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Versagen von Tumormarkern?

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    Versagen von Tumormarkern?

    Hallo Forum,

    seit gut drei Wochen beschäftigt mich die Frage, ob ich neben meinem fortgeschrittenen PCa jetzt auch noch Hodenkrebs habe. Mein Uro hat in dieser Zeit zweimal die Tumormarker beta-HCG und alpha1-Foetoprotein bestimmen lassen. Die Ergebnisse lagen beide Male im Referenzbereich.
    beta-HCG kleiner 2,0 und alpha1-Foetoprotein bei 2,0 (Referenz kleiner 7,0).

    Die Bildgebung (Ultraschall und mrt) zeigen einen veränderten und deutlich abgegrenzten und gut durchblutenden Bereich. Mein Uro hegt den Verdacht auf Hodenkrebs und möchte mich operieren lassen. Der Arzt, der gerade das mrt gemacht hat, empfiehlt das selbe, nämlich OP.

    Ich glaube an eine Einblutung aufgrund einer davor stattgefundenen längeren Fahrradtour. Als Blutverdünner nehme ich Xarelto.

    Ist es möglich, das diese beiden Hoden-Tumormarker falsch anzeigen? Ich hoffe natürlich, dass dem nicht so ist.

    Für Rückantworten bin ich dankbar.

    MalteR

    #2
    Hallo Malte,
    auf blossen Verdacht hin operieren, und erst noch wenn die Tumormarker (ich verstehe nichts von Hodenkrebs, gehe aber davon aus, es seien die richtigen Marker bestimmt worden) nichts von Krebs anzeigen, finde ich seltsam - um kein anderes Wort zu wählen. Müsste ich mich mit dem Problem auseinandersetzen, dann würde ich nach einem Spezialisten suchen und bei ihm eine Zweitmeinung einholen.
    Mit besten Wünschen
    Jürg
    Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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      #3
      Hodenkrebs kann recht oft da sein, obwohl KEINE Tumormarker anzeigen, ganz anders als das PSA, da es mehrere verschiedene Typen (Seminom, Teratom, Teratokarzinom, Yol-sac, Chorionkarzinom) gibt,
      die von unterschiedlichem Gewebe ausgehen.
      Ein Hodentumor ist durch vernüftigen Ultraschall praktisch immer darzustellen und im Farbdoppler sich abzugrenzen
      von einem Bluterguß (hat keine Durchblutung, Tumor sehrwohl)
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

      Kommentar


        #4
        Guten Morgen Urologe,

        danke für die Info. Habe heute morgen bereits einen Termin für die operative Nachschau festgemacht. Hoffentlich bewahrheitet sich die Aussage einiger Ärzte, dass Männer in meinem Alter keinen Hodentumor bekommen.

        Herzliches Dankeschön

        MalteR

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          #5
          Lieber Malte,

          ich drücke Dir ganz fest die Daumen.

          "Lege das Ruder erst aus der Hand, wenn das Boot an Land ist"
          (Aus Afrika)

          Herzliche Grüße Harald.

          Kommentar


            #6
            Lieber Harald,

            danke für das Daumendrücken. Nach der OP bin ich nun wieder zu Hause und warte auf den Befund des Pathologen. Es wurde Krebs zweifelsfrei festgestellt und der befallene Hoden entfernt und dem anderen eine Probe entnommen. Aber welche Unterart er darstellt werde ich erst am 10.06. erfahren und auch die weiteren Behandlungsoptionen. Damit hat sich auch die Teilnahme an der Curevac-Studie in Münster endgültig erledigt, da ein Zweittumor ein Ausschlußkriterium ist.

            Alles Gute für Dich!

