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Fortgeschrittener Prostatakrebs

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    Fortgeschrittener Prostatakrebs

    Hallo liebe Mitbetroffene, ich habe einen neuen PSA-Wert bekommen: 0,51 nach ca. 5monaten HB mit Trenantone+Bicatulamid. Die IMRT mit 78,4 Gray liegt jetzt 5 Wochen zurück. Zur
    Erinnerung: Mein aPSA lag bei 590 (mit Schwankungen bei 550 und 515 innerhalb weniger Tage. Wie ist dieser Abfall zu bewerten? Ab wann darf ich an eine Intermittierung denken?
    Ich bitte um viele gute Antworten und Ratschläge!
    Grüsse Frerich


    #2
    Hallo Frerich,

    wenn ich mich nicht täusche, hast Du dieser Tage mit mir telefoniert. Auf jeden Fall hatte ich einen Betroffenen mit identischen Werten am Telefon.

    Der schnelle PSA-Abfall unter der Hormontherapie ist ein gutes prognostisches Zeichen.

    Mit der Intermittierung würde ich noch ein Weilchen warten, bis die Ergebnisse über einen längeren Zeitraum stabil sind und auf jeden Fall mit Deinem Urologen absprechen.

    Gruß

    Hansjörg Burgerf

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      #3
      Zitat von Frerich 48 Beitrag anzeigen
      Wie ist dieser Abfall zu bewerten? Ab wann darf ich an eine Intermittierung denken?
      Hallo Frerich,

      ad 1.: der Abfall ist natürlich positiv zu bewerten, nämlich dahingehend, dass Deine Krebszellen ganz überwiegend hormonabhängig sind und deutlich auf den Hormonentzug reagieren, was ja der Zweck der Übung (sprich: Behandlung) ist.

      ad 2.: das sieht jeder Arzt anders, der sich mit dem Intermittieren beschäftigt, auch Dein Arzt wird dazu wahrscheinlich eine Meinung haben. Es gibt Aussagen, dass die Krebszellen, denen ihre Nahrung entzogen wird, zunächst nur in eine Art Winterschlaf fallen und erst nach ca. 13 Monaten tatsächlich anfangen abzusterben. 13 bis 15 Monate solltest Du schon durchhalten, wenn Du auf der sicheren Seite sein willst.

      Ralf

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        #4
        Danke für die schnellen Antworten. Heute beim Urotermin meinte dieser, daß mein PSA wohl nicht viel weiter abfallen würde und er sprach von einer Ablationsdauer von zwei Jahren. Wie ist eure Einschätzung dazu?

        Vielen Dank für mögliche Antworten!

        Frerich

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          #5
          Hallo liebe Mitstreiter,

          darf ich euch noch mit einer weiteren Frage löchern? Da ich sehr unter der HB mit Trenantone leide, ist meine Frage, ob es auch reichen würde nur Bicatulamid, aber dann 150 mg zu nehmen. Bitte um fundierte Hinweise.

          Gruß Frerich

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            #6
            Hallo Ferich,

            in Deinem Fall leider nein. Bei einem fortgeschrittenen Prostatakrebs festgemacht an der PSA-Höhe von 500 soll die Spritze besser wirken.

            Siehe Seite 50 im Patientenratgeber II, der auf den S3-Leitlinien basiert:

            http://leitlinienprogramm-onkologie....atakrebs_2.pdf


            Gruß

            Hansjörg Burger

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              #7
              Hallo Frerich,

              diese Frage hattest Du schon am 8.9.2012 in das Forum gestellt. Leider sind in Deinem Profil keine weiteren Informationen zu den Ausgangswerten eingestellt, vom PSA-Wert mal abgesehen, der in Deinem ersten Beitrag ersichtlich war. Grundsätzlich könnte man durchaus auf das LHRH-Analoga verzichten und sich auf Bicalutamid beschränken, wobei auch 50 mg ausreichend sein könnten. Diese Hinweise habe ich Dir aus meiner eigenen Erfahrung geben können. Du solltest das jedoch mit dem Dich behandelnden Urologen abklären. Die bei mir durchgeführte Radiatio verlief bis zum heutigen Tage ohne ein Antiandrogen. Man sollte nach meiner Überzeugung immer noch ein paar Pfeile im Köcher behalten.

              P.S.: Eben sehe ich, dass der stets auf Evidenz bedachte Hansjörg Dir die von den Leitlinien abgeleitete Empfehlung schon kund getan hat. Es ist Dein Leben, und jede Therapie kann sowohl richtig als auch falsch sein. Bitte gehe also auf Nummer sicher.

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                #8
                Hallo Hansjörg,

                vielen Dank für deine schnelle Antwort. Da ich noch keine (nachgewiesenen ) Metastasen habe (trotz PSA > 500) , könnte die Antiandrogentherapie für mich möglicherweise doch infrage kommen. Siehst du das auch so oder brauche ich auf jeden Fall Trenantone plus Bicatulamid ?

