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Jetzt wird mir doch ganz komisch.

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    Jetzt wird mir doch ganz komisch.

    Hallo an alle. Ich möchte mich zunächst vorstellen. Ich bin 55 Jahre alt, verheiratet seit 1986 habe 3 Kinder und war zum Glück noch nie arbeitslos. Meine Geschichte beginnt im Dez 2008 als ich plötzlich starke Unterleibsschmerzen und Blut im Sperma hatte. Mein Besuch beim Urologen brachte mir 3 Pak Antibiotikum gegen die Entzündung. Ich hatte den Eindruck das es auch geholfen hat, aber nur ca 3 Monate, danach musste ich wieder hin. Der PSA (selbst bezahlt) betrug damals 2,4. Aber das kann auch noch durch eine Entzündung kommen, so hieß es. Seit dieser Zeit gehe ich alle 6 Monate zum Urologen. Der PSA steigt ständig an. Nie ging die Kurve nach unten immer nur nach oben. Auf 4,8 2010. Dann auf 6,3 2011. Dann 7,3 im Sept 2012. Daraufhin wurde eine Stanzbiopsi veranlasst. Es wurde nichts Böses gefunden. Wir warten ab. Vorige Woche wurde PSA 7,6 verkündet mit einem Quotienten von 10 %. (Keine Ahnung bin Laie) Ich soll in der nächsten Woche eine erneute Biopsi bekommen. Mit 20 Stanzen glaube ich.Konnte nicht mehr richtig zuhören als mir der Arzt in 2 Minuten erkärte das es höchstwahrscheinlich Krebs ist. Und nun wird mir ganz anders. Ich habe mich entschieden nicht noch einmal beim gleichen Urologen zur Biopsi zu erscheinen. Ich habe mich in einer Klinik (Missio) in Würzburg angemeldet. Und wie mir dort berichtet wurde gibt es dort ein Histoscan. Ich habe mich nun entschlossen es dort machen zu lassen. Die letzten Nächte waren grauenhaft. Die Kosten so meine Krankenkasse muss ich selber tragen. (für den Histoscan.) Nun gut auch egal. Ich bezahle es. Bei verdächtigen Arealen wird im Anschluss eine Biopsi gemacht. So, nun muss ich versuchen erst einmal wieder etwas herunter zu fahren. Habe natürlich schon gelesen in diesem Forum und da stelle ich fest, dass ich im Augenblick überhaupt nicht zu jammern brauche. Hut ab vor allen hier. Ich wünsche einen guten Tag und verbleibe mit Grüßen Frank1958

    #2
    Zitat von Frank1958 Beitrag anzeigen
    Nie ging die Kurve nach unten immer nur nach oben.
    ... Es wurde nichts Böses gefunden ... Histoscan ...
    Die letzten Nächte waren grauenhaft.
    Hallo Frank!

    Ich hab mir mal deine PSA-Werte angeschaut.
    Der Verlauf geht zwar immer nach oben, aber die Verdoppelungszeit
    hat sich deutlich verlangsamt von Anfangs um 2 Jahren auf jüngst 5 Jahre.
    (Diese Zahlen sind ungenau, da die genauen Daten der Messungen
    nicht bekannt sind.)
    Der "Quotient", also der prozentuale Anteil des freien PSA am gesamten
    PSA gibt einen Hinweis, ob der Befund eher auf maligne Prostataerkrankungen
    (<10%) verweise, oder doch eher benigne (>25%) - So steht das jeweils auf
    den Laborberichten.

    Schaut man sich die Daten an, und die Tatsache, dass die letzte Biopsie
    keinen Krebs gefunden hatte, ist es durchaus sinnvoll, diesmal mit 'Histoscan'
    gezielt zu biopsieren.

    Das ärgerliche daran: Ein negativer Befund ist kein "Freispruch".
    Und leider kann man dir aufgrund der jetzt vorliegenden Daten nicht viel
    mehr sagen, als dass das von Dir gewählte Vorgehen sinnvoll sei.

