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    neu ... und fortgeschritten. Bitte Eure Meinungen zur Therapie(optimierung)

    Hallo an alle,

    erst mal danke für die immense Fülle an Informationen, die hier in diesem Forum zusammengetragen wurden; wenn auch am Anfang verwirrend, war es enorm hilfreich und eine gute Orientierung, um nach dem ersten Schock wieder ein bisschen Boden unter die Füsse zu bekommen.

    Einige von Euch hatte ich bereits per PN angeschrieben, um zu diversen Therapien mehr praxisbezogene Details zu erfahren – auch für diese Antworten danke.


    Vorweg: mein Vater ist fast 75, sehr fit und deutlich jünger wirkend für sein Alter, arbeitet viel körperlich, ist – bis auf das neu festgestellte PCa – gesund und nimmt keinerlei Medikamente.
    Er hat keinerlei Schmerzen oder Beschwerden (ausser Miktionsbeschwerden seit ?, die er als alterstypisch hinnimmt/-nahm).
    (Leider lebt er in der kärntnerischen Pampa, mit einer dementsprechend geringen Ärzteauswahl.)


    Nachdem im Dez 2011 Metastasen in BWS und LWS nach einer Lungenentzündung festgestellt wurden (insgesamt, wenn ich die Verschmelzungen über die BWK plus Sternum, LWK und im Becken anhand der anderen schätze: ca. 70+), fing dann doch die Therapie am 21.2.12 mit der ersten Zometainfusion an (monatlich; dank des Forums langsam über 55 min, trotzdem am Folgetag massive Kopfschmerzen und Magenbeschwerden). Biopsie erst am 1.3.12.

    tPSA am 12.1.12 (Urologe): 777 nach DRU und TRUS
    tPSA am 13.2.12 (Onkologe): 1556 (anderes Labor, aber vergleichbar, weil derselbe Hersteller von Gerät und
    Reagenzien)
    -> PSA-VZ also höchstens 28 Tage

    Trotzdem lehnte der Urologe eine weitere PSA Bestimmung vor Therapie Ende Februar, bzw. am 15.3. vor Eligard ab (Zitat: „ wir haben doch schon den Wert aus dem Januar und mehr als einen PSA-Test im Jahr zahlt die KK eh nicht“).


    Der Urologe, der dem Hausarzt vom path. Gutachten nur übermittelt hat: GS: 7, Neoplasie (Kopie muss also noch besorgt werden), therapiert wie folgt:

    1. Bicalutamid 50mg (Generikum, meines Vaters Wahl in der Apo) vom 1.3.12 an für 30 Tage

    2. Eligard Depot s.c. (alle 3 Monate) ab 15.3.

    Wiedervorstellung am 15.6. für klin. Begutachtung und TRUS, so wurde meinem Vater mitgeteilt.


    Korrigiert mich bitte, aber soweit ich mich hier belesen habe, sind für ihn nicht nur die 50mg zu wenig, sondern eine einfache Therapie nur mit Eligard an sich schon bei der Tumormasse. Und was will der Uro mittels der neuerlichen TRUS sehen?


    Mein Vater hat mehrere "offizielle" Patientenratgeber, auch der Krebsgesellschaft, gelesen und es ist ihm klar, dass die Schulmedizin nach der Hormonblockade (mal von neuen, noch in Studien befindlichen Mitteln) ausser der Chemo nichts zu bieten hat.


    Von daher ist es aufgrund folgender Umstände:
    - ansonsten gute körperliche Verfassung
    - viel Lebensfreude generell (und gerade letztes Jahr eine neue Beziehung angefangen)
    - aufgrund der Tumormasse voraussichtlich kurze Zeitspanne bis zur „Resistenz“
    - generelle Ablehnung von Chemotherapien
    - Aufgeschlossenheit ggü. alternativen Heilmethoden

    ... für ihn/uns klar, dass zusätzlich zu der schulmedizinischen Therapie noch ein paar Schippchen dazugelegt werden müssen, um ihn möglichst lange bei guter LQ am Leben zu halten.


    Am effizientesten erscheint mir eine Trias aus folgenden Säulen (das ist natürlich stark vereinfachend zugeordnet!)

    blockieren:möglichst viele Stoffwechselwege und Angiogenese; NEM u.a.
    <->
    zerstören:
    IVC, Hyperthermie, ECT
    <->
    aufräumen:
    AHIT, (Immuntherapie)

    Wobei blockieren dauerhaft und zerstören/aufräumen in Phasen und sich gegenseitig ergänzend ablaufen sollten.


