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    Replik auf Udo

    Hallo Udo,

    du bedienst mit deinen 3 das Resveratrol betreffenden Beiträgen
    ärgerliche Argumentations-Muster,
    mit denen du allerdings in guter Gesellschaft bist mit
    Prof. Heidenreich, Günter Feick, Prof. Bamberg, Frau Dr. Hübner usw.,
    leider auch mit sämtlichen Pharma-Freaks - also willkommen im Club der Vor-Supplementierungen-Warnenden:

    Als Einstieg wählst du die fürsorgliche Haltung gegenüber den Männern,
    18.12., 12:23:

    Liebe Forumsfreunde,
    aus meiner SHG weiß ich, dass manche Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs
    sich u.a. von Nahrungsergänzungsmitteln mit hoch dosiertes Resveratrol-Extrakt
    viel versprechen
    Das hört sich ähnlich an wie dieses, Günter im BPS-Magazin-Editorial, 2011/2:
    Liebe Leserinnen und liebe Leser,
    nach Diagnose einer Erkrankung richten Menschen verstärkte Aufmerksamkeit
    auf ihre Lebensführung – Art und Umfang der Ernährung,
    körperlichen Aktivitäten als auch psychosoziale Bedingungen.
    Sie werden bewusster wahrgenommen in der Vermutung,
    dass Veränderungen die Erklärungen und Lösungen des medizinischen Problems möglich machen könnten.
    Je geringer Erfolge und je stärker Nebenwirkungen
    von Operation, Chemo- oder Strahlentherapie sind,
    umso mehr interessieren sich Patienten auch für Mittel und Methoden der Naturheilkunde.
    Hier wird unter dem Deckmantel der Hinwendung zu den Problemen der Betroffenen
    eine Beobachtung als Ausgangspunkt gewählt,
    die von vorneherein den Verdacht nahelegt, dass es sich bei dem Interesse
    für Nahrungsergänzungsmittel oder Lebensführung allgemein
    um ein nur subjektiv zu erklärendes Irregeleitetsein handeln könnte,
    das allenfalls durch das positive Wirken des Plazebo-Effektes zu rechtfertigen ist.

    Männer "versprechen" sich viel ...
    Betroffene Erkrankte haben eine "Vermutung" ...
    Wenn solcherlei Beobachtung stimmt, wenn also bei den Betroffenen nichts
    weiter als der Wunsch der Vater des Vermutungs-Gedankens ist, ja dann
    muss man natürlich "aufklären", objekt-wissenschaftlich versteht sich.


    Udo, wie wäre es denn mit diesem Einstieg:
    Liebe Forumsfreunde,
    aus meiner reichhaltigen SHG-Erfahrung weiß ich, dass bei all den Experimenten
    mit NEMs das Resveratrol noch zu den interessanteren Kandidaten gehört.
    Es gibt Männer, die ihre Rezidiv-Situation über längere Zeit mit Hochdosis-
    Resvertrol in Schach halten.
    Aber wie ist die Wissenschaft dahinter, wie ist die Studien-Lage?
    Ist eine Empfehlung für Resveratrol bei Prostatakrebs sinnvoll
    und wenn ja, in welcher Situation?
    So, und nun gleich dein Ausstieg, der das Ärgerlichste an dem Ganzen ist: Die Empfehlung doch lieber die Finger davon zu lassen:

    Im Zweifel sollte man Nahrungsergänzungsmittel, die Resveratrol-Extrakt enthalten, absetzen.
    LowRoad hat schon deutlich gemacht, dass er sich nicht leisten kann, auf Experimente zu verzichten.
    Das aber ist der Unterschied zwischen einem SHG-Leiter (wie dir), der selbst kaum ein PCa-Problem hat und wohlfeil vor Experimenten
    warnen kann (schliesslich haben wir doch die evidenzbasierte, Phase-III-geprüfte Pharma-Produktion, die doch das Krebs-Problem weiterhin
    erfolgreich zu lösen imstande ist, oder?) und dem fortgeschritten Betroffenen, der mit unterschiedlichem Krankheits- und Einarbeitungs-Stand nach allen Seiten sich bilden möchte, um vielleicht doch Lösungen zu finden, die (noch) nicht von der Schulmedizin angeboten werden.