            MalteR

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              #7
              Oh Mensch Malte,
              so ein Sch...., als wäre Prostatakrebs nicht schon ausreichend um das Leben durcheinander zu wirbeln. Jetzt kann man nur hoffen, dass die Pathologie Dir nicht noch eine Chemo aufnötigt - mit meinen Daumen kannst Du rechnen!
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                #8
                Und sollte tatsächlich eine Chemo erforderlich werden, besteht wenigstens der Vorteil, dass im Gegensatz zu Prostatatumoren Hodentumoren auf Chemo (z.B. Cisplatin) recht gut ansprechen. Wir drücken Dir die Daumen, dass alles gut wird.

                Gruß Heribert

                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                myProstate.eu
                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                (Luciano de Crescenzo)

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                  Und sollte tatsächlich eine Chemo erforderlich werden, besteht wenigstens der Vorteil, dass im Gegensatz zu Prostatatumoren Hodentumoren auf Chemo (z.B. Cisplatin) recht gut ansprechen. Wir drücken Dir die Daumen, dass alles gut wird.

                  Gruß Heribert
                  So ist es, Malte. Mein Schwager hatte vor ca. 15 Jahren Hodenkrebs, Metastasen im ganzen Körper. OPs plus Chemo hat diesem Krebs den Garaus gemacht. Ganz erstaunlich. Also: Halt die Ohren steif. Alles Gute!
                  Grüße
                  Hartmut

                  Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                    #10
                    Lieber Harald, Heribert, LowRoad und hartmut,

                    Euer Daumendrücken hat geholfen. Auch noch eine großes Dankeschön an die vielen Mitstreiter, die mir telefonisch Mut gemacht haben.
                    Der Krebs im Hoden hat sich als eine Metastase meines PCa herausgestellt. Also Glück im Unglück. Und die Tumormarker bezüglich eines Hodentumors konnten nicht anspringen.
                    Gestern hatte ich ein MR/PET bei Frau Prof. Franzius und das Ergebnis ist deutlich besser als erwartet:
                    Außer einem (auch schon vorher sichtbaren) leicht progredienten Lymphknoten iliacal extern rechts und einem minimal progredienten Sitzbeinhöcker rechts haben die vielen anderen bekannten Metastasen kein erhöhtes Cholin-Uptake, d.h. sie sind nicht aktiv und im 2. und 4. LWK ist das Uptake sogar deutlich geringer.
                    Ein Ergebnis, das ich so nicht erwartet habe mich aber sehr, sehr zufrieden sein läßt ohne in meinen Bemühungen, den Tumor in einen Schwebezustand zu bringen/halten nachzulassen.
                    Wenn nun auch noch das PSA am Freitag eine fallende Tendenz aufweist, wäre ich sehr glücklich.

                    Herzliche Grüße

                    MalteR

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                      #11
                      Super!

                      Malte,
                      da fällt mir und wahrscheinlich auch den Kollegen ein ganz ganz großer Stein vom Herzen. Nicht dass PCA Metastasen eine 'erfreuliche Sache' wären, aber im Vergleich zum Testicular Cancer doch noch das kleinere Übel, wenn man sowieso schon anderweitig welche hat. Ich habe natürlich gleich mal geschaut, was ich so über Testicular Metastases of Prostate-Cancer habe - wenig! War mir bis jetzt überhaupt nicht bewusst, dass es das gibt!

                      Deb, Chander und Rai beschreiben in einem NATURE Artikel [1]: "...The most common sites of secondary involvement are pelvic lymph nodes, bones and lungs, and rarely bladder, liver and brain. Testis is an uncommon site, with less than 200 cases described till date..." Vielleicht gibt es auch mehr, denn die Diagnostik ist natürlich nicht darauf ausgerichtet, und die meisten derartigen Metastasen werden per Zufall entdeckt. Entweder bei der Pathologie der Hoden nach Orchiectomy oder postum bei Autopsie/Obduktion, da sie sich offensichtlich asymptomatisch darstellen.



