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Fortführung Hormontherapie nach Bestrahlung ?

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    Fortführung Hormontherapie nach Bestrahlung ?

    Hallo,
    ich habe meine Bestrahlung beendet, nun stellt sich die Frage, ob man noch die HT mit Spritze + Bicalutamid + Finasterid fortführen sollte und wenn, für wie lange?
    Was hat es für Vorteile/Nachteile und macht es überhaupt Sinn?
    Die Frage geht an die Erfahrenen unter Euch und Strahlenexperten.
    Danke für eine schnelle Antwort
    Gruss und schönes WE
    Rolf
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=441

    #2
    Hallo Rolf,

    die S3-Leitlinie eempfiehlt bei einem mittleren Risikoprofil eine zusätzliche Hormontherapie. Bei einem hohen Risikoprofil ein anschließende HT von 2, besser 3 Jahren!

    Dein Risikoprofil kannst Du aus Patientenratgeber ermittlen:

    http://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/tx_sientenleitlinie_Prostatakrebs_1_01.pdfbdownloader/Pat

    http://leitlinienprogramm-onkologie....atakrebs_2.pdf


    Gruß

    Hansjörg Burger

    Kommentar


      #3
      Nach Protonenbestrahlung: HB 1-fach sollte reichen

      Zitat von willho Beitrag anzeigen
      ich habe meine Bestrahlung beendet, nun stellt sich die Frage,
      ob man noch die HT mit Spritze + Bicalutamid + Finasterid fortführen sollte
      und wenn, für wie lange?
      Hallo Rolf
      In den Leitlinien steht nichts von einer HB 3-fach, wie Du sie praktizierst.
      Vielleicht wäre es mal an der Zeit, die Spritze wegzulassen, also zu
      "intermittieren", wie das so geschwollen schön heisst, und dich bei
      einer ordentlichen Testosteron-Produktion zu erholen. Bicalutamid alleine
      wird Dich zwischenzeitlich schon schützen vor dem harmlosen, aber
      erschreckenden 'Bump'.

      Die volle HB 3-fach ist eh umstritten, aber die könntest Du jederzeit und
      schrittweise wieder aufnehmen, falls dann doch mal wider Erwarten ein
      weiterer PSA-Anstieg eintreten sollte.

      Zitat von Patientenleitlinie 2
      Die dreifache Hormonblockade (medikamentöse Kastration kombiniert mit
      einem Antiandrogen und dem Wirkstoff Finasterid, der zur Behandlung
      der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt wird) ist ein experimentelles
      Verfahren, dessen Wirksamkeit durch Studien nicht belegt ist.

      Es wird in der Leitlinie nicht empfohlen
      Siehe Link in Hansjörgs Beitrag.

      Carpe diem!
      Hvielemi
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #4
        Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen

        Zitat von Patientenleitlinie 2
        Die dreifache Hormonblockade (medikamentöse Kastration kombiniert mit
        einem Antiandrogen und dem Wirkstoff Finasterid, der zur Behandlung
        der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt wird) ist ein experimentelles
        Verfahren, dessen Wirksamkeit durch Studien nicht belegt ist.

        Es wird in der Leitlinie nicht empfohlen
        Ralf hat das hier schon mal etwas gerade gerückt.



        Gruß Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

        Kommentar


          #5
          Zitat von LudwigS Beitrag anzeigen
          Ralf hat das hier schon mal etwas gerade gerückt.
          Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
          ... wird die DHB in der ("ausgewachsenen") Leitlinie nicht "nicht empfohlen",
          sondern sie wird überhaupt nicht erwähnt. Dieser Satz aus dem Patientenratgeber ist darum tendenziös,
          denn er suggeriert, es werde von der DHB abgeraten.
          Hallo Ludwig und Ralf

          In juristischen Dingen geübt, habe ich mir angewöhnt, nur das zu lesen, was da steht.
          Zwischen den Zeilen steht nichts. Wer da was meint, soll es schwarz auf weiss
          hinschreiben. Wer meint, zwischen den Zeilen was lesen zu müssen, sieht Gespenster.

