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Die Chemo zeigt Wirkung (2)

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    Die Chemo zeigt Wirkung (2)

    Guten Tag Betroffene und Mitstreiter!
    Meine Chemo mit Taxotere war wirksam!
    Wir machten weiter!
    Nach 6 Zyklen( vom 28.3.06 bis30.8.2006) mit insgesamt 16 Infusion je 70mg Taxotere hat am 6.9.06 mein PSA-Wert 0.061ng/ml erreicht.
    Also die Lebensuhr ist weiter zurückgestellt. Zu den Einzelheiten:

    Die ersten 2 Zyklen erfolgten in der Tagesklinik, d.h. im Zeitraum von morgens 7 Uhr bis Mittags 12 Uhr war das ganze Prozedur abgelaufen und nach der Fahrt mir dem Taxi war ich wieder im häuslichen Umfeld. Ein Zyklus beinhaltet dreimal wöchentlich eine Taxotere–Infusion, gefolgt von einer Woche Pause. Währen des 3. Zyklus wurde eine Auszeit gewährt für eine Pilgerfahrt.
    Aus mir unbekannten Gründen wurde dann die Verfahrensweise so umgestellt, dass ein Klinikaufenthalt von 3 Tagen zu bewältigen war. Also am 1. Tag erfolgte die Voruntersuchung, am zweiten Tag erfolgte die Infusion und am 3 .Tag kam nach der Blutbildkontrolle die Entlassung. Nun, ich will nicht klagen, doch das begrenzte Zeitlimit ist der Grund für mein Schweigen im Forum. Mein Urologe und auch ich gingen bei dieser Therapie auch aus von den neueren Veröffentlichungen ( Guess, Brad W u. a.) wie ich sie später in der Übersetzung in den kISP-Seiten (Chemotherapie bei Prostatakrebs - "Wozu überhaupt" (Warum quälen) bequem nachlesen konnte). Also Chemo bei geringem Tumor-Volumen und gutem Allgemeinzustand beginnen. Zusätzlich zur Chemo erfolgte eine Totalblokade mit Zoladex ( 10,8 mg ), anfangs 2mal 50mg Casodex am Tag, später ( ab 4.Zyklus) nur mit 1mal 50mg und 1mal Proscar 5mg 0-1-0. Die Versiegelung der Knochen erfolgte weiter mit Zometa monatlich.
    Während der Infusion habe ich die Finger mit Eiswasser gekühlt und mit Eiswasser den Mund behandelt. Die Finger- und Zehennägel habe ich mit antimykotischem Nagellack behandelt. Das Kopfhaar ging nur teilweise verlustig und Nägel zeigten keine Beeinträchtigung. Am 3. Tag nach der Infusion war das Befinden am unangenehmsten, teilweise stellte sich Nasenbluten ein, meistens reagierte der Darm mit Verstopfung, weniger mit Durchfall. Zur Entgiftung des Darmes habe ich mir „feindisperse Mineralerde“ (Fa. Luvos oder Keimling) verordnet, sowie Mariendistel- Präparate mit 280mg Silmarin als Leberschutz. Die Geschmacks-missempfindungen sind nach ca. 5 Tagen abgeklungen. Ab dem 4. Zyklus habe ich meine Teilnahme am Fitness –Programm wegen Kreislaufschwäche und Magenbeschwerden eingestellt. Neuropathien an Fußsohlen sind jetzt noch zu verspüren, aber stören kaum. Sofort nach dem letzten Klinikaufenthalt begann ich wieder mit dem Fitness –Programm ( Yoga und Rückenschule ). Allerdings stellt sich ab dem 3. Zyklus Augenbeschwerden ein (Blepharokonjunktivitis ). In der Klinik wurden die Tränenkanäle gespült. Erst 2 Wochen nach Klinikaufenthalt sind mit Hilfe von Medikamenten die Augenbeschwerden abgeklungen.
    Sofort nach dem letzten Klinikaufenthalt erfolgten die Abschluss-Untersuchungen.
    Im CT konnten keine Metastasen nachgewiesen werden. Das bestätigt die Befunde vom März 2006. Da wurden keine ossären Fileae im MRT gefunden. Kritisch waren die Befunde vom Knochenszintigramm. So genannte „hot Spots“ im Iliosakralgelenk waren u. a. Anlass für die Chemo. Veränderung kann nicht eindeutig erkannt werden, da auch unterschiedliche Apparaturen benutzt wurden.
    Das letzte Blutbild: 4,75 Gpt/L Leukozyten, Erythroz. 4,09, Thromboz. 169 u.Hämog. 7,3 mmol/L
    Leberwerte: ASAT 0,17, ALAT 0,36 umol /L, also ohne Befund.
    Momentan stellt sich der Gedächtnis- Optimismus ein und ordnet die Therapie als zumutbar ein. Mein allgemeines Befinden ist wie vordem und getragen vom Response und Benefit der Therapie. Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass Während meines Aufenthaltes anlässlich der Pilgerfahrt nach Lourdes die extremste PSA-Absenkung erfolgte, worüber man sich nur wundern kann.
    Ich denke mir, dass mein Bericht allgemeines Interesse findet und für einige auch ein Lichtblick bedeuten kann.
    Es grüßt
    Werner

