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PSA erst 13,6, dann runter auf 9,4, nun wieder 10,3 (in 3 Wochen). Angst/Krebs?

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    PSA erst 13,6, dann runter auf 9,4, nun wieder 10,3 (in 3 Wochen). Angst/Krebs?

    Hallo,
    mein Name ist Markus, 42 Jahre. Ich bin vor ca. 3 Wochen zum Urologen wegen anhaltender Beschwerden wie diffuses Brennen im Dammbereich und häufigem
    Harndrang sowie einem unangenehmen Gefühl beim Geschlechtsverkehr und brennen nach der Ejakulation. Beim Tasten wurde die Prostata als "ziemlich hart"
    vom Urologen beschrieben. Der Ultraschall ergab eine kleine Prostata, sonst keine Auffälligkeiten.
    Der erste PSA-Test ergab einen Wert von 13,6. Daraufhin verfiel ich in Panik und stieß das erste Mal auf dieses Forum.
    Nach einer Woche Antibiotika-Einnahme ist der Wert auf 9,4 gesunken. Da war ich einigermaßen beruhigt, zumal der Urologe auch von einer Prostatitis ausgegangen ist.
    Letzte hatte ich wieder Beschwerden, woraufhin ich wieder zum Urologen gegangen bin. Ganz weg war es auch nie, aber besser. Er überraschte mich mit einem erneuten PSA-Test, obwohl dieser erst wieder nach 6 Wochen erfolgen sollte. Das Ergebnis heute Morgen war 10,3. Meine Angst ist nun sehr groß, da ich ja schon Probleme habe, dass es sich hier um Krebs handeln könnte und damit auch schon um Fortgeschrittenen. Ich würde sofort eine Biopsie machen wollen, jedoch der Urologe geht weiterhin von einer akuten Prostatitis aus und möchte noch warten. Aber so richtig sicher schien er mir auch nicht mehr zu sein. Kann mir jemand einen Rat geben?
    Mfg
    Markus

    #2
    Hallo Markus,

    ich verstehe Dich u. Deinen Uro: 42 Jahre ist noch jung, aber schon lange nicht mehr zu jung für ein Ca. Die Werte können ein Ca sein, können auch eine Prostatitis sein oder auch beides gleichzeitig. Auf jeden Fall würde ich engmaschig kontrollieren lassen, aber nicht unbedingt gleich biopsieren.
    Der PSA-Wert ist sicher abklärungsbedürftig - unabhängig der anderen Beschwerden. Du schreibst aber nicht, ob es immer das selbe Labor war, evtl. Geschlechtsverkehr oder anstrengende Radtouren etc. kurz vor den Blutabnahmen stattgefunden haben, PCa in der Familie bereits bekannt ist. Die Angaben sind so ein wenig mager.

    Vor allem nicht vergessen: in der Ruhe liegt die Kraft, auch wenn es schwerfällt.

    Gruss
    Mein PCa-Verlauf: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=157

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      #3
      Hallo Levil,

      ab zur BIOPSIE !!! Ich würde nicht mehr warten bei den Werten. Bei Meinem Vater haben Sie bei PSA 6,5 auch lange noch mit Antibiotika behandelt und wieder gewartet. Bis PSA 10 war und dann Biopsie , KREBS !

      Manche Urologen versteh ich nicht !

      Selbst wenn es "nur " eine Entzündung ist hast du Sicherheit.

      Viele Grüße

      Angi

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        #4
        Hallo,
        Danke für eure schnellen Antworten.
        Die Tests wurden alle in einem Labor gemacht, die Blutabnahmen(es wurden keine Anzeichen für eine Entzündung gefunden) wurde unter gleichen Voraussetzungen gemacht und PCa ist in unserer Familie nicht bekannt.
        War gerade noch einmal bei meinem Urologen, der sich viel Zeit nahm, wir vereinbarten, dass ich morgen eine Spermaprobe abgebe. Sollte auch in dieser keine Bakterien gefunden werden erfolgt nächte Woche eine Biopsie.
        LG
        Markus

        Kommentar


          #5
          Hallo Markus,

          macht Sinn

          Gruss
          Mein PCa-Verlauf: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=157

          Kommentar


            #6
            Hallo Markus,
            so wie es Angi schon geschrieben hat: ab zur Biopsie! Denn zuwarten bringt nichts, ausser Ungewissheit und Zweifel.

