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Verleihung der Wil de Jongh-Medaille an Professor Dr. med. Hartwig Huland ?

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    Verleihung der Wil de Jongh-Medaille an Professor Dr. med. Hartwig Huland ?

    Hallo !

    Die Verleihung der Wil de Jongh-Medaille an Prof. Dr. Huland erinnert mich an die Verleihung so manches Literatur- oder Friedenspreises, der in Ermangelung geeignet erscheinender anderer Kandidaten dann an einen P r o m i verliehen wird. Da bieten sich dann gut an der Dalai Lama oder chinesische und russische Menschenrechtler und Systemkritiker, moegen deren literarische Leistungen ueber Mediokritaet auch kaum hinausgehen.

    Professor Hulands chirurgisches Koennen in Ehren. Auch seine Datensammlung mag beeindruckend sein, aber er war und ist doch wohl mehr ein Arzt fuer Privatpatienten und Wohlbetuchte. Der an fortgeschrittenem Prostatakrebs leidende Kassenpatient kommt an ihn doch gar nicht heran. Und auch die ganze Datensammelei hat der Krebsforschung bisher zu keinem Durchbruch verholfen, hat nur Assistenzaerzte und Katalogisierer beschaeftigt und die
    Gesundheitskosten erhoeht.

    Man muss bei der Konzipierung und Verleihung solcher Preise doch von der Person Wil de Jongs und seiner Behandlungsphilosophie ausgehen und nach Preistraegern suchen, die in Konzeption und mit Beharrlichkeit ihm aehneln, denen er auch Vorbild war. Solche Leute finden sich doch eher in Patientenkreisen. Da habe ich im Sinn Mitbetroffene wie Lowroad, der nicht muede wird, nach Versuchsergebnissen in aller Welt zu suchen, oder RuStra, der jede Veroeffentlichung ueber Krebsstammzellen uns mitteilt und Arbeitskreise organisiert, oder R.R. Damm, der das KISP aufgebaut hat und fortschreibt, oder Knut Krueger, der die cytopathologischen Forschungsarbeiten von Tribukait und Boecking mit seinen Analysen validiert hat, um nur einige Beispiele zu nennen.

    Jedenfalls hat die Verleihung der Medaille an Professor Huland mich nicht ueberzeugt.

    Gruss, Reinardo

    #2
    Die Wil-de-Jongh-Medaille wird an einen klinisch tätigen oder niedergelassenen Arzt verliehen, der sich durch besondere Kompetenz in der Therapie und Forschung des Prostatakrebses sowie durch eine ausgeprägte Zuwendung zu Patienten ausgezeichnet hat. Der Ausgezeichnete soll andauerndes, überdurchschnittliches Engagement bewiesen haben und soll ein Vorbild als Mensch und Arzt sein.
    Keine der von Dir genannten Personen erfüllt diese Kriterien.

    Ralf

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      #3
      Lieber Reinhard,
      zuerst einmal bedanke ich mich für Deine hohe Wertschätzung meiner Forumsaktivitäten für die DNA-Ploidie. Aber-und das kann ich auch aufgrund meiner beruflichen Erfahrung und Teilnahme an internationalen Symposien realistisch beurteilen- sind diese Forumsaktivitäten nicht geeignet bzw. ist nicht die schöpferische Eigenleistung gegeben, um eine Preisverleihung der Wil de Jongh-Medaille zu rechtfertigen.
      Deine Kritik an den diesjährigen Preisträger möchte ich doch etwas modifizieren. Es ist sicherlich richtig, dass nicht allzu viele Kassenpatienten das Glück hatten, von Professor Huland operiert zu werden, aber ein Mann wie er wirft einen großen Schatten, so dass in seinem Umfeld am UKE ein sehr leistungsfähiges Team an Ober- und Assistenzärzten entstanden ist. Davon haben alle Patienten profitiert. Ich erinnere mich noch an eine Aussage von Prof. Bonkhoff vor einigen Jahren, dass, wenn eine GS-Bestimmung in der Pathologie des UKE gemacht wurde, eine Zweitbestimmung sich bei ihm erübrigt.
      Weiter erinnere ich mich an eine Studienvorstellung des UKE durch Dieter aus Husum, und zwar über Operationen an Patienten mit GS 8 und GS 9/10, wobei die 10-Jahres Rezidivfreiheit bei GS 8 besser als 50 % und bei GS 9/10 besser als 35 % war. Zur damaligen Zeit war kaum jemand bereit, die hohen GS zu ektomieren, und er hat somit vielen Patienten den Weg in die Gruppe der Schwerbetroffenen erspart. Ebenso finde ich, dass viele Untersuchungsergebnisse des UKE dem interessierten Patienten gute Informationen und Entscheidungsrückhalt für die eigene Therapiewahl liefern.
      Die Verleihung der Medaille erfolgt nicht ganz unberechtigt.
      Beste Grüße ins hoffentlich sonnige Spanien
      Knut.

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