    Was die Nächte vor Diagnose-Massnahmen betrifft:
    Die Ungewissheit wird drängend. Ruhig schlafen ist vielen - auch mir - dann
    nicht mehr möglich. Wenn dann die Diagnose, positiv oder negativ, vorliegt,
    wird wieder Ruhe eintreten. Ruhe, die man dann braucht, um die Sache
    einzuordnen und ggf. Therapieentscheide zu fällen. Denn dies ist eine
    Eigenschaft von Prostataerkrankungen: Meist gibt es verschiedene Wege,
    die von den Ärzten vorgeschlagen, aber von den Patienten entschieden
    werden müssen.

    Dazu bist Du auf dem richtigen Weg:
    Sich umfassend informieren und fragen, fragen, fragen, bis die Dinge
    klar erscheinen.
    Und dann handeln - wozu ich Dir alles Gute wünsche.

    Carpe diem!
    Hvielemi



    PS: Die Patientenleitlinien hast Du wohl schon gefunden.
    Die sind zwar nicht allumfassend oder sakrosankt, bieten aber einen
    guten Überblick darüber, was die Schulmedizin anbieten kann.
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #3
      Danke für Deine Worte. Ich werde mich allumfassend intormieren. Nach der Diagnose , Histoscan am 19.02.2013 , werde ich weiter berichten. mit bestem Dank Frank1958

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        #4
        Hallo Frank, jeder hat Angst vor einer möglichen Krebsdiagnose. Mit entsprechend viel Lampenfieber sollst Du dann auch nach Würzburg fahren. Nimm zum anschlie0enden Gespräch Deine Frau oder einen Vertrauten mit. Vier Ohren verstehen mehr als zwei, die vom Lampenfieber zudem wenig aufnahmefähig sind.
        Zitat von Frank1958 Beitrag anzeigen
        So, nun muss ich versuchen erst einmal wieder etwas herunter zu fahren. Habe natürlich schon gelesen in diesem Forum und da stelle ich fest, dass ich im Augenblick überhaupt nicht zu jammern brauche. Hut ab vor allen hier. Ich wünsche einen guten Tag und verbleibe mit Grüßen Frank1958
        Und Hut abnehmen brauchst Du hier nicht. Wir sind nicht bei Wilhelm Tell und Gessler. Eher sind wir hier schon bei Siegfried. Nach Wagner zog Siegfried aus, das Fürchten zu lernen. Es gelang mit keinem Grausen. Als Siegfried sich aber dann Brunhilde näherte, bekam er weiche Knie und Ohrensausen. Iss halt auch nur'n liebes kleines Kerlchen, dieser Siegfried... Bei Frauen wird er ganz klein und schwach.

        Zum Thema informiere ich mich gerne in den USA. Dort gibt's alles außer hochdeutsch... Nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung hast Du auch mit einer hoffentlich nicht kommenden Krebsdiagnose alle Aussichten, mit Deinen Enkeln tanzen zu gehen.

        Damit viel Glück und Grüße aus Sinope, D.
        Zuletzt geändert von Gast; 11.02.2013, 16:04. Grund: Dreckfuhler

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          #5
          Lieber Diogenes_57, danke für Deine Worte. Den Vorschlag meine Frau mitzunehmen finde ich gut, das werde ich machen. Sehr schön finde ich auch den Gedanken mit meinen Enkeln tanzen zu gehen. Darauf freue ich mich. Viele Grü0e Frank1958

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            #6
            Nun gibt es folgendes nach heutigem Besuch in der Klinik Würzburg zu berichten. Ich habe dort einige Stunden verbracht, jedoch wurde keine Biopsi wie geplant duchgeführt. Meine Blutwerte waren so miserabel, sprich die Weissen Blutkörperchen sind viel zu viele. Irgendwo im Körper muss sich eine Entzündung befinden so der Arzt. Da steche ich Ihnen nirgends hinein. Ab sofort Antibiotika Ciprofloxacin 500mg zwei mal täglich bis zur Beserung der Werte. Nächster Termin Mittwoch der 27.02.2013 dann bei Besserung 12 Stanzen. PSA mittlerweile bei 8,6. Werde weiter berichten. Gruß an alle

