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PET-Cholin-Ein Erfahrungsbericht

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    PET-Cholin-Ein Erfahrungsbericht

    Hallo an alle Forumsteilnehmer,

    heute möchte ich meinen ersten Beitrag ins Forum stellen, und zwar einen Erfahrungsbericht über das PET-Cholin. Dieser ist umfangreicher geworden, als wie ich zuerst geplant hatte. Aber ein Erfahrungsbericht ist keine technische Beschreibung, und da der Zeitraum bei mir fast zwei Jahre war bis zur endgültigen Diagnose, ist dann der Bericht eben länger geworden. Er zeigt aber auch die Unzulänglichkeiten der alten Verfahren, und was man an wichtige Zeit gewinnen und sich an Unannehmlichkeiten ersparen kann. Ich hoffe, damit Personen, bei denen erhöhte PSA-Werte festgestellt wurden und wenn diese frühzeitig zu diesem Forum stoßen, eine Entscheidungshilfe über den weiteren diagnostischen Weg geben zu können. Nachstehend nun mein Beitrag.

    Knut

    Pet-Cholin – Ein Erfahrungsbericht

    Es gibt zwar im „KISP“ eine Beschreibung über das PET-Cholin, aber im Forum habe ich keine Erfahrungsberichte gefunden. Ich möchte deshalb über meine Erfahrung mit diesem relativ neuem Diagnostikverfahren berichten, und es gleich vorweg nehmen, dass diese in jeder Beziehung sehr positiv waren.
    Um meine Begeisterung für PET-Cholin zu verstehen, muss ich meine Krankheitsvorgeschichte erläutern.
    März 2004 hatte ich plötzlich Wasser in beiden Unterbeinen. Die Blutuntersuchung beim Hausarzt in Spanien (ich lebe in Spanien) ergab deutlich zu geringen Anteil rote Blutkörperchen, zu niedriger Eisen- und Eiweißspiegel. Nun begannen die Untersuchungen: Urin- und Stuhlprobe, US von Blase, Nieren und Prostata, CT vom Unterbauch dann weiter in Deutschland Überprüfung des Lymphsystems, Herz- und Leberkontrolle mit diversen Blutuntersuchungen. Alle Befunde waren negativ. Bei der Prostata hieß es jeweils vergrößert dem Alter entsprechend, aber Gewebe homogen, keine Auffälligkeiten.
    Ende August 04 hatte ich wieder einmal ein intensives Gespräch mit meinem Hausarzt über mein Problem und dabei wurde auch noch einmal die Prostata angesprochen, und wir stellten fest, dass bei den vielen Blutuntersuchungen nie der PSA bestimmt wurde. Von früheren- vor 2000- Routineuntersuchungen in Deutschland wusste ich, dass dieser immer zwischen 1,5 und 1,8 lag.
    Das Ergebnis im September 04 ergab einen PSA = 6,49. Der konsultierte deutsche Urologe in Spanien schlug dann zur Absicherung eine Stanzbiopsie vor, die im November 04 mit 10 Stanzen von ihm durchgeführt wurde. Der histopathologische Befund war negativ und somit für mich großes Aufatmen. Übrigens das Wasser in den Unterbeinen war auch verschwunden und ist bis heute nicht mehr aufgetreten.
    Der nächste PSA in Mai 05 war 7,5 und in August 05 dann 8,4, so dass ich bei dem selben Urologen Ende August eine zweite Biopsie mit 12 Stanzen durchführen ließ, bei der ich mir dann noch eine schwere Sepsis einhandelte. Der pathologische Befund war wieder negativ mit dem Hinweis, dass eine schwere Prostatitis vorliegen würde.
    Der nächste PSA vom Dezember 05 war 13,1. Der starke Anstieg wurde auch auf die Sepsis zurückgeführt, und ich nahm dann 4 Wochen Antibiotikum. Der PSA war dann, am 10.1.06 gemessen, 10,3 und das freie PSA- zum ersten Mal gemessen- kleiner 5 %, was natürlich schon sehr bedenklich war.
