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Paraneoplastisches Syndrom

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    Paraneoplastisches Syndrom

    Meine eigene Krankengeschichte veranlasst mich, mich mit diesem Begriff intensiver als bisher zu beschäftigen. Der Zusammenhang mit Krebserkrankungen scheint erwiesen, das Auftreten häufiger als vermutet, aber schwer nachweisbar zu sein.

    Ich möchte mit diesen Zeilen nicht nur versuchen, für mich Informationen und Anregungen zu erhalten, sondern auch andere Betroffene zu sensibilisieren, diesem Thema rechtzeitig Aufmerksamkeit zu schenken. Offensichtlich hat es im Forum bisher wenig Beachtung gefunden.

    Lt. Wikipedia versteht man unter einem paraneoplastischen Syndrom, (auch Paraneoplasie genannt), Begleitsymptome einer Krebserkrankung, die weder primär durch den Tumor noch durch Metastasen ausgelöst werden, also weder durch den Raumbedarf des Tumors noch durch die Zerstörung von Gewebe durch Einwachsen von Tumorzellen verursacht werden. Ursache ist eine gegen den Tumor gerichtete Immunreaktion oder eine durch den Tumor veranlasste Mediatorfreisetzung, (z.B. Zytokine, Hormone).


    Seit langer Zeit bin ich von einer Polyneuropathie betroffen, für welche nie ein Auslöser gefunden wurde. Die häufigsten Ursachen sind Diabetes, Borreliose und Alkoholmissbrauch, diese treffen für mich jedoch eindeutig nicht zu. Daneben scheint es Hunderte von möglichen Ursachen zu geben, sodass es schwierig bis unmöglich ist, einen Auslöser zu finden.

    Die ersten Anzeichen tauchten bereits in den 90er Jahren auf; es zeigten sich Missempfindungen und eine reduzierte Sensibilität in den Beinen. Die erstmalige Vorstellung bei einem Neurologen ergab eingeschränkte Reflexe und eine reduzierte Nervenleitgeschwindigkeit. Eine Therapie wurde als nicht möglich bezeichnet, die Empfehlung lautete Alkoholverzicht und Vitamin B - Präparate.

    Die weitere Entwicklung verlief schleichend und mit Schwankungen. Die Missempfindungen wurden stärker (Ziehen, Kribbeln, Spannen, jedoch keine wirklichen Schmerzen), Kraft und Koordination nahmen ab, Teilparesen traten auf, die vor allem die Zehen betreffen. Die durchgeführten Therapien (DHB und Strahlentherapie) haben sicher einen Teil dazu beigetragen.

    Mein Neurologe erklärte die Erkrankung von Anfang an als paraneoplastisches Syndrom in Verbindung mit dem PK. Ich stand dieser Aussage immer sehr skeptisch gegenüber und betrachtete sie als Verlegenheitsdiagnose. Dies umso mehr, als die ersten Anzeichen der PNP bereits deutlich vor der PK - Diagnose (2000) auftraten.

    Ich bemühte mich intensiv, wenigstens die Symptome zu bekämpfen. Seit 12 Jahren regelmäßiges Training im Fitness - Studio (1mal wöchentlich), tägliche häusliche Gymnastik (Ergometer, Dehn,- Kräftigungs- und Koordinationsübungen), Sauna, Wechselbäder, Krankengymnastik, Laufen mit Stöcken, Versuche mit Feldenkrais, PNF, Akupunktur, Vibrationstherapie, Hochtontherapie, Vitamin B, Alpha-Liponsäure.

    Trotz aller Bemühungen muss ich seit etwa einem halben Jahr eine weitere, deutliche Verschlechterung feststellen. Muskelabbau und Koordinationsstörungen führen zu erbärmlichen Schwächezuständen, zu Stand- und Gangunsicherheit und haben somit ein erhöhtes Sturzrisiko und eine erhöhte Gelenkbelastung mit ersten Schmerzen zur Folge.

    Für einen Menschen, der sich immer gerne bewegt hat und nun auf Wandern, Reisen und viele andere Aktivitäten verzichten muss, ist dies eine äußerst deprimierende Situation.

    Um auch anderen denkbaren Ursachen nachzugehen, ließ ich vor kurzem eine MR - Angiographie der Becken -und Beingefäße durchführen. Sie ergab mittelgradige kurzstreckige Stenosen in beiden Beinen, erfordern jedoch lt. fachärztlichem Befund keine Intervention.
    Eine Spinalkanalstenose wurde bereits vorher ausgeschlossen.

    Der Diagnose "paraneoplastisches Syndrom" stehe ich nicht mehr ganz so skeptisch gegenüber, weil die Entwicklung parallel zu einem vorhandenem Rezidiv verläuft, mit welchem ich mich 7 Jahre nach Durchführung einer IMRT konfrontiert sehe. Ein weiterer Neurologe, den ich zwecks Zweitmeinung aufsuchte, erklärte mir, man könne diesen Befund evtl. mittels Laboranalyse bestätigen oder ausschließen, es ergäbe sich jedoch keinerlei therapeutische Konsequenz.

    Ich muss und möchte jedoch alles tun, um die Symptome zu bekämpfen und dadurch eine weitere Verschlechterung zu vermeiden oder mindestens zu verzögern, um nicht im Rollstuhl zu landen.

