Im BPS-Magazin 1/2012, das hier heruntergeladen werden kann, kam erstmals offiziell der "Arbeitskreis Niedrigrisiko Prostatakarzinom" zu Wort bzw. zur Sprache. Josef Dietz als Leiter dieses AK NR PCa gab nachstehend zum besseren Verständnis noch einmal wichtige Hinweise, was es zu beachten gilt, wenn man sich für AS (Active Surveillance) entscheiden möchte:
Prostatakrebs mit niedrigem Risiko, der zum Zeitpunkt seiner Entdeckung keine Probleme verursacht, kann mit der Aktiven Überwachung behandelt werden. Operation oder Bestrahlung mit heilender Absicht oder eine medikamentöse Therapie mit ihren jeweiligen möglichen Nebenwirkungen können so vermieden werden. Wird während der Aktiven Überwachung ein Fortschreiten der Erkrankung festgestellt, kann sodann eine Behandlung mit heilender Absicht erfolgen. Für eine Strategie der Aktiven Überwachung eines nicht oder noch nicht behandlungsbedürftigen Prostatakrebs empfiehlt die S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms mit folgenden Voraussetzungen:
PSA-Wert < 10 ng/ml, Gleason-Wert < 6, Stadium cT1c (durch Stanzbiopsie bei erhöhtem PSA nachgewiesen) und cT2a (Tumor nimmt weniger als die Hälfte eines Prostatalappens ein), Tumor in < 2 Stanzen und < 50% Tumor in einer Stanze.
Der PSA-Wert kann durch eine Blutprobe bestimmt werden. Die anderen Kriterien müssen durch eine Gewebeprobe der Prostata von einem Facharzt der Pathologie geprüft werden. Mit Ultraschall, Magnetresonanztomographie oder anderen Techniken bildlicher Darstellung können diese Feststellungen nicht getroffen, aber unterstützt werden. In ihren Befundberichten informieren Pathologen über die Ausbreitung und Aggressivität des Tumors. Insbesondere werden in einer feingeweblichen Beurteilung der Proben die Abweichungen von normalen Gewebestrukturen mit Hilfe des Gleason-Werts beschrieben.
In der Praxis sollten ab dem Gleason-Wert 6 Arzt und Patient therapeutische Konsequenzen vereinbaren. Falls Sie eine Aktive Überwachung in Betracht ziehen, kann im Einzelfall zur Klärung bestimmter Fragestellungen eine DNA-zytometrische Zusatzuntersuchung vorgenommen werden (Anleitung zur pathologisch-anatomischen Diagnostik von Prostatatumoren, März 2011, Bundesverband Deutscher Pathologen e.V., Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V.).
Die DNA-Bildzytometrie soll Hinweise auf die Aggressivität der Tumorzellen und eine zusätzliche Hilfe bei einem Therapieentscheid geben. Diese Diagnoseform misst die Zahl der Chromosomensätze (Ploidie) in den Prostatakarzinomzellen. Danach wird die ermittelte Zahl ins Verhältnis gesetzt zu einer bei Menschen normalen Anzahl von 46 Chromosomensätzen. Damit soll eine prognostisch bedeutende Bestimmung der Malignität des Karzinoms getroffen werden. Je bösartiger ein Tumor ist, umso ausgeprägter sind die Abweichungen der Chromosomensätze, so lautet eine Annahme beim Prostatakrebs.
Die DNA-zytometrische Untersuchung eines Prostatakarzinoms ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Ob die DNA-Bildzytometrie eine zusätzliche diagnostische Absicherung für den Therapieentscheid zur Aktiven Überwachung sein kann, versucht eine Studie zu ermitteln. Sie geht der Frage nach, kann die Bestimmung der Ploidie zusätzlich zum Gleason-Wert, eine objektivere und prognostisch bedeutende Aussage zur besseren Identifizierung der Patienten machen, die von einer Aktiven Überwachung mehr profitieren als von einer sofortigen Operation, Bestrahlung oder Hormontherapie.
Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. und die Stiftung Männergesundheit unterstützen mit einem Spendenaufruf das Zustandekommen der Studie zur Vorhersage eines klinisch gutartigen Verlaufs durch die DNA-Bildzytometrie bei Niedrigrisikopatienten mit Mikrokarzinomen der Prostata. Die wissenschaftliche Erkenntnis ordnet die Aktive Überwachung ein in die empfehlenswerten Behandlungsoptionen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom mit geringem Risiko (S3-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms). Übertherapie für Patienten mit lokal begrenztem Mikrokarzinom und die möglichen Folgen von Impotenz und Inkontinenz vermeiden, hat sich der BPS zur Aufgabe gemacht, die er durch seinen jüngsten Arbeitskreis „Niedrigrisiko Prostatakarzinom“ bearbeiten wird.
Josef Dietz
– Arbeitskreis Niedrigrisiko Prostatakarzinom –
Die neue Broschüre der BARMER-GEK-die gesundexperten unter der Überschrift "Beobachten, überwachen, operieren, bestrahlen" Behandlungsstrategien bei Prostatakrebs kann hier heruntergeladen werden.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Arbeitskreis Niedrigrisiko Prostatakarzinom durch Hanns-Jörg Fiebrandt und Josef Dietz im Teamwork geleitet wird.
