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    bestrahlung und/oder chemische keule

    ich hätte gern einen rat...

    meine prostata ist 2001 entfernt worden. in 2007 wurde eine knochenmetastase im acetabulum festgestellt.
    jetzt scheint der psa-wert aus de3m ruder zu laufen, denn:
    mein psa-wert hat sich von januar 2013 (26) bis april 2013 (56) verdoppelt obwohl ich trenantone und biculutamid nehme.
    mein urologe empfiehlt, diese solitär-metastase zu bestrahlen.
    die strahlenklinik empfiehlt, da die metastase keine schmerzen verursacht und im moment noch keinen schaden in irgend einem gelenk anrichten kann, erst einmal die chemische keule einzusetzen, d.h. gegen die evtl. kastrations-resistente(n) krebszelle(n) - auch gegen die, die im CT noch nicht sichbar sind- vielleicht abiraterone acetate oder docecatel einzusetzen.
    kann mir jemand eine empfehlung geben, bzw. war jemand in gleicher situation ?

    freue mich auf eine antwort - danke

    #2
    Zitat von loewenherz46 Beitrag anzeigen
    meine prostata ist 2001 entfernt worden. in 2007 wurde eine knochenmetastase im acetabulum festgestellt.
    mein psa-wert hat sich von januar 2013 (26) bis april 2013 (56) verdoppelt obwohl ich trenantone und biculutamid nehme.
    mein urologe empfiehlt, diese solitär-metastase zu bestrahlen.
    die strahlenklinik empfiehlt, da die metastase keine schmerzen verursacht und im moment noch keinen schaden in irgend einem gelenk anrichten kann, erst einmal die chemische keule einzusetzen, d.h. gegen die evtl. kastrations-resistente(n) krebszelle(n) - auch gegen die, die im CT noch nicht sichbar sind- vielleicht abiraterone acetate oder docecatel einzusetzen.
    Eine seltene Konstellation, dass Urologe und Strahlentherapeut sich
    gegenseitig einen Patienten zuschieben wollen.
    Wenn es diese eine Metastase ist, wäre eine lokale Therapie wohl richtig.
    Sind aber weitere Metastasen da, geht es Richtung systemischer Therapie.

    Für einen Entscheid brauchst Du mehr Information:

    Die Anwesenheit weiterer, auch kleiner Metastasen sollte sich bei
    PSA 56ng/ml mit einem PET/CT feststellen/ausschliessen lassen.
    Als Diagnostikum kommt 11C-Cholin in Frage oder besser 68Ga-PSMA.

    Was Bildgebung kann!

    Weil die eine Metastase in den Knochen sitzt, wäre notfalls auch ein
    Knochenszintigramm zielführend, aber eben nicht für's Kleine;
    CT eher für Lymphknoten- und Organfiliae, weswegen man darin
    nur die grosse Knochenläsion sah und kleinere nicht ausschliessen kann.

    Zur Einordnung meiner Antwort:
    Ich bin nicht in der gleichen Situation und bin auch kein Arzt, aber
    mein PSA zeigte neulich erste Instabilitäten nach längerer AHT.
    Da macht man sich halt so seine Gedanken und informiert sich.


    Carpe diem!
    Hvielemi
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

    Kommentar


      #3
      Der Einsatz einer weiteren Diagnostik im Sinne eines PET-CT bei dieser Situation macht wenig Sinn. Es handelt sich um eine palliative Situation, dass muss man sich bewusst sein. Dass es weitere Metastasen gibt, steht für mich ausser Frage. Ob sie mit dem PET-CT sichtbar werden können oder nicht ist auch Wurst.
      Die Entscheidung jetzt mit einer weiteren medikamentösen Behandlung anzufangen und nicht zu bestrahlen, halte ich für richtig. Sonst wird man vermutlich der ganzen Sache hinterherlaufen, d.h. in ein paar Monaten taucht die nächste Metastase auf und man steht wieder da, wo man jetzt ist.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

