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    Hallo zusammen .

    Mein Name ist Joyze und es geht um meinen Freund . Er ist 46 Jahre jung und hat vor einigen Tagen einen positiven Befund bekommen durch eine Gewebsentnahme. Er geht seit einem Jahr zur Vorsorge da sein Papa vor mehreren Jahren auch schon an PK erkrankt ist . Es wurde 2 mal ein erhöhter PSA Wert festgestellt , worraufhin es dann zu einer Gewebsentname kam . Es wurden 12 Proben genommen . In 1,5 Wochen muss er zum MRT wo festgestellt werden soll wie und ob der Krebs schon gestreut hat. Da wir total überfordert sind mit der Diagnose und dem Befund hoffe ich von Euch ein paar Feedbacks zu bekommen . Ihr würdet uns sehr helfen.
    Ich habe hier den Befund vom pathologischen Institut liegen und schreib das einfach mal ab um nichts zu vergessen.

    1. Man erkennt fibromuskuläres Gewebe aus der Prostata . Es finden sich einzelne atrophierte Prostatadrüsen , ein Kazinom liegt nicht vor.
    2. Hier erkennt man in einem der Punktions zylinder Infiltrate eines malignen Tumors. Es ist ein mikroglanduläres Wachstumsmuster erkennbar ( Gleason 3 : 100% ) . Die Karzinominfiltrate machen etwa 30 % des Stanzvolumens aus.
    3. Hier sind in beiden Punktionszylindern Karzinominfiltrare erkennbar , insgesamt etwa 15% des Stanzvolumens ausmachend.
    4. Hier tumorfreies Prostatagewebe.
    5. Man erkennt in ca 30 % des Stanzvolumens Infiltrate des oben beschriebenen Karzinoms , teilweise mit perineuraler Tumorausbreitung.
    6. Hier finden sich Karzinominfiltrate in etwa 10 % des Stanzvolumens.
    7. Hier Karzinominfiltrate in ca 10 % des Stanzvolumens.
    8. HIer Karzinominfiltrate in etwa 15 % des Stanzvolumens.
    9. Hier sind Karzinominfiltrate in etwa 20 % des Stanzvolumens erkennbar , der Tumor infiltiert teilweise in periprostatische Skelettmuskulatur.
    10. Auch hier in ca 10 % des Stanzvolumens Karzinominfiltrate.
    11. Hier erkennt man Karzinominfiltrate in etwa 10 % des Stanzvolumens.
    12. Hier in 15 % des Stanzvolumens Karzinominfiltrate .

    Abschliessende Beurteilung:

    Infiltrate eines azinären Adenokarzinoms in beiden Prostatalappen , teilweise mit perineuraler Tumorausbreitung , links mit Verdacht auf kapselüberschreitendes Wachstum.

    Klassifikation: ICD-O-C 61 , M8140/3 , GIb nach Helpap
    Gleason - Score : (3+3) = 6 , Pn1


    Das war alles was ich abschreiben konnte.
    Ich danke schonmal im Vorraus fürs lesen und vielleicht kommen ein paar Kommentare .
    Liebe Grüsse Joyze !
    Auf dem überweissungsschein konnte ich noch ablesen das sein jetziger PSA Wert 6,49 ist .

    #2
    Hi Joyze

    Zum Zeitpunkt meiner Diagnose war ich gerade 44 Jahre alt geworden; auch mein PSA-Wert lag -2- Wochen vor der OP bei 6,5 ng/ml; alles weitere findest Du in meinem hinterlegten Profil

    Daraus kannst Du schon erkennen, dass ich sehr schnell gehandelt habe, was nachträglich betrachtet auch absolut richtig gewesen ist. Bei mir stellte sich postoperativ fokal ein Kapselduchbruch heraus, so dass längeres Zögern die weitere Prognose nicht verbessert hätte.

    Bedenklich bei Deinem Freund erscheint mir der relativ ausgeprägte Stanzenbefall zu sein, der eine kapselüberschreitende Ausdehnung sehr wahrscheinlich macht, zumal im Biopsiebefund schon diesbezügliche Aussagen getätigt wurden.

    Mein konkretes Vorgehen wäre, und zwar so zeitnah wie möglich :

    Eine offene, retropubische OP mit ausgedehnter Lymphadenektomie, die von einem äußerst erfahrenen Operateur durchgeführt werden sollte; eine perkutane Strahlentherapie wäre auch denkbar, allerdings würde ich wegen der Notwendigkeit einer Lymphadenektomie eher zur OP tendieren. Ich würde bei der Befundlage schon jetzt davon ausgehen, dass nach einer OP zusätzlich eine Strahlentherapie notwendig werden könnte, wenn der Befund ein "pT3a" ergeben würde.

    Da Dein Freund noch eine statistische Lebenserwartung von mehr als 30 Jahren besitzt bleibt aus meiner Sicht keine Alternative, selbst wenn dass MRT das kapselüberschreitende Wachstum bestätigen sollte.