    Mein Urologe in Spanien schlug Schälung der Prostata vor, um mehr Gewebe für die pathologische Untersuchung zu haben. In der Uniklinik Heidelberg wurde eine Sättigungsbiopsie vorgeschlagen mit 35 – 40 Stanzen unter Narkose, und ich vereinbarte einen Termin zur Durchführung. Mein Hausarzt in Spanien riet mir dann von der Sättigungsbiopsie dringend ab und meinte, dass nach so vielen Stanzen meine Prostata ein Schweizer Käse wäre und sicherlich erhebliche Probleme mit Vernarbungen unter Umständen dann eine chronische Prostatitis auftreten könnten. Er schlug eine PET-Untersuchung vor und meinte, damit könnte man alles finden. Ich suchte mir dann im Internet die Adressen in Deutschland heraus, und meine Frau machte dann die telefonische Kontaktaufnahme und fand heraus, dass in meinem Fall wohl nur über ein PET-Cholin eine sichere Diagnose möglich wäre, und diese Anlage im süddeutschen Raum nur im Klinikum München Rechts der Isar und in der Universitätsklinik Ulm vorhanden wäre.
    Am 26.4.06 hatte ich dann einen Untersuchungstermin in Ulm. Die PET-Cholin Anlage ist eine moderne offene Anlage mit einem etwas engeren zylindrischen Teil von etwa 50 cm Länge und öffnet sich dann nach beiden Seiten stark konisch, so dass keine Platzangst wegen Beengung aufkommt. Man liegt bequem auf einem Schlitten, der von der Anlage gesteuert hin- und herfährt, und die Untersuchung dauert etwa 20 Minuten. Vorher bekommt man an der Hand eine Kanüle angelegt, um während der Untersuchung die Kontrastflüssigkeit einzuleiten bzw. vorher das radioaktive Cholin einzugeben, das sich dann vorrangig im Gewebe des Prostatakarzinoms anreichern soll.
    Eine Stunde nach der Untersuchung erfolgte dann die Ergebnisbesprechung beim Professor. Anhand von DIN A3 Farbausdrucken erläuterte er die Ergebnisse und zeigte, dass in der Prostata zwei Stellen mit Cholinanreicherung waren, die voraussichtlich Karzinome sind. Er meinte aber, dass wir uns nicht große Sorgen machen müssten, da dies heilbar wäre. Meine Frau und ich wollten schon etwas erleichtert aufstehen und uns verabschieden, da kam dann vom Professor, aber wir haben noch weitere Entdeckungen gemacht, die sehr bedenklich sind. Er zeigte dann auf weiteren Farbausdrucken einen großen Knoten im Bauchraum, in der rechten Armachsel und am Hals. Es wurde dann noch vormittags am Lymphknoten in der rechten Achsel eine Feinnadelbiopsie durchgeführt. Nachmittags erhielt ich telefonisch das Ergebnis mit Verdacht auf ein indolentes Lymphom. Der Arzt sagte aber, dass die Probe nicht ausreichend ist, um eine verbindliche Diagnose zu stellen, und schlug vor, am nächsten Tag eine Rückenmarkpunktion zu machen. Ich sagte zu und war dann erst einmal im Internet beschäftigt, mich über Lymphome und deren Konsequenzen zu informieren. Die Prostata war nun Nebenschauplatz geworden.
    Am nächsten Morgen erfolgte die Punktion mit Flüssigkeit- und Knochenentnahme. Nachmittags erhielt ich dann telefonisch das Ergebnis negativ- alles normal, wobei sich dies auf die Untersuchung der Flüssigkeit, die im eigenen Abteilungslabor durchgeführt wurde, bezog. Das Material zur Knochenmarkhistologie wurde an die Pathologie gegeben, wobei man mir schon sagte, dass das Ergebnis voraussichtlich auch negativ sein wird, da, wenn in der Flüssigkeit nichts gefunden wird, erfahrungsgemäß auch im Knochenmark nichts vorliegt. So war es dann auch, und es wurde der 7.6.06 als Termin in der Chirurgie für die Lymphknotenentnahme rechts axillär vereinbart, um genügend Material für eine Diagnose zur Verfügung zu haben.
    Da es sicherlich von Interesse ist, gebe ich nun nachstehend den Befundbericht des Universitätsklinikum Ulm Abteilung Nuklearmedizin im Originaltext wieder (Eine CD über alle PET-Aufnahmen habe ich auch erhalten):

    Wir berichten über die C-11-Cholin-PET/CT-Untersuchung, die wir bei Ihnen am 26.4.06 durchgeführt haben.