    Udo, ich kritisiere deine Haltung: Wenn du schon vor den Gefahren des Resveratrol warnen willst ( übrigens recherchiere ich gerade vor der Gefahr, dass Hochdosis-Resveratrol über eine Beeinflussung der Blutplättchen-Bildung die Koagulation vermindern könnte ), dann mach das doch bitte in dem Versuch, evtl. doch vorhandene positive Ansatzpunkte herauszuarbeiten und die möglichen Grenzen aufzuzeigen.
    Allerdings kann es natürlich sein, dass du da überhaupt nichts siehst.

    Also, deine erstes inhaltliches Argument:

    Hoch dosierte Antioxidantien stellen dagegen ein doppelseitiges Schwert dar und können schaden z.B.:
    www.aerzteblatt.de/nachrichten/32069
    www.aerzteblatt.de/nachrichten/47651
    Es tut mir leid, aber deine längere Abwesenheit in der BPS-Öffentlichkeit führt nun dazu, dass Debatten, die vor Jahren schon geführt wurden und die offenbar an dir vorbeigegangen sind, nun wiederaufgegriffen werden müssten: Wer sagt dir, dass es bei dem Versuch, Resveratrol in sein eigenes PCa-management hinzuzufügen, auf der Annahme beruht, man müsse nur genügend viel Anti-Oxidantien in sich hineinkippen?
    Die AntiOx-Debatte ist nun wirklich nicht an dieser Cochrane- oder der SELECT-Studie sinnvoll weiterzuführen - hast du die die Kritiken gerade an dem Einsatz von alpha-Tocopherol bei SELECT nicht gelesen?
    Mit solcherlei Literatur-Bezug vergösserst du nur den Kreis der Leitlinien-Dogmatiker hier in dieser Runde und schaffst ärgerliche Konfrontationen.

    Wenn man überhaupt systematisch eine Resveratrol-Debatte vom Zaun brechen will, geht das nicht ohne die Geschichte der Sirtuin-Entdeckung wieder aufzugreifen und Sinclair & Co., spätestens seit 2004, wiederzugeben, und ab 2009 spätestens Longo & Co.
    Ich kann und will das jetzt hier nicht machen.
    Aber die Enzymgruppe der Deacetylasen, die Bedeutung der Epigenetik, die bisherigen Studienerfahrungen mit methyliernden bzw. demethylierenden Substanzen bei Prostatakrebs (z.B. eine negative Erfahrung mit Folsäure) - all das müsste erörtert werden.
    Und im übrigen würde ich gerne von dir wissen, wenn du dich jetzt anschickst, erneut zu in der PCa-Gemeinde zu intervenieren, wie du denn beurteilst, was in den sagen wir letzten 6 Jahren an Genom-, Epigenom- und Microbiom-Forschungsergebnissen herausgekommen ist (die kürzlich erfolgte ENCODE-Veröffentlichung eingeschlossen) und was das für dein Krebsmodell bedeutet? Einfach so weitermachen mit der Onkogen-Annahme und eine Maus-Studie vorzuzeigen, in der der Wirkungen auf gewisse Onkogene behauptet werden, ist ein bischen wenig.

    Der Blick auf den Einsatz von Anti-Oxidantien, gerade auch bei Krebs, hat sich nun wirklich sehr gewandelt.
    Angefangen von den schönen Studien von Michael Ristow, in denen er zeigt, wie freie Sauerstoff-Radikale beim Muskel-Training essentiell sind und wie man mit ganz geringen AntiOx-Gaben den Trainings-Effekt neutralisieren kann, haben wir am Parade-Beispiel Vitamin C seit 2005 nun wirklich eine Studien-Lage (Chen et al., 2005), nach der man bei Krebs genau unterscheiden muss, ob man einen Anti- oder doch nicht lieber einen Pro-Ox-Angriff startet.

    Also, die AntiOx-Debatte: geschenkt, damit hättest du nicht kommen müssen, erst recht nicht beim Resvartrol.

    Zu deinem Argument

    Zur Sicherheit der Patienten sind dringend klinische Studien mit Menschen erforderlich. Außerhalb von Studien kann der Konsum von Resveratrol-Extrakt für uns Prostatakrebspatienten ein Risiko sein.
    Weder die Unterscheidung zwischen Naturstoffen, die schon eine etwas längere "Sicherheits-"Prüfung in der Evolution hinter sich haben, und neuen synthetischen Stoffen, die es in der Natur nie gab, führst du an
    noch fragst du, warum diese Studien nicht gemacht werden bzw. in der Vergangenheit nicht gemacht worden sind bzw. was die gesundheitspolitischen Bedingungen gegenwärtig sind, die die Durchführung solcher Studien weitgehend verunmöglichen.
    Nein, dir reicht der bequeme Gestus, darauf hinzuweisen, es gibt keine klinischen Studien und ihr, liebe Prostatakrebspatienten, müsst bitte warten, bis sie da sind. Vielen Dank auch.

