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Ansteigender PSA-Wert (Alter 82 Jahre)

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    Ansteigender PSA-Wert (Alter 82 Jahre)

    Vor gut einem Jahr wurde erstmals bei mir ein hoher PSA-Wert gemessen. Der Hausarzt veranlasste umgehend eine Biopsie und Szintigrafie.
    Das Ergebnis der Urologischen Abteilung der Klinik: Prostatakarzinom in 3 von 12 Biopsiezylindern (pT1c-G2, Gleason 3+3 (ICDO 8140/3)
    Behandlungsvorschlag: Hormonablative Therapie
    Dank diesem großartigen Forum und in Anbetracht meines Alters stimmte auch der Hausarzt für ein kontrolliertes Abwarten.

    Nun zeigen die in etwa zweimonatigen Abständen gemessen Werte eine ansteigende Tendenz (7,5 - 6,33 - 6,77 -7,81 - 8,01 - 8,02 - 8,79 - 9,19)
    Damit ist nach Meinung des Hausarztes der Zeitpunkt fällig, der Empfehlung der Klinik-Ärzte zu folgen und mit der Hormontherapie zu beginnen.
    Mein Allgemeinzustand ist gut und und körperlich fühle ich mich altersgemäß fit. Da ich aber auch eine Pflegeaufgabe auszufüllen habe, bleibt die
    Frage: Was kommt da auf mich zu und kann ich das körperlich schaffen ?
    Vielleicht gibt es andere Schicksalsgefährten, die Ähnliches in dem Alter erlebten !
    Schon jetzt herzlichen Dank für ein paar aufbauende Empfehlungen!
    Max

    #2
    Hallo Max,

    ich würde mir das an Deiner Stelle nochmals reiflich überlegen, ob in Deinem Alter die Hormontherapie nicht mehr schadet als nützt, insbesondere die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

    Lies doch mal in dem in dem Patientenratgeber über das Langfristige Beobachten auf Seite 51 nach, da beginnt man mit einer Behandlung erst, wenn sich Symptome zeigen und die mögen Dir auf Jahre hinaus erspart bleiben:Patienten-Ratgeber: Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom:
    http://www.krebsgesellschaft.de/download/2009-pl-pca.pdf
    Und wenn Du unbedingt glaubst, eine Hormontherapie machen zu müssen, dannd dränge Deine Urologen darauf, dass er mit Tabletten (Bicalutamid) statt mit Spritzen (LHRH-Hemmer) beginnt, weil die Tabletten bedeutend weniger Nebenwirkungen haben. Auch das kannst Du in obigem Ratgeber auf Seite 54 unter dem Stichwort Behandlung mit Antiandrogenen nachlesen.

    Alles Gute

    Hansjörg Burger

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      #3
      Hakllo Max:-

      In gleicher Altersgruppe wie Du teile ich die Meinung von HJ Burger und finde die diesbzgl. Ratschläge im zitierten Patientenratgeber auch vernümftig. Es wird seitens der behandelnden Urologen viel zu wenig auf die desaströsen Folgen der Hormontherapie für das Knochengerüst hingewiesen. Schon die erste Spritze vermindert die Knochendichte und erhöht die Bruchgefahr bei Stürzen oder Stößen. Da Du bei Gleason 3+3 noch im Niedrig-Risiko-Bereich liegst, besteht auch keine unmittelbare Gefahr aus einer zeitbedingten Steigerung der Malignität.
      Die Erhöhung des PSA-Wertes zeigt ein Wachstum an, das irgendwann zu einem Raumproblem führen könnte, d.h. es könnten sich Schwierigkeiten beim Wasserlassen entwickeln. Dagegen könnte man operativ vorgehen (TUR-P) oder, wie bereits erwähnt, durch vorübergehende oder kontinuierliche Einnahme von Tabletten. Das könnten sein Proscar oder Casodex 50 oder 150.

      Auch von mir alles Gute, Reinardo

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        #4
        Lieber Reinardo,

        dass Hormontherapie für die Knochen belastend ist, stelle ich nicht in Frage. Wohl aber, ob der Ausdruck "desaströs" am Platz sei. Das mag unter Umständen zutreffen, aber sicher nicht für jeden Patienten. Ich werde wohl kaum der Einzige sei, der sich nun über Jahre immer wieder mit Hormontherapie über Wasser gehalten hat, ohne dass spürbare Knochenschädigungen oder -Schwächungen aufgetreten sind. Meine Ostasewerte, die ich von Zeit zu Zeit erheben lasse, lagen und liegen immer im grünen Bereich.

        Ich schlage Dir aus diesem Grund vor, Kritik an Therapiefolgen nicht so generell zu formulieren. Hättest Du geschrieben "können desaströse Folgen haben", dann hätte ich nicht in die Tasten gegriffen.

        Gruss und beste Wünsche

        Jürg
        Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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          #5
          Lieber Jürg:-

          Du hast sicherlich Recht. Es ist eine meiner Schwächen, dass ich manchmal zu schnell formuliere, ohne nachzudenken, dass man es differenzierter sagen müsste.

          Die Angst vor Knochenabbau sollte auch niemand davon abhalten, eine Hormontherapie zu beginnen, wenn sie sinnvoll ist. Nur wann sie sinnvoll ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Es ist eben meine Meinung und auch Erfahrung mit Urologen, dass Hormontherapie viel zu bedenkenlos angeboten wird. In meinen mehr als 10jährigen Kontakten hat noch kein Urologe mit mir über Nebenwirkungen und Risiken gesprochen, aber sie waren alle schnell dabei, mir die Hormonspritze anzubieten.

          Noch ein Wort zum Knochenabbau, der sich natürlich nicht sofort bemerkbar macht und wahrscheinlich bei jedem Patienten unterschiedlich schnell sich vollzieht. Stephen B. Strum, auf dessen Schriften ich gern Bezug nehme, weil er ein so guter und allgemein anerkannter Analysator ist, hat sich in seinem Vortrag in München, am 9.5.2009, "Erfolgreiche Konzepte iim Kampf gegen den Prostatakrebs" im Schaubild und Text zur ADT mit folgenden Worten geäußert: "Der Androgenentzug induziert umgehend einen Knochenabbau. Das trifft auf jede Form des Androgenentzugs zu, bei der es zu einer herabgesetzten Verfügbarkeit von Testosteron oder anderen Androgenen auf der Ebene des Androgenrezeptors kommt".
          Ich weiss nicht mehr, woher ich die Schrift habe. Der Vortrag wurde in Englisch gehalten, wahrscheinlivch von Lowroad übersetzt und als Schrift verteilt.

          Es kommt eben darauf an, sich mit den Risiken der Therapie bekannt zu machen und ggfls. gegenzusteuern.

          Gruß, Reinardo

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            #6
            Hallo, Max,

            ich würde auch einen Beitrag zu Deiner Situation schreiben - aber erst, wenn Du Dein Interesse an der Fortführung dieses Threads bekundest...

            Beste Grüße
            Ulli

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