Die von einem Niedrigrisiko Prostatakarzinom betroffenen Männern dürfen sich durch diesen vom BPS unterstützten und dank der aktiven Begleitung durch Josef Dietz und Hanns-Jörg Fiebrandt initiierten Arbeitskreis gut betreut fühlen. Wer zusätzliche Informationen benötigt, wende sich bitte an:
Tel: 07252. 58 00 156
Fax: 07252. 58 00 157
eMail: prostata-shg-bretten@web.de
www: www.prostata-shg-bretten.de
"Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat"
(Werner Mitsch)
Prostatakrebs mit niedrigem Risiko, der zum Zeitpunkt seiner Entdeckung keine Probleme verursacht, kann mit der Aktiven Überwachung behandelt werden. Operation oder Bestrahlung mit heilender Absicht oder eine medikamentöse Therapie mit ihren jeweiligen möglichen Nebenwirkungen können so vermieden werden. Wird während der Aktiven Überwachung ein Fortschreiten der Erkrankung festgestellt, kann sodann eine Behandlung mit heilender Absicht erfolgen. Für eine Strategie der Aktiven Überwachung eines nicht oder noch nicht behandlungsbedürftigen Prostatakrebs empfiehlt die S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms mit folgenden Voraussetzungen:
PSA-Wert < 10 ng/ml, Gleason-Wert < 6, Stadium cT1c (durch Stanzbiopsie bei erhöhtem PSA nachgewiesen) und cT2a (Tumor nimmt weniger als die Hälfte eines Prostatalappens ein), Tumor in < 2 Stanzen und < 50% Tumor in einer Stanze.
Der PSA-Wert kann durch eine Blutprobe bestimmt werden. Die anderen Kriterien müssen durch eine Gewebeprobe der Prostata von einem Facharzt der Pathologie geprüft werden. Mit Ultraschall, Magnetresonanztomographie oder anderen Techniken bildlicher Darstellung können diese Feststellungen nicht getroffen, aber unterstützt werden. In ihren Befundberichten informieren Pathologen über die Ausbreitung und Aggressivität des Tumors. Insbesondere werden in einer feingeweblichen Beurteilung der Proben die Abweichungen von normalen Gewebestrukturen mit Hilfe des Gleason-Werts beschrieben.
In der Praxis sollten ab dem Gleason-Wert 6 Arzt und Patient therapeutische Konsequenzen vereinbaren. Falls Sie eine Aktive Überwachung in Betracht ziehen, kann im Einzelfall zur Klärung bestimmter Fragestellungen eine DNA-zytometrische Zusatzuntersuchung vorgenommen werden (Anleitung zur pathologisch-anatomischen Diagnostik von Prostatatumoren, März 2011, Bundesverband Deutscher Pathologen e.V., Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V.).
Die DNA-Bildzytometrie soll Hinweise auf die Aggressivität der Tumorzellen und eine zusätzliche Hilfe bei einem Therapieentscheid geben. Diese Diagnoseform misst die Zahl der Chromosomensätze (Ploidie) in den Prostatakarzinomzellen. Danach wird die ermittelte Zahl ins Verhältnis gesetzt zu einer bei Menschen normalen Anzahl von 46 Chromosomensätzen. Damit soll eine prognostisch bedeutende Bestimmung der Malignität des Karzinoms getroffen werden. Je bösartiger ein Tumor ist, umso ausgeprägter sind die Abweichungen der Chromosomensätze, so lautet eine Annahme beim Prostatakrebs.
Die DNA-zytometrische Untersuchung eines Prostatakarzinoms ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Ob die DNA-Bildzytometrie eine zusätzliche diagnostische Absicherung für den Therapieentscheid zur Aktiven Überwachung sein kann, versucht eine Studie zu ermitteln. Sie geht der Frage nach, kann die Bestimmung der Ploidie zusätzlich zum Gleason-Wert, eine objektivere und prognostisch bedeutende Aussage zur besseren Identifizierung der Patienten machen, die von einer Aktiven Überwachung mehr profitieren als von einer sofortigen Operation, Bestrahlung oder Hormontherapie.
Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. und die Stiftung Männergesundheit unterstützen mit einem Spendenaufruf das Zustandekommen der Studie zur Vorhersage eines klinisch gutartigen Verlaufs durch die DNA-Bildzytometrie bei Niedrigrisikopatienten mit Mikrokarzinomen der Prostata. Die wissenschaftliche Erkenntnis ordnet die Aktive Überwachung ein in die empfehlenswerten Behandlungsoptionen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom mit geringem Risiko (S3-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms). Übertherapie für Patienten mit lokal begrenztem Mikrokarzinom und die möglichen Folgen von Impotenz und Inkontinenz vermeiden, hat sich der BPS zur Aufgabe gemacht, die er durch seinen jüngsten Arbeitskreis „Niedrigrisiko Prostatakarzinom“ bearbeiten wird.
Josef Dietz
– Arbeitskreis Niedrigrisiko Prostatakarzinom –
Die neue Broschüre der BARMER-GEK-die gesundexperten unter der Überschrift "Beobachten, überwachen, operieren, bestrahlen" Behandlungsstrategien bei Prostatakrebs kann hier heruntergeladen werden.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Arbeitskreis Niedrigrisiko Prostatakarzinom durch Hanns-Jörg Fiebrandt und Josef Dietz im Teamwork geleitet wird.
Die von einem Niedrigrisiko Prostatakarzinom betroffenen Männern dürfen sich durch diesen vom BPS unterstützten und dank der aktiven Begleitung durch Josef Dietz und Hanns-Jörg Fiebrandt initiierten Arbeitskreis gut betreut fühlen. Wer zusätzliche Informationen benötigt, wende sich bitte an:
Tel: 07252. 58 00 156
Fax: 07252. 58 00 157
eMail: prostata-shg-bretten@web.de
www: www.prostata-shg-bretten.de
"Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat"
(Werner Mitsch)
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