Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ist die Hormonbehandlung der letzte "Schuss"?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ist die Hormonbehandlung der letzte "Schuss"?

    Werte Mitstreiter- nach rad. RPE undBestrahlung in 2007 ist ein Rezidiv gesichtet und jetzt entfernt worden.(siehe PK-Historie)
    Der histologische Befund steht noch aus, a. H. dessen soll die weitere Hormonbehandlung festgelegt werden. Ist das im Moment die einzige Alternative-und wenn ja, welche Hormonbehandlung und in welcher Form sollte das geschehen?
    Manche Forumteilnehmer vertreten den Standpunkt erst ab PSA >10 zu beginnen, andere wiederum sehen den Grenzwert bei einem Wert von 2.Mir ist natürlich klar, dass ich meine Wohlbefindensphase bei einem PSA>10 enorm verlängern könnte, sehe aber auch die Gefahr, dass sich noch andere Rezidive ansiedeln können.
    Wer hat im Forum einen ähnlichen Verlauf bzw.kann mir meine Fragen beantworten ?

    Mfg
    Ottocar
    PK Historie siehe mein Profil "über mich"

    #2
    Hallo Ottocar,

    Die S3-Leitlinien sagen, dass eine Hormontherapie beim PSA-Rezidiv oder PSA-Progress keine Standard-Therapie sei.

    Wörtlich aus der Leitlinie:

    Eine antiandrogene Therapie sollte demzufolge nur eingesetzt werden bei:
     einer PSA-Verdopplungszeit < 3 Monate;
     symptomatischer lokaler Progression;
     nachgewiesener Fernmetastasierung


    Nach Deinem Profil erfüllst Du diese Bedingungen noch nicht.

    Warum hast Du Anfang 2011, als der PSA-Wert noch < 0,5 ng/ml war, nicht die Strahlentherapie gemacht? Jetzt sind die Bedingungen für eine Strahlentherapie ungünstiger.

    Die Hormontherapie ist beim Prostatakrebs nicht der "letzte Schuss"! Das war bis 2004 so, als es noch keine wirksame Chemotherapie gab. Und 2012 haben wir schon Medikamente wie Cabazitaxel, Abiraterone oder MDV3100, die noch nach der Chemoresistenz wirken.

    Also ich würde mit der HT noch warten. Und wenn HT, dann nicht gleich mit Spirtzen, sondern mit Tabletten (Bicalutamid), weil diese bedeutend weniger Nebenwirkungen haben als die Spritze. Bei der Spritze wirst Du chemisch kastriert mit all den Folgen einer Kastration. Bis zu einem PSA-Wert von 500 ist die Behandlung mit Antiandrogenen gleichwertig zur Antiandrogendepriavation

    In diesem Ratgeber erfährst Du mehr zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms. Der Ratgeber basiert auf der S3-Leitlinie und enthält nur evidenzbasierte Aussagen:

    http://leitlinienprogramm-onkologie....atakrebs_2.pdf

    Ich wünsche Dir eine gute Therapieentscheidung mit einem optimalen Verlauf!

    Hansjörg Burger

    Kommentar


      #3
      Hallo, Hansjörg,

      die Strahlentherapie hat Ottocar doch schon lange hinter sich (lt. Profil beginnend am 24.04.07).

      Gruß
      Knut
      Alles bleibt anders

      Kommentar


        #4
        Hallo Knut,

        danke für den Hinweis. Habe ich doch glatt übersehen.

        Meine überflüssige Frage wäre doch nur eine Frage zur verschütteten Milch gewesen.

        Gruß

        Hansjörg

        Kommentar


          #5
          Es handetle sich "nur" um eine transurethrale Resektion, die vermutlich zur Behebung von Abflussproblemen durch das Rezidiv gemacht wurde.
          Insofern würde ich in dieser Situation eine Hormontherapie dringend empfehlen, damit es nicht zu weiteren solchen Problemen in Zukunft kommt.