            Liebe Grüße und alles Gute Siegfried

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              #7
              Hallo Markus,

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              diffuses Brennen im Dammbereich und häufigem
              Harndrang sowie einem unangenehmen Gefühl beim Geschlechtsverkehr und brennen nach der Ejakulation.
              Dein Urologe sollte auch Deine Blase und sonsige Harnorgane inspizieren.

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              Der Ultraschall ergab eine kleine Prostata,
              WIE klein? (= wie viele ml - das kann man beim Ultraschall ziemlich genau abgreifen / vermessen.)
              Eine große Prostata produziert normalerweise mehr PSA als eine kleine und v. v. eine kleine Prostata weniger PSA als eine große.

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              sonst keine Auffälligkeiten.
              Das bedeutet noch gar nichts (leider).

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              PSA-Test ergab einen Wert von 13,6. (...) Nach einer Woche Antibiotika-Einnahme ist der Wert auf 9,4 gesunken. Da war ich einigermaßen beruhigt, zumal der Urologe auch von einer Prostatitis ausgegangen ist.
              Nach 1 Woche AB dürfte die "akute" Prostatitis um mehr als nur um ca. 4 ng/ml gesunken sein. Die "Spermauntersuchung" sollte VOR der AB-Gabe erfolgen, um - bei Verdacht auf Prostatitis - exakt die Keime zu identifizieren, die die Prostataentzündung verursacht haben und erst DANACH das Antibiotikum wählen (das speziell gegen diese Keime am besten wirkt). Und die "Nur-Spermauntersuchung" erfüllt nur eine Alibifunktion, ist nicht einmal 'ne "halbe Sache": Um wirklich alle Keime ausfindig zu machen, die an der vermuteten Prostatitis beteiligt sein könnten, muss der Urologe konsequenterweise die sog. "Vier-Gläser-Probe" machen:



              Wenn der Urologe schon mal "auch von einer Prostatitis ausgegangen ist": Hat er Dir außer dem PSA auch die Blutwerte CRP und BSG (= Hinweise auf entzündliche Prozesse im Körper) verraten?




              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              Meine Angst ist nun sehr groß (...), dass es sich hier um Krebs handeln könnte
              Ich kann nur das wiederholen, was jemand hier schon vor mir sagte: Ab zur BIOPSIE !!! 12 Stanzen. Am besten in einem zertifizierten Prostatazentrum oder einem KH mit einer Uro-Klinik oder in einer Uniklinik o.ä. statt auf dem Zahnarztsessel bei einem Urologen. Danach die Gewebeproben am besten zur Referenzbegutachtung schicken lassen - mehrere Augen sehen mehr (die Biopsate lassen sich mit keinen "Präzisionsinstrumenten" auswerten, der Befund entseht ausschließlich durch die Inaugenscheinnahme des Pathologen und hängt somit nur von dessen Wissen und Erfahrung ab).

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              und damit auch schon um Fortgeschrittenen.
              Das ist unwahrscheinlich - unter "fortgeschritten" versteht mann einen bereits metastasierten Krebs. Die Biopsie ist noch immer die einzige Methode, um einen PCa. zuverlässig nachzuweisen (aszuschließen lässt er sich auch mit der Biopsie nicht 100%-ig, wenn man den - womöglich versteckten - Tumor nicht trifft). Wichtig ist (falls positiv) dann die Feststellung der PCa.-Aggressivität (Gleason Score) und evtl. sonstige Besonderheiten des Gewebes.
              Lass Dir alle Befunde schriftlich aushändigen.