    Eine denkbare Erklärung sehe ich darin, dass Muskel- und sonstiges Gewebe in den Beinen durch die vorhandenen Nerven- und Gefäßschädigungen nur mangelhaft mit Sauerstoff und Mikronährstoffen versorgt werden. Es erhebt sich die Frage, ob sich an dieser Situation etwas verbessern lässt.

    Könnte eine Blutverdünnung zur besseren Versorgung führen?
    Ist durch intensiveres Training Muskelaufbau noch denkbar?
    Gibt es weitere Vorschläge in Richtung Physiotherapie, Mikronährstoffe, Sonstiges?)

    Natürlich sind in meinem Alter (in Kürze 83) auch eine ganze Palette anderer Ursachen denkbar, welche weitere Diagnostik erfordern. Ich werde demnächst meinen Internisten konsultieren.

    Für Meinungen, Anregungen und Erfahrungen bin ich dankbar.
    Viele Grüße
    Helmut

    #2
    Lieber Helmut,

    mit der Eröffnung dieses Threads ist es Dir wieder einmal gelungen, etwas zur Diskussion zu stellen, das wohl eher selten in einem Forum den Prostatakrebs betreffend auftaucht. Nicht zuletzt ist die Benennung paraneoplastische neurologische Syndrome nun auch von mir als Signal verstanden worden, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

    ich gehe mal davon aus, dass Du bei Deinen Internet-Recherchen auch auf diesen Beitrag gestoßen bist.

    Auch hier bekommt man viele Hinweise.

    Zur Labordiagnostik erfährt man in dieser Abhandlung etwas.

    Das Helios Klinikum in Berlin erläutert zum Thema dies.

    Das sollte zunächst ausreichen, um die wichtigsten Aspekte zu dem Thema des Threads auszuleuchten.

    Aus meiner Sicht ist zu ergänzen, dass ich neben Taubheitsgefühlen besonders der linken Hand und immer wieder hinzunehmendem Ameisenkribbeln unter den Fußsohlen auch etliche Hautveränderungen zu beklagen sind. Meine Hände erfordern mehrfaches tägliches Eincremen, um das Austrocknen zu verhindern. Die Haut der Hände ist sehr dünnhäutig. Es bereit Schmerzen, um z.B. einen Flaschenverschluß aufzudrehen. An beiden Unterarmen und am rechten Unterschenkel zeigen sich weiße Flecken. An diesen Stellen schuppt sich auch die Haut, wenn nicht eingecremt wird. Der Fleck am rechten Unterschenkel hat sich vergrößert, leicht entzündet und wird nach einem Besuch beim Dermatologen mit Ecural Salbe behandelt.

    Zu meinen Gehbeschwerden hatte ich ja im Thread Aspirin (Acetylsalicylsäure) schon berichtet. In den letzten 2 Tagen bin ich mehrfach Strecken zwischen einem und 2 Kilometern ohne größeren Kraftaufwand gelaufen. Am Mittwoch geht es noch einmal im Pfälzerwald über die Hardenburg 14 Kilometer über die Höhen rauf und runter. Meine Frau wird mich begleiten, obwohl sich meine Wandergruppe auch bemühen würde, falls ich schlapp machen sollte. Atembeschwerden beim Bergauflaufen hatte ich allerdings schon als Schüler in Hamburg, wenn es beim Zeitungsaustragen zur Taschengeldverbesserung mehrfach in den 5. oder 6. Stock ging.

    Prof. Schönberg, der am Donnerstag selbst das Ergebnis der erneuten Herzüberprüfung später kommentieren wird, hält nach einem ersten Gespräch in der vergangenen Woche wohl nicht so sehr viel von Stents setzen. Es wird sich hoffentlich, wenn zwingend etwas zur besseren Durchblutung getan werden muß, noch eine andere Lösung anbieten.

    Zu Deinen Fragen, lieber Helmut, vermag ich definitiv keine konkreten Antworten zu geben, weil ich sozusagen im gewissen Umfang selbst betroffen bin und zig Stunden damit verbracht habe, die Gründe für Schwindel und Polyneuropathie herausfinden zu lassen. Am Ende der seitenlangen Befundberichte stand immer "unklarer Genese". Es ist wie beim Prostatakrebs: wir wissen schon viel, aber noch längst nicht alles und die Mutationsfreudigkeit unseres Tumors kennt keine Grenzen.

    "Nachdenken ist diejenige Geistestätigkeit, durch die wir befähigt werden, die Gefahren zu vermeiden, die wir hinter uns haben"
    (Ambrose Bierce)

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      #3
      Paraneoplastisches Syndrom oder eigenständige konsumierende Erkrankung

      Hallo Helmut,

      Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich im Lauf des letzten Jahres von
      81 auf 77 kg abgenommen habe (Größe 178 cm).
      Es ist jedoch anzuführen, dass sich das Essbedürfnis deutlich reduziert hat, sodass der Gewichtsverlust durch geringere Nahrungsaufnahme erklärbar wäre. Ob dies altersgemäß als normal einzustufen ist, vermag ich nicht zu beurteilen
      Dein Nachtrag (persönliche Mail) ist möglicherweise der wichtigste Hinweis.
      Eine außerplanmäßige Gewichtsabnahme von 4kg ist als einzelner Parameter klärungsbedürftig.
      Den Begriff des paraneoplastischen Syndroms sollte man als "Arbeitshypothese" weiterhin gelten lassen, so wie Du es als "Verlegenheitsdiagnose" umschreibst.
      Es muß ein vom Prostatakarcinom unabhängiges konsumierendes Leiden ausgeschlossen werden.