    Wer dazu Informationen beitragen möchte, bitte! viel und gerne; evtl. hört sich das auch naiv an, aber ich denke, dass er nicht mehr genug Zeit hat für nur einen Teil oder erst mal dies und dann das...
    Immuntherapie mit DC leider zu teuer.


    Ich werde meinem Vater alles ausdrucken und zuschicken, deshalb eure Kommentare/Meinungen bitte laiengerecht (sonst muss ich wieder übersetzen, wie eh schon alles fachchinesische und englische ;-)...)


    Danke für Eure Zeit und Mühe,
    Claudia


    #2
    Zitat von die2Gs Beitrag anzeigen
    Mein Vater hat mehrere "offizielle" Patientenratgeber, auch der Krebsgesellschaft, gelesen und es ist ihm klar, dass die Schulmedizin nach der Hormonblockade (mal von neuen, noch in Studien befindlichen Mitteln) ausser der Chemo nichts zu bieten hat.

    Hallo Claudia,

    das stimmt so nicht. Nach Chemottherapiesistenz sind schon zwei Medikamente zugelassen (Cabazitaxel und Zytiga), die nachweislich nach erfolgter Chemo noch wirken.

    Bei einem dritten Medikament (MDV3100) warten wir auf die Zulassung.

    MDV3100 wird übrigens in der PREVAIL-Studie schon vor einer Chemotherapie getestet. Allerdings muss dazu Dein Vater kastrationsresisten (hormonrefrakär) sein, einen ansteigenden PSA-Wert und nachgewiesene Metastasen haben:

    http://yourprostatecancer.com/de/fact-sheet.html


    Übrigens würde ich an Stelle Deines Vaters die Chemotherapie mit Docetaxel nicht so weit von mir wegschieben. Ein betroffener Freund von mir hat damit 5 Jahre lang in 4 Zyklen bei relativ wenig Nebenwirkungen seinen Prostatakrebs in Schach gehalten.

    Nachdem die Chemotherapie nicht mehr wirkte, hat er mit Abriaterone seinen PSA-Wert entscheidend senken können.

    Gruß

    Hansjörg Burger

    PS: Ihr werdet Euch schon auf die Schulmedizin verlassen müssen. Den von Dir angesprochenen alternativen Therapien stehe ich persönlich sehr skeptisch gegenüber. Es gibt für Sie keine Evidenz, den wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirksamkeit.

    Kommentar


      #3
      Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
      Hallo Claudia,

      das stimmt so nicht. Nach Chemottherapiesistenz sind schon zwei Medikamente zugelassen (Cabazitaxel und Zytiga), die nachweislich nach erfolgter Chemo noch wirken.

      Bei einem dritten Medikament (MDV3100) warten wir auf die Zulassung.
      Hallo Hansjörg,
      nur zur Sprachregelung, bevor wir in völlig anderen Welten herumdiskutieren:

      Was ist Cabazitaxel? Meine Antwort: Eine Chemo-Therapie.
      Was ist Zytiga? Meine Antwort: Eine Hormonblockade, Androgenblockade auf Zellebene.
      Was ist MDV3100? Meine Antwort: Eine Hormonrezeptorblockade, Androgenrezeptor.

      Deine heile, aber einfach Sprach-Welt bzgl. Schulmedizin auf der einen Seite ("werdet ihr euch schon drauf verlassen müssen") und alternative Welt ("keine Evidenz") ist ja ohnehin nicht mehr zu diskutieren.

      Schönen Samstag,
      Rudolf

      Kommentar


        #4
        Hallo Hansjörg,


        Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
        Den von Dir angesprochenen alternativen Therapien stehe ich persönlich sehr skeptisch gegenüber.
        Das weiss ich, ich lese ja schon 3 Monate ziemlich fleissig mit und war nur deshalb so lange still, weil ich keine "Fakten" vorlegen konnte...
        Ich finde es auch gut, dass es hier verschiedene Meinungen zu Therapien und Vorgehensweisen gibt, genauso unterschiedlich sind ja auch die Ratsuchenden.

        Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
        Nach Chemottherapiesistenz sind schon zwei Medikamente zugelassen (Cabazitaxel und Zytiga), die nachweislich nach erfolgter Chemo noch wirken.
        ja, nach Chemotherapieresistenz; "Chemo werde ich keine machen", das höre ich schon seit 20 Jahren. Das ist natürlich undifferenziert und heutige Schemata sind mit damaligen nicht zu vergleichen, aber ich glaube nicht, dass er sich da überzeugen lässt. Zuletzt hat er miterlebt wie sein Bruder (auch PCa) mit nur 3 Chemorunden bei wirklich schlechter LQ quasi direkt ins Grab gewerkt wurde.


        Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
        MDV3100 wird übrigens in der PREVAIL-Studie schon vor einer Chemotherapie getestet. Allerdings muss dazu Dein Vater kastrationsresisten (hormonrefrakär) sein, einen ansteigenden PSA-Wert und nachgewiesene Metastasen haben.
        Das könnte evtl. noch eine Möglichkeit werden in einem Jahr oder so...


        Die evtl. Chemo oder nicht ist momentan auch nicht das Hauptproblem.
        Dringlich sind erstmal eine gescheite urologische Versorgung und möglichst eine Verringerung der Tumormasse wegen Bruchgefährdung einiger Wirbel und dadurch natürlich eine enorme Verschlechterung der LQ und Überlebenszeit.

        Viele Grüsse
        CLaudia

        Kommentar


          #5
          Hallo Claudia:-

          Da Du eine abweichend vom Üblichen liegende Anfrage gestartet hast, möchte auch ich ein paar Worte dazu schreiben.

          Ein nicht vorbehandelter Prostatakrebs Gleason 7 (Gl. 3+4 oder 4+3 ?) mit hohem PSA enthält mit Sicherheit einen hohen Anteil hormonsensibler Zellen, auch in den Metastasen, die Ihr mit einer Hormontherapie alle weg bekommt. Das mindert schnell die Tumormasse und erhöht und erhält für einige Zeit gute Lebensqualität. Einige Zeit, das sind 1 1/2 bis 2 Jahre, vielleicht auch länger, aber nicht viel länger, denn danach beginnen neue Fragestellungen und Probleme.
          Diese Probleme sind einerseits die bekannten Nebenwirkungen der Hormontherapie, andererseits die Beobachtung einer als Folge der Hormontherapie sich steigernden Malignität. In einem aus unterschiedlich bösartigen Krebszellen bestehenden Krebs ist Letzteres ein Geschehen vergleichbar mit dem Entzug von Zusatzstoffen aus einem Verschnitt. Man verringert das Volumen, der Reingehalt steigt; im Falle von Krebs der Verbleib von nur bösartigeren Zellen. Erschwerend kommt hinzu, dass nach Erreichen und Überschreiten der Hormonresistenz der PSA-Wert kein sicherer Indikator für Krebsvolumen und Krebswachstum mehr ist.

          Über die richtige Anwendung von Hormontherapie gibt es verschiedene Denkschulen. Es haben sich im Laufe der Jahre drei Fraktionen gebildet.
          Die größte Fraktion ist die Fraktion der Richtlinien-Anhänger. Diese hält sich an die von der Urologischen Fachgesellschaft herausgegebenen Behandlungsrichtlien, basierend ausschließlich auf "evidenz-basierten" Erkenntnissen. Ärzte dieser Fraktion werden die ADT1 Spritze oder Casodex bzw. ADT2 sowohl Spritze als auch Casodex verordnen, entweder zeitlich unbegrenzt oder intermittierend in Abhängigkeit vom PSA-Verlauf.
          Die zweitgrößte Fraktion ist die Fraktion der "Privatärzte", die ihre Therapie an den Empfehlungen einiger amerikanischen Privatärzte ausrichten, insbes. Stephen B. Strum und Dr. "Snuffy" Myers. Diese Ärzte empfehlen eine frühzeitige ADT3, dh. ADT2 ergänzt um ein Finasterid, z.B. Proscar, zeitlich unbegrenzt, aber intermittierend in Abhängigkeit von der PSA-Entwicklung, bis hin zur Hormonresistenz.
          Die dritte Fraktion (der auch ich mich zugehörig fühle) ist die Leibowitz-Fraktion. Diese auf den amerikanischen Onkologen Bob Leibowitz sich berufende Fraktion empfiehlt bei leichtem bis mittlerem Risiko eine frühzeitige ADT3 (Klotzen, nicht Kleckern, den Krebs mit den stärksten Waffen frühzeitig angreifen) limitiert die Hormontherapie aber wegen der sich entwickelnden Risiken zeitlich streng auf 13 Monate, von denen 9 Monate einen PSA von < 0,01 aufweisen sollten. Bei höherem Risiko oder wenn die Therapie sich nicht als ausreichend erweist, empfiehlt Bob Leibowitz eine frühzeitige "leichte" Chemotherapie.
          Dieses sind in groben Zügen die Richtungen, und es ist Euch überlassen, die Möglichkeiten weiter zu recherchieren und Euch zu entscheiden für eine Hormontherapie, die Euch vernünftig erscheint.