    Klinische Angaben:
    Erhöhte PSA-Werte, zuletzt 9,5 ng/ml im Vorfeld zweimal negative Stanze, zuletzt am 30.8.05 bei einem damaligen PSA-Wert von 13,5 ng/ml. Nach antibiotischer Therapie geringgradiger Abfall auf den zuletzt gemessenen Wert von 9,5 ng/ml. Cholin-PET/CT mit der Frage V.a. Prostatakarzinom.

    Technik:
    I. v. Applikation von 1051 MBq C-11-Cholin. Ca. 10 Minuten später statische Aufnahmen/Multi-Slice-Spiral-CT i.v. KM vom Hals bis zur Leiste mit dem GE PET/CT. Gemessene Transmission. Iterative Rekonstruktion.

    Befund:
    1. Intraprostatisch im mittleren Drittel rechts peripher bei 11 Uhr fokale Cholin-Anreicherung, weiter cranial links bei 1 bis 2 Uhr, ebenfalls in der Peripherie gelegene fokale Cholin-Mehrspeicherung. Die Samenblasen stellen sich unauffällig dar.
    2. Kein Nachweis pathologisch vergrößerter oder pathologisch Cholin-anreichender pelviner L.K.
    3. Mesenterial gelegener großer, intensiv Cholin-speichender LK (32x21 mm), axillär rechts ein weiterer (16x30 mm) sowie ein kleinerer LK (max. 15 mm), auch hier mit fokaler Cholinanreicherung. Hoch cervikal rechtsseitig retromandibulär zentral hypodenser, ebenfalls intensiv Cholin-mehrspeichernder LK, nicht ganz im Untersuchungsfeld gelegen (31x20 mm).
    4. Im Knochenfenster kein Nachweis osteoblastischer oder osteolytischer Prozesse.
    5. Im Lungenfenster in der Nähe des Interlobs rechts kleine Verdichtung (10 mm), drüber hinaus kein Nachweis intrapulmonaler Rundherde, Infiltrate und Ergüsse.

    Zusammenfassende Beurteilung:
    1. Befund vereinbar mit lokal begrenztem Prostata-Karzinom.
    2. Pathologisch vergrößerte und pathologisch Cholin-anreichernde LK cervikal, rechts axillär sowie mesenterial. Eine noch am selben Tag durchgeführte Feinnadel-Aspirationszytologie in der Inneren Medizin III im Hause brachte den zytologischen V. a. indolentes maglignes Non-Hodghin-Lymphom, z.B. follikuläres Lymphom Grad I.

    Soweit der Bericht in seinem Medizin-Deutsch, aber ich meine, dass dieser am besten wieder gibt, welche Möglichkeiten dies Diagnoseverfahren bietet.

    Nun noch kurz der weitere Verlauf:
    Am 7.6.06 wurde der axilläre Knoten in der Universitätsklinik entnommen. Ich hatte aber meinen Nebenschauplatz Prostata nicht aus den Augen verloren und mir für den Einlieferungstag einen Termin in der Urologie geben lassen. Der Professor sagte mir gleich, dass bei meiner Daten/Befundlage ich mit einem Prostata-Karzinom rechnen muss, und es wurde dann gleich ein Stanztermin frühmorgens 7:15 Uhr- ich wurde terminlich eingeschoben- für den 8.6.06 festgelegt. Der ausführende Arzt hatte sich die PET-CD von der Abteilung Nuklearmedizin besorgt und führte über die Aufnahmen und Rektal-Sonografie dann gezielt die Stanzen durch, und zwar 11x.

