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Großstudie zur besten Prostatakrebstherapie

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    Großstudie zur besten Prostatakrebstherapie

    Hallo,

    gemäß dem beigefügten Zeitungsartikel ist eine bis 2030 angelegte Großstudie zur optimalsten Prostatakrebstherapie gestartet.

    An dieser Studie sollen rund 1000 niedergelassene Urologen beteiligt sein.

    Initiatoren sind die deutsche Krebshilfe zusammen mit den Krankenkassen.

    Zum Artikel der Welt: http://www.welt.de/gesundheit/articl...ie-finden.html

    Mitteilung im Ärzteblatt: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53136

    Tom

    #2
    Hallo Tom,

    das ist die PREFERE-Studie, auf die schon seit einigen Tagen auf der BPS-Seite hingewiesen wird und über die Reinardo sich hier schon ausgelassen hat.

    Ralf

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      #3
      Danke, Tom, für Deine Hinweise. Das Ärzteblatt, nachdem ich die on-line Ausgabe abonniert habe, überflutet mein Emailfach mit Artikeln, die alle nur reinster Verlautbarungsjournalismus sind. Der Artikel in der Welt, auch ein Springer-Blatt, ist von derselben Art. Da scheint in den Redaktionen kein einziger kritischer Journalist zu sitzen, der mal eine Wertung vornimmt. -Reinardo -

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        #4
        Moin Reinardo, nachdem sich DGU BDU zertifizierte Krebszentren und Unikliniken sowie die DKH gemeinsam dieser Studie angenommen haben ist an sich genügend kritische Würdigung aus dem Medizinsektor erfolgt, ob es da noch zusätzlich investigative Presse braucht ??
        Gruss aus Tornesch
        Guenther
        SHG Prostatakrebs Pinneberg
        Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
        Serve To Lead

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          #5
          Hallo silverdollar:-

          Die Studie ist hirnrissig, und ich scheine im Forum wie in der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern der Einzige zu sein, der das richtig sieht. Man kann nicht eine generelle Antwort finden auf Fragen, die nur individuell beantwortet werden können. Nein, so wie ich das vermute, haben einige ehrgeizige aber lebensfremde Urologen bei der DGU diese Superstudie sich ausgedacht (Geld scheint ja im Überfluss da zu sein) und alle nachfolgenden Institutionen haben nur durchgewunken und abgenickt, leider auch der Bundesverband BPS, nach der Vorstellung, der Kaiser macht's immer richtig. Anstatt endlich mal gescheite Vorgaben für die Krebsforschung zu erarbeiten und über Verbesserungen in Diagnostik und Therapie insbesondere für uns Kassenpatienten nachzudenken, wird Zeit und Geld vergeudet für die Ergründung von "Wissenslücken", die niemand außer den Initiatoren der Studie als solche empfindet.
          Jeder SHG-Leiter sollte vor seinem Gewissen prüfen, ob er Neudiagnostizierte zur Teilnahme raten kann.

          Gruß, Reinardo

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            #6
            Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
            Die Studie ist hirnrissig, und ich scheine im Forum wie in der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern der Einzige zu sein, der das richtig sieht.
            Lieber Reinardo, im Sinne neuer Patienten hoffe ich, Du hast Recht mit dieser Deiner Kernaussage. Du bist einzig.

            Alle anderen würden sich nämlich über eine individuelle Beratung freuen, bei der es vielleicht mal heißt: Die PREFERE Studie zeigt, dass die getesteten Therapieformen nur unwesentlich im Ergebnis des beschwerdefreien Überlebens abweichen. Oder es heißt vielleicht, dass die Brachytherapie statistisch besser abschneidet als actve surveillance. Egal was das Ergebnis sein wird, es bildet für die individuelle Beratung eine wissenschaftlich fundierte Grundlage.

            Dies ganze schafft nur eine Grundlage, auf die dann eine individuelle Therapie erarbeitet werden kann. Jetzt wird im Dunklen getappt, und die individuelle Therapie fundiert nur auf der individuellen Erfahrung der Ärzte. Der Ist Zustand ist unbefriedigend.

            Das Risiko der Teilnehmer an PREFERE scheint klein, ebenso klein wie deren Krebs halst so ist. Wem das Risiko der Teilnahme zu hoch ist, muss ja nicht teilnehmen. Er sucht sich dann seine Therapie nach bisher üblichen Verfahren aus.

