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Übergewichtige leben länger?

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    Übergewichtige leben länger?

    Einen ganz erstaunlichen Artikel habe ich hier http://www.welt.de/gesundheit/articl...s-laenger.html gefunden.

    Demnach haben etwas übergewichtige Menschen nach neusten Studien eine 6% höhere Lebenserwartung als Schlanke bzw. Normalgewichtige Menschen.

    Begründet wird dies mit mehr Arztkonsultationen und genügend Energiereserven im Krankheitsfall.

    Erstaunlich, galt vor Jahren noch der Trend des absolut schlanken, gesunden Körpers. Doch auch damals vermutete man ja schon, dass Sportler eben nur gesünder sterben.

    Tom

    #2
    Hallo Tom,

    gut, dass Du wieder an Bord bist. Vor längerer Zeit erwähnte ich, dass ich seit einem Jahr Proband einer Studie bin, die die IV. Medizinische Klinik am UMM (Universitätsmedizin Mannheim) initiiert hat. Diese Studie soll ja den Nachweis erbringen, dass sportliche Betätigung die Hirnleistung bei älteren Menschen zu steigern in der Lage ist.

    Die Abteilung Ernährungsmedizin hat nun parallel dazu fortlaufend Messungen, beginnend am 13.10.2011 bis zuletzt 28.12.2012 über die Körperzusammensetzung vorgenommen. Dabei gab es in der Tat für mich erstaunliche Ergebnisse. Der BMI schwankte immer zwischen 29 und 29.5. Aber die zuletzt gemessenen Werte für Fettmasse und Aktive Körpermasse, also Muskelmasse, gingen von 27.4. auf 23.5 zurück bzw. stiegen von 32 auf 38.5. Der leitende PD dieser Abteilung hat immer abgewunken, wenn ich anfangs der Meinung war, der BMI wäre nachteilig für mich. Es scheint was dran zu sein, dass allzu schlanke Menschen nicht unbedingt günstigere Voraussetzungen für ein längeres Leben haben.

    Gruß Harald.

    "Es ist nie zu spät so zu sein, wie man gerne gewesen wäre"
    (G. Eliot)

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      #3
      Na Harald, da haste aber nochmal Glück gehabt

      Nimmt man die Arzt Rennerei mal raus ergibt sich z.B. folgende Fragestellung: "BMI and life expectancy -- the results" (Wer selbst nachrechnen will -> Life expectancy calculator)

      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #4
        Hallo Andi,

        hab Dank für Deine bestätigenden Links. Eben habe ich das auch hier lesen können. Mein Gewicht pendelt seit dem Ende der DHB, durch die eine nicht unerhebliche Gewichtszunahme ausgelöst wurde, zwischen 95 und 98 Kilo. Obwohl der Ernährungswissenschaftler des UMM keinen triftigen Grund sieht, das Gewicht zu verringern, wird in der Auswertungstabelle der Körperzusammensetzung ein Zielgewicht von 87.5 kg ausgedruckt. Vor der DHB hatte ich tatsächlich um 88 Kilo. Ich glaube nicht, dass ich das in absehbarer Zeit noch einmal werde erreichen können. Nach meinen Beobachtungen scheint andererseits auch mein geliebter Rotwein keinen meßbaren Einfluß auf mein Gewicht auszuüben. Da die Leberwerte und der Kreatininwert sich im Bestbereich zwischen 22 und 23 U/l bzw. 0.72 mg/dl bewegen, ist auch hier nichts zu befürchten. Die Bauchspeicheldrüse wurde letztes Jahr in Heidelberg überprüft und noch für gut befunden. Also nur das Herz mit altersbedingten Verkalkungen, die chronische Bronchitis und schlußendlich das sich wieder bemerkbar machende PCa sorgen für Gedankensprünge.

        Gruß Harald.

        "Wer sein Leben ändern will, sucht Wege, und wer nicht, der sucht Gründe"

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          #5
          Hallo Harald,
          es ist das alte Leid, aus einer interessanten Studie wird: "Studie: Übergewichtige leben länger", obwohl in der Studie selbst steht: "...prevalence of obesity (defined as aBMI of >= 30) ... Obesity was associated with significantly higher all-cause mortality relative to the normal weight BMI category with an overall summary HR of 1.18..." Lediglich die Gruppe mit einem BMI von 25..30 hat unterdurchschnittliche Todesraten verglichen mit der Gruppe der Normalgewichtigen, was man auch immer darunter verstehen mag. Da fragt man sich doch manchmal: ließt das denn irgend jemand nach? Oder sind "revolutionäre" Headlines wichtiger?