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              Ich würde sofort eine Biopsie machen wollen, jedoch der Urologe geht weiterhin von einer akuten Prostatitis aus und möchte noch warten.
              Worauf will er warten? Bis Dein PSA im Falle eines PCa. so hoch sein wird, dass Du auf die max. bis zum PSA ca. 10 machbaren schonenden Therapien verzichten musst?

              Zitat von Levil13 Beitrag anzeigen
              wir vereinbarten, dass ich morgen eine Spermaprobe abgebe. Sollte auch in dieser keine Bakterien gefunden werden erfolgt nächste Woche eine Biopsie.
              Die Biopsie würde ich bei Deinem PSA in jedem Fall machen lassen, auch wenn man in der Spermaprobe Keime findet.

              Gruß und alles Gute,
              Josef

              Kommentar


                #8
                Hallo Markus,

                bevor Du eine Biopsie machen lässt sollten alle vorherigen Diagnostiken ausgeschöpft sein und ein konkreter Krebsverdacht vorliegen. Auch wenn meine Vorschreiber hier anderer Meinung sind ist der Weg einer differentialdiagnostischen Abklärung erst einmal sinnvoll.

                Eine Biopsie sollte dann erfolgen wenn durch die Diagnostik klar ein Krebsverdacht besteht. Dann aber nicht Blind sondern investiere etwas Geld und suche dir einen Spezialisten der dies mindestens im ANNA Verfahren anbietet. Bedenke auch eine 12 Stanzen Biopsie kann bei bestehendem Krebs negativ ausfallen, also kein Krebs anzeigen. Dazu minimierst Du das Risiko der etwaigen Biopsiefolgen und hast mehr Sicherheit bei der gezielten Biopsie verdächtiger Bereiche. Lasse auf jedem Fall eine etwaige Biopsie unter klinischen Bedingungen durchführen wie es Feuerwehrmann bereits dargestellt hat.

                Alles Gute!

                Tom

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                  #9
                  Hallo!

                  Wollte eine Rückmeldung geben. Heute wurde bei mir ein MRT aufgrund Steißbeinschmerzen durchgeführt. Dabei wurden auch die Organe in "Scheiben geschnitten".

                  Der Radiologe teilte mir beim anschließenden Gespräch mit, dass er nichts dramatisches finden konnte. Er diagnostizierte eine Entzündung an der Prostata, genau an der Stelle, wo der Urologe die Verhärtung ertastet hatte. Alle Organe, Knochen und Lymphknoten ohne Befund.

                  Der Urologe hat mir nun weiterhin Antibiotika verordnet. Die PSA-Werte werden weiterhin kontrolliert.

                  Danke an Alle, die sich hier beteiligt haben!

                  Schöne Grüße!
                  Markus

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Markus,

                    erfreulich zu hören, dass derzeit kein konkreter Krebsverdacht vorliegt und damit erst einmal eine Biopsie nicht notwendig wird. Dein Urologe wird schon das Richtige tun.

                    Unerklärlich bleibt mir allerdings warum in diesem Forum immer voreilig zu einer Biopsie geraten wird. Gerade unter dem Aspekt der nicht 100% igen Treffsicherheit wäre auch etwas mehr Zurückhaltung angebrachter. Die Darstellungen der Forumsteilnehmer sind Momentaufnahmen. Ohne nähere Umstände zu kennen wird den "Neulingen" gleich die "Beweisaufnahme" empfohlen statt den Weg einer umfangreichen Diagnostik. Nicht jeder hohe PSA Wert bedeutet automatisch eine Krebserkrankung.