    Auch das letzte vom mainstream hier immer gebrachte Argument darf bei dir nicht fehlen:

    Hersteller und Händler von frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln haben sich durch unbewiesene Versprechungen einen Milliardenmarkt geschaffen,
    Hast du schon mal einen einzigen Blick in die Literatur eines einzigen LEF-Artikels, in dem letztlich ein Supplement nahegelegt wird, geworfen?
    Wenn du Marktverhältnisse und dadurch verformte Wissenschaftlichkeit ansprechen möchtest,
    dann bitte aber auch hier etwas gründlicher, nicht mit dem Gestus "Die zocken ja doch nur alle ab!", damit bekommst du in Stammtischkreisen sicher zustimmendes Nicken, aber der einzelne von einer Krankheit Betroffene ist dann auch nicht schlauer.

    -----------------------

    Einschub:
    Prof. Heidenreich hat seine Ablehnung dieses Marktes am 6.10.2011 beim Treffen in Brüssel so formuliert:

    Besides these basically intolerable differences in standards, guideline recommended therapy, a significant rank growth of so-called alternative
    treatment options offered to the patients can be observed. Most of these options have never been validated in clinical trials. In addition, a
    substantial number of patients undergo expensive, not validated imaging studies prior to and during systemic therapy to apparently assess
    treatment response. In Germany, the costs for non-evidence based diagnosis and treatment adds up to more than 5 million € as a recent study of
    our group has shown.
    Es versteht sich, dass seine Ablehung der "alternative treatment options" einhergeht mit einem Betreiben der Erfolgsbemühungen eines noch viel grösseren Milliarden-Marktes, nämlich dem der Pharma-Konzerne.

    Einschub_Ende.

    -----------------------

    .., in den jetzt große Pharmaunternehmen durch Firmenübernahmen einsteigen.
    Im Falle des Resveratrols ist selbst Sinclair & Co., dem man wirklich nicht mangelnde Geschäftstätigkeit vorwerfen kann, noch nicht so weit, dass er mit seinen Resveratrol-Nachbauten schon in die Phase klinischer Prüfung gehen will: Anlässlich seiner letzten erfolgreichen Obesity-Studie von leztem Jahr gab er bekannt, dass er noch weitere Substanzen in Arbeit hat, die noch besser wirken würden und dass er das abwarten will.

    Sie sollten verpflichtet werden, ihre Kunden wie bei einem Arzneimittel über die möglichen Risiken zu informieren. D.h. für Resveratrol-Extrakt: nach aktueller Studienlage fehlt ein Nutzennachweis für den Menschen und bei manchen Krebsarten könnte es sogar schaden.


    Und wie sollen sie verpflichtet werden? Durch ein Gesetz von Schwarz-Gelb, das vorher wahlweise von den Pharma- oder Apotheken-Lobbyisten verfasst wurde? Oder an wen richtet sich dieser Appell sonst? Die "großen Pharmaunternehmen" mit AMNOG-Folgegesetzen und der Etablierung von Phase-IV-Studien an die Kandarre nehmen??

    Nachdem ich das Vergnügen hatte, für den BPS im Unterausschuss Arzneimittel das angebliche Patienteninteresse zu vertreten und dort so manche Absonderlichkeit erleben durfte, kann ich mit solchen Allgemein-Appellen, die die politische Debatte scheuen, nicht mehr viel anfangen. Wo ist deine gesundheitspolitische Positionierung? Wie willst du die neoliberal-austeritätsmässige Zerstörung der Sozialsysteme aufhalten, wenn du nicht Gefahr laufen willst, dass am Ende zwar alles total durchgeprüft ist, dass aber bloss noch diejenigen, die zahlen können, die Super-Pillen bekommen?


