Am letzten Dienstag liess ich mir, da ich ohnehin grad in der Stadt war, spontan beim Urologen Blut entnehmen für einen PSA-Test.
Wäre ohnehin nach ca. zwei Monaten wieder mal fällig gewesen.
Aufgrund der zuvor zweimal bestätigten VZ von 10 Wochen (Guck Profil) erwartete ich einen Wert um 1.8 ng/ml.
Anruf dann, wie vereinbart, am Mittwoch Nachmittag:
Ja, der Laborbericht sei da. Nein, man dürfe mir den Wert nicht mitteilen, der Doctor werde zurückrufen.
Oh, da muss was unerwartetes vorliegen, denn sonst könnte man mir diese banale Zahl doch mitteilen,
schoss es mir durch den Kopf, wirre Zahlen von 1 bis 4.
Der Mittwoch-Abend verging, ohne Rückruf - oder ich war grad im Funkloch.
Der Donnerstag war Feiertag, also kein Rückruf.
Am Freitag-morgen operiert der Urologe stets neue Leidensgenossen, kein Kontakt möglich.
Ich war schon etwas unruhig, ging aber trotz des trüben Wetters mit einem Freund wandern.
Es ging nicht, es war bei jedem Schritt mühsam, das Atmen fiel schwer, der Alpwiesenhang zu steil (vor einer Woche noch stand ich auf 3700m),
die Krokusse, Enziane, Küchenschellen, Veilchen und blauen Schlüsselblumen freuten mich nicht, die Schneefelder weiter oben am Hang schreckten mich.
Die Unterhaltung verlief schleppend, die mürrischen Gedanken wollten einfach nicht zu sprechbaren Sätzen kondensieren.
Mühsam, einfach nur mühsam, und der kalte Talwind war lästig, kühlte mich aus.
Welch ein trister Tag, nichts als verlorene Lebenszeit!
Dann der Anruf des Urologen, wegen des Windes Verständigungsschwierigkeiten.
PSA sei nun schon 2.1 - welch ein Desaster!
Die VZ diesmal verkürzt von zehn auf acht Wochen, die nächste Phase der AHT rückt näher.
Wahrhaft kein Grund zur Freude.
Und doch:
Statt die nagenden Zweifel nun die eher unangenehme Gewissheit.
All die Mühe viel ab von mir, der Wind war nun doch nicht so lästig, die Blumen leuchteten um die Wette, das Atmen leicht und die Schritte im unwegsamen Gelände bereiteten keine Schwierigkeiten mehr. Ich habe meine Sätze unbeschwert formuliert und fühlte mich eben mal um 15 Jahre verjüngt.
Erst da begriff ich, dass es die Angst war, die kalte Angst, die mich gelähmt hatte seit diesem Telefonat mit der Praxishilfe am Mittwoch-Abend.
Danke, lieber Freund, dass Du mich ertragen hast in der Zeit vor dem Anruf des Arztes.
Ohne Dich wäre ich wohl von der Angst zerfressen worden.
Einfach so, denn eigentlich geschah ja gar nichts: Der PSA steigt nun mal, egal, ob man ihn misst oder nicht.
Angst ist im Umgang mit dem Krebs so unnötig wie ein Kropf.
Ich werde künftig sicherstellen, dass ich nicht länger auf Diagnose-Berichte warten muss, als nötig.
Heute hat der Föhn den Himmel blankgetrocknet.
Es geht also wieder in die Berge!
Diesmal leicht und beschwingt.
Der PSA und die Arbeit am Therapieentscheid ruhen erst mal, das kommt dann am Montag dran.
Ich hab ja noch ein paar Wochen Zeit dazu.
Hvielemi
Wäre ohnehin nach ca. zwei Monaten wieder mal fällig gewesen.
Aufgrund der zuvor zweimal bestätigten VZ von 10 Wochen (Guck Profil) erwartete ich einen Wert um 1.8 ng/ml.
Anruf dann, wie vereinbart, am Mittwoch Nachmittag:
Ja, der Laborbericht sei da. Nein, man dürfe mir den Wert nicht mitteilen, der Doctor werde zurückrufen.
Oh, da muss was unerwartetes vorliegen, denn sonst könnte man mir diese banale Zahl doch mitteilen,
schoss es mir durch den Kopf, wirre Zahlen von 1 bis 4.
Der Mittwoch-Abend verging, ohne Rückruf - oder ich war grad im Funkloch.
Der Donnerstag war Feiertag, also kein Rückruf.
Am Freitag-morgen operiert der Urologe stets neue Leidensgenossen, kein Kontakt möglich.
Ich war schon etwas unruhig, ging aber trotz des trüben Wetters mit einem Freund wandern.
Es ging nicht, es war bei jedem Schritt mühsam, das Atmen fiel schwer, der Alpwiesenhang zu steil (vor einer Woche noch stand ich auf 3700m),
die Krokusse, Enziane, Küchenschellen, Veilchen und blauen Schlüsselblumen freuten mich nicht, die Schneefelder weiter oben am Hang schreckten mich.
Die Unterhaltung verlief schleppend, die mürrischen Gedanken wollten einfach nicht zu sprechbaren Sätzen kondensieren.
Mühsam, einfach nur mühsam, und der kalte Talwind war lästig, kühlte mich aus.
Welch ein trister Tag, nichts als verlorene Lebenszeit!
Dann der Anruf des Urologen, wegen des Windes Verständigungsschwierigkeiten.
PSA sei nun schon 2.1 - welch ein Desaster!
Die VZ diesmal verkürzt von zehn auf acht Wochen, die nächste Phase der AHT rückt näher.
Wahrhaft kein Grund zur Freude.
Und doch:
Statt die nagenden Zweifel nun die eher unangenehme Gewissheit.
All die Mühe viel ab von mir, der Wind war nun doch nicht so lästig, die Blumen leuchteten um die Wette, das Atmen leicht und die Schritte im unwegsamen Gelände bereiteten keine Schwierigkeiten mehr. Ich habe meine Sätze unbeschwert formuliert und fühlte mich eben mal um 15 Jahre verjüngt.
Erst da begriff ich, dass es die Angst war, die kalte Angst, die mich gelähmt hatte seit diesem Telefonat mit der Praxishilfe am Mittwoch-Abend.
Danke, lieber Freund, dass Du mich ertragen hast in der Zeit vor dem Anruf des Arztes.
Ohne Dich wäre ich wohl von der Angst zerfressen worden.
Einfach so, denn eigentlich geschah ja gar nichts: Der PSA steigt nun mal, egal, ob man ihn misst oder nicht.
Angst ist im Umgang mit dem Krebs so unnötig wie ein Kropf.
Ich werde künftig sicherstellen, dass ich nicht länger auf Diagnose-Berichte warten muss, als nötig.
Heute hat der Föhn den Himmel blankgetrocknet.
Es geht also wieder in die Berge!
Diesmal leicht und beschwingt.
Der PSA und die Arbeit am Therapieentscheid ruhen erst mal, das kommt dann am Montag dran.
Ich hab ja noch ein paar Wochen Zeit dazu.
Hvielemi
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