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Bericht nach einer überstandenen da Vinci Ektomie

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    Bericht nach einer überstandenen da Vinci Ektomie

    Unlängst hatte ich in einem anderen Thread erwähnt, dass mich ein Mitwanderer anläßlich einer Wanderung im Pfälzer Wald mit der Mitteilung überraschte, sich für eine Prostatektomie per da Vinci entschieden zu haben. Inzwischen ging bei mir von ihm der nachfolgende Text per E-Mail ein, den ich mit seiner Zustimmung wie folgt hier einstelle:

    Lieber Harald,

    nachdem ich nun die Heidelberger Universitätsklinik hinter mir gelassen habe und inzwischen auch der lästige Katheter entfernt worden ist, kann ich einen Rückblick über das Geschehen geben. Ausgangspunkt war ein stetiger PSA-Wert Anstieg von 2010-2012: 2,3 - 3,9 - 4,7 . Ich hatte ja die stereotaktische Prostatabiopsie über den Damm vorgezogen, mit 24 Gewebeproben (im Vergleich: 12 Proben normalerweise über die rektale Biopsie). Dabei war ein Prostatakarzinom Gleason Score 7a beidseitig festgestellt worden. Vorgeschlagen wurde bei mir wegen des guten körperlichen Zustands eine Prostatektomie, die ich auch im Vorfeld schon für mich als die Methode der Wahl gegenüber Bestrahlung gesehen hatte, zumal ich die robotergestützte da Vinci OP wählen konnte, zudem die OP durch Prof. Hohenfellner erfolgte, mit zugesagter Nervenschonung. Ich habe die zweifellos belastende Prozedur problemlos überstanden und konnte am 4. Tag nach der OP die Klinik verlassen. Insgesamt hatte ich einen hervorragenden Eindruck von der Urologie HD und der Betreuung in einem EZ.

    Die histopathologische Auswertung der Untersuchungen an der abgetrennten Prostata bestätigte in Art und Umfang des Karzinoms die Befunde der Biopsie: in beiden Prostatalappen einen invasiven, epithelialen Tumor. Lymphknoten tumorfrei, tumorfreies Fettgewebe beiderseits, ebenso die Absetzungsränder (Schnittränder).

    Dementsprechend konnte ich als "geheilt" entlassen werden.

    Ich muß sagen, daß ich nach wie vor davon überzeugt bin, diesen radikalen Schritt in einem sicherlich noch recht frühen Zeitpunkt der Tumorentwicklung getan zu haben und nicht der Theorie des Abwartens und enger Überwachung gefolgt zu sein. Ich hätte dann ständig das ungute und permanent vorhandene Gefühl des Damoklesschwertes über mir gehabt und die Unsicherheit, was passiert da in mir und wie entwickelt sich die Sache. So ist es nach überstandenem OP-Stress ein befreiendes Gefühl, auch wenn in vierteljährlichem Abstand der PSA-Wert kontrolliert werden muß. Jetzt geht es darum, wieder die Kontinenz zurückzugewinnen.

    Am Dienstag, 6. November, geht es für drei Wochen in die Reha nach Badenweiler. Bei der nächsten Akademiewanderung kann ich also nicht dabei sein.
    Ich habe mein IPAD dabei und bin daher e-mailmäßig erreichbar.

    Viele Grüße an Dich, Harald

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker"
    (Friedrich Nietzsche)

    #2
    Hallo Harald,

    wäre es nicht besser so ein Einzelbericht über ein typischer Einzelfall in myprostate.eu zu platzieren? Ich kann nichts interesantes und auch nichts neues in diesem Bericht entdecken.

    Gruß,
    Jacek

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    Meine Internet Seiten:
    Prostatakrebs RATGEBER, Selbsthilfegruppe Ostfildern, Selbsthilfegruppe Bietigheim,
    Prostata,

    mein PK Verlauf: https://myprostate.de/ (meine Seite)
    https://myprostate.eu/?req=user&id=252

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      #3
      Im Einzelfall viele Fragezeichen zu Da-Vinci-OP

      Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
      Zitat von Haralds Freund

      ... Universitätsklinik hinter mir gelassen habe und inzwischen auch der lästige Katheter entfernt worden ...

      ... robotergestützte da Vinci OP ... mit zugesagter Nervenschonung.

      Dementsprechend konnte ich als "geheilt" entlassen werden.