    Für die weitere Debatte, falls es eine gibt, hätte ich den Vorschlag, damit aufzuhören, vom "Prostatakrebs" zu sprechen.
    Die in Labor- und Tierexperimenten aufgezeigten Unterschiede der Wirkungen, LowRoad wies darauf hin, machen keinen Sinn diskutiert zu werden, wenn nicht
    a) die Gesamt-Situation des Experiments (Labor- wie Tier-) berücksichtigt wird (s. "Glückliche Mäuse bekommen weniger Krebs");
    b) die genaue Situation der Art der Prostatakrebs-Erkrankung beim einzelnen erst einmal herausgearbeitet wird.

    Grüsse,
    Rudolf









    #2
    Hallo Resveratrolgegner,
    Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Persönliche (falche) Meinung.
    Dr. Bob (Leibowitz)

    Hier seine Erfahrungen mit Resveratrol:

    Resveratrol
    Im Journal of the National Cancer Institute,Band 96, Nr. 20 vom Oktober 2004 gibt es einen Artikel, der sich mit Resveratrol befaßt. Zellen von Lungenkrebs, die mit Resveratrol behandelt wurden, starben ab wegen der Unterbrechung der Entwicklung eines Schlüsselenzyms. Resveratrol verursacht Apoptosis, anders bekannt als programmiertes Zellsterben. Es drückt auch (sirtuins)aus , welches zur Unterstützung von Langlebigkeit und allgemeiner Zellvitalität angesehen wird, einschließlich der Hilfe zur Vorbeugung, daß Zellen bösartig werden. (Sirtuins) Es ist auch fähig, gegen schädliche Wirkungen von Oxygen in Zellstoffen zu arbeiten und scheint den Alterungsprozess zu verlangsamen. Der Bericht mutmaßt, daß es vielleicht möglich ist, das Resveratrol Antikrebswirkung für die Ausweitung der menschlichen Lebenszeit zu nutzen. Hefezellen mit Resveratrol behandelt, lebten länger 68 % länger als andere. Die Lebensspanne von Fruchtfliegen wurde um 29 % ausgedehnt. (Sirtuin) Es wird für fähig gehalten, Zellen die Möglichkeit zu geben, Schaden zu beheben. Wenn Sie den Zelltod so lange blockieren, als es nicht zum Krebs führt, können Sie die Lebensspanne der Zelle ausdehnen. Andere Studien fanden heraus, daß Resveratrol von Nutzen gegen einige Darmkrebszellen und Brustkrebszellen war. Eine dänische Studie fand heraus, daß der Genuß von einem oder mehr Gläser Wein in der Woche möglicherweise in Zusammenhang steht mit einem geringeren Risiko zur Entwicklung von Krebs im oberen Verdauungstrakt – im Vergleich zu Bier oder anderen alkoholischen Getränken. Resveratrol wird nachgesagt, einen Nutzen zu bringen bei Personen, die verhärtete Arterien haben und/oder Herzerkrankungen. Dies mag erklären, warum die Franzosen trotz fettreichen Essens ein relativ geringes Vorkommen an Herzerkrankungen haben. Einige Forscher haben vermutet, daß Resveratrol hinter dem sogenannten „Französischen Paradoxon“ als vorbeugendes Mittel steht. Gegen alles vorher Genannte würde es einen großen Fehler darstellen, Resveratrol als magisches Kebsgeschoß anzusehen (so ein interviewter Arzt).
    Resveratrol wird in den USA grenzübergreifend als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Seitdem wird es nicht durch die FDA überwacht. Es ist daher unbekannt, welche genaue Sorte Resveratrol genommen werden sollte, um den größten physiologischen Nutzen zu erreichen. Vielleicht ist der Genuß von ein oder zwei Glas Rotwein am Tag das wirkungsvollste Mittel, um dem menschlichen Verdauungstrakt Resveratrol zuzusetzen.
    Wenn Sie sich dazu entschließen, Resveratrol in einem Gesundheitsladen zu erwerben, können wir Ihnen kein spezielles Mittel empfehlen und auch keine spezielle Dosis; diese Informationen gibt es nicht.
    Berücksichtigen Sie bitte, daß alle möglichen Nutzen von Resveratrol sehr spekulativ sind und letztlich am Menschen unerprobt sind. Es gibt viele Beispiele anderer Produkte, die im Labor hervorragend wirken, aber beim Menschen absolut wertlos sind.
    Im Februar 2005 berichtete Compassionate Oncology, daß Patienten sich entschlossen hätten, Resveratrol zu nehmen, aber es gibt bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis, daß es gegen irgendeine Krankheit hilft.