                    Tom

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von tom aus lu Beitrag anzeigen
                      Unerklärlich bleibt mir allerdings warum in diesem Forum immer voreilig zu einer Biopsie geraten wird.
                      Das sehe ich angesichts des in diesem Forum bereits diskutierten immer größer werdenden Risikos einer Infektion oder sogar Sepsis durch Einschleppen resistenter Darmkeime bei der Biopsie ebenfalls mit einigem Unverständnis.

                      Ralf

                      Kommentar


                        #12
                        Prostatitis - Anleitung

                        Hallo Markus,
                        ich gratuliere dir zum für dich erfreulichen Ergebnis. Deine Anamnese hatte dies nahegelegt.

                        Wollte eine Rückmeldung geben. Heute wurde bei mir ein MRT aufgrund Steißbeinschmerzen durchgeführt...

                        ...Er diagnostizierte eine Entzündung an der Prostata, genau an der Stelle, wo der Urologe die Verhärtung ertastet hatte.

                        ...weiterhin Antibiotika verordnet. Die PSA-Werte werden weiterhin kontrolliert.
                        Ich denke, du "bist durch die Hölle gegangen" - und so ganz sicher wirst du erst nach weiteren Kontrollen mit hoffentlich fallenden PSA-Werten sein.

                        Deine Schilderung zeigt jedoch einen typischen Verlauf in der Praxis des Hausarzts bzw. des Urologen. Nicht alle Forumsmitglieder werden deinem Vorgehen zustimmen, wie die oben geführte Diskussion beweist.

                        Die grundsätzlichen Einlassungen von Tom und Ralf beleuchten ein wichtiges Problem: Überdiagnostik infolge mangelhafter Erkenntnis.

                        Aus meiner Berufserfahrung - und gestützt auf Pressemeldungen - weiß ich um die häufig mangelnde Kenntnis in der ärztlichen Praxis. Und wie mir scheint, muß der Patient heutzutage oftmals auch um sein Recht kämpfen.

                        Gibt es im BPS eine Anleitung für den Patienten mit Prostatitis, auf die er bereits zu Anfang hingewiesen wird, und gar nicht erst immer wieder nur nach der Biopsie gerufen werden muß?

                        Winfried
                        Zuletzt geändert von W.Rellok; 17.08.2012, 15:01. Grund: Ergänzung

                        Kommentar


                          #13
                          Anleitung des BPS zum Umgang mit Prostatitis?

                          Zitat von W.Rellok Beitrag anzeigen
                          Gibt es im BPS eine Anleitung für den Patienten mit Prostatitis, auf die er bereits zu Anfang hingewiesen wird, und gar nicht erst immer wieder nur nach der Biopsie gerufen werden muß?
                          Hallo Winfried,

                          nein, die gibt es nicht. Der BPS fühlt sich (unausgesprochen) für die "simple" Prostatitis nicht zuständig.

                          Ralf

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo liebe Mitstreiter

                            eine simple, akute Prostatitis, kann ein Vorreiter eines späteren Prostatakarzinoms werden, wenn sie nicht ausreichend und konsequent behandelt wird. So wird zumindest vermutet.

                            Als etwa 25-jähriger litt ich an einer akuten Prostatitis, der aber damals, wie mir scheint, ein viel größeres Augenmerk zugedacht wurde, als ich das hier immer wieder lese. Deshalb möchte ich hier mal das Verfahren beschreiben, was zur Diagnosesicherung, Therapie und Nachsorge bei mir durchgeführt wurde.
                            • Mittels 4-Gläser-Probe und Antibiogramm wurde die Diagnose gesichert
                            • Dann bekam ich für 6 Wochen ein Antibiotikum, welches gezielt die sensiblen Keime des Antibiogramms erfassten
                            • Parallel dazu bekam ich 2 mal die Woche ein Depottestosteron gespritzt
                            • Nach 2 Wochen war ich beschwerdefrei, die medikation lief aber die 6 Wochen weiter
                            • Nach 8 Wochen wurde erneut eine 4-Gläser-Probe mit anschließendem Antibiogramm gemacht, in dem keine Keime mehr gefunden wurden.
                            • Zuletzt musste ich nach 12 Wochen noch eine Spermaprobe abgeben, aus der ebenfalls ein Antibiogramm erstellt wurde.