          Der "letzte Schuss" ist das LHRH Analogon nicht. Es bleiben noch Abiretarone, Enzalutamid und Chemotherapie übrig.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

          Kommentar


            #6
            Hallo Hansjörg-
            danke für schnelle Antwort. Leider habe ich den histologischen Befund noch nicht erhalten, melde mich dann umgehend. Habe den Link intensiv gelesen, bin mir aber noch im Unklaren, wo ich mich konkret einordne. Habe ich die Angabe des von dir genannten PSA-Wertes 500 richtig gelesen? Übrigens hatte ich unmittelbar nach der OP schon einmal eine 3 Monatsspritze als Hormonbehandlung bekommen. Danach erfolgten dann die 50 Strahlungssitzungen, so dass eine erneute Bestrahlung des Rezidivs von seiten der Strahlentherapeuten abgelehnt wurde. Somit stand auch nach Aussage des Zweitmeinungszentrum Heidelberg nur eine operative Entfernung des Rezidivs zur Diskussion, Ob aber alles Gewebe über dem Blasenboden abgetragen werden konnte, bezweifle ich, denn die Rezidivstelle lag unmittelbar neben dem alten Schnitt bei der RPE und hat dann nach innen auf die Blase gedrückt. Hatte keinerlei Beschwerden, außer dass der PSA-Wert inzwischen innerhalb vo 2 Jahren auf 2 gestiegen war-daraufhin erfolgte die PET-CT-Cholin Untersuchung.
            Mfg
            Ottocar
            PK Historie siehe mein Profil "über mich"

            Kommentar


              #7
              Hallo Daniel-
              danke für für deine Hinweise. Aus meiner Antwort an Hansjörg kannst du erkennen, dass es sich nicht um die Behebung von Abflussproblemen handelte. Im Vordergrund stand die Entfernung des Rezidivgewebes und die histologische Bestimmung. Aber du siehst schon an den vorangegangenen Beiträgen, dass der Eine eine abwartende Haltung und der Andere die umgehende Hormonbehandlung empfiehlt. Wo liegtnun die "Wahrheit"?
              Mfg
              Ottocar
              PK Historie siehe mein Profil "über mich"

              Kommentar


                #8
                Hallo Ottocar,

                Du hast richtig gelesen. Die S3-Leitlinien halten die Antiandrogentherapie (150 mg Bicalutamid am TAG) bei bedeutend weniger Nebenwirkungen gleichwertig zur Therapie mit der Spritze (LHRH-Hemmer). Erst beim fortgeschrittnen PK, definiert bei einem PSA-Wert von 500 hat die Spritze Vorteile.

                Gruß

                Hansjörg Burger

                Kommentar


                  #9
                  Dann kann man in der Tat beide Wege gehen.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo, Hansjörg-gemäß der von dir genannten Definition: [Eine antiandrogene Therapie sollte demzufolge nur eingesetzt werden bei:
                     einer PSA-Verdopplungszeit < 3 Monate;
                     symptomatischer lokaler Progression;
                     nachgewiesener Fernmetastasierung][/QUOTE]
                    möchte ich daraufhinweisen, auch bei mir lag eine Verdopplungszeit < 3 Monate, allerdings nur einmalig von 0,8 auf 1,7. Wahrscheinlich sind bei der Leitlinie mehrfache Verdopplungsintervalle gemeint. Mittlererweile ist dieser Wert nach OP wieder auf 0,5 gesunken, aus meiner Sicht ein weiteres Indiz dafür, dass evtl nicht alles Tumorgewebe( s. histologischen Befund) entfernt wurde oder es noch an anderer Stelle ein Rezidiv gibt. Käme evtl. doch noch Punkt 3 zum tragen??

                    Mfg
                    Ottocar
                    PK Historie siehe mein Profil "über mich"

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Ottocar,

                      Du machst Dir einfach zuviel Kopf!

                      Eine Verdoppelungszeitberechnung unter einem PSA-Wert von 1,0 ist meines Erachtens ein Blödsinn.

                      Fernmetastasen bei einem PSA-Wert von 0,5 sind so gut wie ausgesschlossen, außer und jetzt jage ich Dir bestimmt wieder Angst ein, es handelt sich um den äußerst seltenen neuroendokrinen Prostatakrebs, der so gut wie kein PSA produziert.

