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Strahlentherapie nach der radikalen Prostaektomie

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    Strahlentherapie nach der radikalen Prostaektomie

    Wenn ich schon angefangen habe, in Ihrem Forum Beiträge zu schreiben, dann möchte ich gerne auch einige Fragen stellen.
    Wie man aus meinem Profil sieht, habe ich mich vor einem Jahr für die Active-Surveillance-Strategie entschieden. Zwar habe ich dadurch noch ein gesundes Jahr gewonnen, hat sich aber mein Pca aus T2a (lokal begrenzt) in T3b (lokal fortgeschritten) verwandelt. Blöder Fehler, aber ich muss jetzt damit leben. RPE (am 21.03.13) habe ich gut überstanden und gestern haben wir mit meinem neuen Urologe den Pathologiebefund besprochen. Er hat mir spätestens 3 Monaten nach der OP eine Nachbestrahlung geraten.
    Jetzt die Fragen:
    Ist die Erfahrenheit des Operateurs bei der Bestrahlung genauso wichtig wie bei PRE?
    Wenn ja: Kann mir einer eine gute Adresse im Raum Köln-Koblenz empfehlen?
    Gibt es verschiedene Bestrahlungsverfahren?
    Wenn ja: Welche würde man mir raten?
    Für Eure Antworten bedanke ich mich im Voraus.
    Beste Grüße
    Oli

    #2
    Hallo Oli,
    Zitat von OliK58 Beitrag anzeigen
    Ist die Erfahrenheit des Operateurs bei der Bestrahlung genauso wichtig wie bei PRE?
    Bei der Bestrahlung gibt es natürlich keinen Operateur, sondern einen Strahlentherapeuten. Es schadet sicher nicht, wenn er erfahren ist. Für aber ebenso wichtig halte ich die Erfahrung des Physikers, der den Bestrahlungsplan erstellt – "wieviel Gray wohin und aus welcher Richtung?"
    Zitat von OliK58 Beitrag anzeigen
    Wenn ja: Kann mir einer eine gute Adresse im Raum Köln-Koblenz empfehlen?
    Hier findest du zumindest die Adressen von Strahlenkliniken. Welche davon empfehlenswert ist/sind, erfährst Du am ehesten bei den örtlichen Selbsthilfegruppen.
    Zitat von OliK58 Beitrag anzeigen
    Gibt es verschiedene Bestrahlungsverfahren?
    Ja. Das heute am weitesten verbreitete Verfahren ist die IMRT. Weiterentwicklungen davon sind RapidArc, Tomotherapie und CyberKnife. Zu allen diesen Verfahren findest Du weitere Informationen auf der Web-Präsenz des BPS (das jeweilige Stichwort ins Suchfenster unten links eingeben).
    Zitat von OliK58 Beitrag anzeigen
    Wenn ja: Welche würde man mir raten?
    Es gibt meines Wissens für die o. g. Verfahren (noch) keine vergleichende Studie im Hinblick auf Rezidivfreiheit, Nebenwirkungen und Überleben. Für seltener angebotene (und möglicherweise teurere und dann nicht von den GKVn übernommene) Verfahren wie Tomotherapie oder CyberKnife musst Du unter Umständen weitere Wege in Kauf nehmen. Bedenke, dass Du ca. 35-mal zur Klinik fahren musst, sieben Wochen lang täglich von Montag bis Freitag.

    Ralf

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      #3
      Hallo Ralf,

      ich danke Dir für die schnelle und ausführliche Antwort. Jetzt habe ich wieder Stoff zum Verarbeiten.

      Oli

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        #4
        Hallo Oli,

        nach den sehr guten Hinweisen des Fachmannes Ralf möchte ich Dir meine Hilfe als Betroffener anbieten. Wenn es Dir nun auch nichts mehr nützt, was mir sehr Leid tut, zeigen sich an Deiner Geschichte die Probleme bei der Diagnostizierung unserer Krankheit. Eigentlich hast Du Dich ja leitlinienkonform verhalten. Aber, was hat es Dir genutzt? Das Vertrauen auf den ersten pathologischen Befund der Biopsie, war wohl der entscheidende Fehler, der Deine Situation verschlechtert hat. Eine Zweitbefundung hätte vielleicht schon einen T3 ermittelt und eine ganz andere Therapieentscheidung zur Folge gehabt. Dass nun auch noch die DNA-Zytometrie die Entscheidung zu AS unterstützte, zeigt die Unsicherheiten in der Diagnose auf. Im Nachhinein ist man oft schlauer, aber es lassen sich nach Häufung von Fehlentscheidungen auch Erkenntnisse für andere Betroffene gewinnen. Ich bin nur ein Laie auf dem Gebiet und habe meine Kenntnisse zum PK nur aus diesem Forum und dem eigenen Erleben geschöpft. Da sich unsere Krankengeschichten aber sehr ähneln und Du vor einem gleichen Therapieweg wie ich zu stehen scheinst, schlage ich vor, lies einmal meine Krankengeschichte und trage doch in "myProstate.eu" auch Deine Werte ein. Wir helfen damit vielleicht anderen Betroffenen ihre Therapieentscheidung zu treffen und Erfahrumgen zu sammeln. Bei Rückfragen stehe ich gern über PN oder e-Mail zur Verfügung.
        Alles Gute für die weitere Behandlung

        Roland
        Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

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          #5
          Niemals das Gesamtbild ignorieren!!!