          Wenn Ihr Eure Erwartungen auf alternative Behandlungsmöglichkeiten setzen wollt, bewegt Ihr Euch auf verschlungenen Pfaden. Komplementäre Behandlungsweisen haben großen Wert, z.B. in der Vorbeugung gegen Metastasen oder Kiefernekrose. Sie verlangsamen den Progress, unterstützen körpereigene Abwehr und Vernichtung von Krebszellen, helfen auch psychisch, indem sie Zuversicht und Willenskraft erhalten. Es wird auch von Fällen berichtet, in denen mit alernativen Therapien eine vollständige Heilung erreicht wurde. Eine gute Übersicht über alternative Behandlungen findet Ihr im Schweizer Lazarus-Forum.
          Es ist richtig, die Koordinaten von Lebensweise und Ernährung zu verändern, die zum Krebs geführt haben. Aber rückgängig machen kann man den Prozess damit wohl nicht. Ein amerikanischer Onkologe (Patrick Walsh) hat das am Beispiel des Rauchens erklärt, welches zum Lungenkrebs führt. Man kann den Lungenkrebs aber nicht loswerden, indem man das Rauchen aufgibt. "You can't unring the bell."

          Spätestens wenn die Hormontherapie nicht mehr wirkt, werdet Ihr Euch leider doch mit der Chemotherapie auseinandersetzen müssen. Diese ist bei Prostatakrebs längst keine Himmelfahrtstherapie mehr, sondern in geeigneter ("leichter") Dosierung und frühzeitig bei noch vorhandener guter körperlicher Konstitution ein Medikament mit größerem Wirkungsspektrum als die Hormontherapie.

          Fall Ihr zu einzelnen Aspekten noch weitergehende Hinweise und Literaturangaben wünscht, lasst es bitte wissen.

          Gruß und alles Gute, Reinardo

          Kommentar


            #6
            Hallo Reinardo,


            danke für Deine Antwort und die gute Zusammenfassung und Übersicht.


            Zur Thematik AUPK und ADTx: dazu zu lesen habe ich in diesem Forum am zweitmeisten Zeit verbracht und denke!!, es auch einigermassen verstanden.


            Das ist aber MEIN theoretisches Wissen und ÄNDERT NICHTS, denn vor Ort ist die Uroauswahl begrenzt, mein Vater nicht willens zu wechseln, sich durchzusetzen oder für eine Zweitmeinung zur Therapie in ein Referenzzentrum zu gehen, etc., etc..
            Ob seine ADT1 Therapie ausreichend ist, kann er nicht beurteilen. Ich kann ihn da nicht überzeugen und auch nicht zwingen (hoffe aber natürlich ein bisschen, dass Eure Kommentare ihn zum NAchdenken/Umlenken bringen).



            Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
            Das mindert schnell die Tumormasse und erhöht und erhält für einige Zeit gute Lebensqualität. Einige Zeit, das sind 1 1/2 bis 2 Jahre
            Auch das gilt nur so lange die Metastasen keine Brüche produzieren. Dadurch wäre seine LQ SOFORT ganz massiv im Keller und er hätte dadurch definitiv massive Probleme sich zu motivieren weiter zu machen/kämpfen. Der Onkologe hat ihm auf direkte Nachfrage eine Überlebenszeit von 2 bis 3 Jahren gegeben, Chemo/s natürlich schon inklusive.

            Ich persönlich denke, er MUSS jetzt soviel wie möglich bewirken mit mehreren Therapieansätzen gleichzeitig, wenn er überhaupt mittel- und längerfristig seine LQ halten will. Die verlorene Zeit wird er nicht mehr zurückholen können.
            Insofern bin z.Z. sehr unglücklich über Ablauf, Uro, Therapie und v.a. über seine Uneinsichtigkeit diesbezüglich.