            Gruß, D.

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              #7
              Zitat von Reinardo
              Die Studie ist hirnrissig, und ich scheine im Forum wie in der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern der Einzige zu sein, der das richtig sieht.
              Hallo Reinhard,

              heftige Meinungsäußerung, die zu Deiner recht ausführlichen Stellungnahme in einem von Dir selbst eröffneten Thread zum in Rede stehenden Thema, obwohl auch ziemlich kritisch, eher nicht passt. Die Bezeichnung hirnrissig ist Dir wohl hoffentlich eher versehentlich unterlaufen. Da die PREFERE - Studie das Topthema vorgestern in Magdeburg war, wurden auch darüber in einer Podiumsdisskussion unter reger Beteiligung der etwa 250 Teilnehmer sehr ausführlich alle evtl. noch ungeklärten Aspekte beleuchtet und sachlich in erster Linie von Prof. Martin Schostak, aber auch Markus Graefen Hamburg, Thomas Wiegel Ulm und Timo Liebald Dresden verdeutlicht bzw. hin und wieder entkräftet, sofern es sich um Bedenken handelte.

              Du solltest nicht immer alles nur von vorn herein negativ sehen. Ein wenig mehr Optimismus würde Dir eher helfen, auch Deine eigene gesundheitliche Situtation noch lockerer meistern zu können, als Du das ohnehin schon bislang fertig gebracht hast. Alles Gute für Dich.

              Gruß Harald.

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                #8
                Hallo Reinardo,
                Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                Hallo silverdollar:-

                Die Studie ist hirnrissig, und ich scheine im Forum wie in der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern der Einzige zu sein, der das richtig sieht. Man kann nicht eine generelle Antwort finden auf Fragen, die nur individuell ....
                Jeder SHG-Leiter sollte vor seinem Gewissen prüfen, ob er Neudiagnostizierte zur Teilnahme raten kann.

                Gruß, Reinardo
                Ich spare mir Kommentare zum Thema "hirnrissig" (wäre ne gelbe Karte wert), für mich kann zu Deinem weiteren Kommentar "Einzelkämpfer versus etablierte Medizin" zusammenfassend nur gesagt werden, dass Du weder den Gesamtkontext der Studie gelesen hast noch mit einem der Initiatoren gesprochen hast noch in den Text für die Betroffenen eingebunden warst, mit einem Wort oberflächlich was mitbekommen und vorsichtshalber mal angreifen. Bei mir treffen alle der 3 vorgenannten Punkte zu, insoweit kann ich als SHG Leiter und BPS Vorstandsmitglied locker feststellen, dass hier der richtige Weg beschritten wird. Ansonsten gilt wohl "was schert ..... die Karawane zieht weiter "
                Gruss aus Tornesch
                Guenther
                SHG Prostatakrebs Pinneberg
                Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
                Serve To Lead

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                  #9
                  guenther:-

                  das ist aber eine sehr arrogante Reaktion, denn auf meine Argumente bist Du gar nicht eingegangen, antwortest nur formalistisch, drohst sogar mit Sanktionen. Ich habe mir sehr gründlich durchgelesen, was im BPS-Magazin 3/2010 veröffentlicht ist und darüber nachgedacht, bevor ich etwas geschrieben habe. Ich weiss also soviel, wie der BPS mir erlaubt hat zu wissen. Und die Vielzahl der von Dir und Harald genannten Autoritäten ist auch kein Garant für die Wahrheit.

                  Wenn jemand eine Studie initiieren würde über welches ist das beste Wetter, dann müsste man ihm doch antworten, dass die Summe aller Erfahrungen in der wELT (Evidenz-basiert ermittelt) keine sinnvolle Antwort ergibt, da das abhängt von den regionalen Bedürfnissen. In der Wüste ist der Regen ein Segen, im Regenwald ist er eine Plage und bei uns freuen sich die Bauern und die Staedter wieder gar nicht. Ganz so ist das auch mit den Therapien beim Prostatakrebs. Die "beste" Therapie ist immer nur eine individuell bestimmte Therapie und keine nach "Evidenz-basiertem" Verfahren ermittelte generelle. Für jede der in Frage kommenden Therapien gibt es massenhaft Dokumentation, die ausgewertet werden kann, hier und in Amerika.. Die PREFERE-Studie ist daher so überflüssig wie ein Kropf, kostet viel Geld, bindet Personal in den Kliniken, hilft uns an Prostatakrebs Erkrankten kein Deut, leitet auch die in ferner Zukunft Diagnostizierten in eine fragwürdige Richtung.