    #2
    Lieber Werner,
    herzlichen Dank für deinen sehr wertvollen Beitrag. Ich persönlich beobachte gerade solche Berichte sehr genau weil ich eine Chemotherapie (leichte Form) in Erwägung ziehe. Dein Bericht ist keine Meinung, sondern ein Tatsachenbericht ohne Schnikschnak und deswegen so wertvoll. Ich hoffe, dass du noch viele Jahre auf der materiellen Seite der Welt verweilen kannst. Was deine Erfahrung in Lourdes betrifft, es gibt viele Dinge, die die Schulmedizin nicht erklären kann, dazu gehört der Glaube an Gott.
    Alles Gute,
    Hans-W.

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      #3
      Ist mir eine Nachfrage gestattet?
      Was ist: „hot Spots“ im Iliosakralgelenk?
      Gruß Henner

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        #4
        Hotspots in Knochenszintigramm sind auffällige Stellen, die auf Krebszellen (Metastasen) hinweisen.
        Das Iliosakralgelenk (Quelle: Wikipedia) stellt die gelenkige Verbindung zwischen dem Os ilium und dem Kreuzbein der Wirbelsäule Os sacrum Rumpf her. Es handelt sich dabei um ein straffes, wenig bewegliches Gelenk (Amphiarthrosis) mit einer engen Gelenkhöhle. Aufgrund des (reibungsfrei gedachten) Gelenkspaltes können die Gelenkflächen des Iliosakralgelenks ausschließlich Normaldruckkräfte übertragen. Die Bänder (Ligamentum sacrotuberale, sacrospinale, iliosacrale ventrale und iliosacrale dorsale) müssen alle weiteren Kräfte soweit kompensieren, dass die resultierende Kraft stets durch das momentane Bewegungszentrum des Gelenkes verläuft (statische Gleichgewichtsbedingung echter Diarthrosen).
        Hans-W.

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          #5
          Zitat von wernerp Beitrag anzeigen
          ... Die ersten 2 Zyklen erfolgten in der Tagesklinik, d.h. im Zeitraum von morgens 7 Uhr bis Mittags 12 Uhr war das ganze Prozedur abgelaufen und nach der Fahrt mir dem Taxi war ich wieder im häuslichen Umfeld. Ein Zyklus beinhaltet dreimal wöchentlich eine Taxotere–Infusion, gefolgt von einer Woche Pause. Währen des 3. Zyklus wurde eine Auszeit gewährt für eine Pilgerfahrt.
          Aus mir unbekannten Gründen wurde dann die Verfahrensweise so umgestellt, dass ein Klinikaufenthalt von 3 Tagen zu bewältigen war. Also am 1. Tag erfolgte die Voruntersuchung, am zweiten Tag erfolgte die Infusion und am 3 .Tag kam nach der Blutbildkontrolle die Entlassung. ...
          Den Grund kann ich dir sagen, er ist kein medizinischer sondern in finanzieller. Wenn man dich stationär in einem sonst leer stehenden Bett festhält, dann kann man für die Tage den Pflegesatz liquidieren. Das dürften ca. 400€/Tag sein.

          Das grenzt an Freiheitsberaubung und gehört in die Rubrik "Schwachsinn im Gesundheitswesen".

          Dir wurde von der Krankenkasse die Fahrt mit dem Taxi bezahlt. Das ist bei Bestrahlung oder Chomotherapie normal.

          Ich fahre zur Chemo und zurück 400km mit dem eigenen Auto. Mir wird noch nicht einmal der Parkschein bezahlt und an der Erlanger Strahlenklinik wird mir der Patientenparkplatz verweigert.

          Auch das gehört in die Rubrik "Schwachsinn im Gesundheitswesen".

          WW
          Zuletzt geändert von Gast; 23.01.2007, 12:12.

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            #6
            Lieber WernerP und alle Forumsleser,

            ich kann Deine Beschreibung zu 100% bestätigen - Diese Form der Chemo ist auszuhalten. Ich hatte am meisten Probleme mit den Schleimhäuten (Mund, Nase und Augen). Hier hat sich der Einsatz von Augen und Nasensalbe und Augentropfen mit dem Wirkstoff Dexpanthenol (bekannt als Marke Bepanthen) als sehr heilsam und mildernd gezeigt.
            Desweiteren sollte man tunlichst jede Entzündung vermeiden. Bei mir eskalierte eine Halsentzündung dermaßen, das ich sie nur mit Antibiotika in den Griff bekommen habe - also immer warm anziehen und von größeren Menschenansammlungen möglichst fernhalten!!!
            Sollten noch Fragen offen sein - bitte melden Tel. 089/674414.

            Guten Verlauf weiterhin an Dich und alle die dies lesen!!!

            MichaelF
            MichaelF
            meine Mailadresse: mi.fritzmann@web.de
            mein Profil und Geschichte zusätzlich auf: www.myProstate.eu

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