            Er fühlt sich gesund, das ist gut ... und ich freue mich für ihn.

            Er fühlt sich gesund, das ist schlecht ...denn er hat momentan keinen (physischen!) Leidensdruck, der ihn treiben würde.
            Er interessiert sich jetzt ernsthaft für IVC und Hyperthermie ... und schlimmstenfalls läuft die ADT dann eben so suboptimal weiter und er macht dann evtl. eine oder beide alternative Methoden zusätzlich.


            An Lebensstil und Ernährung lässt sich per se nicht mehr viel feilen, ausser eine FS-verschiebung, aber auch da fehlt ihm noch die Einsicht, dass man an vielen Stellschrauben drehen kann und sollte (Zitat: „ja, soll ich denn den Granatapfelsaft ZUSÄTZLICH zu den Aroniabeeren nehmen?“); da zeigt sich dann auch durch, dass er noch nie Supplemente genutzt hat... Ich bin dabei, ihm ein Poster zu machen, damit es für ihn deutlicher wird, wie viele Stoffwechselwege sich blockieren lassen.



            Heilung erwarte ich keine, weder von Schulmedizin noch alternativen Methoden, aber ein Aufschub (bei möglichst guter LQ) ist das Ziel; immerhin ist er ja keine 50 mehr (auch wenn er das bisweilen dachte ;-)).


            Danke für den Tipp mit dem Lazarus Forum, habe mich angemeldet (wenn auch spontan, weil gleich über einen Beitrag gestolpert, der völlig falsch aus dem Englischen übersetzt wurde). Auf Dein Angebot zu weiterführenden Infos komme ich beizeiten gern zurück.

            Viele Grüsse
            Claudia

            Kommentar


              #7
              Hallo Claudia,

              in dem Sammelsurium der bislang erdachten Therapiemöglichkeit sehe ich zur Zeit nur, erstmal dafür ein Grundlage zu schaffen. Bisher sehe ich eine solche Grundlage weder in den schulmedizinischen noch in den komplementärmedizinischen Erwägungen.

              Als Kärntner würde ich zunächst über ein kompetentes Zentrum der Region - ich sehe hier nur das Landeskrankenhaus Klagenfurt für die Region - diese Grundlagen schaffen. Dabei sollte aber nicht all zu viel Zeit verstreichen, denn handeln ist angesagt um die vorhandene Lebensqualität weitestgehend zu erhalten.

              Auf einer solchen, kompetenten Grundlage lassen sich dann alle gut gemeinten Ratschläge einbringen. - Ich denke also, Dein Vater wird nicht umhin kommen eine evtl. berschwerliche Reise in ein Prostatakrebszentrum zu machen, wenn er sich mit der Prognose des Onkologen nicht zufrieden geben will!
              Ich denke weiterhin, dass eine engagierte Tochter, wie Du es bist, ihren Vater von dieser Notwendigkeit überzeugen kann. Denn unter dem Motte "viel hilft viel" wird es nicht klappen!

              Herzliche Grüße
              Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

              Kommentar


                #8
                Zitat von die2Gs Beitrag anzeigen
                ...
                Vorweg: mein Vater ist fast 75, sehr fit und deutlich jünger wirkend für sein Alter, arbeitet viel körperlich, ist – bis auf das neu festgestellte PCa – gesund und nimmt keinerlei Medikamente.
                Er hat keinerlei Schmerzen oder Beschwerden (ausser Miktionsbeschwerden seit ?, die er als alterstypisch hinnimmt/-nahm).
                (Leider lebt er in der kärntnerischen Pampa, mit einer dementsprechend geringen Ärzteauswahl.)
                ...
                Von daher ist es aufgrund folgender Umstände:
                - ansonsten gute körperliche Verfassung
                - viel Lebensfreude generell (und gerade letztes Jahr eine neue Beziehung angefangen)
                - aufgrund der Tumormasse voraussichtlich kurze Zeitspanne bis zur „Resistenz“
                - generelle Ablehnung von Chemotherapien
                - Aufgeschlossenheit ggü. alternativen Heilmethoden
                ...
                für ihn/uns klar, dass zusätzlich zu der schulmedizinischen Therapie noch ein paar Schippchen dazugelegt werden müssen, um ihn möglichst lange bei guter LQ am Leben zu halten.
                ...
                Wer dazu Informationen beitragen möchte, bitte! viel und gerne; evtl. hört sich das auch naiv an, aber ich denke, dass er nicht mehr genug Zeit hat für nur einen Teil oder erst mal dies und dann das...
                Hallo Claudia,
                zum Thema Chemo hatte Reinardo geschrieben:

