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DNA Zytometrie

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    DNA Zytometrie

    Hallo liebe Forumsmitglieder,
    ich habe ein großes Problem. Wie vor ca. 1 Jahr hier schon einmal beschrieben,wurde bei mir an der Uni Klinik in Heidelberg ein PC Gleason 3+3 in einer von 24 Stanzen gefunden. Mein PSA Wert war 4,95.
    Von der Stanze war der PC Anteil kleiner als 5% (kleinherdige Infiltrate eines azinären Adenokarzinoms) Alle schlugen mir vor, AS zu machen. Ich ließ alle 3 Monate meinen PSA Wert bestimmen, der bis jetzt
    von ca. 5 bei der Diagnosestellung auf ca. 3 fiel.
    Durch die Beiträge hier im Forum angeregt und dass ich wieder eine Biopsie machen sollte, lies ich die Stanze mittels DNA Zytometrie bei Prof. Biesterfeld in Düsseldorf überprüfen. Das Ergebnis (gestern telef.)
    warf mich um. Es ist eine x-ploide Verteilung Grad C.
    Was soll ich nun machen. AS geht wohl gar nicht mehr. Schnell operieren? Aber das Ergebnis ist von einer Stanze vor 1 1/2 Jahren. Ich bin fix und fertig und schlafe nicht mehr.
    Über Eure Einschätzungen würde ich mich sehr freuen.
    Viele Grüße Fritz
    PN knut. krueger

    #2
    Hallo Friedrich. Sowohl die Gleason-Bestimmung als auch das Ergebnis der DNA-Analyse können fehlerhaft sein, passen jedenfalls nicht recht zueinander. Für eine Entscheidung zum "schnell operieren" reicht die bisherige Diagnostik jedenfalls nicht aus. Ich bin gespannt, was Knut hierzu schreibt, der die Kongruenz zwischen Gleason und DNA-Grading analysiert hat. Das Material ist auch veraltet.

    Wenn Du eine neue Stanzbiopsie nicht machen lassen willst, rate ich Dir zu einer Feinnadel-Aspirationsbiopsie. Ich habe diese in Lütjensee machen lassen und bei Prof. Böcking das Histogramm. Die Feinnadel-Biopsie hat zu meiner Zeit etwa 100 Euro gekostet zzgl. Fahrtkosten.

    In Panik würde ich an Deiner Stelle nicht verfallen. Das Grading sagt zunächst nur (!) etwas aus über den Status der Dedifferenzierung. Dass mit Grad C und D wie bei Gleason mehr als 3+4 auch die Tendenz zur Metastasierung steigt, ist zwar richtig, aber eben nur eine Tendenz und kein Naturgesetz. Dem könntest Du auch medikamentös z.B. mit Bisphosphonaten, gesunder Lebensweise und NEMs entgegenwirken.

    Und noch ein Punkt. Deine PSA-Verdopplungszeit gibt Anlass zur Wachsamkeit aber nicht zur Sorge. Liegt die Teilungsfraktion <5%, dann ist die Prognose selbst bei bereits eingesetzter Metastasierung noch verhältnismässig günstig.

    Ich hoffe, Du erhältst noch weitere Kommentare. Dann kannst Du Dir Deine eigene Meinung bilden und Deine Entscheidung treffen.

    Gruss und alles Gute, Reinardo

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      #3
      Hallo Fritz,

      das ist in der Tat eine beunruhigende Nachricht.

      Von der Stanze war der PC Anteil kleiner als 5% (kleinherdige Infiltrate eines azinären Adenokarzinoms)
      Das hätte normalerweise den Urologen aufhorchen lassen müssen.

      Um diese Ungewißheit schnellstmöglich klar zu machen, würde ich eine weitere MRT gestützte Biopsie machen lassen um die weitere Entwicklung beurteilen zu können und durch MRT direkt die suspekten Areale mit erfassen.

      Dann hast du Gewißheit und kannst eine zielführende Therapie durchführen lassen.

      Viel Glück
      Hans-J.
      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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        #4
        Hallo Reinardo,
        es gab wohl ein kleines Mißverständnis. Mein PSA ist am fallen. Er war bei der Diagnose 5, jetzt ist er genau 2,73. Das ist ja das eigenartige an der ganzen Sache.

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          #5
          Hallo Fritz, Du bist 69 Jahre alt und hast ein Low-Risk-Adeno-Ca mit sehr niedrigem (und derzeit sinkendem) PSA.
          Du betreibst Active Surveillance. Das unterstütze ich massiv. Du hast überhaupt keine Zeit verloren.

          Eine DNA-Zytometrie ist ein nicht leitliniengerechtes Verfahren, deren Relevanz, gerade in Hinblick auf eine AS völlig unklar ist. Nicht ohne Grund meinten die S3-Experten in der Version von Sept. 2011 (wie Du wahrscheinlich weißt, habe ich auch daran mitgewirkt) "Auch für die DNA-Zytometrie stehen nach Ansicht der Autoren nicht genügend Daten zur Verfügung, um den Routine-Einsatz als prädiktiver Marker für eine aktive Therapie zu begründen."

          Alles andere sieht gut aus.
          Das reguläre Vorgehen bei AS ist so:
          PSA alle drei Monate, bei Anstieg gemäß einer Verdopplungszeit von unter 3 Jahren aktive Therapie.
          Bei Stabilität oder Sinken des PSA, Kontrollbiospie alle 2 Jahre, aktive Therapie bei Progression in der Histo, d.h. deutlich mehr Biopsien positiv und oder Verschlechterung des Gleason-Scores.

          Spätestens ab 75 Jahre solltest Du von Active Surveillance auf Watchfull Waiting wechseln, d.h. kein PSA , keine Bildgebung und keine Kontrollbiopsien mehr.
          Behandlung nur bei (extrem unwahrscheinlicher) klinischer Progression, d.h. konkret bei Schmerzen im Knochen.

          Beste Grüße

          Martin Schostak

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