      Ich würde zum Arzt (Internist bzw. Allgemeinarzt) meines Vertrauens mitbringen:
      - Anamnese
      - PK-Unterlagen
      - Aufzeichnung Gewichtskurve
      - wann zuletzt Endoskopie Magen und Darm?
      - wann zuletzt Lungendiagnostik (Röntgen Thorax, CT, MRT)?
      - wann zuletzt Orthopädie: Wirbelsäule, Hüften
      - wann zuletzt Ausschluß einer "rheumatischen" Erkrankung (M.Bechterew? etc)
      Ganz allgemein: Alkohol in Maßen, strikte Nikotinabstinenz

      Als Internist würde ich vorgehen
      - Labor: Urin (Proteinurie ?, Erythrocyturie ? ),BKS, CrP, Eiweißelektrophorese, Blutbild mit Differentialblutbild, Reticulocyten, BZ, Leberwerte, Nierenwerte, Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4), PSA etc. bedarfsgerecht
      - körperliche Untersuchung
      - Sonographie Schilddrüse und Bauch (gründlich!) zum Ausschluß Schilddrüsenadenom (dekompensiertes autonomes Adenom) bzw. Leberrundherde, Nierentumore, Pankreas (bei guter Technik und Untersucherqualität) etc.
      - oben aufgeführte Untersuchungen bewerten und evtl. ergänzen

      Meine Differentialdiagnosen:
      1. Prostatacarcinom mit Metastasierung
      2. Lebertumor, Nierentumor, Pankreastumor etc.
      3. Knocheninfiltration
      4. Schilddrüsendysfunktion
      und vieles mehr

      Zu den Fragen:
      Könnte eine Blutverdünnung zur besseren Versorgung führen? Nein!
      Ist durch intensiveres Training Muskelaufbau noch denkbar? Ja, begrenzt
      Gibt es weitere Vorschläge in Richtung Physiotherapie, Mikronährstoffe, Sonstiges? Es gibt keine pauschalen Vorschläge.

      Ich möchte Robert Weinberg (Festvortrag Orden pour le Merite für Wissenschaften und Künste, 29. Mai 2011, Berlin) zitieren:
      "Krebs ist eine Krankheit von Zellen, die sich falsch benehmen. Die Tumore, die wir sehen, sind die Folge des unnormalen Zellverhaltens, und wenn wir diese Zellen und ihr Verhalten nicht verstehen, können wir Krebs nicht verstehen".

      Meine Einlassungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte jedoch aus meiner beruflichen Erfahrung heraus einige Hinweise geben.

      Zwischenzeitlich hat Harald sehr detailierte und zutrefende Ausführungen gemacht, die eine Benennung konkretisieren: paraneoplastisches neurologisches Syndrom.

      Winfried

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        #4
        @Harald:

        Danke für Deine Recherchen, die - wie meist - gründlich und hilfreich sind. Es war mir z.B. nicht bekannt, dass das paraneoplastische Syndrom in so vielfältiger Form bei zahlreichen Krebserkrankungen auftritt und teilweise der Diagnose vorangeht. Ein Grund mehr, dem Thema Beachtung zu schenken.

        Nicht selten habe ich Dich um Deine Kondition beneidet, die aus Deinen Schilderungen über Reisen und Wanderungen erkennbar war (ebenso um den Rotwein- Genuss, der bei mir längst gestrichen werden musste). Aber immerhin trennen uns 4 Jahre, in welchen sich vieles ändern kann; in Deinem Alter war ich auch noch wesentlich leistungsfähiger.

        Für Deine anstehende kardiologische Diagnostik wünsche ich Dir ein negatives Resultat.

        @ W.Rellok:

        Herzlichen Dank für die ausführliche Stellungnahme und die konkreten Vorschläge zur Diagnostik. Ich werde versuchen, sie weitgehend umzusetzen.

        Nachdem ich GKV - Versicherter bin, könnte es sein, dass es Budget - Grenzen gibt. Dies führt zur Frage, ob es sinnvoll und möglich ist, eine umfassende Diagnostik auch stationär vornehmen zu lassen; dann würden die Kosten von der privaten Zusatzversicherung getragen werden!?!


        Bei meinen Recherchen stoße ich auch auf der Begriff der Sarkopenie.
        Klinische Merkmale sind die Abnahme der Muskelmasse, der Kraft und der Funktion.

        Diese Diagnose wird in der ärztlichen Praxis bisher offensichtlich noch selten gestellt.
        Dies führt dazu, dass die Häufigkeit der Sarkopenie und ihre Folgen bisher im klinischen Alltag eher unterschätzt werden. Studien belegen, dass etwa 5-13 % aller 60-70-Jährigen und bis zu 50 % (!) der über 80-Jährigen von Sarkopenie betroffen sind.

        Sie ist das Ergebnis von Alterungsprozessen verschiedener biologischer Systeme, wobei endokrine Veränderungen, Fehl- und Mangelernährung, sowie ein Mangel an körperlicher Aktivität die wesentlichen Ursachen darstellen.