                Spätestens wenn die Hormontherapie nicht mehr wirkt, werdet Ihr Euch leider doch mit der Chemotherapie auseinandersetzen müssen. Diese ist bei Prostatakrebs längst keine Himmelfahrtstherapie mehr, sondern in geeigneter ("leichter") Dosierung und frühzeitig bei noch vorhandener guter körperlicher Konstitution ein Medikament mit größerem Wirkungsspektrum als die Hormontherapie.
                Er meint wahrscheinlich, dass die Taxane sich schlicht alle Zellen greifen, die gerade einen Spindelapparat ausbilden, egal ob sie androgen- oder sonstwie hormonreguliert sind oder nicht.
                Ich greife jedenfalls hier das Thema auf, was gegen sich teilende (Krebs-)Zellen zu unternehmen, denn das ist bei vorhandener Metastasierung ja völlig klar ein dringendes Anliegen: Dein Vater kann in der Abgeschiedenheit seines Kärtener Hinterlandes verschiedene Sachen ohne weiteres machen, die gg. die Metastasierung gerichtet sind, z.B. die Ernährung entsprechend anpassen, was du ja auch schon in der Peilung hast und er ja wohl auch schon macht.

                Vorschlag: Er achtet auf Polyamine in der Nahrung und vermeidet sie und nimmt dazu ein Antibiotikum, das diejenigen Mikroben im Darm killt, die bei Abwesenheit von Polyaminen in der Nahrung diese herstellen. Polyamine sind notwenig für Zellteilungen. Diesen Ansatz kannst du nachlesen bei Cipolla et al., 2010, eine Phase-II-Studie. Ich schick dir per mail den fulltext.
                Dass dieser Ansatz noch nicht zu einer Phase-III-Studie geführt hat, ist eines der Geheimnisse der Schulmedizin, das uns Hansjörg sicher bald enthüllen wird.
                Ich hatte das auch schon mal hier im Forum gepostet, allerdings hatte damals nobody geantwortet, denn wie soll man sich auch an sowas Verrücktes öffentlich herantrauen?!

                Schönen Frühling!
                Rudolf

                Kommentar


                  #9
                  Liebe Mitstreiter,

                  leider wurde an allen Studienorten die MDV 3100, PREVAIL-Studie am 16. März 2012 geschlossen.
                  Wer bis dahin noch nicht unterschrieben hatte, hat kaum noch Aussicht aufgenommen zu werden.

                  Diese Info bekam ich eben von einem Mitglied des AKFPK.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Rudolf,
                    wo sind denn Polaymine drinn?
                    In der englischen Abhandlung habe ich nchts gefunden.
                    Meine englisch ist aber auch nicht zum Besten.
                    Gruß Georg
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=88

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von tubaspieler Beitrag anzeigen
                      Hallo Rudolf,
                      wo sind denn Polaymine drinn?
                      hier 3 tabellen aus der Cipolla-Veröffentlichung:


                      Group III foodstuffs and drinks >201 nmol/g/ml PA, are forbidden except two out of
                      every seven days.


                      Calamari, squid, oysters, muscles, crab, scallops
                      Liver mousse, chitterlings, duck-liver pate´ , pork liver pate´
                      Garlic, chervil, tarragon, cabbage, broccoli, parsley, mushrooms, green peas,
                      egg plants, ripe tomatoes, courgette (marrow), oranges
                      Hazelnuts, almonds, pistachios, peanuts, bananas
                      Sweet Cantal cheese with rind, Roquefort, Comte´ and Saint-Nectaire cheese.
                      Wheat
                      Mustard, tinned gherkins, tomato concentrate
                      Instant mashed potatoes, minced spinach, lentils, chickpeas, ratatouille,
                      sauerkraut


                      Group II foodstuffs and drinks containing 101–200 nmol/g/ml PA, can be eaten 3 or
                      4 times a week.


