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Befund nach Prostataentfernung

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    Befund nach Prostataentfernung

    Hallo an das Forum,
    ich hatte im vergangenen Jahr schon einmal geschrieben. Mein Mann hatte einen PSA von 15 und sich entschieden abzuwarten und den weiteren Verlauf zu überwachen. Da dieser sich jedoch nicht veränderte, entschied er sich zu einer Totaloperation mit dem Befund, den ich jetzt einstellen möchte.

    Prostatakarzinom pT2c, pNO, RO, MO
    Gleason 7 = 3+4, PSA 15,59

    Therapie
    Laparoskopische roboterassistierte radikale Prostatovesikulektomie mit pelviner Lymphadenektomie beiderseits ohne Erhalt der Gefäßnervenbündel.
    Laparoskopische Adhäsiolyse des colon sigmoideum

    Histologie
    Radikales Prostatovesiculektomiepräparat mit einem in beiden Lappen wachsendes Adenocarcinom der Prostata. Rechtsseitige Perineuralscheideninfiltration. Britflächige Ausdehnung rechts-, fokal auch links bis zur tuschemarkierten äußeren Absetzungsfläche. Kontinuierliche Tumorausläufer in die Apex mit hier knapp tumorfreiem Rand. Tumorfreie vesicale Absetzungsfläche. Tumorfreie Samenblasen rechts und links. Tumorfreie Samenleiterabsetzungsränder rechts und links. Tumorfreies nachrezisiertes Gewebe von periprostatisch dorso-lateral links und rechts. Tumorfreies Nachresektat von apical.
    8 tumorfreie Lympfknoten von der echten Seite. 13 tumorfreie links von ilical und obturatorsch.
    pTNM-Klassifikation:
    pT2c, pNO(0/21) RO, LO, VO. Nervenscheideninfiltration: Posotiv, Gleason Score 7=3+4 (30 %). Kombiniertes zytomorphologisches Grading: G 3a

    Keine Knochenmetastisierung.

    Können Sie mir dazu etwas sagen?

    Mit dem besten Dank

    Emilie

    #2
    Hallo,

    das ist doch an sich ein relativ guter Befund!

    T2a Der Tumor hat zwar beide Prostatalappen befallen, befindet sich aber noch in der Kapsel.

    Jetzt kommt es ganz auf die PSA-Nachkontrolle an. Nach ca. 6 - 8 Wochen müsste der PSA auf 0 sein, was mit der untersten Grenze der Messmöglichkeiten des Labors ausgedrückt wird z.B. < 0,01 oder < 0,04. Da beachten Sie bitte das kleiner als Zeichen vor dem Wert, das bedeutet, dass der PSA-Wert nicht mehr gemessen werden kann.

    N0 (Notes = Lymphknoten sind frei
    R0 (Resektionsrand ist frei)
    L0 (Lymphbahnen sind frei)
    V0 (Venenbahnen sind frei)
    M0 (keine Metastasen vorhanden. Meine Anmerkung: Das müsste wohl besser heißen MX, keine gefunden. Denn Mikrometastasen sind in der Bildgebung noch nicht nachzuweisen.

    Der einzige Wehrmutstropfen ist der Gleason Score 7a, der auf einen mittelaggressiven Krebs hinweist.

    Ihr Mann hat eine gute Prognose auf Rezidivfreiheit!

    Gruß

    Hansjörg Burger

    PS: Hier können Sie selbst mehr nachlesen:


    Patienten-Ratgeber: Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom: http://www.krebsgesellschaft.de/down...009-pl-pca.pdf

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      #3
      Lieber Herr Burger,
      ich bedanke mich bei Ihnen.
      So ist das alles verständlich.
      Mein Mann befindet sich zur Zeit in Reha, wo auch bereits die erste PSA-Messung stattgefunden hat. Der PSA-Wert lag bei < 0,0187. Die Op war am 27.01.
      Dankeschön
      Emilie

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        #4
        Hallo Emilie,

        das ist ein opitmaler Wert! Sie können zuversichtlich und getrost in die Zukunft blicken!

        Gruß

        Hansjörg Burger

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          #5
          Herr Burger,
          ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei Ihnen bedanken.
          Sie machen mir Mut, denn das letzte Jahr war für mich belastender als für meinen Mann, der das ganze mit viel Optimismus und innerer Ruhe verarbeitet, obwohl noch nicht kontinent und wohl auch impotent.
          Liebe Grüße Emilie

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            #6
            Hallo Emilie,

            das mit der "Impotenz" stimmt nicht ganz.

            Auf jeden Fall kann Ihr Mann nach der OP keine Kinder mehr zeugen, weil die dafür notwenigen Organe wie Prostata, Samenleiter und Samenblasen komplett entfernt wurden.

            Was die meisten Männder als impotent bezeichnen, ist die fehlende natürliche Erektionsfähigkeit und die setzen sie einfach mit Impotenz gleich, weil sie sich ein Sexualleben ohne Ejakulation und Erektion nicht vorstellen können.

            Die Orgasmusfähigkeit bleibt jedoch erhalten, weil die Orgasmusnerven einen anderen Verlauf als die Erektionsnerven nehmen und bei der OP nicht tangiert werden.