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              #7
              Zitat von Frank1958 Beitrag anzeigen
              Ab sofort Antibiotika Ciprofloxacin 500mg zwei mal täglich bis zur Beserung der Werte. Nächster Termin Mittwoch der 27.02.2013 dann bei Besserung 12 Stanzen. PSA mittlerweile bei 8,6.
              Dann wünsche ich Dir einen Erfolg mit dem Antibiotikum, dass die Biopsie bald durchgeführt werden könne.
              Was mich etwas wundert: Vor einer Biopsie wird üblicherweise ohnehin ein Antibiotikum verabreicht, um das Endringen von Bakterien aus dem Darm in Prostata und Blutbahn zu vermeiden.
              Kläre bitte ab, ob dieses 'Ciprofloxacin' auch geeignet sei zur Fuktion als Schutzschirm. Sonst müsstest Du womöglich noch ein zweites Antibiotikum nehmen in kurzer Zeit.

              Carpe diem!
              Hvielemi
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Ja, ich habe gestern Abend 2 Tabletten genommen und heute Morgen eine. Trotzdem waren die Werte so komisch. Das mit dem Schutzschirm muss ich erst hinterfragen. Danke für diese Antwort. Lg Frank

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                  #9
                  Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                  Dann wünsche ich Dir einen Erfolg mit dem Antibiotikum, dass die Biopsie bald durchgeführt werden könne.
                  Was mich etwas wundert: Vor einer Biopsie wird üblicherweise ohnehin ein Antibiotikum verabreicht, um das Endringen von Bakterien aus dem Darm in Prostata und Blutbahn zu vermeiden.
                  Kläre bitte ab, ob dieses 'Ciprofloxacin' auch geeignet sei zur Fuktion als Schutzschirm. Sonst müsstest Du womöglich noch ein zweites Antibiotikum nehmen in kurzer Zeit.
                  Hallo Wilhelm,

                  Ciprofloxacin als Breitspektrumantibiotikum (hauptsächlich im gramnegativen Bereich wirksam) aus der Gruppe der Gyrasehemmer wird von Urologen sehr gern als antibiotischer Schutz bei Prostatabiopsien eingesetzt.

                  Das Vorgehen des Urologen ist richtig. Keine Biopsie bei vorhandener nicht abgeklärter Infektion. Bei der z.Z. vorliegenden unklaren Infektion wurde Ciprofloxacin eingesetzt. Dieses Antibiotikum kann aber auch um die Biopsie herum wieder eingesetzt werden. Ebenso stehen auch andere geeignete Antibiotika zur Verfügung.

                  http://de.wikipedia.org/wiki/Gyrasehemmer

                  http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffgruppe/Gyrasehemmer.html

                  http://de.wikipedia.org/wiki/Ciprofloxacin

                  http://www.urologielehrbuch.de/prostatabiopsie.html


                  Gruß
                  hans.z

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                    #10
                    Hallo Frank,
                    kann man wohl davon ausgehen, daß sich die vorliegende Entzündung in Deiner Prostata durch die Biopsie erst richtig gebildet hat?
                    Wahrscheinlich hattest Du auch schon vorher eine leicht entzündlich vergrößerte Prostata. Das kann man leicht bekommen, z.B. durch Sport, insb. Radfahren, Motorradfahren oder Reiten.
                    Das würde die ganze Sache einschl. PSA in einem anderen Licht erscheinen lassen.
                    Auf jeden Fall sind die PSA- Werte nach einer Biopsie noch geraume Zeit erhöht, je nachdem, wie schnell die Wunde ausgeheilt ist.
                    Lass Dich auf gar keinen Fall zu vorschnellen Entscheidungen drängen, Prostatakrebse wachsen langsam (falls Du überhaupt einen hast!) und Du kannst Dich wirklich in aller Ruhe über die möglichen Behandlungsoptionen informieren.
                    Bei Dir wurde die Sache offenbar auch noch rechtzeitig entdeckt, damit eine heilende Option offen bleibt.
                    Grüße,
                    Peter