        Hinsichtlich der Erfolgschancen durch Kraft- und Ausdauertraining lese ich unterschiedliche Aussagen:

        "Sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining führen bei Menschen bis ins hohe Alter nach bereits drei Monaten zu signifikanten Verbesserungen der Funktion"

        An anderer Stelle:
        "Nachteil ist, dass das Training zwar zu einer Verbesserung dieser Parameter führt, dass aber schnell ein Plateau erreicht wird und weiteres Training zu keinen weiteren Erfolgen führt".


        Am Klinikum Nürnberg läuft in Verbindung mit dem Institut der Biomedizin des Alterns eine Studie, die sich mit Störungen der Signalübertragung vom Nervensystem auf die Muskelfasern beschäftigt, nachdem durch neuere Forschungsarbeiten die Degeneration der neuromuskulären Endplatte in den Fokus geraten war.

        Da ich in der Nähe wohne, hatte ich mich um eine Teilnahme beworben; die Nachfrage war jedoch zu groß! Ich werde mich nun dafür interessieren, ob es eine ambulante Beratung gibt.

        Ich zitiere Loriot: Das Alter ist eine einzige Zumutung!


        Viele Grüße
        Helmut

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          #5
          Sarkopenie

          Hallo Helmut,

          dieser Begriff war bis eben für mich unbekannt. Ein Nachbar, sportlich aktiv, Taucher, allerdings starker Raucher, verstarb im Alter von knapp 50 Jahren an Muskelschwäche bzw. kontinuierlicher Abnahme. Wir konnten das von Woche zu Woche optisch wahrnehmen und wollten es nicht wahrhaben, was wir sahen. Kein Arzt konnte ihm helfen. Auf die Schnelle habe ich mal ein paar Links zusammengeklaubt:


          Als Sarkopenie bezeichnet man den degenerativen altersbedingten Abbau der Skelettmuskulatur.








          Vielen Dank für Deine guten Wünsche zur bevorstehenden Herzüberprüfung. Ich werde berichten und mich später - jetzt geht's zum Krafttraining - ausführlich mit dem Begriff Sarkopenie auseinandersetzen.

          "Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können"
          (Rabindranath Tagore)

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            #6
            Kachexie beim Tumor - Sarkopenie im Alter

            Hallo Harald,Hallo Hemut,

            Hut ab! Was wir durch euch hier erfahren ist eine Wucht.

            Ich möchte aber doch draufhinweisen, Sarkopenie ist halt eine Entwicklung, die nicht immer gleich zum Tode führt. Also habe ich Zeit - siehe sehr schöne Übersicht aus St. Gallen.

            Ich denke eher an die Kachexie. Das ist hier unser Thema. Der Krebspatient macht alles richtig. Nur die Krebszelle (Onkogen) ist außer Rand und Band. Und diese Chaoszelle hat schon längst ihre Fortpflanzung in die Wege geleitet. Damit wird die dem Körper in Form gesunder Nahrung und sonstiger Nahrungsergänzungsmittel zugeführte Energie für den Organismus fehlgeleitet. Diesen Umstand gilt es zu klären! Und zwar mit allen Mitteln.

            Also jetzt nicht ablenken lassen durch zwei schöne Begriffe, wie Paraneoplasie oder Sarkopenie. Die Medizin in Deutschland läßt es zu - auch mit Hintergrund des Budgets - daß im Rahmen einer Stufendiagnostik ein Gewichtsverlust von 4 kg in einem Jahr abgeklärt wird.

            Das verlange ich vom System. Wer widerspricht, soll sich bitte melden.

            Weil ich schon "in Fahrt bin" gleich noch ein Zitat aus Cancer

            03.09.2012 - Prostatakarzinom
            Androgenblockade nach biochemischem Versagen der lokalen Therapie
            Eine neue Studie in der Fachzeitschrift Cancer untersuchte die Effizienz einer peripheren Androgenblockade mithilfe einer Kombination aus einem 5-alpha-Reduktase-Inhibitor und einem Antiandrogen bei biochemischem Versagen der lokalen Therapie des Prostatakarzinoms. Die Vermutung der Studienautoren war, dass dieses Vorgehen mit einer geringeren Morbidität verbunden sein könne als die konventionelle gonadale Androgensuppression.

            An der Studie nahmen 99 Patienten teil, die sich zuvor einer lokalen Therapie unterzogen hatten. Bei allen kam es zu einem PSA-Anstieg von mehr als 1 ng/ml, ohne dass ansonsten ein Rezidiv erkennbar gewesen wäre. Die Patienten erhielten Finasterid (5 mg oral pro Tag) und Flutamid (250 mg oral 3x am Tag). Beobachtet wurden das Verhalten des PSA-Wertes und die Einschätzung der Lebensqualität.

            Bei 96 (96%) der Patienten kam es zum Abfall des PSA um mindestens 80%. Die mediane Zeit bis zur PSA-Progression betrug 85 Monate. Innerhalb des medianen Follow-up von 10 Jahren wurde das mediane Überleben nicht erreicht, das Fünf-Jahres-Gesamtüberleben lag bei 87%. Die Toxizität der Therapie wurde von den Autoren als mild eingestuft, 18 Patienten beendeten die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen. 15 Patienten erlitten Durchfall, bei vier trat Gynäkomastie auf, bei drei kam es zum Anstieg der Transaminasen. Die Baseline Functional Assessment of Cancer Therapy Prostate Module and Treatment Outcome Index scores sanken um jeweils fünf Punkte alle sechs Monate nach Registrierung.

