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Chemo für 87jährige?

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    Chemo für 87jährige?

    Liebe Mitstreiter,
    entschuldigt, wenn ich unser Forum aus gegebenem anlass "missbrauche", aber ich erwarte mir von den vielen Sachkundigen doch brauchbare Hinweise.
    Wie seriös ist es, einr geistig und körperlich sehr "fitten" 87Jährigen mit bereits metastasiertem Eileiterkrebs nach Total-OP eine Chemo zu empfehlen und damit Aussicht auf ein "paar Jährchen Überleben" zu geben?
    Es handelt sich um einen Fall in meiner Familie.
    Besten Dank für unideologische Antworten und Nachsicht für die Themaverfehlung im Forum.
    Gruß
    Wassermann
    Die Prostata, des Mannes Drüse,
    Dient den Spermien als Düse.
    Doch will der Tumor sie zerfressen,
    Liegt's im eigenen Ermessen,
    Ob du lässt sie dir entfernen
    Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
    Gehörst du zu den richtig Schlauen,
    Die den Doktoren sehr misstrauen,
    Bewahrst du dir deinen Hùmor.
    Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
    Doch:
    Egal ob Raubtier oder Haus-
    tier,
    so leicht kriegst du das nicht raus
    hier.
    Somit komm ich zu dem Schluss:
    Der Krebs macht einigen Verdruss.

    #2
    Wichtig wäre zu wissen, ob der Tumor muzinös (schleimbildend) ist, dann sind Chemo-Ergebnisse relativ schlecht.
    Da das Ovarialkarzinom sich überwiegend intraperitoneal (innerhalb der Bauchhöhle, Peritonealkarzinose) ausbreitet,
    gibt es auch Behandlungen, die die Chemo nur in die Bauchhöhle geben - ist aber auch nicht so ganz ohne - ähnlich
    der Peritonealdialyse (Beauchfell-Blutwäsche).
    Im Allgemeinen wird die Standardkombination Carboplatin/Paclitaxel dreiwöchentlich aber recht gut vertragen. Leider gibt es, wie immer,
    Ansprecher und Nicht-Ansprecher. Bei Ansprecher kann in der Regel unter der Chemo mehr als 12 Monate Tumorfreiheit
    erreicht werden. Mehr als 6 Kurse haben keinen weiteren Vorteil gebracht. Ein zweiter Zyklus führt bei Wiederauftreten
    immerhin noch bei 60% erneut zum Erfolg, bei insgesamt wenig eingeschränkter Lebensqualität.
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #3
      Guten Morgen, Wassermann,

      meine Mutter hatte Eierstockkrebs mit Ende siebzig. Auch mit einer ausgedehnten Operation konnte nicht krebsfrei operiert werden. Anschließend erhielt sie eine Chemotherapie, auf die sie sehr gut ausprach. Sie hat sie auch gut vertragen, lange war ich der Meinung, daß sie auf Grund ihres Alters nur eine geringe Dosis erhält, aber nein, es war die normale. Die Chemo war alle drei Wochen, sie war für eine Nacht im Krankenhaus und hat die folgenden Tage daheim relativ viel geruht, sich verwöhnen lassen.

      Die Chemo dauerte insgesamt ca. 6-7 Monate, wir sind in dieser Zeit auch verreist. Anschließend hatte sie fast eineinhalb Jahre in denen es ihr richtig gut ging. Sie wurde ziemlich engmaschig untersucht und leider wurden dann Metastasen festgestellt. Man empfahl ihr eine weitere Chemo, diese war einmal in der Woche und anstrengender. Sie hat nicht darauf angesprochen und die Chemo wurde abgebrochen. Danach hat sie sich relativ schnell erholt und noch ein ziemlich gutes halbes Jahr gehabt. Also insgesamt waren nach der Krebsoperation noch fast drei Jahre mit guter Lebensqualität.

      Die Crux bei diesen Therapien ist halt, daß man erst im nachhinein weiß ob die Entscheidung richtig oder falsch war. So wie Du die Dame beschreibst (körperlich und geistig fit) wird sie für sich entscheiden können. Meine Meinung ist, daß man als Angehöriger versucht gut zu informieren, aber den Patienten nicht beeinflusst, denn man transportiert da ja auch seine eigenen Ängste. Meine Eltern (und jetzt mein Mann) fanden es hilfreich wenn ich ihnen immer wieder sagte, daß ich auf jeden Fall hinter und neben ihnen stehe, sie bei allem unterstütze.

      Ich wünsche alles Gute.
      liebe Grüße
      Briele

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        #4
        Liebe Briele, lieber Urologe fs,
        herzlichen, wenn auch wegen Kurzreise etwas verspäteten Dank für die Antworten. Sowohl die persönlichen Erfahrungen als auch die fachlichen Hinweise haben bei den Gesprächen geholfen. Die Patientin wird die Entscheidung selbst treffen müssen / können. Ich konnte nur einen kurzen Blick auf den Befund werfen: T3c, R1, M1, aber N0. Ich verstand auf die Schnelle nicht, wo sich die Fernmetastasen befinden, habe aber wegen der akuten Beschwerden die Lunge in Verdacht. Ich werde noch Einblick in die Befunde erhalten.
        Herzliche Grüße
        Wassermann
        Die Prostata, des Mannes Drüse,
        Dient den Spermien als Düse.
        Doch will der Tumor sie zerfressen,
        Liegt's im eigenen Ermessen,
        Ob du lässt sie dir entfernen
        Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
        Gehörst du zu den richtig Schlauen,
        Die den Doktoren sehr misstrauen,
        Bewahrst du dir deinen Hùmor.
        Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
        Doch:
        Egal ob Raubtier oder Haus-
        tier,
        so leicht kriegst du das nicht raus
        hier.
        Somit komm ich zu dem Schluss:
        Der Krebs macht einigen Verdruss.

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