                            Erst danach wurde die Prozedur abgeschlossen.
                            Meine praktischen medizinischen Erfahrungen liegen zwar schon 18 Jahre zurück, den Ablauf, mal abgesehen von den Depottestosteron-Spritzen, kenne ich nicht anders.
                            War man damals übervorsichtig mit solchen Erkrankungen, oder findet man solche Vorgehensweisen auch heute noch?
                            @Winfried, kannst Du dazu was sagen?
                            Gruß Heribert

                            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                            myProstate.eu
                            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                            (Luciano de Crescenzo)

                            Kommentar


                              #15
                              Prostatitis beim jungen Mann

                              Hallo Heribert,
                              Hallo Ralf,
                              Hallo Tom,

                              ich denke hier wird mit der Prostatitis ein wichtiges Thema erörtert. Besonders der junge Patient wird angesprochen, bei dem nach Erfahrung und Statistik der Prostatakrebs nicht an erster Stelle der "Diffentialdiagnostik" steht, und den man natürlich vor der Überdiagnostik, sprich Biopsie bewahren muß. Beim älteren Patienten steht zurecht der Gedanke einer bösartigen Erkrankung im Vordergrund.

                              Vielen Dank, lieber Heribert für deine perfekte Schilderung. Ich selbst habe die Vier-Gläser-Probe als Klinikarzt durchgeführt, in der eigenen Praxis bin ich ihr niemals mehr begegnet. Habe aber meinen jüngsten Prostatakrebspatienten mit 29 Jahren diagnostiziert.

                              eine simple, akute Prostatitis, kann ein Vorreiter eines späteren Prostatakarzinoms werden, wenn sie nicht ausreichend und konsequent behandelt wird. So wird zumindest vermutet.

                              Als etwa 25-jähriger litt ich an einer akuten Prostatitis,


                              Mittels 4-Gläser-Probe und Antibiogramm wurde die Diagnose gesichert.


                              Meine praktischen medizinischen Erfahrungen liegen zwar schon 18 Jahre zurück, den Ablauf, mal abgesehen von den Depottestosteron-Spritzen, kenne ich nicht anders.
                              War man damals übervorsichtig mit solchen Erkrankungen, oder findet man solche Vorgehensweisen auch heute noch?
                              @Winfried, kannst Du dazu was sagen?
                              Aus der Sicht des Hausarztes - welcher 25-jährige Mann geht gleich zum Urologen ? - habe ich einige Informationen
                              zusammengestellt.

                              "Die akute Prostatitis geht mit hohem Fieber und Schüttelfrost einher. Dysurie, Pollakisurie, Nykturie, Schmerzen im Damm, Gesäß und Rektum sind die Regel.
                              Die Prostata ist schmerzhaft vergrößert und prall-elastisch. Die häufigsten Erreger sind E.coli und andere Enterobacteriaceen sowie Enterokokken. Sie können in den meisten Fällen im Urin nachgewiesen werden.

                              Die chronische Prostatitis verursacht meist unspezifische Beschwerden ohne Fieber. Zur differentialdiagnostischen Abrenzung gegenüber der Prostatodynie sind sorgfältige mikrobiologische Untersuchungen (Vier-Gläser-Probe) notwendig."
                              Zitiert aus Differentialdiagnose innerer Krankheiten, Herausgeber Walter Siegenthaler, Stuttgart 2000