                  Auch Harald kann die Anspielungen auf meine fortgeschrittene Erkrankung sich sparen. Mein Kopf funktioniert noch vorzüglich und mit nunmehr 81 Jahren habe ich sogar einige Urologen schon überlebt.

                  Reinardo

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                    #10
                    Die Pros und Cons der PREFERE Studie wurden hier im Forum bereits zu Beginn des Jahres 2011 ausführlich diskutiert.



                    Allerdings lief damals die Studie noch nicht unter dem Namen PREFERE. Sie wurde als "Präferenzbasierte Studie zur Evaluation der interstitiellen Brachytherapie" geplant. Im Jahre 2012 erfolgte dann die Umbenennung in PREFERE: Nationale Studie beim Prostatakarzinom mit niedrigem bzw. frühem intermediärem Risiko.

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                      #11


                      Reinardo,
                      ich melde mich mal als zweiter, der diese Studie als unnötig ansieht. Wir hatten das ja schon früher (siehe gunterman) hier besprochen, aber zwischenzeitlich sehe ich das alles etwas entspannter. Sollen sie machen, oder wie Günther meint: "was schert ..... die Karawane zieht weiter ". Der primäre Studienendpunkt ist das krankheitsspezifische Überleben, was schon ein relativ "weiches" Kriterium ist, nicht frei von interpretativem Spielraum, wodurch wiederum die Fehlerbreite erhöht. Die berücksichtigend hat man schon mal vorgebaut: "Die vier Therapiestrategien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer onkologischen Wirksamkeit nicht signifikant". Es geht also mehr um die Unterschiede in QOL und "therapieassoziierter Morbidität" wie auch immer das ermittelt wird. Hier werden aber wirklich "kleine Brötchen gebacken", ist da so ein Tam-Tam erforderlich?

                      Ändern wird diese Studie an den in 20 Jahren praktizierten Behandlungskonzepten gar nichts, denn die Ergebnisse sind dann sicherlich alle durch modernere Diagnose und Therapieverfahren überholt. Könnte man noch den Punkt Geld (~25 Millionen Euro) ansprechen. Auch das ist eher "Peanuts" verglichen mit Studien zur Zulassung neuer Medikamente, die knapp 1 Milliarde Dollar betragen.

                      Wir haben uns daran gewöhnt, dass der medizinische Fortschritt, zumindest beim Prostatakarzinom, seit Jahren aus den angelsächsischen Ländern kommt, und so wird es auch bleiben. Grund ist z.B., dass alleine MD-Anderson in den nächsten 10 Jahren 10 Milliarden Dollar für Krebsforschung investieren wird. Dann wäre da noch das PCF das zusammen mit dem NCI Summen investiert, dagegen sind diese 25 Millionen Euro Kinderkram. Mein lieber Reinardo, lass sie machen...
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #12
                        Zitat von Rustra am 24.1.2011
                        Wenn die Studie klappt, hätten wir endlich mal in der ja eher wie ein Basar organisierten PCa-Therapie-Landschaft nicht nur einen Pflock eingeschlagen, sondern u.U. eine Umkrempelung des jahrzehntelang üblichen Vorgehens zugunsten des betroffenen Patienten. Hoffen wir mal.
                        Das war auch der Tenor, der sich unter den in Magdeburg anwesenden Urologen und anderer Experten bei der grundsätzlichen Bewertung ausbreitete. Endlich mal eine deutsche Studie zu den möglichen wichtigsten Behandlungsstrategien bei Prostatakrebs im Anfangsstadium.

