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Ist bei mir eine Hormonablation jetzt notwendig?

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    Ist bei mir eine Hormonablation jetzt notwendig?

    Hallo, liebes Forum

    es geht um die alte Frage, wann man mit einer Hormonablation beginnen soll. Hier meine jüngere Vorgeschichte: ich hatte vor etwa einem Jahr hier berichtet, dass bei mir ein Multiples Myelom diagnostiziert wurde. Dieses ist jetzt erfolgreich behandelt worden, aber das ganze letzte Jahr habe ich mit Chemotherapiecyclen und autologen Stammzellentransplantationen verbracht. Mein PSA-Wert sank zwischenzeitlich von 3,8 auf 1,5. Aber meine Hoffnung, dass sich die ganze Myelom-Behandlung auch positiv auf meinen Prostatakrebs auswirkt, hat sich nicht erfüllt. Der PSA-Wert ist ganz schnell wieder gestiegen und liegt jetzt bei 5,0. Mein Urologe drängt auf Beginn einer Hormonablation. Nachdem das letzte Jahr für mich kein mit angenehmen Leben gefülltes Jahr war, habe ich überhaupt keine Lust, schon wieder mit einer neuen Tumortherapie zu beginnen. Ich würde das ganze gern um ein Jahr verschieben, um mal einige Zeit unbeschwerter leben zu können. Was sind die Risiken, wenn ich erst nächstes Jahr mit der Hormontherapie beginne? Nach dem bisherigen PSA-Verlauf dürfte dieser Wert dann bei knapp 10 liegen.

    Vielen Dank für Meinungen und Kommentare

    PeterAS

    #2
    Da die Hormontherapie nicht heilt, gehen hier international die Meinungen auseinander....

    In USA geht in einer Situation wie der Ihren aktuell die Empfehlung, erst bei SYMPTOMEN zu behandeln und nicht nur, WEIL DER WERT STEIGT.
    Ich kenne einen Patienten, der das in ähnlicher Situation so durchgezogen hat, mit dem Ergebnis:
    15 Jahre OHNE Therapie, PSA über 700, aber immer noch KEINE Beschwerden ...

    Das ist sicherlich nicht die Regel, zeigt aber, dass nicht immer sofort behandelt werden muss;
    allerdings in BRD schwierig umzusetzten, weil hier gegen Lehrmeinung.
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #3
      PSA über 5 nutzen für Bildgebende Diagnostik

      Zitat von PeterAS Beitrag anzeigen
      es geht um die alte Frage, wann man mit einer Hormonablation beginnen soll.
      Hallo Peter

      Dein PSA-Verlauf scheint sich recht langsam zu entwickeln (VZ>1Jahr), was weniger für
      Metastasen spricht, als für ein Lokalrezidiv, trotz der Bestrahlung.

      Es weiss ja eh niemand, wann man in die AHT einsteigen soll, sicher ist aber, dass
      die Lebensqualität ohne Androgensuppression deutlich besser ist als mit.

      Du bist durchaus frei, den Einstiegswert selbst zu wählen, z.B. bei den von Dir
      erwähnten 10 ng/ml. Dazu empfehle ich aber eine enge Überwachung des PSA, z.B.
      alle drei Monate, und wenn die Verdoppelungszeit unter das vermutete eine Jahr
      fällt, die Sache neu zu überdenken.

      Hier eine Quelle, die für deinen Fall etwa 10 ng/ml angibt für den AHT-Einstieg.

      Bericht über Vortrag von
      Professor Claude C. Schulman, emeritierter Urologe an der Universität Brüssel:
      Die Dauer der Off-Phasen ist nicht a priori festgesetzt. Sie hängt vielmehr
      ab vom Krankheitsstadium, von der Aggressivität des Tumors, vom PSA-Level,
      vom Vorhandensein von Metastasen und von der Verträglichkeit der Hormontherapie.
      Als Faustregel gilt, dass die Therapie bei metastasiertem Prostatakarzinom
      wieder aufgenommen wird, wenn der PSA auf über 20 ng/ml steigt.
      Bei lokal fortgeschrittenem Tumor ohne Metastasen liegen die Grenzwerte bei
      einem PSA von 6 bis 10 ng/ml, eventuell auch erst bei 15.
      Voraussetzung für die intermittierende Behandlung ist laut Schulman, dass der
      PSA-Wert nach kurativer Strahlentherapie oder Radikaloperation auf unter
      0,5 ng/ml fällt. Bei nicht vorbehandeltem Tumor oder bei vorhandenen
      Metastasen sollte der PSA unter 4 ng/ml liegen. Es gibt Patienten, bei denen
      keine intermittierende Therapie empfohlen werden kann. Das ist der Fall bei
      sehr hohem PSA, bei Vorliegen zahlreicher Metastasen und hohem Gleason-Score.
      Einen PSA-Wert über 5 ng/ml würde ich unbedingt nutzen, um mit Bildgebenden
      Verfahren herauszufinden, was denn den Anstieg verursache.
      Das PSMA-PET der Uni Heidelberg zeigt ausschliesslich PCa an, und zwar
      gleichermassen Rezidive wie Knochen- und Lymph-Metastasen,
      ohne irgendwelche Umwege über Zuckerhaushalt und ähnliche Unwägbarkeiten.
      Ob die schönen Bilder dann therapeutische Konsequenzen habe, ist nicht gewiss,
      doch scheint es mir durchaus hilfreich, ein Bild von dem zu haben, was im eigenen
      Körper drin falsch läuft, z.B. so:


      Ich wünsche Dir eine lebensfrohe Zeit bis zum Einstieg in die AHT, und auch danach
      ist es ja nicht zwingend, dass die Nebenwirkungen allzu heftig ausfallen.

      Carpe diem!
      Hvielemi / Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #4
        Ich würde warten.

        Die Behandlung fürs multiple Myelom ist zwar erfolgreich gewesen, wie Sie schreiben, man kann allerdings von einer hohen Rezidivrate (wie bei jedem Myelom) ausgehen.
        Es wäre voreilig mit der Prostatabehandlung jetzt zu beginnen und Sie verpassen nichts, wenn Sie warten. Sie werden ohnehin oft genug Blut- und Röntgenkontrollen fürs Myelom bekommen, so dass man relativ früh einen Progress des ProstataCa merken wird, wenn es soweit ist.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar

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