                      Gruß

                      Hansjörg Burger

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Hansjörg-danke für die Info.
                        Man sollte also den Begriff der Verdopplungszeit erst ab einem PSA-Wert >1 anwenden, ansonsten gibt es im unteren Bereich nur Irritationen, wie auch in meinem Fall.

                        Nach erfolgtem Eingriff und Ureterstententfernung ist der PSA Wert zwar auf 0,3 gesunken, dafür bin ich nun nahezu inkontinent. Parallel dazu wurde mir dringend zu einer antihormonellen Therapie geraten, welche dann ambulant eingeleitet wurde. Ansonsten kann man im ehemaligen OP-Bereich und am Blasenboden keinerlei OP mehr durchführen, auch von Bestrahlungen wurde abgeraten.
                        Sollte die jetzt eingeleitete Therapie nicht anschlagen sollte, laut Aussage des Urologen, die Blase entfernt werden. Aus diesem Grund wurde auch mit der sofortigen Hormontherapie begonnen, da ein weiteres Abwarten nur die Vergrößerung des Rezidivs zur Folge hätte, da man selbiges nicht vollständig entfernen konnte.
                        Trotz der düsteren Aussicht habe ich inzwischen wieder mit Sport begonnen und auch die "Becken-Boden-Gymnastik" habe ich wieder aktiviert, da mir der jetzige Zustand äußerst unangenehm ist. Mal sehen, ob es noch was bringt, jedenfalls fühle ich mich danach immer viel wohler.

                        Mfg

                        Ottocar
                        PK Historie siehe mein Profil "über mich"

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
                          Hallo Ottocar,
                          Die S3-Leitlinien sagen, dass eine Hormontherapie beim PSA-Rezidiv oder PSA-Progress keine Standard-Therapie sei.
                          Wörtlich aus der Leitlinie:
                          Eine antiandrogene Therapie sollte demzufolge nur eingesetzt werden bei:
                           einer PSA-Verdopplungszeit < 3 Monate;
                          symptomatischer lokaler Progression;
                           nachgewiesener Fernmetastasierung


                          Nach Deinem Profil erfüllst Du diese Bedingungen noch nicht.
                          Lieber Ottocar, liebes Forum,
                          natürlich ist das eine symptomatische lokale Progression. Immerhin hat es zu einem stationären Aufenthalt und einer Operation geführt. Das Problem ist dadurch zurückgedrängt, aber nicht behoben.
                          Die Tumorlast ist allerdings mutmaßlich gering (weil keine Knochenmetastasen).
                          Ich rate zu einem Beginn mit Bicalutamid 150 (Brustdrüsenbestrahlung nicht vergessen), bei weiterer Progression kann man dann ja immer noch auf die Spritze eskalieren.
                          Insofern ist es nicht der letzte Schuss, sondern der erste (der medikamentösen Behandlung).

                          Herzliche Grüße und guten Rusch!

                          M. Schostak

                          Kommentar


                            #14
                            ..........................

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Manfred-

                              danke für deine Richtigstellung. Die medikamentöse Behandlung wurde bereits Mitte Dez.2012 eingeleitet mit 1x Bicalutamid 50mg, 1x Calcimagon D3 und einer Monatsspritze Pamorelin LA 3,75. Ob ich damit laut S3 Richtlinie übertherapiert bin, kann ich nicht beurteilen(Max. Hormontherapie).

                              Muß bei dieser Kombination zusätzlich noch die Brustbestrahlung in Betracht gezogen werden? An irgendeiner Stelle im Forum habe ich gelesen, dass bei bestimmter Medikamentenkombi eine Bestrahlung nicht erforderlich sei, kann aber diesen Beitrag nicht mehr finden( glaube mich zu erinnern, dass er von dir war)

                              Übrigens bin ich seit der Entfernung des Ureterstents bzw. des vorangegangenen Eingriffs ziemlich inkontinent, was sich nur in liegender Position auf ein Minimum reuzieren lässt. Gibt es dafür noch Abhilfe?

                              Gibt es gegenüber der AOK ein Argument, weshalb das Calcimagon D3 selbst zu zahlen ist? Es ist doch eigentlich eine Kombitherapie, wobei das Eine das Andere bedingt.

                              Mfg
                              Ottocar
                              PK Historie siehe mein Profil "über mich"

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X