    Dies wäre, so zumindest die publizierte Datenlage, kein Grund auf eine Op zu verzichten.

    In Eurem Fall wäre Prof. Heidenreich, Uni-Klinik Aachen, mein erster Ansprechpartner, da mit diesem Arzt die Notwendigkeit einer ausgedehnten LK-Ektomie nicht erst diskutiert werden müßte.

    Mit etwas Glück ist die Kapselüberschreitung nur einseitig und die Lymphknoten sind sauber; nervschonend dürfte bei dieser Befundlage allerdings kaum operiert werden.

    Für Fragen stehe ich Dir auch per PN gerne zur Verfügung.

    Gruss und viel Glück bei der Therapieentscheidung

    Reinhard

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      #3
      Hi Joyze,
      kann mich Spertel nur voll anschließen. Auch die Martiniklinik in HH ist eine Klinik mit viel Kompetenz .
      Wie hoch ist der PSA zu Zeit ?
      Viel Glück
      Skipper
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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        #4
        Hallo Joyze,
        bin mit 43 Jahren operiert worden und stehe gerne für Fragen zur Verfügung die sich Dir und Deinem Freund stellen. Macht euch auf jeden Fall die Mühe eine vernünftige Klinik bzw. ein Prostatakarzinomzentrum aufzusuchen. Lasst euch da nicht reinreden von eurem Hausarzt bzw. Urologen.
        Schiebt da nichts auf die lange Bank und denkt vor allem jetzt nicht als erstes an OP-Folgen etc.
        Heute läuft kaum noch jemand mit Inkontinenz durch die Gegend und auch auf euer Sexualleben müsst Ihr nicht verzichten, wenn es auch evtl. nur mit Hilfsmitteln funktioniert.
        Gruss Rembert

        Kommentar


          #5
          Hallo Joyze,

          der Gleasonscore von 3+3 = 6 ( ein Mass für die Agressivität ) und der PSA-Wert von 6,49 ng/ml zeigen zunächst
          für sich gesehen noch ein frühes Stadium.

          Allerdings weisen die Stanzen 5 und 9 auf ein ein lokal forgeschrittenes Stadium hin. D.h es liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit (siehe auch Partintabellen) keine systemische Ausbreitung ( Metastasen) vor aber es liegt eine Ausbreitung lokal ausserhalb der Prostata vor ( Organ überschreitend).


          Damit kann mit lokale Behandlungsmethoden mit kurrierender ( heilender ) Zielsetzung behandelt werden. Lokale
          Behandlungsmerhoden sind die OP und die Bestrahlung.

          Bei einer OP, wenn Organüberschreitung vorliegt, hat das Auswirkungen auf die um das Organ herum verlaufenden
          Nervenbündel die die Erektion steueren, diese werden dann ggf. entfernt werden müssen.



          Ich selbst habe mich 2005 im Alter von 49 Jahren für die offen retrobubischen OP ( über den Bauch ) entschieden.



          Alles alles gute Wolfgang

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            #6
            Guten Abend Joyze,

            Keine Guten Nachrichten für Deinen Freund, aber wir hoffen doch das man noch Rechtzeitig festgestellt hat das ein Krebsbefund vorliegt.

            Gleasonscore 3/3 da gibt es auch bedeutend schlechtere Werte.
            Die Biopsie mit 5 von 9 betroffenen Stanzen ist leider nicht so toll.
            Aber genaueres weiss man nicht und wird man erst nach einer OP wissen.

            Ich Rate Deinem Freund zu einer OP was sollte er auch sonst tun.

            In diesem Forum findet ihr genug Berichte und Informationen, es gibt Berichte von mir Skipper und Spertel die euch sicher einiges erklären werden.

            Es ist kein schöner Befund und die Nerven liegen blank, aber ihr müsst jetzt einen Weg einschlagen, noch ist nichts verloren.

            Absolut wichtig ist ein guter Arzt zu welchen ihr Vertrauen habt, lasst euch dazu Zeit bedenkt diese OP findet nur ein einziges mal für Deinen Freund statt.

            Ich wünsche Euche beiden viel Glück


            Gruss Andy
            Meine Geschichte : http://www.myprostate.eu/?req=user&id=41&page=report

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              #7
              Hallo:-

              Die Selbstverständlichkeit (oder Selbstgerechtigkeit?), mit der Ihr Joyzees Freund zu der radikalsten aller Therapien ratet, verschlägt mir die Sprache. Hoffentlich habt Ihr auch noch gute Ratschläge, wenn die Behandlungen, die Ihr vorschlagt, nicht den erhofften Erfolg haben oder "Nebenwirkungen" die Lebensqualität in einem Maße beeinträchtigen, dass ihn die vorschnelle Entscheidung, die er aus Angst möglicherweise treffen wird, bitter reut.
              Aufgrund des Befundes, der sicherheitshalber durch eine DNA-Analyse überprüft werden könnte, hat Joyzees Freund gute Chancen, den Krebs noch viele Jahre mit medikamentöser Therapie unter Kontrolle zu halten. Zu radikalen Schritten kann er sich auch später noch entschliessen.

