Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Erfahrungsbericht: Prostataentfernung in Bochum

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Erfahrungsbericht: Prostataentfernung in Bochum

    Am 03.03.2011 (vor 24 Monaten) wurde mir die Prostata (einschl. Lymphknoten) Erektions-Nerv-erhaltend mit der da Vinci-Methode von Prof. Ubrig im Augusta-Krankenhaus Bochum entfernt.

    Ich bin mit dem Ergebnis der Op. bisher sehr zufrieden.

    Ich bin 193 cm groß, war damals 61 Jahre alt, und ca. 100 kg schwer. Ich bin sportlich und sexuell aktiv.

    Mein PSA-Wert war über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren kontinuierlich und langsam von ca. 4 auf 11 gestiegen, bis eine Biopsie unter MRT erfolgte, bei der 4 von 5 Stanzungen positiv waren.

    Man hätte viel früher eine Biopsie durchführen sollen!

    Mein Gleason-Score war 4 + 3.

    Der PSA-Wert sank postoperativ unter die Nachweisgrenze und wird jetzt halbjährig kontrolliert.

    Postoperativ wurde histologisch leider ein Randbefall R1 entdeckt. Ich mache mir darüber aber keine großen Sorgen: 1. wächst Prostatakrebs langsam. 2.: Sollten wieder Krebszellen auftauchen, so hätte ich laut Prof. Ubrig eine gute Prognose mit einer Bestrahlungstherapie.

    Der Randbefall war wohl operativ nicht zu vermeiden, da der Tumor schon weit gewachsen war, und wurde auch nicht im Schnellschnitt während der Op., sondern erst später entdeckt.

    Um so froher bin ich mit dem (bisherigen) Ergebnis:

    Ich war fast von Anfang an kontinent. Dies ist wohl eher die Ausnahme. Es kann auch jetzt noch zu einer geringen Inkontinenz kommen in zwei Situationen: Erstens, wenn abends kein Orgasmus stattfindet und ich stark erschöpft oder sehr müde bin, kann etwas Urin während einer nächtlichen Erektion austreten, die jeder Mann 2 bis 3 mal pro Nacht hat. Zweitens: Bei starker sexueller Erregung, speziell beim Geschlechtsverkehr, kann etwas Urin austreten. Ich bin nicht sicher, ob dies nicht durch Viagra & Co verstärkt wird. Regelmäßigkeit und Gewohnheit helfen, das Problem zu vermeiden. (Ich kapier sowieso bis heute nicht, daß das überhaupt klappt: Ich habe ja nur noch den einen, äußeren Schließmuskel und der geht bei einem gesunden Mann während des Orgasmus auf; sonst käme ja kein Ejakulat raus. Daß der jetzt zu bleibt, ist fast ein Wunder.)

    Insgesamt würde ich sagen, daß es mir urologisch besser als vor der Op. geht! Ich hatte eine chronische Prostatitis und Probleme beim Wasserlassen (langsam einsetzender Strahl, Restharn,) die jetzt behoben sind. Das Pinkeln klappt jetzt so gut wie mit 18!

    Bei der Verbesserung der Erektionsfähigkeit sollte man Geduld haben: Der Orgasmus klappt sehr schnell wieder, aber Steifheit braucht länger! Mit Viagra / Cialis klappt Sex meist immer, wenn auch etwas geringer als vorher. Inzwischen geht es manchmal auch ohne Medikamente. Das Bedürfnis nach Sex nimmt nicht ab und erfüllender Sex ist weiter möglich.

    Ich war schon ca. 3 bis 4 Monate nach der Op. konditionell wieder topfit.

    Ich bin Privatpatient.

    Für alle Betroffenen: Ich war nie panisch wegen meiner Diagnose!
Lädt...
X