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                      #11
                      Hallo Peter, irgendwie stehe ich wieder mal total neben mir heut morgen. Mittwoch steht ja nun die nächste Untersuchung an. Was mich total verwirrt ist , dass ich trotz Antibiotikum seit letzten Dienstag , immer wieder starke Schmerzen habe. Irgendetwas tut sich in mir, kann es nicht richtig einordnen. Bei der Ejakulation habe ich auch starkes Brennen und es kommt mir so vor als wenn alles innen stecken bleibt und nur zögelich zum Vorschein kommt. Manchmal glaube ich schon das da auch die Psyche mitspielt. Trotdem haben mich Deine Worte wieder etwas aufgefrischt. Ich warte jetzt auf Mittwoch und möchte endlich , wie auch immer, ein Ergebnis. Ich wünsche eine schöne Woche. Gruß Frank

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                        #12
                        Hallo Frank,

                        bei einer entzündlichen Veränderung der Prostata können auch, vor allem nach einer bereits stattgehabten Biopsie, anaerobe Keime eingeschlept worden sein, die von Gyrasehemmern wie Ciprofloxacin nicht erfasst werden. Außerdem ist bei solchen entzündlichen Prozessen das CRP (C-reaktives Protein) ein relativ verlässlicher Marker zwischen einer Entzündung und einer Hyperplasie eine Ausgrenzung vornehmen zu können.
                        Lies mal bitte im Forumsextrakt bei "Prostatitis" nach.

                        Wenn das alles berücksichtigt ist, wirst Du um eine erneute Biopsie nicht herum kommen.

                        Gruß Heribert

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
                        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

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                          #13
                          Hallo Frank,

                          vor einer erneuten Biopsie sollte auf jedem Fall die Entzündung im Griff sein. Falls diese definitv von der Prostata kommt hat Heribert ja schon auf die anaeroben Erreger aufmerksam gemacht. Diese werden all zu gerne übersehen, da in der Regel keine Erregerkultur angelegt wird um zu sehen mit welchen Bakterien man es wirklich zu tun hat.

                          Daher sollte bei einer Entzündung der Prostata ein Erregernachweis erfolgen. Danach gezielt eine Langzeitantibiose mit passendem Antibiotikum unter regelmäßiger Blutbild- und PSA Kontrolle.

                          Wenn dann noch eine Biopsie notwendig wird, achte darauf diese unter klinischen Bedingungen durchführen zu lassen. Sprich vorherige Entleerung des Darmes und ausreichend Tamponate mit einem Antiseptikum (z.B. Braunol). Falls vorher ein resistenter Erreger nachgewiesen wurde, wäre eine perineale Biopsie zu diskutieren.

                          Alles Gute!

                          Tom

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                            #14
                            Hallo Heribert und Tom, ich danke Euch sehr für Eure Beiträge und werde diese Möglichkeiten auf jedenfall ansprechen. Ich nehme nun seit letzten Dienstag Ciprofloxacin. Mein Eindruck ist, das ich bisher keine Veränderung feststelle. Soll ja am Mittwoch wieder nach Würzburg in die Klinik zur Biopsi. Werde vorher das Gespräch suchen. Ich wünsche Euch einen schönen Tag .

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                              #15
                              Hallo an alle, will Euch weiterberichten. War am 27.02. zur Biopsi in Würzburg. Sehr sehr gute Team dort. Absolut kompetent und ruhig. Haben mir alles langsam und verständlich erklärt vor der Biopsi. Entzündungsparameter im Blut waren wieder ok. Habe dann eine Betäubung der Prostata (Spritze) bekommen. Danach noch ein Beruhigungsmittel in die Vene(da war mir alles Wurst) Nach Erholung und Kontrolle Urin durfte ich gehen. Den Befund sollte ich heute erfragen. Nun bekam ich die Auskunft das die Proben weiter in der Pathologie untersucht werden müssen. Ich bekomme dann in einigen Tagen bescheid. Ich dreh durch so langsam, rutsche hin und her..... was solls ich muss warten und hoffen. Gruß an alle. Frank
                              Zuletzt geändert von Frank1958; 04.03.2013, 13:29. Grund: Tippfehler

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