                        Bei der Podiumsdiskussion zu PREFERE ließ ich auch auszugsweise die Meinung eines Achtzigjährigen einfließen, dass wohl eher Helden gesucht würden. Die eher lapidare Reaktion von einem der Studieninitiatoren mündete in der Aussage, man müsse sich ja nicht daran beteiligen. Es würde den Rahmen eines Forums sprengen, die vielen vermeintlichen Ungereimtheiten dieser Studie erschöpfend abzuhandeln. Der Zeitablauf wird mit darüber mitentscheiden, was möglicherweise noch zu verbessern ist. Hinter dieser Studie steckt ein immenses Pensum an Arbeitseinsatz vieler Experten, die nicht in erster Linie eigene Vorteile, die sich daraus ergeben könnten, dabei im Auge hatten, sondern trotz der schon bestehenden Vorgaben oder Erkenntnisse aus den S3-Leitlinien zum PCa weitere irgendwann einmal schlüssige neue Ergebnisse zu den gängigsten Behandlungs-Varianten des Prostatakrebses zur Verfügung haben möchten. Lasst es doch nun geschehen. Man kann auch bei einer Lotterie, wie jemand hierzu schrieb, Glück haben.

                        Gruß Harald.

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                          #13
                          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                          Die berücksichtigend hat man schon mal vorgebaut: "Die vier Therapiestrategien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer onkologischen Wirksamkeit nicht signifikant". Es geht also mehr um die Unterschiede in QOL und "therapieassoziierter Morbidität" wie auch immer das ermittelt wird.
                          Lieber LowRoad, Dein fett geschriebener Satz ist eine Hypothese, die durch die Studie bestätigt oder widerlegt werden soll. So steht im von Dir mitgeschickten Bild.

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                            #14
                            Lieber Reinardo, Dein Kopf möge gerne noch gut funktionieren, dennoch...
                            Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                            Die "beste" Therapie ist immer nur eine individuell bestimmte Therapie und keine nach "Evidenz-basiertem" Verfahren ermittelte generelle. Für jede der in Frage kommenden Therapien gibt es massenhaft Dokumentation, die ausgewertet werden kann, hier und in Amerika.. Die PREFERE-Studie ist daher so überflüssig wie ein Kropf, kostet viel Geld, bindet Personal in den Kliniken, hilft uns an Prostatakrebs Erkrankten kein Deut, leitet auch die in ferner Zukunft Diagnostizierten in eine fragwürdige Richtung.
                            ... widersprichst Du Dich im ersten zitierten Satz selber. Unbestritten ist, dass die beste Therapie individuell ist. Die Evidenz ist - wie Du richtig schreibst - nur eine Basis. Sie schreibt also keine individuelle Therapie vor. Die Evidenz ist eine Grundlage für die individuelle Therapieentscheidung und diktiert niemals eine individuelle Therapie.

                            Ein gutes Fundament verbessert die individuelle Therapie. Die Studie verbessert dieses Fundament. Denn Deine genannte Dokumentation ist sicher immer richtig, unterliegt aber systematischen Verschiebungen (Bias). Ärzte favorisieren individuell den einen oder anderen Behandlungszweig. Sie favorisieren nach Alter systematisch anders. Solche normalen Dinge verfälschen eine zufällig zu erstellende Evidenzbasis.

                            Die Studie ist auch nicht sehr teuer. Die Patienten müssen sowieso behandelt werden. Nur Protokolle sind zusätzlich zu schreiben. An der Auswertung verdingen sich Studenten nachher ihren Dr.Med.. Und wer nicht teilnehmen will, bekommt seine individuelle Therapie nach Expertenmeinung.

                            Die nach uns kommende Generation von Prostatakrebspatienten wird sich über das hier gewonnene Fundament zusätzlicher Evidenz ihrer Therapie sicher freuen.

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                              #15
                              Zitat von Diogenes_57 Beitrag anzeigen
                              ...eine Hypothese, die durch die Studie bestätigt oder widerlegt werden soll...
                              Mein lieber D.,
                              nicht ganz, steht da doch auch: "Unterschiede sind zu erwarten in, Lebensqualität, therapieassoziierte Morbidität", also im Umkehrschluss ist für den Endpunkt "tumorbedingter Tod" kein Unterschied zu erwarten. So deute ich den Gesamtkontext dieser Folie.

                              ...Die nach uns kommende Generation von Prostatakrebspatienten wird sich über das hier gewonnene Fundament zusätzlicher Evidenz ihrer Therapie sicher freuen.
                              D., ich verrate Dir mal (k)ein Geheimnis (hoffe das verdirbt Dir nicht die Vorfreude):

                              Who'll survive and who will die?
                              Up to Kriegsglück to decide

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