    Auszug aus Dr. Bob's Vitaminliste

    Na so einer Information kann man wohl eher Vertrauen
    entgegenbringen, nicht aber irgendwelchen Meinungen von Selbsthilfegruppenleitern.
    Ein frohes Weihnachtsfest mit einem guten Glas Rotwein (ein Glas pro Tag), das der Verfasser auch gern trinkt (auch für die Seele etwas Gutes).
    Euer Christian
    Christian (L)

    Kommentar


      #3
      Zitat von cligensa Beitrag anzeigen
      Hallo Resveratrolgegner,
      Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Persönliche (falche) Meinung.
      Dr. Bob (Leibowitz)

      Hier seine Erfahrungen mit Resveratrol:

      ...
      Resveratrol verursacht Apoptosis, anders bekannt als programmiertes Zellsterben. Es drückt auch (sirtuins)aus , welches zur Unterstützung von Langlebigkeit und allgemeiner Zellvitalität angesehen wird, einschließlich der Hilfe zur Vorbeugung, daß Zellen bösartig werden. (Sirtuins) Es ist auch fähig, gegen schädliche Wirkungen von Oxygen in Zellstoffen zu arbeiten und scheint den Alterungsprozess zu verlangsamen. Der Bericht mutmaßt, daß es vielleicht möglich ist, das Resveratrol Antikrebswirkung für die Ausweitung der menschlichen Lebenszeit zu nutzen. Hefezellen mit Resveratrol behandelt, lebten länger 68 % länger als andere. Die Lebensspanne von Fruchtfliegen wurde um 29 % ausgedehnt. (Sirtuin) Es wird für fähig gehalten, Zellen die Möglichkeit zu geben, Schaden zu beheben.

      Hallo Christian,

      gut, dass du mit dem Leibowitz-Zitat wieder bei 2004 aufsetzt: In der Tat war das das entscheidende Jahr in der Sirtuin-Forschung.
      Aber es sind 8 Jahre vergangen, mit einer Explosion der Resveratrol- und Sirtuin-Forschung.

      Ausgangspunkt: Es macht wenig Sinn, einfach so eine Resveratrol-Bewertung vornehmen zu wollen ( nehmen oder nicht nehmen ),
      ohne gleich eine ganze Reihe von Diskursen in diesem Feld wenigstens kursorisch wahrgenommen zu haben.
      Natürlich gehört die AntiOx-Debatte, auf die sich Udo bezogen hat, auch dazu, aber meinem Eindruck nach eher erst in zweiter Linie.
      In erster Linie gehts um die Gross-Debatte "Was ist Altern?" und damit eng verbunden "Was sind das eigentlich all diese Alters-Erkrankungen", zu denen ja auch Krebs gezählt wird.

      Und da ist eben die Geschichte von 2004 mit den Ratten zu erzählen, veröffentlicht in dieser Studie unter der Leitung von David A. Sinclair:
      Calorie Restriction Promotes Mammalian Cell Survival by Inducing the SIRT1 Deacetylase

      Sinclair hatte als Post-Doc bei Prof. Guarente in der MIT-Biologie in Cambridge angefangen - hier eine an der Hefe studierter Zusammenhang, veröffentlicht in 1997: Extrachromosomal rDNA Circles—A Cause of Aging in Yeast

      Es gab schon seit Jahrzehnten die Erfahrung, dass (Nage-)Tiere, wenn sie auf Diät gesetzt werden, länger leben. Man wusste nur nicht, warum. Die Annahme war, dass der Stoffwechsel allgemein heruntergefahren wird, in der Annahme, wo kein Futter da kein Metabolismus.
      Die Überraschung war dann 2004, dass das Gegenteil der Fall ist: Wenn solch ein Biostress-Signal wie Futter-Entzug (oder nur Kalorie-Restriktion) passiert, schalten die Zellen über kurz oder lang (mittlerweile weiss man, eher über kurz: s.hier die Forschungen von Valter Longo, ab 2008) auf Überlebens-Programm, die Kern-DNA wird noch mehr repariert als sonst schon, der Metabolismus allgemein nimmt zu statt ab, kaputte Zellen werden entsorgt usw. usf.
      Und ein zentraler Mechanismus in diesem Geschehen sind Enzyme, die sonst nicht aktiv sind, aber nun aktiv werden und dann - da sie der Enzym-Gruppe der De-Acetylasen angehören ( sprich sie nehmen Acetyl-Gruppen weg ) - Gene "freischalten" im Sinne der De-Methylierung ( eine Methylgruppe, CH3, ist Bestandteil der Acetyl-Gruppe ), die dann ganz andere Reproduktions-Muster in der Zelle hervorbringen.
      Das war dann ein Super-Beispiel für Epigenetik, die dann in der Folge immer mehr beforschte Richtung in der Interpretation des Genom-Geschehens:
      Epigenetik als die durchaus auch vererbbare Veränderung in der Gen-Expression ohne Veränderung der DNA selbst.