    Der Befund war:
    Prostatakarzinom im Stadium T2c GIIb N0 M0 Gleason Score 3 + 4 = 7

    Ich habe dann noch eine Zweitmeinung bei Prof. Bonkhoff eingeholt, die mit Gleason Score 4 + 3 = 7 noch etwas ungünstiger ausfiel. Das Ergebnis der DNA-Analyse steht noch aus.
    Als Therapie habe ich mich für eine DHB entschieden, und diese am 28.7.06 begonnen.
    Der Befund vom Lymphknoten war negativ. Es konnte kein Nachweis auf ein maglignes Lymphom gebracht werden, und es wurden auch keine Mikrometastasen vom Prostatakarzinom gefunden.

    Zusammenfassung:
    Bei erhöhten PSA-Werten und sonst keinen weiteren Auffälligkeiten an der Prostata kann mit dem PET-Cholin mit hoher Wahrscheinlichkeit
    80 % nachgewiesen werden, ob ein Prostatakarzinom vorliegt und gegebenenfalls schon weitere Bereiche betroffen sind. Mit dem Ergebnis ist dann eine gezielte Stanzbiopsie durchführbar mit dann voraussichtlich mehreren positiven Stanzen, die eine aussagefähige Diagnose erlauben.


    Zuletzt geändert von Gast; 22.09.2006, 22:27.

    #2
    Hallo Knut,

    danke für den interessanten Erfahrungbericht.
    Berichte doch demnächst auch über Deine weiteren Erfahrungen mit der DHB.
    Ich drücke Dir alle Daumen, dass Du damit die richtige Entscheidung getroffen hast.

    Alles Gute für die Zukunft

    Friedhelm

    Kommentar


      #3
      Hallo Knut!
      Danke für diesen ausführlichen und informativen Bericht über PET-Cholin
      Dazu würde mich noch Folgendes interessieren:

      Ich lese (an anderer Stelle):

      Zitat: „Durch diesen neuesten Ansatz der funktionellen Bildgebung können z.B. anatomisch kleinste Manifestationen bösartiger Tumore nachgewiesen werden"

      Frage: Um welche Größenordnungen handelt es sich dabei?
      Wie groß ist der Unterschied zu CT und MRT

      Zitat: „Als besonderen Vorteil der PET/CT-Untersuchung bei Patienten mit Prostatakarzinom ist die routinemäßige Untersuchung des gesamten Körpers in einem Untersuchungsvorgang.“

      Fragen: Wird dabei effektiv der gesamte Körper untersucht oder beschränkt sich die Untersuchung auf die für PK-Metastasen anfälligen Regionen?

      Ist eine Ganzkörper – Untersuchung mittels PET/CT auch als präventive Maßnahme für den gesamten onkologischen Bereich möglich und sinnvoll?

      Was kostet eine Ganzkörper- Untersuchung?

      Zitat: „Die Untersuchung ist geeignet für die Diagnostik von krankhaft gesteigerten Stoffwechselprozessen bei allen Arten von Erkrankungen, besonders in der Neurologie, Kardiologie und Onkologie, so beispielsweise auch für den Frühnachweis von Alzheimer“

      Frage: Ist die Vermutung zutreffend, dass es sich bei der Diagnostik im neurologischen und kardiologischen Bereich um getrennte Untersuchungen handelt?
      Gruß Helmut