          Oben hatte ich schon ein paar Kurven gebracht, die gezeigt haben, dass der BMI bis etwa 30 nicht den großen Einfluss auf die Lebenserwartung hat. Wichtiger dürften für diese Gruppen die vielen Kofaktoren wie Rauchen, Alkohol, ungesundes Essen ect. sein. Bezogen auf Prostatakrebs ist folgende Studie, die ich in Neukirchen gebracht hatte, von Bedeutung: Prospective study on metabolic factors and risk of prostate cancer

          CONCLUSIONS:
          The authors found no evidence of an association between high levels of metabolic factors and the risk of prostate cancer, but high BMI, elevated blood pressure, and a composite score of all metabolic factors were associated with an increased risk of death from prostate cancer...
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            #6
            Als Ergänzung hier eine Tabelle "Association of body mass index in early adulthood and middle age with future site-specific cancer mortality: the Harvard Alumni Health Study". Untersucht wird, ob und in welchem Ausmaß sich Übergewicht bei jungen Erwachsenen auf die Entstehung von Krebs in den folgenden ~18 Jahren auswirkt. Die Ergebnisse sind, wie nicht anders zu erwarten, unterschiedlich. Angeführt von Nierenkrebs mit einer Zunahme von ~23% bis zu Leukämien mit einer Abnahme von ~2%. Für Prostatakrebs wird eine Zunahme von 6% beschrieben. Insgesamt nicht so viel, hätte mehr vermutet, aber schaut es Euch selbst an:

            Deaths Deaths per 1000 men Model 1, HR (95% CI) Model 2, HR (95% CI) Model 3, HR (95% CI)
            Lung cancer 469 23.9 1.11 (1.02–1.20) 1.18 (1.09–1.27) 1.24 (1.10–1.40)
            Colorectal cancer 270 13.8 1.08 (0.96–1.21) 1.03 (0.90–1.18) 1.09 (0.93–1.27)
            Colon cancer 228 11.6 1.09 (0.97–1.23) 1.05 (0.91–1.21) 1.11 (0.94–1.31)
            Stomach cancer 67 3.4 0.97 (0.74–1.26) 0.93 (0.69–1.26) 0.94 (0.68–1.30)
            Liver cancer 69 3.5 1.07 (0.86–1.35) 1.11 (0.87–1.41) 0.98 (0.68–1.40)
            Pancreatic cancer 145 7.4 1.03 (0.87–1.22) 1.01 (0.84–1.23) 1.08 (0.87–1.34)
            Prostate cancer 417 21.3 1.06 (0.97–1.17) 1.04 (0.93–1.16) 1.04 (0.91–1.19)
            Kidney cancer 55 2.8 1.23 (1.07–1.41) 1.12 (0.91–1.39) 1.17 (0.84–1.62)
            Bladder cancer 60 3.1 1.05 (0.81–1.36) 1.00 (0.73–1.37) 0.91 (0.63–1.60)
            Urogenital cancer 535 27.3 1.09 (1.01–1.18) 1.05 (0.96–1.16) 1.05 (0.93–1.18)
            Oesophageal cancer 82 4.2 1.14 (0.97–1.35) 1.17 (0.99–1.37) 1.21 (0.91–1.60)
            Brain cancer 85 4.3 1.00 (0.80–1.25) 1.03 (0.80–1.33) 1.05 (0.78–1.42)
            Skin cancer 66 3.4 1.19 (1.01–1.39) 1.34 (0.99–1.80) 1.29 (0.96–1.75)
            Lymphoma 149 7.6 1.11 (0.96–1.28) 1.04 (0.87–1.25) 1.08 (0.87–1.34)
            Multiple myeloma 58 3.0 1.19 (1.03–1.38) 1.17 (0.99–1.37) 1.23 (0.90–1.60)
            Leukaemia 119 6.1 0.98 (0.80–1.19) 0.98 (0.79– 1.23) 1.12 (0.88–1.42)
            Lymphatic and haematopoietic tissue malignancies 328 16.7 1.09 (0.98–1.20) 1.06 (0.94–1.19) 1.12 (0.97–1.30)

            [1]: Gray1, Lee, Sesso and Batty, Association of body mass index in early adulthood and middle age with future site-specific cancer mortality: the Harvard Alumni Health Study
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