                      Red mullet, fresh salmon
                      Beef and ox tongue, chicken, rabbit, veal, lamb, beef
                      Ham, garlic sausage
                      Paella
                      Red beans, radish, chicory, leek, endives, potatoes with skin, spring potatoes,
                      Brussels sprouts, lettuce, cucumber
                      Melon
                      Goat cheese with rind, sweet Cantal cheese without rind
                      Oat, rye and whole breads
                      Ketchup
                      Grapefruit and orange juices


                      Group I foodstuffs and drinks containing<100 nmol/g/ml PA can be eaten at will.

                      Langoustine, scampi, crayfish, hake, cod, whiting, smoked and tinned salmon, tinned tuna
                      Bacon, sausages, chipolata, pork, turkey
                      Chorizo, minced pork, saveloy, salami
                      Salsify, onions, celery, carrots, green cabbage, beetroot, skinned potatoes, sorrel
                      String beans, small tomatoes, peppers
                      Tinned vegetable soup
                      Raisins, apples, prunes, pears, avocado, peach, dates, pineapple, grapes, kiwi, lemon, strawberries, fruit salad
                      Butter, cream, milk, yoghurt, soft cheese, Emmental, goat cheese without rind, pasteurized brie, grated cheese, camembert
                      Eggs
                      Rice, semolina, pasta
                      White bread
                      Sugar, pancakes, chocolate e´ clair, honey, cookies, pound cake, chocolate, lemon pie, strawberry pie, apricot, strawberry, prune and raspberry jams
                      Salt, pepper, oils, vinegar
                      Coffee, tea, cider, cola, whisky, cognac, Indian tonic, pastis, port, wine, apple, grape and apricot juices, beer, tropical fruit cocktail, tomato juice

                      Aber die Beachtung eines Polyamin-armen Speiseplans alleine bringt gar nichts, das hat die Gruppe um Cipolla in vergeglichen klinischen Versuchen schon vor über 10 Jahren herausgefunden - wenn Polyamine nicht mit der Nahrung aufgenommen werden, helfen eben Bakterienstämme im Darm aus.
                      Deshalb ist das Polyamin-Vermeidungs-Konzept nur in Verbindung mit einem von 2 Antibiotika sinnvoll: Nifuroxazid oder das Breitband-Antibiotikum Neomycin.

                      Grüsse,
                      Rudolf

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                        #12
                        liebe claudia,
                        du schreibst dass dein vater recht fit ist und keinerlei schmerzen hat,mir wird ganz schwindelig beim lesen,medizinische fachausdrücke,wobei ich immer noch die lebensqualität in den vordergrund stellen würde,und sicherlich wird dein vater auch letztendlich selber entscheiden was er machen möchte und für kinder immer schwer nachvollziehbar das das eine oder andere abgelehnt wird,und doch sollte man es akzeptieren und respektieren.
                        du bist hier gut aufgehoben.findest den einen oder anderen rat.
                        alles gute für dich/euch

                        gabi

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                          #13
                          Was einen bzw. mich unsicher macht in den o.g. Ernährungslisten, ist, dass man ja sonst immer liest, dass z.B. Brokoli oder Champignons empfohlen werden und z.B. von Zucker definitiv abgeraten wird. Hier ist es genau umgekehrt.

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                            #14
                            Hallo an alle,


                            danke für Eure Beiträge; leider meine Antworten verspätet, anderweitig schlechte Nachrichten gehabt und nicht mehr hinbekommen, als auf den Bildschirm zu starren...


                            Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                            Als Kärntner würde ich zunächst über ein kompetentes Zentrum der Region - ich sehe hier nur das Landeskrankenhaus Klagenfurt für die Region - diese Grundlagen schaffen. Dabei sollte aber nicht all zu viel Zeit verstreichen, denn handeln ist angesagt um die vorhandene Lebensqualität weitestgehend zu erhalten.

                            ... Ich denke also, Dein Vater wird nicht umhin kommen eine evtl. berschwerliche Reise in ein Prostatakrebszentrum zu machen, wenn er sich mit der Prognose des Onkologen nicht zufrieden geben will!
                            Ich denke weiterhin, dass eine engagierte Tochter, wie Du es bist, ihren Vater von dieser Notwendigkeit überzeugen kann.

                            Hallo Heribert,

                            danke für Deinen Beitrag ... und Dein Wort direkt in sein Ohr. Bis jetzt habe ich ihn nicht überzeugen können :-(, dass er nicht gut aufgehoben ist. Manches sieht er auch ein, vermeidet aber eine Konfrontation und löst das auf indirekte, leicht subversive Weise, indem er z.B. das PSA zuletzt beim Hausarzt bestimmen liess oder er sich auf dem Weg von der Apo zum Arzt die Beipackzettel aus den Packungen nimmt... auf Dauer ja aber keine Lösung ;-).