                Gruss Frerich

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                  #9
                  Hallo Frerich,

                  Du hast Deine Frage zwar an Hansjörg gerichtet, doch gestatte ichmir trotzdem einen auf eigener Erfahrung basierenden Hinweis. Bei einem aPSA-Wert von rund 500 ist es sehr wahrscheinlich (im Grunde genommen praktisch sicher), dass zumindest Mikrometatstasen vorhanden sind. Die zweifache Bekämpfung des PK erachte ich daher als unbedingt erforderlich und ich wäre erstaunt, wenn Dein Urologe eine andere Auffassung haben sollte. Mit Zoladex und Casodex machte ich gute Erfahrungen, was Du beim unten angegeben Link nachprüfen kannst.

                  Alles Gute!

                  Jürg
                  Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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                    #10
                    Hi Frerich, möcht die Meinung von Jürg gern unterstützen. Mein Mann ist leider schon "eine Stufe" weiter , hatte aber um auch den PSA-Wert runter zubekommen auch die Kombitherapie : erst Enatone mit Casodex,dann Trinatone mit Bicalutamid 150 ...das ging einige Jahre gut .Also Frerich ....wäre gut es für dich so anzunehmen, ist auf jedenfall Lebensverlängernd.Und in eurem und unserem Fall ist man doch dankbar wenn es immer wieder Medis gibt die einen weiterhin Hoffnung machen wenn man schon,wie mein Mann Metastasen hat. Gute Nachricht: seit Mai bekommt er noch Chemo (Taxotere und Zometa) und die befallenen Lymphknoten im Bauchraum haben sich im MRT letzte Woche nicht mehr nachweisen lassen.GLÜCKLICH konnten wir das WE dann genießen !!
                    Nun allen Mitlesern Grüße von mir, Mafred

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Frerich,

                      Du solltest der Realität ins Auge sehen. Bei einem Ausgangs-PSA-Wert von über 500 sind so ziemlich sicher Metastasen vorhanden, auch wenn sie in der Bildgebung noch nicht sichtbar sind.

                      Du bist mit Deinem PSA-Wert ein Hochrisiko-Patient, der übrigens schon bei einem PSA-Wert > 20 definiert ist:

                      Risikodefinition aus dem Patientenratgeber I:

                      niedrig Tumorstadium: cT1-2a und Gleason-Score 6 und weniger als PSA 10 ng/ml
                      mittel cT 2b oder 7 oder 10-20 ng/ml
                      hoch cT 2c-4 oder 8 bis 10 oder mehr als 20ng/ml

                      Was Du als Therapie machst, ist alleine Deine ureigenste Entscheidung. Ich habe Dich auf die Empfehlung der S3-Leitlinien hingewiesen.

                      Gruß

                      Hansjörg

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                        #12
                        Hallo Frerich,
                        Sicher ist daß du einen hohen Ausgangs PSA hattest,
                        Sicher ist aber auch daß dein PSA von 500 auf ca. 0,5 gefallen ist. Auch Gut.

                        Sicher ist auch daß Du keine sichtbaren Metastasen hast, was bei diesem Ausgangswert wiederum sicher äußerst ungewöhnlich ist.
                        Sicher ist, daß Das Imunsystem der entscheidende Gegenspieler im Verlauf der Erkrankung ist.

                        Auß eigener Erfahrung habe ich verfolgt wie eine Veränderung der Ernährung, Lebensweise, Psyche, Entzündungen Einfluß auf den Verlauf haben können.
                        (Siehe Profil)
                        Wenn Du Klarheit darüber möchtest wie hormonempfänglich den Krebs ist kannst Du doch mit einem Uro ein 1 monatliches Aussetzen der Spritze oder weglassen von Casodex vereinbaren und danach messen.
                        Ob und wieviel Mikrometastasen im System rumschwirren ist sicher interessant zu wissen aber sicher uninteressant solang Dein Imunsystem Sie erfolgreich, und wie auch immer daran hindert keinen sichtbaren Verbund einzugehen .
                        Also nochmal ganz wichtig, schau wie du dein Imunsystem unterstützen kannst.


                        gruß klausi

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                          #13
                          Hallo Frerich,

                          ich würde dir auch die Hormonblockade für längere Zeit empfehlen. Ich selbe habe mich für 18 Monate entschieden, damit der Testosteron wieder ansteigen kann und ich wieder zu Kräften komme. Nach zwei Jahren der Hormontherapie kann es passieren, dass der Testosteronspiegel sich nicht mehr erholt und die Nebenwirkungen bleiben.

                          In jedem Fall würde ich dir noch zusätzlich den Avodart empfehlen, der auf das Wachstum von Krebs erschwert. Besonders wichtig ist der Avodart in der Pause, wenn die Hormonblockade unterbrochen wird.