      Jetzt geht es darum, wieder die Kontinenz zurückzugewinnen.
      Ich freu mich ja für Deinen 'akademischen' Wanderfreund, dass er "geheilt" sei.

      Aber verstehe ich das richtig?:
      Der Gute wurde mit Katheter entlassen, bzw. vor die Tür gesetzt?
      Was hätte er gemacht, wenn ein Koagel den Katheter verstopft hätte?

      Ob die Nervschonung vom Professor nicht nur "zugesagt", sondern auch
      erreicht wurde, wird sich dann in einem oder zwei Jahren zeigen.
      Kontinenz wurde wohl nicht zugesagt?

      Was soll die teure Da-Vinci-OP gebracht haben?
      Vier Tage früher aus dem komfortablen Einzelzimmer mit Vollzeitbetreuung
      entlassen zwar, aber mit einem Katheter doch so gut wie immobil,
      und dann muss er erst noch wochenlang in die Reha, weil er inkontinent ist.
      Naja, vielleicht freut er sich wenigstens, nicht diese ach so hässliche Narbe
      einer retropubischen OP am Bauch zu haben.

      Da Vinci ist wohl anders, aber zumindest in diesem Einzelfall keineswegs
      besser als eine offene OP.

      Ich wünsche Deinem Freund eine rasche Besserung des doch eher
      belastenden Zustandes der Inkontinenz.


      Carpe diem!
      Hvielemi
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #4
        Lieber Hvielemi,

        mein auf Wandertouren kennen gelernter Mitwanderer hat zwar in seiner E-Mail an mich angedeutet, sein IPAD dabei zu haben; dennoch möchte ich ihn jetzt noch nicht mit dem Thema "genauer Zeitpunkt der Entfernung des Katheters" belasten. Ob nun die Ektomie per da Vinci Vorteile versus Bauchschnitt gebracht hat, wird sich sicher erst sehr viel später, wie von Dir angedeutet oder eher vermutet, herausstellen. Ende des Monats wird er wieder daheim in der Pfalz sein, und ich würde gegebenenfalls noch ergänzende Angaben nach einem Telefonat hier einstellen. Vielen Dank aber, dass Du Dich mit diesem Vorgang befasst hast.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Hvielemi
          Ich freu mich ja für Deinen 'akademischen' Wanderfreund, dass er "geheilt" sei.

          Aber verstehe ich das richtig?:
          Der Gute wurde mit Katheter entlassen, bzw. vor die Tür gesetzt?
          Was hätte er gemacht, wenn ein Koagel den Katheter verstopft hätte?

          Ob die Nervschonung vom Professor nicht nur "zugesagt", sondern auch
          erreicht wurde, wird sich dann in einem oder zwei Jahren zeigen.
          Kontinenz wurde wohl nicht zugesagt?
          Lieber Hvielemi,

          gestern abend erreichte mich eine E-Mail von meinem ektomierten Wanderfreund, dass man mich bei der letzten für dieses Jahr jeweils immer am 1. Mittwoch eines Monats von der Akademie für Ältere Heidelberg durchgeführten Wanderung vermisst hätte. Meine immer noch akuten Erkältungsbeschwerden hielten mich in der Tat davon ab. Beim heutigen Telefonat erfuhr ich nun, dass der Katheter 4 Tage nach der Operation entfernt wurde und ihm ein Urinbeutel angehängt wurde. Nach weiteren 14 Tagen wurde auch dieser abgenommen und der Urin floss etliche Tage ziemlich heftig. Inzwischen hat sich das stabilisiert, so dass zuhaus tagsüber 1 Vorlage ausreichend wäre. Lediglich beim Aufenthalt im Freien, wie bei der gestrigen Wanderung bei extremer Kälte, mußte nachgebessert werden. Er erwähnte noch, dass ihm vom Heidelberger Professor nach der Reha in Badenweiler Yentreve mit dem Wirkstoff Duloxetin zur Stärkung des Schließmuskels verschrieben wurde. Erste zaghafte Anzeichen einer sich wieder erholenden Potenz wären ebenfalls zu verzeichnen.

          Ich hoffe nun für Dich, dass Dir der Aufenthalt in den Barrancos gut bekommt und Du gestärkt wieder in die viel kühleren Schweizer Berge zurückkehrst.

          Gruß Harald.


          "Immer zu müssen ist genauso schlecht, wie nie zu dürfen"
          (Volksweisheit)

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