            Eine Kombinationstherapie mit Finasterid und Flutamid sei in der Studie mit einem Abfall des PSA-Wertes um mindestens 80 Prozent bei 96 Prozent der Patienten verbunden gewesen, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Eine Anwendung des Behandlungsschemas bei Prostatakarzinompatienten mit serologischer Progression nach lokaler Therapie scheine somit möglich. Unerwartete Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten, die Veränderungen bezüglich der Lebensqualität seien mild ausgefallen. Eine weitere Evaluierung der Effizienz dieses und ähnlicher Therapieregime in kontrollierten klinischen Studien sei notwendig.


            Quelle:
            Monk, J. P. et al.: Efficacy of peripheral androgen blockade in prostate cancer patients with biochemical failure after definitive local therapy. Results of Cancer and Leukemia Group B (CALGB) 9782. Cancer 2012, 118(17):4139-4147
            Viele Grüße
            Winfried

            Zuletzt geändert von W.Rellok; 04.09.2012, 15:12. Grund: Schreibfehler

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              #7
              Androgenblockade nach biochemischem Versagen der lokalen Therapie??

              Hallo Winfried,

              irgendwie stehe ich auf dem Schlauch! Welche lokale Therapie ist gemeint und was ist ein biochemisches Versagen?

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                #8
                Biochemisches Versagen

                Hallo Harald,

                Androgenblockade nach biochemischem Versagen der lokalen Therapie??
                Hallo Winfried,
                irgendwie stehe ich auf dem Schlauch! Welche lokale Therapie ist gemeint und was ist ein biochemisches Versagen?

                ich hatte es so verstanden: die lokale Therapie, sprich Prostatektomie, hatte versagt: PSA-Anstieg. Deshalb mußte eine Androgenblockade folgen:

                An der Studie nahmen 99 Patienten teil, die sich zuvor einer lokalen Therapie unterzogen hatten. Bei allen kam es zu einem PSA-Anstieg von mehr als 1 ng/ml, ohne dass ansonsten ein Rezidiv erkennbar gewesen wäre
                Das biochemische Versagen zeigt sich im Verhalten des PSA.

                Eine Anwendung des Behandlungsschemas bei Prostatakarzinompatienten mit serologischer Progression nach lokaler Therapie scheine somit möglich
                Im Zusammenhang mit unserer Erörterung Paraneoplastisches Syndrom sowie Sarkopenie geht es mir darauf hinzuweisen, daß trotz aller therapeutischen Maßnahmen die Krebszelle weiterhin wirksam sein kann.
                "...daß Krebs eine Krankheit ist, bei der Zellen sich ungebremst vermehren. Normale Zellen bauen normale Gewebe auf, während entartete Zellen Krebsgewebe erzeugen."(Robert Weinerg, Wie Krebs entsteht, Wallstein Verlag,2011)

                Winfried

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                  #9
                  Lieber Winfried!

                  Bitte gestatte mir, meine persönliche Sichtweise zu unserem Thema darzustellen.

                  Es hat sich vom paraneoplastischen Syndrom über die Sarkopenie bis zur Kachexie erweitert.

                  Ich habe Beschwerden, die durch ein PNS verursacht sein können und befinde mich möglicherweise im Anfangsstadium einer Sarkopenie.

                  Letztere umfasst zahlreiche Veränderungen im gesamten Stoffwechselgeschehen sowie im neuralen und endokrinen System. Dazu gehören auch geringere Nahrungsaufnahme und Resorption, was eine Gewichtsreduzierung von 4 kg in einem Jahr verständlich machen kann.

                  Wenn ich lese, dass man unter dem Begriff Kachexie eine krankhafte, sehr starke Abmagerung versteht, bei welcher nicht nur die Speicherfettdepots, sondern auch das Baufett und die Muskulatur abgebaut werden, die auch Atrophien und Funktionsausfälle an Organen verursacht die nicht mehr reversibel sind, so ist dies ein Horror - Szenario, welches ich hoffentlich nie erleben werde. Der MDK versteht unter Kachexie einen BMI von unter 18, während ich bei einer Größe von 178 und einem Gewicht von 77 kg mit einem BMI von 24.3 noch immer an der oberen Grenze des Referenzwertes liege.

                  Ich verstehe den Hinweis als drastisches und wichtiges Warnsignal, im hohen Alter und bei Vorliegen einer schweren Krankheit besonders wachsam zu sein. Ich werde ihm insoweit Rechnung tragen, als ich mich - wie bereits erwähnt - um weitere Diagnostik bemühen werde.

                  Ich möchte aber doch draufhinweisen, Sarkopenie ist halt eine Entwicklung, die nicht immer gleich zum Tode führt. Also habe ich Zeit
                  Diese Aussage ist sicher zutreffend, ist aber nicht mein Hauptanliegen. Lebensqualität ist mir wichtiger als Lebensdauer, deshalb versuche ich vor allem, die vorhandenen Symptome zu bekämpfen.

                  Meine Gedanken über Selbstbestimmung am Lebensende habe ich bereits vor längerer Zeit ausführlich formuliert. Dazu stehe ich nach wie vor.