          Zitat von OliK58 Beitrag anzeigen
          ...Wie man aus meinem Profil sieht, habe ich mich vor einem Jahr für die Active-Surveillance-Strategie entschieden. Zwar habe ich dadurch noch ein gesundes Jahr gewonnen, hat sich aber mein Pca aus T2a (lokal begrenzt) in T3b (lokal fortgeschritten) verwandelt...
          Hallo Oli,

          Du warst nicht einmal ansatzweise für AS geeignet, wie dieses Zitat aus Deinem Profil zeigt:

          November 2011: PSA=5,6 Am 16.11.2011 Stanzbiopsie mit 24 Stanzzylinder in der Waldklinik Bonn
          Ergebnis: Links medial von sechs Stanzzylinder vier teilweise von einem mikroglandulären hellzelligen Carcinom mit mittelgradigen
          Kernpolymorphien befallen. Befall in 10-40% der Stanzzylinderfläche (2x10%, 1x30% und 1x40%)
          Diagnose: Prostatakarzinom cT2a cM0, Gleason-Score 6
          Der Urologe, der bei diesen Ergebnissen Deiner Erstbefundung eine AS toleriert oder unterstützt, hat sich m.E. eines Kunstfehlers schuldig gemacht.

          Und Du hast kein gesundes Jahr gewonnen, sondern einfach nur mit Deiner auch damals vermutlich bereits lokal fortgeschrittenen Krankheit weitergelebt.

          Weiterhin: Weder GS noch DNA-Zytometrie sind sinnvolle Entscheidungskriterien, wenn man das Gesamt-Symptombild ignoriert. Und die entscheidende Information war bei Dir ohne jeden Zweifel: 4 von 6 Stanzen aus einem Teilbereich waren bis zu 40% maligne. Da gibt es keinerlei Alternative mehr zu einer kurativ intendierten Therapie (RPE oder RT).

          Ich schreibe Dir dies nicht als nachträglicher "Klugscheißer", sondern als ausgewiesener AS-Befürworter, der immer wieder darauf hinweisen möchte, dass AS eine sehr valide Option ist, wenn die Voraussetzungen stimmen. Und das war bei Dir definitiv nicht der Fall.

          Schorschel

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            #6
            Hallo Oli,

            wie Schorschel schon verdeutlichte, war die Entscheidung zu AS leider ein Fehler. Ralf hat die IMRT in den Vordergrund gestellt, weil diese Radiatio auch zusätzliche Einstellungen bietet. Ich würde Dir aus meiner eigenen Erfahrung zu einer IGRT raten. Hier eine kurze Beschreibung. Hier wurde vor Jahren IGRT zum ersten Mal angeboten.

            Prophylaktisch wäre auch eine Einbeziehung der Lymphareale in den Bestrahlungsplan empfehlenswert. Ich wünsche Dir einen guten Verlauf bei dieser Therapie.

            Gruß Harald

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              #7
              Hallo Oli,

              versuche aus den Fehlern (wenn es solche waren) zu lernen. Hole bei wesentlichen Entscheidungen eine Zweitmeinung (und wenn Du immer noch nicht überzeugt bist) auch eine Drittmeinung ein. Solch ein Beratungsgespräch ist, auch wenn es die KV nicht (mit-)trägt, gar nicht so teuer (aus meiner Erfahrung so um die 100 EUR).

              Natürlich gibt es auch bei der Radiologie Qualitätsunterschiede (hinsichtlich der Erfahrung des Behandlungsteams und insbesondere auch der Geräteausstattung). Da kannst Du schon ne Menge aus dem Internet vor-recherchieren und dann die entsprechenden Fragen stellen. Ich habe mit den PK-Zentren gute Erfahrungen gemacht. Heidelberg und Mannheim sind sicher gute Adressen.

              IMRT und IGRT sind auch sicher heute "state of the art". Hab immer im Hinterkopf, man könnte in der Klinik die "alten" Geräte auslasten wollen. Lass Dir vom behandelnden Strahlentherapeuten zusichern, an welchem Gerät mit welchem Verfahren Du genau bedient werden wirst. Aber auch gilt der Grundsatz: Nicht immer ist das neueste Produkt immer das am besten geeignete.

              Zu guter letzt: 6-7 Wochen lang den Weg zur Therapie. Hier solltest Du abwägen, ob Dir ein weiter Anfahrtweg eine überzeugende Behandlung wert ist. Ich bin täglich zur Behandlung 150 km hin und 150 km zurück gefahren. Und hab es nicht bereut. Aber in der Nähe von Köln dürftest Du sicher gute Behandlungszentren finden.

              Viel Glück auf Deinem weiteren Weg ! Und nimm Dir Zeit, Du musst auch in Deiner jetzigen Situation nichts übereilen.

              Gruß Werner

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