Hallo,
erstmal allen hier Schreibenden und Lesenden ein frohes und glückliches neues Jahr.
Für unsere Familie begann das neue Jahr leider nicht besonders froh und glücklich. Bei meinem Vater (70 Jahre alt) wurde Prostatakrebs in einem fortgeschritteneren Stadium festgestellt. Der Tumor wird als organübergreifend eingestuft, nach allem, was ich meinem Papa aus der Nase ziehen konnte, nach Gleason 4+3 oder 3+4 (???) eingestuft. Laut dem Knochenszintigramm gibt es wohl keine darstellbaren Knochenmetastasen, das CT ist noch nicht endgültig ausgewertet, da die Praxis in Ferien ist, es gab aber die lapidare Kurzmitteilung, eine Lymphe sei auffällig.
Dass es ernst ist, ist uns klar, aber wie ernst denn nun wirklich? Für meinen Vater steht fest, dass er die Schlimmste aller Möglichkeiten erwischt hat. Er scheint irgendwie abzuschließen und wirkt sehr defensiv. Ich sehe seine Chancen auf ein lebenswertes Leben nach allem, was ich gelesen habe, auch in den nächsten Jahren durchaus positiver. Wie schätzt ihr das ein? (Mir ist schon klar, dass das aus der Ferne schwierig ist)
Der behandelnde Urologe schlägt nun eine Hormontherapie vor. Auf die Nachfrage, ob diese nicht mit einer Strahlentherapie kombiniert werden könne oder solle, ging er wohl gar nicht weiter ein, sondern wischte die Möglichkeit einfach vom Tisch. Eine OP schließt er aus nachvollziehbaren Gründen (Größe des Tumors, organübergreifende Ausbreitung) aus.
Uns macht die Hormontherapie aus zwei Gründen Kopfzerbrechen: Erstens wegen der begrenzten Wirksamkeit einer solchen Therapie. Eine mittlere Wirksamkeit zwischen 28 und 53 Monaten (laut Dr. Google ;-) ) erscheint mir bei einem absolut fitten und mitten im Leben stehenden 70 Jährigen deprimierend. Zweitens machen mir die Nebenwirkungen Sorgen. Ich habe nun gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, die Hormontherapie phasenweise unter Kontrolle bestimmter Parameter auszusetzen, um die Wirksamkeit der Therapie zu verlängern und dem Patienten nebenwirkungsfreie Zeiten mit höherer Lebensqualität zu ermöglichen. Der behandelnde Arzt schließt diese Möglichkeit unter Verweis auf die Aggressivität des Tumors aus.
Für mein Gefühl wischt der Arzt alles außer der Hormontherapie zu schnell vom Tisch - wie schätzt ihr das ein? Mir ist schon klar, dass ich als Laie das nur schwer einschätzen kann, aber da ich selbst Biologin bin, habe ich etwas gegen diese eindimensionale Einbahnstraße, die der Doc da aufzeigt.
Uff, der Text ist ganz schön lang geworden, ich hoffe, ihr lasst euch davon nicht abschrecken und antwortet mir hoffentlich ein wenig aufbauend. (Vom Posten gewisser Horrorgeschichten bitte ich euch abzusehen, ich möchte gerne Möglichkeiten und Chancen aber natürlich auch Grenzen aufgezeigt bekommen, mich/uns aber nicht durch schreckliche Einzelschicksale noch weiter runter ziehen lassen.)
Lieben Dank und viele Grüße
erstmal allen hier Schreibenden und Lesenden ein frohes und glückliches neues Jahr.
Für unsere Familie begann das neue Jahr leider nicht besonders froh und glücklich. Bei meinem Vater (70 Jahre alt) wurde Prostatakrebs in einem fortgeschritteneren Stadium festgestellt. Der Tumor wird als organübergreifend eingestuft, nach allem, was ich meinem Papa aus der Nase ziehen konnte, nach Gleason 4+3 oder 3+4 (???) eingestuft. Laut dem Knochenszintigramm gibt es wohl keine darstellbaren Knochenmetastasen, das CT ist noch nicht endgültig ausgewertet, da die Praxis in Ferien ist, es gab aber die lapidare Kurzmitteilung, eine Lymphe sei auffällig.
Dass es ernst ist, ist uns klar, aber wie ernst denn nun wirklich? Für meinen Vater steht fest, dass er die Schlimmste aller Möglichkeiten erwischt hat. Er scheint irgendwie abzuschließen und wirkt sehr defensiv. Ich sehe seine Chancen auf ein lebenswertes Leben nach allem, was ich gelesen habe, auch in den nächsten Jahren durchaus positiver. Wie schätzt ihr das ein? (Mir ist schon klar, dass das aus der Ferne schwierig ist)
Der behandelnde Urologe schlägt nun eine Hormontherapie vor. Auf die Nachfrage, ob diese nicht mit einer Strahlentherapie kombiniert werden könne oder solle, ging er wohl gar nicht weiter ein, sondern wischte die Möglichkeit einfach vom Tisch. Eine OP schließt er aus nachvollziehbaren Gründen (Größe des Tumors, organübergreifende Ausbreitung) aus.
Uns macht die Hormontherapie aus zwei Gründen Kopfzerbrechen: Erstens wegen der begrenzten Wirksamkeit einer solchen Therapie. Eine mittlere Wirksamkeit zwischen 28 und 53 Monaten (laut Dr. Google ;-) ) erscheint mir bei einem absolut fitten und mitten im Leben stehenden 70 Jährigen deprimierend. Zweitens machen mir die Nebenwirkungen Sorgen. Ich habe nun gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, die Hormontherapie phasenweise unter Kontrolle bestimmter Parameter auszusetzen, um die Wirksamkeit der Therapie zu verlängern und dem Patienten nebenwirkungsfreie Zeiten mit höherer Lebensqualität zu ermöglichen. Der behandelnde Arzt schließt diese Möglichkeit unter Verweis auf die Aggressivität des Tumors aus.
Für mein Gefühl wischt der Arzt alles außer der Hormontherapie zu schnell vom Tisch - wie schätzt ihr das ein? Mir ist schon klar, dass ich als Laie das nur schwer einschätzen kann, aber da ich selbst Biologin bin, habe ich etwas gegen diese eindimensionale Einbahnstraße, die der Doc da aufzeigt.
Uff, der Text ist ganz schön lang geworden, ich hoffe, ihr lasst euch davon nicht abschrecken und antwortet mir hoffentlich ein wenig aufbauend. (Vom Posten gewisser Horrorgeschichten bitte ich euch abzusehen, ich möchte gerne Möglichkeiten und Chancen aber natürlich auch Grenzen aufgezeigt bekommen, mich/uns aber nicht durch schreckliche Einzelschicksale noch weiter runter ziehen lassen.)
Lieben Dank und viele Grüße
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