                  Viele Grüße
                  Helmut

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                    #10
                    Lieber Helmut,

                    hab Dank, dass Du den von Dir gestarteten Thread wieder nach vorn gerückt hast, obwohl Winfrieds Einblendungen das Thema durchaus bereichert haben. Vom paraneoplastischen Syndrom über die Sarkopenie bis zur Kachexie erweitert, sind wir definitiv jedoch keinen Schritt vorangekommen, was die von Dir geschilderten und auch teilweise von mir hinzunehmenden Begleiterscheinungen im täglichen Lebensablauf betrifft. Kachexie können wir wohl abhaken, nachdem mein BMI knapp um 29 liegt. Meine Frau würde mir eine Flasche Rotwein extra genehmigen - Bestand wird von ihr kontinuierlich nach Erfordernis ergänzt - wenn ich Deinen BMI vorweisen könnte. Über das Ergebnis der heutigen Überprüfung der Herzfunktion sowie der Extremitäten werde ich nach Eingang der schriftlichen Befundberichte nach Rückkehr von meiner Wandertour in die Lausitz berichten. Vorab nur so viel; es sieht ganz gut aus. Zur abschliessenden Bewertung aller Fakten ist für den 24. September 2012 noch eine Stress-MRT des Herzens mit erneut 2 Kontrastmitteln heute vereinbart worden. Die gestrige letztlich doch 17 Kilometer lange, 448 Höhenmeter einschliessende Wanderung, habe ich trotz leichter Atemprobleme beim Anstieg ganz gut überstanden, obwohl ein heute spürbarer Muskelkater durch den extrem steilen Abstieg nach Lambrecht nicht verschwiegen werden sollte.

                    Lieber Helmut, die Lebensqualität ist das primäre Thema, worüber meine Frau und ich uns ob des unterschiedlichen Alters ständig abstimmen. Eine Übereinstimmung fällt nicht so leicht. Ich neige oft zu Experimenten mit riskanten Alleingängen in unbekannte Regionen dieser schönen Welt, während meine Frau eher abzusehende, gesicherte Erwartungen an ein Urlaubdomizil bevorzugt. Ich bin aber nach meinem heutigen ausführlichen Gespräch mit einem wirklichen onkologischen Experten einmal mehr davon überzeugt, dass allein der unbedingte Wille zum Durchhalten trotz altersbedingter Einschränkungen das Rezept für uns ist, am Ende am längsten mitmischen zu können.

                    "Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sind"
                    (Johann Wolfgang von Goethe)

                    Kommentar


                      #11
                      Lebensqualität ist das primäre Thema

                      Lieber Helmut,
                      Lieber Harald,

                      beiden Zitaten stimme ich voll zu:
                      Lebensqualität ist mir wichtiger als Lebensdauer, deshalb versuche ich vor allem, die vorhandenen Symptome zu bekämpfen.
                      Vom paraneoplastischen Syndrom über die Sarkopenie bis zur Kachexie erweitert, sind wir definitiv jedoch keinen Schritt vorangekommen, was die von Dir geschilderten und auch teilweise von mir hinzunehmenden Begleiterscheinungen im täglichen Lebensablauf betrifft. Kachexie können wir wohl abhaken
                      Mein Anliegen war es, den Blickwinkel zu erweitern. In der Überzeugung, daß in eurer beider Krankengeschichte beispielhaft das Wissen um die zugrundeliegende Krankheit fundiert verankert liegt, ist meine Antwort erfolgt.

                      Dabei habe ich mich zu besserwisserischen Aussagen verleiten lassen, die Unsicherheiten verursacht haben. Das tut mir leid.

                      Immer gilt die Prämisse:
                      die Lebensqualität ist das primäre Thema
                      Ich habe in meiner Praxis diese Haltung stets bewundert

                      .

                      Die Antworten im Forum darauf geben die Anerkennng wider.

                      Ich hoffe und wünsche, daß unser Thema zur Abklärung, nein, besser zur Übrwindung der geschilderten Beschwerden führen kann.

                      Von ganzem Herzen wünscht dies -

                      Winfried

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von W.Rellok
                        Dabei habe ich mich zu besserwisserischen Aussagen verleiten lassen, die Unsicherheiten verursacht haben.
                        Lieber Winfried,

                        so würde ich das nicht sehen. Du hast immerhin versucht, Dich mit unseren Gedankengängen intensiv zu befassen, aber Dich nicht direkt damit zu identifizieren. Sicher diese überflüssige Studie aus "Cancer" war mehr als vernachlässigungswürdig, weil sie olle Kamellen beinhaltete. Aber Du versuchst nicht nur hier, auf die individuellen Gegebenheiten einzelner Betroffener einzugehen. Wir PCaler sitzen irgendwie ab einem bestimmten Punkt alle in einem Boot. Wer von Bord gehen möchte, den werden wir letztlich nicht aufhalten können, wenn er ein leistungsfähigeres Überlebensvehikel glaubt gefunden zu haben.

                        Jahrelang habe ich mich dagegen gesträubt, Medikamente zur Beeinflussung der Cholesterinwerte oder des Blutdrucks zu akzeptieren, wobei mein Blutdruck gefühlt eigentlich eher häufiger zu niedrig erschien. Die gestrigen Gespräche in einer Round-Table-Runde mit kompetenten Experten im Zusammenhang mit der Überprüfung der aktuellen Leistungsfähgikeit des Herzens und der Extremitäten haben mich überzeugt, medikamentöse Hilfe in dieser Richtung in Anspruch zu nehmen. Alle Gesprächsteilnehmer waren über meine PKH (Prostatakrebshistorie) auf Grund der jahrelangen Kontakte bestens informiert. Ich habe die Medikamente heute erworben, obwohl mir die Preisstellung auch für Sortis eher nicht behagte, weil ich mit meiner privaten Krankenkasse bei verminderter monatlicher Beitragszahlung einen 30-prozentigen Eigenanteil kürzlich vereinbart habe.