      Kommentar


        #4
        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
        Der Einsatz einer weiteren Diagnostik im Sinne eines PET-CT bei dieser Situation macht wenig Sinn. Es handelt sich um eine palliative Situation, dass muss man sich bewusst sein. Dass es weitere Metastasen gibt, steht für mich ausser Frage. Ob sie mit dem PET-CT sichtbar werden können oder nicht ist auch Wurst.
        Die Entscheidung jetzt mit einer weiteren medikamentösen Behandlung anzufangen und nicht zu bestrahlen, halte ich für richtig.
        Hm, ja, Herr Schmidt

        Irgendwie habe ich aufgrund des Dilemmas, das die
        Ärzte von 'Löwenherz' aufgespannt hatten, die Vorstellung,
        dass da tatsächlich noch Fragen offen seien.

        Scheint aber nicht so zu sein - Schade. Die Strahlentherapeuten
        scheinen sich einig zu sein.
        Tut mir leid, Löwenherz, solchen Aktionismus empfohlen zu haben.


        Dum loquimur, fugerit invida aetas:
        carpe diem, quam minimum credula postero.*

        Hvielemi /Konrad



        *Noch während wir hier reden, ist uns bereits die missgünstige Zeit entflohen:
        Nimm den Tag, und vertraue möglichst wenig auf den folgenden!
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

        Kommentar


          #5
          Der Aktionismus an sich ist nicht schlimm. Die damit verbundenen Kosten schon. Aktuell kriegen wir nicht mal PET-CT für sinnvolle Fragestellungen bezahlt...
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

          Kommentar


            #6
            Hallo Hvliemi und Strahlentherapeut:-

            Wenn dem so ist, wäre die beste aller Welten doch, beides zu tun: Die sichtbare Metastase bestrahlen und gleichzeitig eine systemische Behandlung zu beginnen. Ich kann das leider nicht auf Lateinisch sagen, aber die großen Feldherren haben ihre Kriege durch Angriffe gewonnen, nicht durch Rückzugsgefechte. Auch Leibowitz und Stephen B. Strum favorisieren die frühzeitige Chemotherapie. Einen agressiven Krebs frühzeitig mit den stärksten verfügbaren Waffen angreifen, schreibt Leibowitz. Und Strum schreibt, die Chemotherapie einsetzen, wenn der Körper noch stark und der Krebs noch klein ist, nicht jedoch, wenn der Körper schon geschwächt und der Krebs schon groß ist. Textstellen in Englisch kann ich nachliefern. Die frühzeitige Chemotherapie wird kommen, wie bei Brustkrebsbehandlung mit ihren erkennbaren Erfolgen. Die von genannten Autoren schon vor Jahrzehnten vorgeschlagene "leichte" Chemotherapie hat sich inzwischen ja auch durchgesetzt, gegen den Willen der Ärzte, auf Verlangen von Patienten, weil sie vernünftig ist.

            Dass das Cholin-Pet-CT von den gesetzlichen Kassen nicht oder nur in Ausnahmefällen bezahlt wird, ist skandalös. Für nur akademisch interessante Spielereien wie die Prefere Studie hinhegen stellen die Kassen Geld zur Verfügung, obgleich die noch lebenden an Prostatakrebs Erkrankten unserer Generation ex definitione davon keinen Vorteil haben würden