      >

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        #4
        Hallo Helmut,
        Deine Fragen haben es in sich, und ich will versuchen, gemäß meinem Wissensstand Dir hoffentlich befriedigende Antworten zu geben.
        So wünschenswert es wäre, aber die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht in der Gerätemedizin, d.h. mit einem Gerät/Verfahren ist es nicht möglich alle Probleme zu diagnostizieren. Es ist wohl so, dass man heute mehr oder weniger alles finden kann, aber man muss wissen, was gefunden werden soll. Danach werden dann die Verfahren ausgewählt.
        Bei den bildgebenden Verfahren ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) das Verfahren mit der weitaus höchsten Sensitivität, aber die Ortsgenauigkeit ist schlecht. Diese ist wieder beim CT hervorragend, so dass man diese beiden Verfahren miteinander gekoppelt hat im PET/CT. Diese aufwendige Technik von zwei Verfahren in einem Gerät macht dann auch die PET/CT-Untersuchung entsprechend teuer. Weiter werden für die verschiedenen Anwendungen unterschiedliche Substanzen/Marker benötigt und damit am PET-Teil unterschiedliche Detektoren, sodass mit einem PET/CT-Typ im Allgemeinen nur eine Anwendung abgedeckt wird, was natürlich die Kosten weiter hochtreibt.
        Für das Prostatakarzinom ist es die Substanz Cholin, die sich im Karzinom und seinen Metastasen stärker anreichert als im normalen Gewebe und verwendet wird das radioaktive C-11-Cholin (Das Verfahren ist im KISP unter Diagnostik mit Cholin-PET/CT ausführlich beschrieben). In Ulm wird für die Untersuchungen das C-11-Cholin selber hergestellt.
        Die Untersuchung ist eine Ganzkörperaufnahme- in meinem Fall von den Oberschenkeln bis zum Kinn-, die sich aus vielen Einzelaufnahmen aus verschiedenen Schnittebenen zusammensetzt. Davon erhält man eine CD. Erfasst werden die Karzinome mit ihren eventuell gebildeten Metastasen. Gemäß der Untersuchung habe ich zwei Herde in der Prostata, bin aber sonst Metastasen frei, wobei ich nicht die Grenzauflösung kenne. Diese werde ich bei meiner nächsten PET-Untersuchung Anfang Januar erfragen und dann bekannt geben.
        Die Kosten der Untersuchung sind etwa 3300,- EURO. Sobald ich wieder in Deutschland bin, werde ich in der Rechnung nachsehen, und sollte der Betrag wesentlich vom genannten abweichen, werde ich mich melden.
        Zusammengefasst bedeutet dies, dass die PET/CT-Untersuchungen wegen den hohen Kosten nicht als Routinevorsorgeuntersuchung infrage kommen.
        Ich hoffe, dass diese Informationen Dir genügen.

        Viele Grüße aus dem schönen Andalusien
        Knutfficeffice" />

        Kommentar


          #5
          Kosten der PET/CT

          Zum Bericht von knut.krueger.
          Leider habe ich erst heute den Bericht gelesen. Ich habe in Berlin diesen Test machen lassen im PET Zentrum Kadiner Straße, bei Prof. Mohnike. Ich bin äußerst zufrieden damit, denn zum ersten Mal sieht man genau, wo der Krebs sitzt. Das Auswertungsgespräch war sehr gut wie auch die Bilder.
          Preis dort 1240 Euro - es gibt auch billigere und teurere Kliniken.
          Hans76

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            #6
            Kosten der PET/CT

            Hallo Hans, gut, daß Du diesen Thread von Knut wieder aufgegriffen hast, den ich noch nicht gelesen hatte, weil ich erst seit Ende November 2006 Forumsleser bin. Also, lieber Knut, falls Du das liest, auch noch von mir Hochachtung vor Deinem erschöpfenden Bericht, den ich gern vor meinem Besuch in Ulm gelesen hätte.
            Hans, um auf die Kosten in Ulm in der Privatambulanz von Prof. Reske zurückzukommen - ich hatte die Details in einer etwas verunglückten Aufstellung schon einmal versucht zu erläutern - so lautete der Gesamtbetrag € 2.575.64 incl. aller Sachkosten per 1.2.2007.

            Hierin enthalten sind auch die Beratungskosten und symptombezogenen Untersuchungen vom Professor selbst sowie der Befundbericht. Da bei mir auch noch zusätzlich eine sehr aufwändige endorektale MRT hinzukam, die in obiger Summe enthalten ist, müßte man den Gesamtbetrag um die Summe von 556.64 hierfür reduzieren. Der Rechnungsbetrag für die gesamte Leistung erscheint mir in Anbetracht des enormen Einsatzes von Einrichtung und ärztlichem Wissen angemessen.