                        Ich hoffe, dass mir mein Optimismus nicht doch abhanden kommt, wenn die beschriebenen medikamentösen Nebenwirkungen mich voll erwischen sollten.

                        Lieber Helmut,

                        diesen Thread hast Du gestartet und plötzlich sind wir Beide mitten drin. Ich hoffe, dass Du für Dich dennoch hier und da auch Signale erkennst, die Dir helfen könnten, Deine augenblickliche Situation zu erleichtern. Zumindest ich verspüre so etwas wie eine Aufbruchstimmung. Und das ist es, was uns beflügeln kann.

                        "Das Leben meistert man entweder lächelnd oder überhaupt nicht"
                        (Aus China)

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                          #13
                          Ermutigende Hinweise in Richtung Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensqualität im Alter, nicht unbedingt der Lebensverlängerung.

                          US-amerikanische Forscher suchen nach dem Jungbrunnen.

                          MEDIZIN: Die menschliche Alterung könnte künftig verlangsamt und der Ausbruch von typischen Alterskrankheiten verhindert werden. Das hoffen jedenfalls Forscher der Mayo-Klinik im US-Bundesstaat Minnesota. VON JOHN DYE.

                          Bitte hier lesen.

                          Virus schwächt im Alter die Abwehrkräfte.

                          Forscher zeigen Spätfolgen von chronischer Infektion mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) Eine meist harmlose Form der Herpes-Viren kann im Alter Spätfolgen haben: Denn dann konzentriert sich das Immunsystem auf dieses Virus und die Abwehrkraft gegen andere Erreger wird geschwächt. Das berichten deutsche und US-amerikanische Forscher im Fachmagazin "PLoS Pathogens". Diese Ablenkung des Immunsystems könnte erklären, warum Senioren oft anfälliger für Infektionskrankheiten sind als junge Menschen.

                          Bitte, diesen Bericht lesen.


                          "Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis; vielleicht ist keines da"
                          (Franz Kafka)

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                            #14
                            Rohrfrei und Herzlastsenker

                            Lieber Harald,

                            Jahrelang habe ich mich dagegen gesträubt, Medikamente zur Beeinflussung der Cholesterinwerte oder des
                            Blutdrucks zu akzeptieren, wobei mein Blutdruck gefühlt eigentlich eher häufiger zu niedrig erschien. Die gestrigen Gespräche in einer Round-Table-Runde mit kompetenten Experten im Zusammenhang mit der Überprüfung der aktuellen Leistungsfähgikeit des Herzens und der Extremitäten haben mich überzeugt, medikamentöse Hilfe in dieser Richtung in Anspruch zu nehmen.
                            Ich nehme an, du hast das klassische Repertoire vom Internisten bekommen:
                            - Lipidsenker, unser "Rohrfrei"
                            - Blutdruckmittel, besser gesagt "Herzlastsenker"

                            Unser Ziel ist

                            Verbesserung der Lebensqualität im Alter, nicht unbedingt der Lebensverlängerung.
                            Ohne auf konkrete Studien hinzuweisen, darf ich wieder einmal aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
                            Direkte Verbesserung der Lebensqualität gelingt durch ACE-Hemmer oder durch die Weiterentwicklung AT2-Antagonisten, sog. Sartane.
                            Ich will kurz auf die Herz-Kreislauftabletten eingehen und zitiere aus Wikipedia:

                            ACE-Hemmer werden überwiegend zur Therapie des Bluthochdrucks eingesetzt. Hierfür gelten sie einzeln (Monotherapie) und in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern (Kombinationstherapie, insbesondere mit Diuretika oder Calciumantagonisten) als Mittel der ersten Wahl. Bei Bluthochdruckformen, die mit einem erniedrigten Renin-Spiegel imBlutplasma einhergehen (z. B. Conn-Syndrom) zeigen ACE-Hemmer hingegen nur unzureichende Wirksamkeit.
                            Daneben haben sich einige ACE-Hemmer in zahlreichen großen klinischen Studien auch bei der chronischen Herzinsuffizienz als lebensverlängernd erwiesen. Dies beruht wahrscheinlich auf der Senkung der Nachlast und Abnahme der Wandspannung des Herzmuskels durch die Abnahme von Angiotensin II.
                            Auch nach Herzinfarkten und bei einer Herzmuskelentzündung werden ACE-Hemmer eingesetzt.
                            Eine weitere Indikation der ACE-Hemmer ist die diabetische Nephropathie.

                            Diese beschriebene Wirkung ist nachvollziehbar und durch unzählige Studien belegt. Wichtig ist die angepaßte Dosierung:
                            Niedrig starten, ganz niedrig starten, meist noch niedriger, als der Doktor empfiehlt! Du mußt Dich wohlfühlen.

                            Das Widersprüchliche
                            wobei mein Blutdruck gefühlt eigentlich eher häufiger zu niedrig erschien
                            ist genau das Problem. Bei einer engmaschigen Patientenführung möglich, bei unserer heutigen "Drehtürenmedizin" aber schwierig.

