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PSA-Wert fällt,kann Karzinom trotzdem wachsen?

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    PSA-Wert fällt,kann Karzinom trotzdem wachsen?

    Guten Tag zusammen,
    bei mir wurde aufgrund eines PSA-Wertes von 5,5 eine Biopsie durchgeführt ( 16 Stanzen,eine war positiv mit einem Tumorvolumen von 20 %,Gleason-Score war 3+3).
    Nach 3 Monaten wurde nun ein PSA von 2,2 gefunden ( vom selben Labor)
    Ist es trotz des gesunkenen PSA-Wertes möglich,dass das Karzinom weiter wächst?

    Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung!

    Dietmar

    #2
    Hallo Dietmar, ich bin zwar auch nur ein Laie, aber ich denke mal dass es auch so etwas gibt. Kann ich mir aber bei Dir nicht vorstellen. Da wird wohl nur noch einmal das Messen des PSA etwas bringen. (zur Zeit) Du bist noch in einem sehr frühem Stadium scheint mir. Da sollte dir die Zeit bleiben für eine ruhige Prüfung. Der PK wächst (meistens) sehr langsam, also weiter beobachten .Vielleicht in einem Monat noch mal Messen. Lg Frank

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      #3
      Bei deinen wenigen Werten gibt es viele Möglichkeiten.
      Normal ist, dass das Prostatakrebsvolumen etwas schneller wächst als das PSA.
      PSA-Erhöhungen sind nicht zwangsläufig nur krebsbedingt sondern auch entzündungsbedingt.
      So kann es durchaus sein, dass dein PSA 2,2 das Normale ist und die Erhöhung abgeklungen ist.
      Auch falsch positive Biopsien sind nicht ausgeschlossen.

      Gruß Ludwig
      Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

      https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

      Kommentar


        #4
        Zitat von Dietmar S. Beitrag anzeigen
        Guten Tag zusammen,
        bei mir wurde aufgrund eines PSA-Wertes von 5,5 eine Biopsie durchgeführt
        ...
        Nach 3 Monaten wurde nun ein PSA von 2,2 gefunden ( vom selben Labor)
        Ist es trotz des gesunkenen PSA-Wertes möglich,dass das Karzinom weiter wächst?
        Lieber Dietmar

        Erst mal:
        Ja, der Krebs wächst mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter, aber...

        Der PSA-Wert setzt sich aus verschiedenen Quellen zusammen, die man zunächst nicht unterscheiden kann. 5.5 ng/ml gilt dabei als "erhöht", weswegen man etwas voreilig diese Biopsie gemacht hat, allerdings mit positivem Befund eines kleinen, wohl wenig aggressiven Krebsherdes GS 3+3.

        Der passte nicht zu dem hohen PSA. Dass der dann gefallen ist, liegt nicht daran, dass der Krebs plötzlich die Lust verloren habe, sondern wohl daran, dass die erste PSA-Messung Dich grad während einer Prostata-Entzündung erwischt hat, die nun abgeklungen ist.

        Aber auch die 2.2 ng/ml sind nur zum Teil vom Tumor erzeugt, ein anderer stammt von der Prostata selbst. Zur Abschätzung dieses Teils sind Alter und Prostatavolumen (Ultraschall) hilfreich. Wir nehmen mal an, es sei etwa 1 ng/ml.

        Bleiben also noch etwa 1.2 ng/ml vom Tumor. Das ist (noch) wenig, und dein Tumor ist mit GS 3+3 wohl einer, der langsam wächst. Du hast also Zeit, die Angelegenheit systematisch zu beobachten:

        Erst mal in einem Monat eine weitere PSA-Bestimmung, um zu sehen, ob nach der vermuteten Prostatitis der Boden (Nadir) schon erreicht war. Dann weitere Messungen, falls der Anstieg gering war alle drei Monate, falls er kräftiger war in kürzeren Abständen, jeweils der halben Verdoppelungszeit(VZ) , grob gerechnet mit dem oben erwähnten Abzug von ca. 1 ng/ml.
        Liegen dann mal drei, vier Werte vor, kann man daraus die VZ genau bestimmen und unter Umständen auch schon genauere Rückschlüsse ziehen auf den Anteil des nicht tumorbedingten PSA.

        Ich hatte die VZ erwähnt:
        Einst, vor Jahrzehnten entartete eine einzelne Zelle in Deiner Prostata und begann sich unkontrolliert zu teilen. Die beiden Tochterzellen taten das dann nach dem gleichen Muster, deren vier Töchter wieder, in gleichem Zeitraum, eben dieser VZ. Das läuft nach den exponentiellen Muster 1-2-4-8-16-.... Nach nun etwa 30 Verdoppelungen, das ist rund eine Vermilliardenfachung, ist das Tumörchen so gross geworden, dass man es klinisch nachweisen kann. Es wird weiterwachsen, und das entscheidende dabei ist, wie schnell es dies tun werde, eben diese VZ.
        Dazu dient der PSA-Verlauf über mehrere Messungen, der viel mehr aussagt, als dieser einzelne "erhöhte" Wert.
        Je nach dem, ob die VZ in Jahren oder wenigen Monaten liegt, kann der Tumor zunächst nur beobachtet werden, oder muss er bald therapiert werden. Letzteres ist in Deinem Fall (GS 3+3) zunächst weniger wahrscheinlich.

        Also ruhig Blut bewahren Daten sammeln und möglichst viel davon in myprostate.eu eintragen. Da bekommst Du gleich eine hilfreiche grafische Darstellung deines PSA-Verlaufes (Muster siehe unten, aber bitte nicht erschrecken, sowas steht bei Dir nicht an).

        Carpe diem!
        Hvielemi / Konrad
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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