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Montabaur - Am Montabaurer Krankenhaus wird zum 1. Juli die erste Hauptfachabteilung

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    #2
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      #3
      Zunächst einmal ist die Eröffnung einer Fachstation in einem Krankenhaus eine gute Sache, wenn in der Region Bedarf besteht. Das gleichzeitig ein DaVinci Operationssystem dort installiert wird, ist aber ein Zeichen dafür, dass die Abteilung gezwungen ist Umsatz zu machen.

      Mich, beschleicht ein ungutes Gefühl wegen solcher Entwicklungen, vor allem deshalb, weil inzwischen ein Konsens besteht, die Übertherapie beim Prostatakarzinom deutlich einzudämmen. Wozu also eine neue urologische Fachabteilung mit einem DaVinci-System ausstatten, wenn die OP-Rate eigentlich rückläufig sein müsste?

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

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        #4
        Hallo Heribert:-

        Das ist eher ein Zeichen dafür, dass die Urologischen Abteilungen keine oder zu wenig Patienten bekommen, wenn sie nicht die modernsten Geräten und Verfahren anbieten können. Dass diese Geräte auch viel Schulung, Erfahrung und chirurgisches Können verlangen für bestmögliche Ergebnisse, daran denken die Patienten selten.
        Der bekannte amerikanische Urologe Dr. William Catalona (mehr als 5.000 Operationen) ist ein entschiedenerr Gegner der DaVinci-OP und hat in seiner Publikation "Quest" (Ausgabe Winter 2009) dazu folgendes geschrieben:

        "DaVinci prostatectomy has had unprecedented advertisement and hype. Somebody has to point out that the Emperor's new clothes are not so 'Magnificent', 'Excellent', and 'Exquisite' as some would have them believe. Like the boy in Hans Christian Anderson's tale, somebody has to stand up and say: 'But he hasn't got anything on'. I refer to three recent studies from Memorial Sloan Kettering, Harvard, and Duke that showed the statistical disadvantage of laparoscopic prostatectomy in: cancer control, scarring at the bladder outlet, return visits to the emergency room, repeat hospital admissions, return visits to the operating room, urinary incontinence, and patient satisfaction. Also, I refer to articles from Vanderbilt University and the University of Michigan showing no advantage for robotic surgery in the postoperative recovery and return to normal activities. Now, a new study (Harvard) published in the Journal of American Medicine (JAMA) adds further evidence concerning the disadvantages of 'minimal-invasive' surgery. The motivation for the study was the rapid increasing use of MIRP despite limited data on outcomes and greater costs compared with RRP. In fact, robotic-assisted MIRP increased from 1% to 40% of all radical prostatectomies from 2001 to 2006 and is an even greater percentage today. The appeal is clear. It's hard to miss the widespead direct-to-consumer advertising that markets several claimed benefits of robotic-assisted MIRP".

        Gruss, Reinardo

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          #5
          Lieber Reinardo,

          Du hast scheinbar nicht gelesen
          Ab dem kommenden Monat soll die neue Abteilung des Katholischen Klinikums Koblenz-Montabaur dann über insgesamt sieben Ärzte, 20 Betten sowie Operations- und Behandlungsräume verfügen. Nicht zuletzt können die vorhandenen Kinderbetten des Klinikums von der Urologie genutzt werden.
          Ein Krankenhaus mit 20 Urologiebetten, in denen auch Kinderurologie und natürlich allgemeine Urologie betrieben werden soll, verfügt über einen DaVinci! Wenn sich das Gerät amortisieren soll, sind wöchentlich 10 OPs erforderlich. Damit müssen die Prostatektomierten im 3-Tage-Rhythmus die Klinik verlassen. - Es geht also nicht darum, ob die OP-Methode mit dem DaVinci-Roboter besser oder schlechter ist als andere Methoden, sondern das Gerät muss Geld verdienen. Und das, wie ich befürchte, zu Lasten von Übertherapie der Betroffenen!

          Wenn urologische Kliniken/Abteilungen mit 40, 80 oder mehr Betten ein solches Gerät oder auch mehrere betreiben, sehe ich den Markteinfluss zu Lasten von Patienten gerade noch als vertretbar an, im vorliegenden Fall, als ausufernde Erhaltungspolitik von Kreiskrankenhäusern, welches dem Patienten und unserem Gesundheitssystem abträglich ist.

          Gruß Heribert

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
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          (Luciano de Crescenzo)

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