                          Gruß,
                          Jacek

                          Werden Sie Manager Ihrer Krankheit, Werden Sie zum Chef Ihrer Gesundheit


                          Meine Internet Seiten:
                          Prostatakrebs RATGEBER, Selbsthilfegruppe Ostfildern, Selbsthilfegruppe Bietigheim,
                          Prostata,

                          mein PK Verlauf: https://myprostate.de/ (meine Seite)
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=252

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                            #14
                            Hallo Frerich, ich wiederhol einfach mal, was ich unter den FAQ schon schrieb. Dort guckt ja Niemand, und vielleicht bekomm ich ja Antworten.:

                            Deine Fragen wird sicher nur ein behandelnder Arzt beantworten können. Eine Fernempfehlung von Dilettanten wie ich kann Dir auch nicht gelegen sein. Da die Fragen jedoch alle das Prädikat "können" tragen, können(!) die Fragen durchwegs mit ja beantwortet werden.

                            Stell aber diese Frage: "Kann ich die Hormonblockade mit Trenantone + 50 mg Bicatulamid ersetzen durch 150 mg Bicatulamid ?" Deinem Arzt. Meiner überlegt das auch. Ich finde in meinem Nachschlagewerk (Signatur) unter Stage III Tumor eine begleitende Hormonbehnadlung alleine mit Bicatulamid 150mg als klaren Verlierer in Sachen Lebenserwartung gegenüber einer kombinierten Hormonbehandlung mit einem GnRH Analogon.

                            Anders als meine Vorredner hier halte ich Deine Behandlung bis jetzt nicht für die Behandlung von metastisiertem Krebs. In diesem Fall bekämst Du keine derartig starke Bestrahlung mehr, die der Heilung durch lokales Befeuern dient.

                            Ich hab das meinem Urologen vorgelegt und erwarte in nächster Zeit eine Antwort...

                            Gruß, Wolfgang

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                              #15
                              Zitat von Frerich 48 Beitrag anzeigen
                              Hallo liebe Mitbetroffene, ich habe einen neuen PSA-Wert bekommen: 0,51 nach ca. 5monaten HB mit Trenantone+Bicatulamid. Die IMRT mit 78,4 Gray liegt jetzt 5 Wochen zurück. Zur
                              Erinnerung: Mein aPSA lag bei 590 (mit Schwankungen bei 550 und 515 innerhalb weniger Tage. Wie ist dieser Abfall zu bewerten? Ab wann darf ich an eine Intermittierung denken?

                              Ich bin ja nicht Betroffen, aber ich habe den betreffenden Text der S3-Leitlinien rund um die begleitende Hormonentzugstherapie geschrieben, insofern kann ich vielleicht doch aus erster Hand helfen.

                              Die S3-Leitlinien meinen, in einer solchen Situation (lokal begrenzt, sehr hohes Risiko) sollen die Patienten eine mindestens 2, besser 3-jährige begleitende Hormonentzugstherapie (gemeint ist die Spritze) bekommen, weil dadurch signifikant das Überleben verbessert wird.
                              Davon abweichen solltes Du nur, wenn Du die Spritze besonders schlecht verträgst und damit meine ich nicht die Potenzprobleme, sondern eventuelle Hitzewallungen.

                              Diese Therapie ist kurativ und endlich geplant, d.h. nach 2 - 3 Jahren ist bis zum Progress Schluß;
                              eine intermittierende Therapie ist hingegen palliativ angelegt, d.h. prinzipiell auf ewig, dann aber mit Pausen.
                              Bicalutamid 150 ist bei geringer Tumorlast möglicherweise gleichwertig. ob man davon bei PSA 500 sprechen kann, möchte ich in Frage stellen.
                              Bicalutamid kann nicht intermittierend gegeben werden, sondern ist als palliative Dauertherapie angelegt*
                              In Anbetracht des extrem guten PSA-Ansprechens ist eine LHRH-Analogon-Therapie Mono wohl trotz des extremem Profils und des jungen Lebensalters ausreichend bzw. eine MAB ist nicht besser.

                              Fazit: LHRH-Analogon insg. mind. 2 Jahre weiter, nach Möglichkeit sogar drei. Dann (bis zum hoffentlich nie eintretenden Progress) absetzen.

                              Herzliche Grüße

                              M. Schostak

                              *. D'Amico et al. Androgen suppression and radiation vs radiation alone for prostate cancer: a randomized trial. JAMA 2008;299(3):289-95.
                              Horwitzet al. Ten-year follow-up of radiation therapy oncology group protocol 92-02: a phase III trial of the duration of elective androgen deprivation in locally advanced prostate cancer. Journal of clinical oncology
                              2008;26(15):2497-504.

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