          In der Patientenleitlinie ist die DHB, HB 3-fach oder AHT3 notwendigerweise erwähnt,
          weil die in vielen Köpfen rumgeistert und auch breit angewendet wird (Auch ich mach
          mir Gedanken zur AHT3, nachdem die Androgendeprivation per Spritze versagt hat).

          In der "ausgewachsenen" Leitlinie steht davon nichts, also auch keine Empfehlung
          und keine Ablehnung; Ganz einfach NICHTS.
          Von Diesem Umstand wird den Patienten in der Pateintenleitlinie berichtet. Mehr nicht.
          Insbesondere kann aus dem "nicht empfohlen" kein "abgeraten" abgeleitet werden.

          Konsequenterweise hab ich dem Rolf auch nicht von der HB 3-fach abgeraten, sondern
          ihn darauf hingewiesen, dass eine Erholung von der Hormondeprivation mit der Spritze
          mal angezeigt wäre. Zum Off-Label-Gebrauch von Finasterid werde ich nichts schreiben.
          Leibowitz, der Promotor der DHB, führt diese Therapie jeweils 13 Monate durch,
          weil er weiss, wie hilfreich die Erholung des Testosteronspiegels für die Lebensqualität ist.
          Lest Rolfs Bericht 441 auf myprostate.eu, dann erkennt Ihr, das er eine Erholung
          dringend brauchen kann ("Vielleicht fühle ich mich deshalb nicht so gut.", "Nervenzusammen-
          bruch", "Kopfschmerzen, Durchfall, Müdigkeit, Übelkeit, Schmerzen im ganzen Körper").

          Ob das dann unter Anti-Androgen alleine tatsächlich besser werde, wird sich weisen müssen.

          Carpe diem!
          Hvielemi
          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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            #6
            Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
            In der "ausgewachsenen" Leitlinie steht davon nichts, also auch keine Empfehlung und keine Ablehnung; Ganz einfach NICHTS. Von Diesem Umstand wird den Patienten in der Pateintenleitlinie berichtet. Mehr nicht. Insbesondere kann aus dem "nicht empfohlen" kein "abgeraten" abgeleitet werden.
            Hallo Hvielemi,

            das sehe ich anders. Was, wenn im Patientenratgeber stünde "von der dreifachen Hormonblockade wird in der Leitlinie nicht abgeraten"? Auch diese Formulierung würde der Wahrheit entsprechen, der Sache aber einen ganz anderen Touch geben.

            Ralf

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              #7
              Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
              das sehe ich anders. Was, wenn im Patientenratgeber stünde "von der dreifachen Hormonblockade wird in der Leitlinie nicht abgeraten"? Auch diese Formulierung würde der Wahrheit entsprechen, der Sache aber einen ganz anderen Touch geben.
              Naja, auch vom Verzehr von roten Wegschnecken mit Griener Soos wird in der Leitlinie "nicht abgeraten", und eine
              Empfehlung, dies etwaig mit einer Sauce Bernaise zu tun, steht auch nicht drin. Dafür jede Menge "kann" und "soll".
              Die Leitlinien sind in feintarierter Diplomatensprache verfasst, die schon meint, nur das zu lesen, was geschrieben steht.

              Die Erwartungen an die vorgestellten Therapien werden dann nicht überschäumend, sehr im Gegensatz zu Werbebroschüren für allerlei Heilgewerbe von Schulmedizinischer Nobelklinik für Geldsäcke bis Quack.

              Carpe diem!
              Hvielemi
              Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

              [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
              [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
              [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
              [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
              [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                #8
                Zitat von willho
                Hallo,
                ich habe meine Bestrahlung beendet, nun stellt sich die Frage, ob man noch die HT mit Spritze + Bicalutamid + Finasterid fortführen sollte und wenn, für wie lange? Was hat es für Vorteile/Nachteile und macht es überhaupt Sinn? Die Frage geht an die Erfahrenen unter Euch
                Dr. Fleischmann wäre doch Dein Ansprechpartner! Er ist Spezialist nicht nur grundsätzlich für die DHB, sondern auch für die begleitende und die einer Radiatio nachfolgende Hormontherapie. Vorschläge aus dem hier im Forum aktiven und auch betroffenen Patientenkreis würden gerade bei Dir eher für Verunsicherung sorgen.