                            Klagenfurt sind 85km einfache Fahrt, also im jetzigen Zustand kein Problem, aber es fehlt an Einsicht, überhaupt eine Zweitmeinung einzuholen.


                            Zitat von muehli_01 Beitrag anzeigen
                            ...
                            du schreibst dass dein vater recht fit ist und keinerlei schmerzen hat,...,wobei ich immer noch die lebensqualität in den vordergrund stellen würde,und sicherlich wird dein vater auch letztendlich selber entscheiden was er machen möchte und für kinder immer schwer nachvollziehbar das das eine oder andere abgelehnt wird,und doch sollte man es akzeptieren und respektieren.

                            Hallo Gabi,

                            danke für Deine guten Wünsche.
                            Du hast recht, die Lebensqualität steht eindeutig im Vordergrund (das sieht auch mein Vater ganz klar so); trotzdem steht und fällt diese ja mit den Therapien und ob es v.a. gelingt, die vielen Metastasen am weiteren Wachsen zu hindern.
                            Die Entscheidungen trifft er, aber um diese zu treffen, muss er ja erstmal wissen, welche Auswahl es gibt, um dann eine mündige Entscheidung treffen zu können. Das versuche ich zu erreichen.
                            Ich wäre im übrigen einverstanden, wenn er sich irgendwann gegen eine Chemo entscheiden würde, WENN (und nur dann!) er vorher das maximale/optimale auf möglichst vielen Ebenen versucht hätte. Ansonsten hätte ich auch das Gefühl, da muss noch was gemacht werden.


                            Viele Grüsse,
                            Claudia

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                              #15
                              Zitat von RuStra Beitrag anzeigen
                              Ich greife jedenfalls hier das Thema auf, was gegen sich teilende (Krebs-)Zellen zu unternehmen, denn das ist bei vorhandener Metastasierung ja völlig klar ein dringendes Anliegen: Dein Vater kann in der Abgeschiedenheit seines Kärtener Hinterlandes verschiedene Sachen ohne weiteres machen, die gg. die Metastasierung gerichtet sind, z.B. die Ernährung entsprechend anpassen, was du ja auch schon in der Peilung hast und er ja wohl auch schon macht.

                              Vorschlag: Er achtet auf Polyamine in der Nahrung und vermeidet sie und nimmt dazu ein Antibiotikum, das diejenigen Mikroben im Darm killt, die bei Abwesenheit von Polyaminen in der Nahrung diese herstellen. Polyamine sind notwenig für Zellteilungen. Diesen Ansatz kannst du nachlesen bei Cipolla et al., 2010, eine Phase-II-Studie. Ich schick dir per mail den fulltext.

                              Ich hatte das auch ... schon mal hier im Forum gepostet, allerdings hatte damals nobody geantwortet, denn wie soll man sich auch an sowas Verrücktes öffentlich herantrauen?!

                              Hallo Rudolf,

                              interessante Studie - danke dafür. Es scheint mir so, dass diese Themen tatsächlich im Forum rundweg belächelt werden, s. auch Ralf's Knoblauch-thread.
                              Aber hier immerhin eine Phase-II-Studie, also SM abgesegnet.


                              Leite ich weiter, bin aber skeptisch, ob er sich dafür erwärmen wird (mal vom fehlenden Rezept für das AB abgesehen); wir sprechen hier über einen, der von Juni bis Ende September quasi nicht von seinem Berg runter geht, weil er ja den Garten nicht allein lassen kann. Ihm da zu vermitteln, dass er sein eigen Gemüse (für den Winter natürlich üppig eingeweckt/gefroren/eingelegt nicht oder nur an einigen Tagen essen kann, wird wohl schwierig. ABER vielleicht täusche ich mich auch ... Versuch ist es wert.


                              Zitat von ElifK. Beitrag anzeigen
                              Was einen bzw. mich unsicher macht in den o.g. Ernährungslisten, ist, dass man ja sonst immer liest, dass z.B. Brokoli oder Champignons empfohlen werden und z.B. von Zucker definitiv abgeraten wird. Hier ist es genau umgekehrt.
                              Rudolf, das ist Deins.



                              Auch einen schönen Frühling!
                              Claudia

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