                            Cholesterinsenker - flapsig "Rohrfrei", da quasi Fettablagerungen abgebaut werden. Sortis ist teuer, adäquat gibt es Simvastatin.
                            Mit den Lipidsenkern gibt es tatsächlich ein Problem. Sehr häufig entstehen nach Einnahme Muskelprobleme. Es werden Muskelanteile zerstört, den Schaden kann man messen: vorher die CK messen lassen! Und bei Anstieg das Medikament wieder absetzen.
                            Die Creatin-Kinase (auch als CK, CPK, Creatin-Phosphokinase oder als Kreatinkinase bezeichnet) ist ein Enzym, das eine N-Phosphoryl-Gruppe von Phospho-Kreatin auf Adenosindiphosphat (ADP) überträgt (Phosphorylierung ist kennzeichnend für Kinasen). Mit dieser enzymatischen Reaktion wird Adenosintriphosphat (ATP), die universelle Energiequelle in allen Zellen, regeneriert. Das Enzym findet man in allen Muskelzellen und im Gehirn. Es werden vier Isoenzyme unterschieden: CK-MM (Skelettmuskeltyp), CK-MB (Myokardtyp), CK-BB (Gehirntyp) und CK-MiMi (Mitochondrientyp).[1][2][3]
                            Spannend! Aber im visierten Ziel!

                            Guten Erfolg!

                            Winfried
                            Zuletzt geändert von W.Rellok; 08.09.2012, 14:15. Grund: Ergänzung

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                              #15
                              Lieber Winfried,

                              hab Dank für diese zahlreichen Informationen, die hoffentlich auch andere Leser verwerten können.

                              Bei dem von mir bislang trotz der dringenden Empfehlung des leitenden Oberarztes der I. Medizinischen Klinik Mannheim - "Kardiologie - Angiologie - Pneumologie" - links liegen gelassenen Medikament handelt es sich um Atacand 16 mg. Am Donnerstag wurde ich nun von einem der anwesenden Ärzte auch beim Belastungs-EKG etc. etc. betreut, den ich gestern per E-Mail über dieses Medikament, dessen Namen ich mir nicht gemerkt hatte, informierte. Er hatte mir auch das Rezept für Sortis ausgestellt, nachdem ich ihm berichtet hatte, dass ich im Jahre 2000 auf Rat meines letzten sog. Hausarztes erstmals Sortis einsetzte und damit auch das gewünschte Ergebnis erzielte. Nachdem dieser Hausarzt bei einem PSA von 6.4. ng/ml und CEA von 19 mir als ahnungslosem Patienten eine Vorsorgeuntersuchung ohne Beanstandung schriftlich bescheinigte, hatte ich den Kontakt abgebrochen und natürlich auch die Einnahme jeglicher Medikamente, was wohl kein großer Fehler war.

                              In meiner gestrigen E-mail an diesen Arzt schrieb ich zu Atacanda 16 mg:

                              Wäre das auch Ihr Medikamenten-Vorschlag einer milden Dosierung gewesen? Die Packung liegt noch unangebrochen hier vor mir. Soll ich damit noch heute beginnen und gleichzeitig Sortis 40 mg einsetzen?

                              Die Antwort kam am Nachmittag:

                              Atacand 16 ist OK

                              falls die Tabletten teilbar sind, könnte man auch erst mit einer halben Tablette (8 mg) 1x morgens beginnen. Mit der Einnahme können sie gleich beginnen. Es wäre aber gut 3x täglich den Blutdruck zu messen und die Werte aufzuschreiben.

                              Sortis 40 ist für Sie ein sehr wichtiges Medikament. Es verhindert die weitere Ablagerung in den Herzkranzgefäßen und Beingefäßen. Damit sollten Sie gleich beginnen.

                              Zitat von W.Rellok
                              Mit den Lipidsenkern gibt es tatsächlich ein Problem. Sehr häufig entstehen nach Einnahme Muskelprobleme. Es werden Muskelanteile zerstört, den Schaden kann man messen: vorher die CK messen lassen! Und bei Anstieg das Medikament wieder absetzen.
                              Damit, lieber Winfried, nachdem ich schon die gedruckten Hinweise auf Nebenwirkungen skeptisch zur Kenntnis genomme habe, verunsicherst Du mich nun auch noch. Der Arzt schrieb ergänzend, dass ich während meiner Bergwanderung in der nächsten Woche keine Blutdruckmessungen vornehmen müsse. Ja, was denn nun, frage ich mich erneut. Messen oder nicht messen. Wenn messen, dann doch gerade unter Belastung?

                              Als Hamburger neige ich fast wieder dazu, nach dem dortigen Motto zu sagen "garnich um kümmern", also besser nichts machen!

                              Gerade eben noch zu Atacand (Erfahrungsberichte) aus dem Internet gefischt:
                              Alle Infos zu Atacand: Patientenberichte, Nebenwirkungen, Bewertungen, Fragen & Antworten, u.v.m. Hier informieren!

                              Also chronische Bronchitis habe ich schon und auf Augenflimmern möchte ich lieber verzichten. Wie heißt es doch auch: "Den Teufel mit dem Belzebub austreiben"

                              "Wenn ihr eure Türen allen Irrtümern verschließt, schließt ihr die Wahrheit aus"
                              (Rabindranath Tagore)

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