      Der nächste Gedanke war: Wenn schon Hungern/ Kalorie-Restriktion soviel bringen kann, wir aber nur schlecht ganze Bevölkerungen auffordern können, zu hungern, könnte es Substanzen geben, die auch das Anwerfen dieses Zell-Überlebens-Programms bewirken?
      Und dann kam das Resveratrol ins Spiel ... s. das, was Leibowitz damals ganz richtig beobachtet hat.

      So, ich mache jetzt einen Sprung (weil ich gleich endlich mal mich in das Weihnachtskauf-Getümmel stürzen muss) und
      lande im Oktober diesen Jahres, bei einer Veröffentlichung des australischen Forschers Brian Morris mit dem Titel:

      Seven sirtuins for seven deadly diseases of aging

      Dies ist wohl das schönste Papier, um in Sachen Sirtuine und was richten sie an, anzuschliessen/ einzusteigen. Wer es im fulltext lesen möchte, bitte melden.
      Ich kopiere unten mal das Inhaltsverzeichnis hinein.
      Welche 7 Krankheiten sind gemeint?
      "obesity, type2diabetes,cardiovasculardisease,cancer,dementi a, arthritis,andosteoporosis"

      Am Ende der Abschnitte zur Diskussion des Zusammenhangs der Sirtuin-Wirkung und Krebs
      schreibt er dieses:


      How might the dilemma be resolved?

      Normally SIRT1respondstostressbypromotingcellsurvival. This involvesitsabilitytoinducecellcyclearrest,DNArepai r,and
      inhibition ofapoptosis.ButunderextremeconditionsSIRT1 [525], SIRT2 [143], andSIRT3 [526] act toprotecttheorganismby
      inducing cellsenescenceorapoptosis.
      Whenoverexpressed,SIRT1 inhibits senescencecausedbyoncogenes [527], andSIRT1inhibition leadstosenescence-likegrowtharrest [528].

      So it seems that if the
      stress is chronic or the level of damage exceeds a certain threshold then SIRT1 may cause cell senescence.
      But when such chronic stress or DNA damage is accompanied by loss of a tumor repressor or loss of another checkpoint factor,
      then an imbalance might ensue,
      resulting in SIRT1 being overexpressed beyond a critical limit.

      By stimulating cellgrowth and inhibiting apoptosis this would contribute to transformation and tumorigenesis.
      Clearly, however, more research is needed to understand the role of sirtuins in cancer.
      Also, es ist keine lineare Geschichte, wer überleben will, nimmt Sirtuine resp.Resveratrol und alles ist gut.
      Aber auch keine andere lineare Geschichte, wer auf der sicheren Seite sein will, der lässt am besten die Finger davon.

      Es geht um Dosen, kritische Schwellen, um die konkrete Situation der Zelle, der Zellen, des Gewebes, des Organismus
      Fast so wie bei den Androgenen, da gibts auch kritische Schwellen, oberhalb ist Testosteron Krebs-treibend, unterhalb nicht,
      und noch weiter höher wieder nicht.
      Dass wir in unseren selbstverantworteten Experimenten nicht die tödliche Dosis der Maus-Experimente ausreizen wollen
      (sozusagen die SHG-eigene LD50-Schwelle: 10 Männer nehmen Hochdosis-Resveratrol und steigern so lange,
      bis die Hälfte stirbt ...), darauf war LowRoad mit seinen Berechnungen schon eingegangen.

      Es würde sich lohnen, diese Zusammenhänge ausführlich zu diskutieren - vielleicht kommt ja dann auch ein gutes Studien-Design
      irgendwo und wann heraus, an dem schon gearbeitet wird?

