Was ist zu tun wenn Rezitiv langsam steigend z.Z. 0,31. OP 2007 PSA damals 0,05?
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Je mehr Du weisst, umso besser kannst Du den PSA-Einstieg einordnen
Zitat von Müller D. Beitrag anzeigenWas ist zu tun wenn Rezitiv langsam steigend z.Z. 0,31. OP 2007 PSA damals 0,05?
Von einem Rezidiv nach RPE spricht man, wenn der PSA 0.2 ng/ml übersteigt.
Bei Dir ist das der Fall.
Aus den beiden Messwerten, die Du angibst, ergibt sich eine Verdoppelungszeit (VZ)
des PSA von länger als 2 Jahren. Die Leitlinien empfehlen in diesem Fall:
Ein Rezidiv kann bei guten Ausgangswerten zunächst nur beobachtet
werden. Das ist der Fall, wenn:
• die Verdopplungszeit des PSA nach der radikalen Prostatektomie mehr
als zehn Monate beträgt;
• das Rezidiv erst zwei Jahre oder später nach der Operation auftritt;
• der Gleason-Score des Ersttumors weniger 7 als betrug.
denn aus den beiden Werten die Du angibst ergibt sich eine VZ von > 2 Jahren.
Um es dennoch genauer zu wissen:
Liegen Zwischenmessungen im Rahmen der Nachsorge vor?
Wenn ja: die letzten drei Messung wann genau und wie hoch?
Die zweite Bedingung wird wohl auch eingehalten, denn
der PSA wird erst nach 2009 die 0.2 überschritten haben.
Die dritte Bedingung wissen wir nicht.
Kennst Du deinen Gleasonscore? (der liegt wohl zwischen 6 und 8?)
Kennst Du Dein Staging? (War wohl T2 a, b oder c?)
Jedenfalls solltest Du den PSA nun engmaschiger beobachten um mehr
über die Entwicklung in Erfahrung zu bringen.
Wichtig ist gerade bei deinen tiefen PSA-Werten, die Messungen immer
vom gleichen Labor nach den gleichen Verfahren auswerten zu lassen.
Sonst kann es Abweichungen geben, die die Dynamik des Verlaufes überdecken.
Weitergehende Empfehlungen können aufgrund der knappen Datenlage
derzeit wohl nicht gegeben werden. Da wäre es hilfreich, wenn Du die
erfragten Daten und vielleicht noch etwas mehr in deinem Profil eintrügest.
Mit mehr Informationen könnten wir hier im Forum und auch Deine Ärzte die
Frage nach der Entwicklung, und was zu tun sei, besser eingrenzen.
Das würden sich gegebenenfalls auf weiteres Abwarten und Beobachten beziehen
oder auf mögliche Therapien, z.B. eine allfällige Bestrahlung der Prostataloge allein
oder auch der Lymphabflusswege. Letztere Variante halte ich aufgund der vorliegenden
Daten, die auf eine sehr langsame Entwicklung deuten, für wenig wahrscheinlich.
Derweil kannst Du dir ja mal die Patientenleitlinien II zu Gemüte führen,
aus deren Kapitel "Nachsorge und weitere Betreuung", Seite 62, obiges Zitat stammt.
Je mehr Du weisst, umso besser kannst Du den PSA-Anstieg einordnen.
Wissen schafft Ruhe und Vertrauen.
Carpe diem!
Hvielemi / Konrad
*Hier im Forum ist das 'Du' üblich.Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
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Harald_1933
Hallo, lieber Hvielemi,
auch wenn Lob hier eher verpönt ist, besser und umfassender kann man einen Neubetroffenen nicht informieren. Alles Gute bei dieser Gelegenheit für Dich.
Das gilt natürlich auch für D. Müller, der sicher einen gut klingenden Vornamen hat.
Gruß Harald.
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Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen... besser und umfassender kann man einen Neubetroffenen nicht informieren ...
Eigentlich wollte ich ja nur schreiben:
"Guck Patientenleitlinien II , Seite 62"
Damit wäre alles für D. gesagt worden, aber das schien mit dann doch etwas knapp,
um einen Ratsuchenden zu begrüssen ;-)
Auch Dir sei bei dieser Gelegenheit dank für das unermüdliche Augraben von
spannenden Artikeln zum PCa, insbesondere den von den "gefährlichen Wanderern",
der mich als betroffener Bergwanderer natürlich besonders interessiert hat.
D. und Dir alles Gute, vom Alter abgesehen (?), seid ihr ja in einer ähnlichen Situation
des langsamen PSA-Anstiegs nach längerer Ruhe.
Carpe diem!
Hvielemi / KonradMeine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
[2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
[3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
[4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
[5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
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Hallo Herr Mueller
Es gibt keine Bedingungen sondern nur Wahrscheinlichkeiten, die für ein lokales oder/und systemisches Rzidiv sprechen.
Selbstverstaendlich kannst Du den weiteren Progress beobachten, nur riskierst Du bei weiter steigenden Werten die letzte kurative Chance durch eine Nachbestrahlung geheilt zu werden. Den Leitlinien zufolge ist eine Rezidivnachbestrahlung spaetestens bei Erreichen der 0,5 ng/ml zu empfehlen, da es aber als gesichert erscheint, dass dieser Wert bald erreicht sein wird, wuerde ich mich umgehend in eine Sprechstunde zu einem Strahlentherapeuten begeben.
Richtig ist, dass man im hoeheren Alter die Sache auch aussitzen könnte, in juengeren Jahren ist allerdings aus meiner Sicht dringend Handlungsbedarf geboten.
LG
Spertel
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