            Wenn bei Ihrem Mann eine sexuelle Anredung vorhanden ist und seine Penisspitze manipuliert wird, dann erlebt er einen Orgasmus auch ohne Gliedversteifung.

            Viele Paare führen mit Ersatzbefriedigung nach einer Op ein erfülltes und glückliches Sexualleben.

            Für die Paare, die auf einen traditionellen Geschlechtsverkehr nicht verzichten wollen und können, gibt es 5 Hilfsmittel, um eine Erektion herbeizuführen.

            Damit bei Ihrem Mann die Schwellkörper im Penis nicht verkümmern, rate ich ihm zur Anwendung des Kieler Konzeptes:

            http://www.aerztezeitung.de/medizin/...z-nach-op.html

            http://www.kup.at/journals/abbildungen/gross/5612.html


            Bestimmt wird er in der AHB dahingehend geschult.

            Jedoch machen die meisten Urologen den Fehler, dass sie einfach PDE-5-Inhiboren (Viagra, Cialis oder Levitra) verordnen. Diese Mittel wirken aber nur, wenn zumindest noch teilweis erhaltene Nervenstrukturen vorhanden sind, was bei einem nicht Nervschonend Operierten in der Regel nicht der Fall ist.

            In diesem Fall soll nach Prof. Jünemann die Schwellkörpererhaltungstherapie mit niedrigdosierten SKAT-Spritzen durchgeführt werden.

            Jünnemann macht den Erhalt von Nervengewebe an natürlichen nächtlichen Erektionen fest, die er per NPTR misst.

            Gruß

            Hansjörg Burger

            PS: Wenn die Frage der Hilfsmittel für Sie akut wird, können Sie mich gerne unte der Beratungs-Nr. unserer SHG anrufen: 0621/721422.

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              #7
              Herr Burger,
              es heißt doch aber in dem Op-Bericht
              "beiderseites, ohne Erhalt der Gefäßnervenbündel"
              ich versteh das so, dass keine Erektion mehr stattfinden kann.
              Auch nicht mit Hilfsmitteln, außer vllt. mit einer Pumpe.
              Emilie

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                #8
                Hallo Emilie,

                das betrifft "nur" die Erektion.

                Damit funktkionieren die Tabletten wie Viagra und Co. in der Regel nicht mehr, weil eben die Nervenbündel fehlen. Aber trotzdem auf jeden Fall einige Versuche auch mit den PDE-5-Inhibitoren starten, weil wirklich niemand genau vorhersagen kann, wie es um das Nervenbündel steht. Manchmal können sich auch Nerven regenerieren und wieder zusammenwachsen. Ich kenne aus einer Studie den Fall, da kam es bei einem nicht Nervschonend Operierten nach 3 Jahren wieder zur natürlichen Erektion. Das ist aber aus meiner Sicht wie ein Sechser im Lotto!

                Die anderen Hilfsmittel funktionieren auch ohne Erektkionsnerven:

                1.) SKAT-Spritzen
                2.) MUSE (Applikator)
                3.) Vakuumpumpe
                4.) hydraulisches Penisimplantat.

                Gruß

                Hansjörg Burger

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                  #9
                  Das werde ich meinem Mann alles berichten, bzw. lesen lassen.
                  Ihre Telefonnummer hab ich ja. Falls mein Mann konkrete Fragen haben sollte. Aber das ist zur Zeit wahrlich nicht das wichtigste.
                  Lieben Gruß
                  Emilie

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                    #10
                    Hallo Herr Burger und
                    an alle anderen Forenmitglieder
                    wir hatten Anfang des Monats miteinander geschrieben.
                    Ich hab da noch die Frage nach Nahrungsergänzungsmitteln, bzw. Ernährungsumstellung.
                    Gibt es da Erfahrungen, um evtl. Mikroorganismen nicht wieder zum Ausbruch kommen zu lassen?
                    Liebe Grüße
                    Emilie

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                      #11
                      Hallo liebe Emilie,

                      geben Sie kein unnützes Geld für irgendwelche Zusatzmittelchen aus, die nichts nützen oder deren Wirkung nicht bewiesen ist.

                      Es reicht eine "gesunde" Ernährung nach den Regeln der mediteranen oder asiatischen Ernährung.

                      Sport ist übrigens eine der besten Rezidiv-Prophylaxen bei Krebs, sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining.

                      Liebe Grüße

                      Hansjörg Burger

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                        #12
                        Ich kann euch das Buch "Die 8 Anti- Krebsregeln" von Dr. Johannes Coy empfehlen,
                        hat uns sehr geholfen, dort sind Grundlagen zur gesunden Ernährung anschlaulich erklärt,
                        diese sind für alle (Gesunde, an Krebs Erkrankte und Geheilte) empfehlenswert!

                        Weiterhin gute Besserung und alles Gute,
                        Verona

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                          #13
                          Ich bedanke mich sehr. Vielen Dank und ich werde weiter schreiben..
                          Mein Mann kommt heute aus seiner Reha zurück. Ich bin gespannt was er zu berichten hat.

                          Einen schönen Tag heute noch. Es ist bei uns zur Zeit wunderschön.
                          Emilie

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