      Grüsse aus HH,
      Rudolf

      ------------------------------


      Introduction. . . . . . . . . . .................................................. ................................................2
      Intracellularlocalization . . . . . . . . . .................................................. .......................................3
      Enzymaticactivityofeachsirtuin. . . . . . . . . . . .................................................. .............................4
      Actions ofnuclearsirtuins(SIRT1andSIRT6).. . . . . . . . . . .................................................. ....................4
      SIRT1 . . . . .................................................. .................................................. .....4
      SIRT6 . . . . .................................................. .................................................. .....5
      Actions ofmitochondrialsirtuins(SIRT3,SIRT4,andSIRT5) . . . . . . . . . .................................................. ...........6
      SIRT3 . . . . .................................................. .................................................. .....6
      SIRT4 . . . . .................................................. .................................................. .....6
      SIRT5 . . . . .................................................. .................................................. .....6
      Actions ofthecytosolicsirtuin(SIRT2) . . . . . . . .................................................. .............................6
      Actions ofthenucleolarsirtuin(SIRT7) . . . . . . . .................................................. .............................7
      Transcriptionalregulationofsirtuingenes. . . . . .................................................. .............................7
      Posttranscriptionalregulation. . . . . .................................................. .......................................7
      Posttranslationalregulation . . . . . . .................................................. .......................................7
      Formation ofcomplexeswithotherproteins... . . . . . . . . . .................................................. ....................8
      Roles forsirtuinsintissuefunctions . . . . . . . . . .................................................. .............................9
      Liver . . . . . .................................................. .................................................. .....9
      Pancreas.. . . . . . . . . . .................................................. .............................................10
      Muscle ... . . . . . . . . . .................................................. .............................................10
      Adipose tissue . . . . . . .................................................. .............................................11
      Brain andnerves . . . . .................................................. .............................................11
      Sirtuinsinmetabolism. . . . . . . . . . .................................................. ......................................12
      Chemicalcompoundsthatactivatesirtuins . . . . .................................................. ............................13
      Obesity. . . . . .................................................. .................................................. ......16
      Type 2diabetes . . . . . . . .................................................. ...............................................17
      Cardiovasculardisease. . . . . . . . . . .................................................. ......................................17
      Neurodegenerativediseases . . . . . . .................................................. ......................................19
      Cancer . . . . . .................................................. .................................................. ......20
      Does SIRT1promoteCancer?... . . . . . . . . . .................................................. ...........................20
      An anticancerroleforSIRT1?... . . . . . . . . . .................................................. ...........................22
      AnticancerdrugsandSIRT1 . . . . .................................................. ....................................22
      SIRT2 inCancer . . . . . .................................................. .............................................23
      SIRT3 inCancer . . . . . .................................................. .............................................23
      SIRT4 inCancer . . . . . .................................................. .............................................23
      SIRT6 inCancer . . . . . .................................................. .............................................23
      SIRT7 inCancer . . . . . .................................................. .............................................23
      How mightthedilemmaberesolved? . . . . . .................................................. ...........................23
      Inflammatoryarthropathies . . . . . . .................................................. ......................................23
      Osteoporosis . . . . . . . . . .................................................. ...............................................24
      Reproductivefunction.. . . . . . . . . . .................................................. ......................................24
      Othermedicalconditions . . . . . . . . .................................................. ......................................24
      Aging . . . . . . .................................................. .................................................. ......24
      Clinicalmoleculargenetics . . . . . . . .................................................. ......................................26
      Conclusion .. . . . . . . . . . .................................................. ...............................................26
      References

      Kommentar


        #4
        Großartig, lieber Rudolf, wie Du die Zusammenhänge kennst und erläuterst.
        Aber was können wir denn einem Patienten sagen, der Angst hat, am Prostatakrebs zu sterben, weil die Diagnostik auf das Auslaufen seiner Lebenszeit unter konventioneller Therapie hindeutet. Er wendet sich an uns um Hilfe. Können wir ihm nur sagen
        Es würde sich lohnen, diese Zusammenhänge ausführlich zu diskutieren - vielleicht kommt ja dann auch ein gutes Studien-Design
        irgendwo und wann heraus, an dem schon gearbeitet wird
        Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann, vielleicht aber an den ein oder anderen Engel.
        Denken wir darüber nach, wie Hilfe durch unseren Verein effizient gestaltet werden kann.
        Das trifft meinen größten Wunsch für das Jahr 2013.
        Noch mehr Grüße für 2013
        Christian
        Christian (L)

        Kommentar

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