                      Kwong und Kollegen gehen in [2] der Frage nach, was das für prognostische Bedeutung hat. Metastasierung ist immer ein Faktor der mit schlechter Prognose verbunden ist. Die Prognostik von Hodenmetastasen ist eher unklar, da die Datenbasis zu klein ist. Tu und Kollegen, die eine große Untersuchung (12 Pts.) durchgeführt hatten, beschreiben in [3]: "Patients with prostate carcinoma and testicular or penile metastases have unique clinical and pathologic characteristics. Many of these patients' tumors are compatible with a subtype of prostate carcinoma known as ductal adenocarcinoma...." Ductale Pathologie ist nicht besonders günstig.

                      Malte, interessant wird jetzt sein, wie sich der PSA Wert entwickelt - mit meinen Daumen darfst Du wiederum uneingeschränkt rechnen!

                      ----------------------------------------------
                      [1]: NATURE, Testicular metastasis from carcinoma of prostate: report of two cases
                      [2]: KJU, Solitary Testicular Metastasis of Prostate Cancer Mimicking Primary Testicular Cancer
                      [3]: CANCER, Prostate carcinoma with testicular or penile metastases
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                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #12
                        Hier habe ich einen Fallbericht in deutsch gefunden, der sich mit dem Thema befasst.

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
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                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

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                          #13
                          Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                          Hier habe ich einen Fallbericht in deutsch gefunden, der sich mit dem Thema befasst.
                          Scheinbar funktioniert der Link nicht immer. Bitte hier versuchen.

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
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                            #14
                            Lieber Heribert,

                            danke für Deine Ergänzung.
                            Leider hört sich das nicht so gut an (auch andere Literatur zu Hodenmetastasen), denn Prof. Bonkhoff hat bei seiner Zweitmeinung auch bei mir die Begrifflichkeiten neuroendokrin und intraductal festgestellt. Schaun wir mal was er jetzt zu dem neuen Material sagen wird.

                            Herzliche Grüße

                            MalteR

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                              #15
                              Lieber Malte, wir haben ja sehr ausführlich die erfreuliche Entwicklung besprochen. Erfreulich deshalb, weil es sich um eine Filiea des Ursprungstumors handelt und nicht um eine Neuenität. Da du im entfernten Primärtumor sowohl intraductal als auch neuroendokrin hattest, gilt es jetzt - bei Bonkhoff - genau hinzusehen, welche Eigenschaften vom Primärtumor in die Filiea übernommen wurden. Es ist durchaus möglich, dass dieses nicht der Fall ist. Laut derzeitiger, wissenschaftlicher Lehrmeinung ist der intraductale Übertragungsweg hauptursächlich der neurogenen Ausbreitung geschuldet. Dieser Weg findet seinen Ursprung in der Transitionalzone der Prostata und die ist bei dir raus. Der Marker CGA ist bei dir ja sehr schön niedrig und deutet z. Z. auf keine neuroendokrine Differenzierung hin. Da bin ich leider etwas Schwieriger dran. Aber jetzt möchte ich dich noch auf das Stiefkind der Schulmedizin aufmerksam machen. Tumorlastsenkung. Ich würde die Kleinmetastase im Sitzbeinhöcker lokal mit dem Hyperthermiestab angehen. Da ich exakt an gleicher Stelle auch eine hatte - nur auf der anderen Seite - bin ich 10 x a 30 min. drübergegangen. Den Hitzeschockmechanismus durch dir bekannte Intervalle umgangen. Es wäre auch eine Überlegung wert, den vergrößerten Lymphknoten zu erwischen, denn IFR - B geht bis zu einer Eindringtiefe von 3-5 cm. Der Sitzbeinhöcker ist sehr gut zu ertasten und zu spüren am herausstehenden Knochen. Ich hatte leichte Schmerzen wenn ich direkten Kontakt mit harten Sitzmöbel hatte. Beste Grüsse Hans-J. PS. an Ralf, So stellt sich meine Editierung dar, welche nicht veränderbar ist und einmal getätigte Fett oder Unterstreichung ist nicht rückführbar. Ebenfalls geht auch die Absatzschaltung nicht. Ich will nicht ausschließen, dass es an diesem Mini PC liegt und warte erst einmal ab, wie es zuhause sein wird.
                              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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