                "Manche Leute sprechen aus Erfahrung - und manche Leute aus Erfahrung nicht"

                (Curt Götz)

                Gruß Harald

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                  #9
                  Hallo Rolf:-

                  Ich stehe nach Beendigung einer Strahlentherapie vor der gleichen Frage, und mein Urologe drängt, besser: bedrängt, zur Fortführung einer Hormontherapie. Das werde ich aber nicht machen.
                  Die Hinweise in der Leitlinie spiegeln eigentlich nur die Unsicherheit der Verfasser wieder, wie die Hormontherapie in diesen Fällen wirkt, und sollten nicht so ernst genommen werden.

                  Die Antwort hängt von drei Fragen ab.

                  1. Vom leichte/mittlerem oder hohem Risiko
                  2. ob es sich um eine kurative oder salvage Bestrahlung handelte
                  3. ob vor und während der Bestrahlung schon eine Hormontherapie stattgefunden hatte.

                  Bei leichtem/mittlerem Risiko ist eine Hormontherapie sinnvoll, da man von einem hauptsächlich hormonsensitiven Zellstatus ausgehen kann und evtl. schon gestreute Mikrometastasen damit erfasst und vernichtet. Bei hohem Risiko muss man mit einem hohen Anteil nicht sensitiver Zellen rechnen. Da wird eine Hormontherapie nur kurze Zeit wirken und und auf jeden Fall zu kurz greifen.
                  Bei einer Salvage-Situation muss es das Ziel sein, möglichst viel Krebs zu vernichten, insbesondere aber die hormonresistenten Anteile.
                  Wenn schon vor der Bestrahlung eine Langzeit-Hormontherapie stattgefunden hat, bringt deren Weiterführung zunächst gar nichts. Dann könnte es ratsam sein, erst die Entwicklung des PSA-Wertes abzuwarten, bevor man dem Körper mit der Hormontherapie gleich wieder eine weitere starke Belastung zumutet.

                  Ich will gar nicht versuchen, hier allgemeingültige Ratschläge zu geben. Das muss individuell überlegt werden. Dabei sollte man sich aber immer der nur selektiven Wirkung der Hormontherapie bewusst bleiben und auch an die Nebenwirkungen und an die Langzeitschäden einer Hormontherapie denken.
                  Ratschläge wie "mindestens 2 weitere Jahre HT" usw. sind nicht gut und zeigen eigentlich nur, dass man die Wirkungsweise einer HT nicht richtig verstanden hat.

                  Gruß und alles Gute, Reinardo

                  PS. In meinem Fall denke ich nicht an eine Fortsetzung der Hormontherapie sondern bemühe mich um eine frühestmögliche "leichte" Chemotherapie. Das wäre zwar nicht leitlinienkonform, könnte aber richtig sein.

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                    #10
                    Hallo,noch
                    einmal zur Erklärung: Ich hatte am 7.4. meine 10.Zoladex und ab dem 3.4. 21 x Protonenbestrahlung. Das durchgeführte MRT brachte das Ergebnis, dass keine Metastasen, wie zuvor angenommen, vorhanden sind (Sakralbereich) ausserdem ist das Volumen minimiert seit der DHT und keine Auffälligkeiten im Samenblasenbereich, Blase oder ausserhalb der Prostata. Mein behandelnder Urologe riet mir telefonisch zur Fortführung einer Spritze. Ich selbst bin verunsichert und bin eher dafür als dagegen. Meine Frau ist mit der Meinung des Strahlenarztes, d.h. keine Spritze, absetzen der Tabletten und abwarten wie die Bestrahlung Ihre Wirkung zeigt. Nach 2 Monaten dann erste Laboruntersuchung von PSA sowie Verlauf. Da ich keine OP hatte war die Bestrahlung keine Salvage RT. Die BEstrahlung an sich habe ich gut ertragen, weder Blasen, noch Darmprobleme, ich hatte aber auch eine gute supportive Komplementär Unterstützung. Protonenmitstreiter, die ich kenne, hatten alle keine HT, deshalb kann ich deren Meinung auch nicht verwenden. Gruss Rolf
                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=441

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