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Die Aktive Überwachung und Professor Miller von der Charité

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    Die Aktive Überwachung und Professor Miller von der Charité

    Hallo:-

    Die unter "Veranstaltungshinweise" angekündigte Sendung im RBB Fernsehen habe ich mir angeschaut. Es kam zu Wort Professor Dr.Lothar Weißbach, der am Beispiel eines mit erhöhtem PSA-Wert Diagnostizierten die Fragwürdigkeit des Screening erläuterte und dringend empfahl, eine zweite Meinung einzuholen, bevor Betroffene einer Therapie zustimmen. Sehr anschaulich verglich er die vielen Fälle von Niedrig-Risiko-Prorstatakrebs mit braunen Hautflecken, die nur langsam oder gar nicht sich vergrößern und lediglich in jährlichen oder zweijährigen Abständen kontrolliert werden müssten. Diesen positiv Diagnostizierten biete die Urologie seit kurzem die Möglichkeit der Aktiven Überwachung.
    Dann kam Professor Dr. Miller von der Charité Berlin zu Wort. Eigentlich bestätigte Professor Miller das Gesagte, aber man sah ihm an, dass er das nicht gerne tat. Professor Miller hatte ich schon in Vorträgen in der SHG Berlin und vor Jahren im ICC-Kongress-Center beim Patiententag erlebt und kenne ihn eigentlich nur als "hardliner". Dieses Jahr beim ICC-Patiententag beschränkte sein Vortrag über neue Entwicklungen beim fortgeschrittenen Prostatakrebs sich auf die Aufzählung der Medikamenten-Kaskade mit ihren Neuerungen, z.B. Abiraterone, ohne die Medikamente im einzelnen zu erklären. Nicht vergessen kann ich auch seinen Vortrag vor Jahren beim ICC-Patiententag, wo er Christian Ligensas Vortrag gegen vorschnelle Therapie und Übertherapie mit dem Argument begegnete, dass "man Übertherapie mache, um auf der sicheren Seite zu sein". Eigentlich ein Totschlag-Argument.
    Klar, ein Fan von Professor Miller bin ich nicht.

    Wie vieles im Fernsehen gingen die Fragen und Antworten nicht sehr in die Tiefe. Da hätten noch diskutiert werden können die risikobehafteten Untersuchungsmethoden, die Fragwürdigkeit der Kriterien für die Bestimmung und Kontrolle der Aktiven Überwachung, die gegenläufige Interessenlage der Behandlungsindustrie.

    Gruß, Reinardo
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