            "Von Zeit zu Zeit muss man sündigen, sonst verliert man den Spaß an der Tugend" (Ilona Bodden)

            Gruß Hutschi

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              #7
              Zitat von hans76 Beitrag anzeigen
              Ich bin äußerst zufrieden damit, denn zum ersten Mal sieht man genau, wo der Krebs sitzt.
              Hans76
              Und was hat man davon, was sind die Konsequenzen?
              Ist es denn so wichtig, wenn man weiß, wo es sich die Mikrometastasen bequem gemacht haben, wo sie sitzen und für den Chirurgen unerreichbar bleiben?
              Gut, man weiß ungefähr in welche Richtung man winken muß, um sie zu grüßen, aber sonst.
              Klärt mich bitte auf!

              Liebe Grüße
              Michael

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                #8
                Hallo Michael,

                Zitat Michael Gut, man weiß ungefähr in welche Richtung man winken muß, um sie zu grüßen, aber sonst.
                Klärt mich bitte auf!

                Lieber Michael, natürlich hast Du in gewisser Weise recht. Aber es war für mich schon beruhigend zu wissen, daß der Lumpenhund wohl immer noch in der Kapsel verharrt, weil er mit der DHB zumindest bis jetzt in Schach gehalten werden konnte. Prof. Reske konnte mir selbstverständlich keine Garantie dafür geben, daß nicht doch schon Mikrometastasen, also solche, die kleiner als etwa 0.6 cm sind, irgendwo herumtollen. Aber das tun sie möglicherweise schon seit der blutigen Biopsieaffäre, was nach wie vor gern bestritten wird. Wenn das dann so ist, dann habe auch ich Pech gehabt und kann nur hoffen, daß die entfleuchten Ableger nicht allzu schnell zu Erwachsenen werden.

                "Die Irrtümer des Menschen machen ihn eigentlich liebenswert"
                (Johann Wolfgang von Goethe)

                Gruß Hutschi

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                  #9
                  Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
                  .... und kann nur hoffen, daß die entfleuchten Ableger nicht allzu schnell zu Erwachsenen werden.
                  Gruß Hutschi
                  Lieber Hutschi,
                  das wünsche ich Dir auch vom Herzen.
                  Michael
                  Zuletzt geändert von Gast; 25.03.2007, 22:32.

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                    #10
                    Hallo,

                    mit Erstaunen habe ich fest gestellt, dass mein alter (und erster Beitrag) wieder aufgegriffen wurde. Ich habe mir dann zuerst einmal durchgelesen, was ich damals geschrieben hatte. Ich war soweit zufrieden, da ich auch heute mit meiner größeren Erfahrung um den PK diesen Thread wieder so verfassen würde.
                    In einer Antwort zum alten Thread bezüglich der Kosten, hatte ich aber eine falsche Zahl genannt. Die Kosten für PET-Cholin in Ulm mit Professor Erläuterungen liegen bei etwa 1500,- Euro.
                    Nun, lieber Michael, zu Deiner Anmerkung über den Nutzen über die Lage seiner Metastasen Bescheid zu wissen. Da es sehr unterschiedliche Stadien der PK-Erkrankung und Metastasierung gibt, meine ich schon, dass es sinnvoll ist, eine PET-Cholin Untersuchung zu machen, da gegebenenfalls auch bei Metastasen Behandlungen möglich sind wie Bestrahlung oder Operation (Lunge) usw.
                    Ich meine, dass dies Verfahren einem viele Informationen bringt und sehr unterstützend sein kann ,den richtigen Therapieweg zu finden. Ansonsten irrt man im Nebel oder stochert im Heuhaufen- siehe meinen Weg zur Diagnose- herum.

                    Gruß Knut.
                    Zuletzt geändert von Gast; 27.03.2007, 11:13.

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                      #11
                      Zitat von Michael Beitrag anzeigen
                      Und was hat man davon, was sind die Konsequenzen?
                      Ist es denn so wichtig, wenn man weiß, wo es sich die Mikrometastasen bequem gemacht haben, wo sie sitzen und für den Chirurgen unerreichbar bleiben?
                      Gut, man weiß ungefähr in welche Richtung man winken muß, um sie zu grüßen, aber sonst.
                      Klärt mich bitte auf!

