Zwei Jahre nach seinem Sieg über den menschlichen Grips in der US-Sendung "Jeopardy!" hat IBM-Supercomputer Watson eine sinnvolle Arbeit gefunden: Er unterstützt Wissenschaftler in der Krebsforschung.
Vor zwei Jahren war der Supercomputer Watson noch im Großformat bei der US-Show "Jeopardy!" angetreten, um seinen enormen Wissensschatz zu beweisen. Jetzt nutzt er seine Rechenkraft in der Krebsforschung
Seine ersten Aufgaben im neuen Job sind für den Supercomputer Watson keineswegs trivial: Er soll für Patienten, die an einer Lungenkrebs-Erkrankung in einem späten Stadium leiden, die beste Therapie vorschlagen. Sein Arbeitsplatz ist das Memorial Sloan-Kettering Krebszentrum in New York. Das Krankenhaus entwickelt das Programm gemeinsam mit IBM und der Firma Wellpoint.
Statt eines herkömmlichen Medizinstudiums hat Watson in den vergangenen Monaten Berge von Text in sich "hineingefressen": zwei Millionen Seiten aus 42 Fachjournalen, 1,5 Millionen Patientenakten und 600.000 Forschungsberichten. An 1500 Fällen von Lungenkrebs wird Watson nun im New Yorker Krebszentrum darin trainiert, die Notizen von Ärzten, Laborergebnisse und Forschungsdaten für eine Therapieentscheidung zusammenzuführen und daraus einen Therapievorschlag zu extrahieren.
Während ein Krebsarzt einen Patienten untersucht, wird Watson dessen Krankenakte durchforsten, Literaturfunde, evidenzbasierte Behandlungspfade und andere Quellen berücksichtigen und eine Behandlung vorschlagen. Äußert der Patient dann noch einen Therapiewunsch, kann der Arzt den an Watson weitergeben und seinen elektrischen Assistenten nach Fakten zum Patientenwunsch suchen lassen.
Kann ein Computer Ärzte ersetzen?
In einer Pilotphase war es auch an Krankenschwestern, die Vorschläge von Watson zu bewerten. In 90 Prozent der Fälle konnten sie sie akzeptieren. "Ärzte schlagen nur in 50 Prozent der Lungenkrebs-Fälle die richtige Therapie vor", erklärt ein Vertreter der mitentwickelnden Firma Wellpoint.
Howard L. West, Arzt am Swedish Medical Center in Seattle, sieht bei Watsons Einsatz jedoch zwei Probleme: Jeder Krebsfall sei anders und klinische Entscheidungen wären immer Ermessensfragen. "Computer werden den Arzt nie ersetzen", so West. Vinod Khosla, Mitbegründer von Sun Microsystems, pfeift offenbar auf Diplomatie im Umgang mit Medizinern: Beim "2012 Health Innovation Summit" in Kalifornien schätzte er, dass 80 Prozent der Ärzte von Computern ersetzt werden könnten.
Watson selbst begnügt sich an seinem Arbeitsplatz in der Krebsforschung mit dem Platz für einen Server – bislang waren drei große Serverschränke nötig.
Vor zwei Jahren war der Supercomputer Watson noch im Großformat bei der US-Show "Jeopardy!" angetreten, um seinen enormen Wissensschatz zu beweisen. Jetzt nutzt er seine Rechenkraft in der Krebsforschung
Seine ersten Aufgaben im neuen Job sind für den Supercomputer Watson keineswegs trivial: Er soll für Patienten, die an einer Lungenkrebs-Erkrankung in einem späten Stadium leiden, die beste Therapie vorschlagen. Sein Arbeitsplatz ist das Memorial Sloan-Kettering Krebszentrum in New York. Das Krankenhaus entwickelt das Programm gemeinsam mit IBM und der Firma Wellpoint.
Statt eines herkömmlichen Medizinstudiums hat Watson in den vergangenen Monaten Berge von Text in sich "hineingefressen": zwei Millionen Seiten aus 42 Fachjournalen, 1,5 Millionen Patientenakten und 600.000 Forschungsberichten. An 1500 Fällen von Lungenkrebs wird Watson nun im New Yorker Krebszentrum darin trainiert, die Notizen von Ärzten, Laborergebnisse und Forschungsdaten für eine Therapieentscheidung zusammenzuführen und daraus einen Therapievorschlag zu extrahieren.
Während ein Krebsarzt einen Patienten untersucht, wird Watson dessen Krankenakte durchforsten, Literaturfunde, evidenzbasierte Behandlungspfade und andere Quellen berücksichtigen und eine Behandlung vorschlagen. Äußert der Patient dann noch einen Therapiewunsch, kann der Arzt den an Watson weitergeben und seinen elektrischen Assistenten nach Fakten zum Patientenwunsch suchen lassen.
Kann ein Computer Ärzte ersetzen?
In einer Pilotphase war es auch an Krankenschwestern, die Vorschläge von Watson zu bewerten. In 90 Prozent der Fälle konnten sie sie akzeptieren. "Ärzte schlagen nur in 50 Prozent der Lungenkrebs-Fälle die richtige Therapie vor", erklärt ein Vertreter der mitentwickelnden Firma Wellpoint.
Howard L. West, Arzt am Swedish Medical Center in Seattle, sieht bei Watsons Einsatz jedoch zwei Probleme: Jeder Krebsfall sei anders und klinische Entscheidungen wären immer Ermessensfragen. "Computer werden den Arzt nie ersetzen", so West. Vinod Khosla, Mitbegründer von Sun Microsystems, pfeift offenbar auf Diplomatie im Umgang mit Medizinern: Beim "2012 Health Innovation Summit" in Kalifornien schätzte er, dass 80 Prozent der Ärzte von Computern ersetzt werden könnten.
Watson selbst begnügt sich an seinem Arbeitsplatz in der Krebsforschung mit dem Platz für einen Server – bislang waren drei große Serverschränke nötig.
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