            Gruß. Reinardo

            Kommentar


              #7
              Hallo Löwenherz

              Du schreibst:
              meine prostata ist 2001 entfernt worden. in 2007 wurde eine knochenmetastase im acetabulum festgestellt.
              jetzt scheint der psa-wert aus dem ruder zu laufen, denn:
              mein psa-wert hat sich von januar 2013 (26) bis april 2013 (56) verdoppelt obwohl ich trenantone und biculutamid nehme.
              Die DHB(R) nach Leibowitz (falls Du auch noch Finasterid/Dutasterid hinzugenommen haben solltest), hat immer noch ihre großen nachgewiesenen Erfolge. Aber nur, wenn sie nicht mit Fehlern angewendet wird. Dr. Leibowitz empfiehlt dringend, niemals eine Bicalutgabe zweimal anzuwenden, da dieses Medikament den PCa zur fördernden Nahrung umwandeln (Resistenz) kann, mithin dem PSA einen Auftrieb geben kann. Der Krebs und der Körper vergißt niemals, dass er bereits eine Bicalutamidtherapie durchgemacht hat, selbst nach Jahren nicht. Allerdings reagieren hier wieder unterschiedliche Patienten auch unterschiedlich.
              Da meist ein LHRH Analogon auch zugleich seine PSA-senkende Wirkung entfaltet, ist es selten so deutlich wie bei Dir, dass hier die DHB nicht mehr wirkt. Üblicherweise gibt es gegeneinander gerichtete Ergebnisse.

              Ich glaube dass für Dich eine systemische Therapie (Solitärmetastase macht für mich gar keinen Sinn) mit einem der sehr neuen Medikamente das Optimale sein dürfte. Alpharadin bei Knochenmetastase soll sehr wirksam sein. Wie bekommst Du eines der neuen wirksamen Medikamente? Mit Energie und Ausdauer, einfach nie aufgeben, zahlen auch gesetzliche KK die Kosten, die Dich vor einem frühen Tod bewahren.
              Alles Gute und viel Erfolg.
              Christian
              Christian (L)

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                #8
                Zitat von cligensa Beitrag anzeigen

                Ich glaube dass für Dich eine systemische Therapie (Solitärmetastase macht für mich gar keinen Sinn) mit einem der sehr neuen Medikamente das Optimale sein dürfte. Alpharadin bei Knochenmetastase soll sehr wirksam sein.
                Dazu schrieb Prof. Schostak am 16.12.2012

                Radium 223 (Alpharadin) ist ein extrem vielversprechendes Medikament zur intravenösen Therapie von Knochenmetastasen. Es wird in etwa einem Jahr zugelassen. Man gibt es sechs Monate lang alle vier Wochen. Die Verträglichkeit ist sehr gut.
                Seit Herbst 2012 sollte eigentlich in ausgewählten Zentren (z. B. Uni Magdeburg) das Härtefallprogramm starten. Wegen schwieriger Auflagen beim Bundesamt für Strahlenschutz ist das derzeit allerdings auf Januar/Februar verschoben. V. a. die Lagerung ist schwierig, nicht mal alle Unis haben es geschafft, da mitmachen zu können.
                Die meisten Zentren haben bereits eine gewisse Patienten-Warteliste, und wir hoffen dringend, dass es nun endlich losgeht.
                Es geht um Patienten mit:
                • Kastrationsresistenz,
                • Knochenmetastasen,
                • ohne oder mit wenigen Symptomen,
                • VOR Chemo.
                Dann sollte man aber auch WISSEN, dass Löwenherz nur Knochenmetastasen
                habe und keine Anderen. Und wie bekommt man dieses WISSEN?
                Wohl mittels Bildgebung?
                Aber es gibt ja auch andere neue, systemisch wirkende Medikamente,
                Abiraterone z.B., das ja jetzt genau für solche Fälle freigegeben ist.
                Das Alpharadin wäre dann für jene Zeit aufbewahrt, in der diese
                Knochenmetastase(-n?) trotz anderer Therapien beginnt Beschwerden
                zu bereiten. Und die Zulassungsprobleme wären auch umschifft - vielleicht.

                Nein, ich erlaube mir hier nicht, als Laie Therapiepläne aufzustellen,
                sondern weise darauf hin, dass gerade in jüngster Zeit doch einige
                vielversprechende Medikamente auf den Markt gekommen sind, von
                denen auch Löwenherz profitieren kann.

                Ob man jetzt gleich das ganze Feuerwerk in einem Zug abbrennt als
                Kombinationstherapie, wie dies Reinardo wohl favorisieren würde,
                oder ob es besser sei, schrittweise vorzugehen, kann ich nicht beurteilen.
                Ich hab mich - zumindest vorläufig - für den zweiten Weg entschieden.

                Carpe diem!
                Hvielemi
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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