                      Liebe Grüße
                      Michael

                      Hallo Michael,

                      bei mir hat das Ulmer C-11 und F-18 PET/CT Ende 2006 sehr viel gebracht!! Damals fand man eine einzelne kleine Knochenmetastase im Beckenknochen (bei einem PSA von nur 1.2 !); diese Metastase wurde Ende 2004 gezielt betrahlt; seitdem pendelte mein PSA zwischen 0.5 und 1.5 hin und her (bisher ohne jede HB).
                      Hatte Mitte 2006 wieder PET's gemacht : nichts gefunden, bestrahlte Metastase ist inaktiv und sklerosiert.

                      Es gibt halt bei unserer Krankheit keine generellen Regeln! In meinem Fall war offensichtlich das PET/CT das absolut Richtige und hat den Beginn meiner irgendwann einmal notwendig werdende HB wieder ein paar Jahre hinausgeschoben.

                      Gruss -- Klaus
                      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                      Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                      Kommentar


                        #12
                        Korrektur

                        Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                        Hallo Michael,

                        bei mir hat das Ulmer C-11 und F-18 PET/CT Ende 2004 sehr viel gebracht!! Damals fand man eine einzelne kleine Knochenmetastase im Beckenknochen (bei einem PSA von nur 1.2 !); diese Metastase wurde Ende 2004 gezielt betrahlt; seitdem pendelte mein PSA zwischen 0.5 und 1.5 hin und her (bisher ohne jede HB).
                        Hatte Mitte 2006 wieder PET's gemacht : nichts gefunden, bestrahlte Metastase ist inaktiv und sklerosiert.

                        Es gibt halt bei unserer Krankheit keine generellen Regeln! In meinem Fall war offensichtlich das PET/CT das absolut Richtige und hat den Beginn meiner irgendwann einmal notwendig werdende HB wieder ein paar Jahre hinausgeschoben.

                        Gruss -- Klaus

                        Sorry, muss oben "Ende 2004" und nicht "Ende 2006" heissen!!
                        -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                        Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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                          #13
                          Hallo Klaus,
                          wie Du schon sagst, in manchen Fällen kann es nützlich sein und "Es gibt halt bei unserer Krankheit keine generellen Regeln!"
                          Gut bei einzelnen Metastasen, die dann auch noch gezielt angegangen werden können, ist es schon sinnvoll.
                          Leider kann ich davon nicht profitieren, da bei mir im gesamten Becken Metastasen schon mit einem normalen CT nachgewiesen worden sind und das bei einem PSA von 0,00 und die kann man nicht bestrahlen oder chirurgisch entfernen.
                          Alles Gute
                          Michael

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Michael.
                            Du hast den Vorteil, die Biopsie erst dann machen zu lassen, wenn Du wirklich weißt, daß es sich um maligne (bösartige) Krebszellen handelt. Bei einem erhöhten PSA-Wert kann es sich ja auch um nur benigne (gutartige) Zellen handeln. Und dann hast Du Dir die Prostata und den Darm umsonst durchlöchern lassen.
                            Außerdem kannst Du die Anzahl Stanzen, wenn es sich um nur einen Krebsherd handelt, auf z.B. 3 reduzieren. Des weiteren mußt Du davon ausgehen, daß eine blind gesetzte Biopsie mit 12 Stanzen möglicherweise gar nichts erfaßt, wenn es sich um einen kleinen Herd handelt.
                            Im übrigen - laß unbedingt eine DNA-Zytometrie machen nach der Biopsie und die Histogramme aushändigen: Gleason kann sehr unterschiedlich ausfallen je nach Arzt, die Zytometrie hat eine wesentlich höhere Sicherheit. Und die Therapie hängt davon ab.
                            Gruß Hans76

                            Kommentar


                              #15
                              Nächstes PET-Cholin-CT

                              Servus Knut,
                              du hast geschrieben:
                              Gemäß der Untersuchung habe ich zwei Herde in der Prostata, bin aber sonst Metastasen frei, wobei ich nicht die Grenzauflösung kenne. Diese werde ich bei meiner nächsten PET-Untersuchung Anfang Januar erfragen und dann bekannt geben.
                              Was diese Untersuchung ergeben?
                              LG.
                              Josef

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