                              "Die Prostatodynie ist ein nicht entzündliches abakterielles chronisches Schmerzsyndrom des Beckens und zählt zu den psychosomatischen Erkrankungen. Es ist eine Erkrankung des Mannes.
                              Als psychosomatisches Krankheitsbild entsteht die Prostatodynie auf dem Boden einer Vielzahl von Faktoren. Eine differenzierte Ursache ist bis jetzt jedoch noch nicht eruierbar.
                              Zu den prädisponierenden Faktoren, also zu den Faktoren, welche eine Prostatodynie begünstigen zählen unter anderem Verletzungen und Traumata im Bereich des Damms und im Analbereich. Neben abgeklungenen und ausgeheilten Verletzungen zum Beispiel nach Beckenringfrakturen oder nach Stürzen auf Eisenstangen wie man sie zum Beispiel an Sportgeräten und Kinderklettergerüsten finden kann, können auch anhaltenden bzw. immer wiederkehrende stumpfe Traumata prädisponierend sein. Hierzu zählen zum Beispiel wiederholte Belastungen des Damm- und Analbereiches durch Radfahren oder Reiten. Auch Alkoholmissbrauch kann eine Prostatodynie begünstigen. Als weitere begünstigende Faktoren zählen sexuelle Vorlieben, sehr häufiger Geschlechtsverkehr oder sexueller Missbrauch, welcher auch in nicht geringer Zahl bei Jungen und Männern
                              auftritt."
                              Zitiert aus DocCheck(R) Flexikon

                              Samba500 schrieb am 19.9.2011:

                              Bei den weiteren Untersuchungen (Blut-Urin-Sperma) konnten keine Hinweise auf eine Endzündung gefunden werden. Mein Urologe geht erstmal weiter von einer Prostatitis aus. Der PSA soll in vier Wochen nochmals kontrolliert werden. Ich bin schon überrascht, dass der PSA Rückgang nicht mit Antibiotikum, sondern mit dem planzlichen Medikament Pollstimol erreicht werden konnte.
                              Nach Thomas Mann ist die Sehnsucht ein Erzeugnis mangelhafter Erkenntnis. So wird mancher sich nach der Wahrheit sehnender Patient bitter enttäuscht, wenn der Arzt sich mit einer probaten Diagnose zufrieden gibt, "das wird halt so sein".
                              Andererseits ist manche Heilung gerade nicht durch das eingenommene Medikament verursacht . Die Medizin ist keine Wissenschaft im mathematisch-naturwissenschaftlichen Kontext. So gibt es immer ein großes Fragezeichen hinter einer "...dynie".

                              Also bleibt das Vorgehen nach den Regeln der ärztlichen Kunst
                              1. Anamnese
                              2. Untersuchung, eben auch mittels "Fingerei" - welcher junge Arzt bekommt es noch gezeigt ?
                              @hvielemi
                              Diese Fingerei würde sich wohl erübrigen
                              3. Labor: Urin (Bakteriologie!), Blutsenkung, Blutbild (Leucocyten), CrP, PSA (hier kurativ), ggfs. Vier-Gläser-Probe

                              @tom

                              Ergänzend sollte unbedingt noch eine bakteriologische Untersuchung bzw. ein Antibiogramm durchgeführt werden (falls noch nicht geschehen). Evtl. kann keines der Antibiotikum wirken weil der Erreger bereits resistent ist.

                              Tom
                              4. Sonographie Prostata, Blase, Niere: Form, Größe, Struktur (Abszeß ?)
                              5. Geduld
                              6. Entzündungshemmende Schmerzmittel (Diclofenac, Ibuprofen) - Entzündung bedeutet nicht den automatischen Einsatz von Antibiotica! Eventuell aber in Form der kalkulierten Antibiose

                              Beim Verfassen diese Zeilen merke ich, daß @Heribert schon viel grundsätzlicher geworden ist und aus dem Deutschen Ärzteblatt zitiert. Deshalb belasse ich es nun mit meinen Bemühungen und wünsche allen ein kühles Bad bei hochsommerlichen Temperaturen.

                              Winfried

                              P.S. Es macht Spaß mit euch!
                              Zuletzt geändert von W.Rellok; 18.08.2012, 15:16. Grund: Korrektur

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