege und regelmäßige Zahnkontrolle ist schön und gut, aber meist entwickelt sich ein kariöser Befall unter einer Füllung oder Krone unbemerkt und dann ist es zu spät, wenn es festgestellt wird!
Die Knochenkrebshemmende Eigenschaft von Bisphosphonat beruht ja auf der "Versiegelung" der Knochenoberfläche, durch die die Durchblutung der Knochenoberfläche aber deutlich reduziert wird. Da Krebszellen bekanntlich eine Blutversorgung benötigen, wird der schützende Effekt plausibel. Durch die reduzierte Durchblutung wird aber auch das Risiko einer Infektion deutlich erhöht.
Eine weitere fatale Sache ist, das diese "Versiegelung" sehr dauerhaft auf dem Knochen verbleibt. Es sind bisher keine Halbwertszeiten bekannt.
D.h. unbedingt nötige Zahnbehandlungen erfordern höchste Sicherheitsmaßnahmen, auch Implantate sind nicht mehr möglich.
Vor diesem Hintergrund ist zu überlegen, ob eine monatliche Verabreichung überhaupt erforderlich ist und nicht in erster Linie der Gesundheit des Herstellers dient. Es gibt Untersuchungen mit betroffenen Brustkrebspatientinnen, in denen ein vorbeugender Schutz mit 6-monatiger Verabreichung, und im Falle bereits vorhandener Knochenmetastasen bei 3-monatiger Behandlung der Krankheitsfortschritt durch Verkürzung der Intervalle nicht verringert werden konnte.
Ein gewisser Trost ist daher, daß das neuere (und wirksamere) Präparat Denosumab im Knochen wieder abgebaut wird. Das Risiko der Knochen-Nekrose ist allerding bei Denosumab gleich hoch.
Grüße, Peter
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