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Externe Bestrahlung oder Seeds?

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    Externe Bestrahlung oder Seeds?

    Hallo,
    ich hatte schon mal grundsätzlich gefragt, möchte aber kompakt die Fakten nennen. Sonst wird es für den Leser des Beitrages zu unübersichtlich.
    Knapp 75 - Gleason 3+3 PSA 4,06 (war 2009 3,08, 2011 2,95-3,25) 4 x positiv bei 12 Stanzen :
    Apex zentral rechts Mitte zentral rechts Mitte perph links Basis zentral links - mit 2,10,30,40 % des Materials.
    Aktive Surveillance wurde vom behandelnden Urologen und zwei anderen Ärzten eindeutig abgeraten, da 4 x positiv und diese verteilt.
    Nur ein Urologe des "telefonischen Zweitmeinungsdienstes" der Krankenkasse meinte, dass eigentlich nur Aktive Surveillance angemessen sei. Allenfalls Seeds, aber schon "Übertherapie".

    Bei den vergleichenden Infos zur Bestrahlung extern oder Seeds bin ich verwirrt. Besonders den ohnehin belasteten Darm möchte ich schonen.
    Die Hautärztin hält Seeds für deutlich sicherer als externe Bestrahlung. Im Netz tendieren die Hinweise dazu, dass Seeds Darm und Harnröhre stärker belasten, als externe Bestrahlung, seit extern dreidimensional eingestellt wird.
    SpaceOAR (Injektions-Abstands-Polster) ist bekannt, will aber noch keiner anwenden, zu neu.

    Kann mir noch jemand raten zwischen zwischen extern und Seeds?

    Gruß, horst37

    #2
    4 von 12 positive Stanzen sind nicht mehr Leitliniengemäß für Seeds (max. 2 und nur EIN Lappen befallen) - insofern ist die Beurteilung Übertherapie HUMBUG,
    sondern eher eine Untertherapie zu postulieren (spricht leider nicht für die Qualität der Zweitmeinung).
    Für Active-surveillance ist die Tumormasse eigentlich zu groß - wichtig wäre aber noch das Prostatavolumen zur besseren Beurteilung.
    Die Spacer haben durchaus auch Nachteile - teuer, müssen wieder "ausgebaut" werden, beim Einbringen kann es passieren, das Krebszellen vom Strahlenfeld "weggedrängt" werden
    und damit der Erfolg sabotiert wird.
    Als kleine zusätzliche Therapieentscheidung könnte man die PAP (Prostataphosphatase) bestimmen. Bei Werten über 3 liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit (ca. 70%) zumindest eine
    Mikrometastasierung vor und eine alleinige Bestrahlung/Seedstherapie würde zu kurz greifen.

    Gruss
    fs
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    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
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    Kommentar


      #3
      Vielen Dank!
      Ich habe die Meinung des Urologen der TK auch skeptisch betrachtet.
      Vergessen hatte ich noch folgende Daten: 1992 Ausschälung gutartiger Vergrößerung. Soll angeblich jetzt OP erschweren, besonders bei DaVinci. Stimmt dies?
      Und beim Cleason Wert steht zusätzlich cT2, Nx,Mx.
      Mein Urologe ist noch 2 1/2 Wochen im Urlaub, deshalb kann ich im Moment nicht zurück fragen.
      Was meinst Du mit "Spacer"? Die Seeds bleiben ja drin.
      Meine Hausärztin meint, ich sollte mich nur zwischen Seeds und RPE entscheiden. Bei RPE habe ich halt Bedenken wegen des doch hohen Inkontinenz-Risikos.
      Sie hält die externe Bestrahlung für unsicherer. Im Netz gefundene Daten machen nicht diesen Eidruck, soll auch weniger Risiko bringen.

      Gruß, Horst

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        #4
        Spacer = SpaceOAR = Abstand zwischen Darm und Prostata vergrößern.
        Eine Ausschälung macht nur dann Schwierigkeiten, wenn "schlecht" operiert wurde (d.h. die Prostatahülle versehentlich perforiert), sonst ist drei Monate nach OP
        kein großes Problem zu erwarten.
        Das Gespenst Inkontinenz geistert immer wieder herum - aber bei sehr guten Operateuren braucht vielleicht 1-2 Patienten auf 100 mehr als 1 Sicherheitsbinde.
        Und eine Bestrahlung/Seeds kann auch eine "Art" Inkontinenz" durch Reizblase machen. Da nehmen sich die Verfahren nicht sehr viel.

        Gruss
        fs
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        Gruss
        fs
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          #5
          1. Seeds wären prinzipiell denkbar. Dabei ist 4/12 nicht so sehr das Problem, ich akzeptiere Patienten für Seeds, die bis zur Hälfte der Proben befallen haben (darüber nicht). Meine Sorge ist eher der relativ hohe Anteil des Befalls pro Stanze (bis 40%).
          Das bedeutet, dass wir dort "satten" Tumor haben.
          Seeds könnten daher etwas problematisch sein, es sei denn, sie werden gesondert platziert um z.B. auch Samenblasen abzudecken. Das Problem wird irgendwann dann die Überbelastung der Risikostrukturen, wegen der Menge der Seeds, die erforderlich sind.

          Haben Sie Daten zu der Grösse Ihrer Prostata?

          Der Spacer ist eine neue Methode, elegant und logisch. Allerdings fehlen vergleichende Studien mit klinischen Endpunkten, um zu sehen, was er tatsächlich bringt. Dosimetrisch sieht das allerdings nett aus.

          Haben Sie irgendeine Art von Bildgebung fürs Becken gemacht? MRT?


          Falls eine Bildgebung des Beckens negativ ausfallen sollte (also keine Kapselüberschreitung, kein Samenblasenbefall) würde ich bei kleiner Prostata und keinen Beschwerden beim Wasserlassen die Seeds befallen. Sonst lieber perkutan (extern).

          Die Seeds machen keine grössere Belastung am Darm, als eine externe Strahlentherapie. Sie sind lediglich für die Harnröhre stressiger und können zu Schwellungen der Prostata führen.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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