              Gruß und alles Gute, Reinardo

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                #8
                Ist dies Provokation oder Altersstarrsinn, Reinardo ?

                Joyzee´s Freund ist 46 Jahre alt, Du fast 80; unter diesem Aspekt erübrigt sich eigentlich jede Diskussion.
                Ist Dir vielleicht der ausgedehnte Stanzenbefall entgangen ?

                Alte Männer sind oft gefährlich, weil sie keine Angst mehr haben........

                Beste Grüsse

                Spertel

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                  #9
                  Reinhard spricht mir mal wieder aus der Seele..
                  unabhängig davon, dass bei dem Stanzenfall auf jeden FALL ein kurativer Eingriff erfolgen sollte, ob nun OP oder Bestrahlung lasse ich mal dahingestellt, sollte sich inzwischen auch bei den Unbelehrbaren herumgesprochen haben, dass von den relativ jung operierten hier doch die grosse Mehrzahl nicht mehr mit den Problemen einer OP zu kämpfen hat, die sich vielleicht vor zehn Jahren noch ergeben haben.
                  gruss rembert

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                    #10
                    Zitat von Andy63 Beitrag anzeigen
                    Ich Rate Deinem Freund zu einer OP was sollte er auch sonst tun.
                    Wie deckt sich diese Aussage, mit Ihrer Aussage auf Ihrem Profil:
                    pT2c, pN0, Gleason 7 (3+4) LO, VO R1.
                    Das musste ich erst mal verdauen, der R1 gefiel mir gar nicht, wenigstens war jetzt klar, dass die OP die richtig gewählte Variante darstellte.




                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                      #11
                      Guten Abend

                      Meine Diagnose erhielt ich im Alter von 46 Jahren.

                      Ich habe am Anfang überlegt nichts zu tun und abzuwarten.... nach der OP und dem Befund sogar mit einem R1 wahr klar das die OP der richtige Weg war.

                      Ich hatte die Chance in diesem Alter den Krebs noch zu besiegen.

                      Die Variante der Operation, lies mir den evtl. nötigen Weg einer Nachbestrahlung offen, umgekehrt geht das nicht.

                      Die Diagnose 2 von 12 Stanzen betroffen sprachen sicher auch nicht gegen eine Operation.

                      Natürlich hatte ich mich auch mit den Vorzügen und Nachteilen einer Bestrahlung vor der Entscheidung Operation auseinander gesetzt und mich auch bei einem Radiologen beraten lassen.

                      Ich glaube das der Freund von Joyze mit einem Gleason 3/3 nach einer Beratung auch den Weg einer OP einschlagen wird, da erst nach der OP 100 % klar ist wie es um die Prostata steht und welcher
                      Befund vorliegt, die Bestrahlung steht dann immer noch offen falls nötig.


                      Gruss Andy
                      Meine Geschichte : http://www.myprostate.eu/?req=user&id=41&page=report

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                        #12
                        46 Jahre alt!!!! Bestrahlen soll ja mit der OP im Hinblick auf Nachhaltigkeit gleichwertig sein.
                        Aber: Beim Bestrahlen gibt es keinen genauen postoperativen Befund und einen immer noch nachweisbaren PSA während die Nachsorge bei erfolgreicher OP denkbar einfach ist.
                        Diesen Psychologischen Vorteil sollte man im Alter von 46 Jahren auch beachten.
                        alles weitere auf meiner Homepage.
                        Joachim
                        Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
                        http://prostata.lima-city.de/
                        oder auf:
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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                          #13
                          Hallo !

                          Erstmal vielen Dank für Eure Resonanzen . Es sind nun 2 Wochen seit der Diagnose vergangen und gestern erfolgten die nächsten Schritte. Röntgen , MRT und Knochenszintigraphie. Nun heisst es wieder eine Woche warten um genau zu wissen wie es um ihn steht. In der Zwischenzeit haben wir viel hier im Forum gelesen um uns zu informieren . Im Moment haben wir uns noch für keine Behandlung entschieden , da wir auch noch keinen genauen Befund haben . Wichtig war für uns der Hinweis auf die Wahl des richtigen Arztes , wahrscheinlich wäre für uns der Vorschlag des behandelnden Urologen der richtige gewesen . Wir wären wahrscheinlich garnicht auf die Idee gekommen nach Hamburg oder Aachen zu schauen . Aber dafür gibt es ja auch die entsprechenden websites. Danke nochmal dafür .
                          Also in einer Woche wissen wir mehr und werden auf jeden Fall weiter berichten.

                          Liebe Grüsse und alles Gute , Joyze + Carsten !

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