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Geschmierte Ärzte - Und keine Angst vor Strafe

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    Geschmierte Ärzte - Und keine Angst vor Strafe

    Unter ZDF/Frontal erfuhr man zwar unlängst nichts Neues, aber doch Bemerkenswertes:


    "Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird"
    Ernst R. Hauschka

    Gruß Harald

    #2
    Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
    Unter ZDF/Frontal erfuhr man zwar unlängst nichts Neues, aber doch Bemerkenswertes:


    Der Gesetzgeber hat keine Einwände, ich habe das damals auch relativ erstaunt wahrgenommen.

    Never forget, es ist ein Riesenpott unterwegs, der verteilt werden will, dass da zuvorderst nur an den eigenen Vorteil, weniger an die Interessen der Kranken gedacht wird, ist wenig erstaunlich.

    Homo homini lupus ....

    Diesen Saustall gälte es zu entrümpeln, allein mir fehlt der Glaube, ich kann durch alle Zeiten und Zivilisationen schaun, das war noch nie anders.


    Ich breche aber eine Lanze für die Mediziner, sie sind keinen Deut schlechter als Banker, Versicherer oder Industrielle (die Reihenfolge der Nennung ist zufällig gewählt).

    Kommentar


      #3
      Hallo:-

      Diese Skandalgeschichten im Fernsehen und hier im Forum sind leider immer nur die halbe Wahrheit. Der Gesetzgeber und die ärztlichen Gremien haben die Vergütungen der niedergelassenen Ärzte so heruntergeschraubt, dass man eigentlich nur von Hunger-Honoraren sprechen kann. Das betrifft auch Urologen, die z.B. in Bayern eine Pauschale von Euro 26,19 pro Patient im Quartal (!) für die Behandlung auch von Krebspatienten erhalten. Im Thread http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...ienen-Urologen ist hierüber ausführlich diskutiert worden. Mein Orthopäde erzählte mir neulich, dass er immer über die für ihn traumhaft hohen Honore erstaunt sei, die sein Tierarzt berechnet, wenn er seinen Hund zur Behandlung ihm bringt. Da ist es doch nicht verwunderlich, dass die Ärzte in Versuchung geraten zu tricksen, bei den Abrechnungen zu mogeln oder den Patienten manchmal nicht notwendige Igl-Leistungen aufzudrängen. Ich bezahle solche mir angebotenen Sonderleistungen z.B. beim Augenarzt und Hautarzt ohne zu diskutieren, weil ich nicht möchte, dass der Arzt das Interesse an mir verliert.
      Wir sind, wenn man darüber weitergehend nachdenkt, schnell bei allgemeineren gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Fragen. Das hier angesprochene Problem ist nur ein Symptom von Missständen im Gesundheitssystem, die grundlegenderer Art sind und die man angehen sollte, bevor man sich zum Moralisten über die untere Klasse der Ärzteschaft erhebt.

      Reinardo

      Kommentar


        #4
        Dazu fällt mir ganz spontan ein : "Ganz großer Sport", werter Reinardo, so ist es !

        Wenn´s nicht gerade üm Therapievorschläge für junge Betroffene geht, dann sind diese von Dir oft ausgesprochenen Unmutsäußerungen und Widerstände gegen herrschende Mißstände geradezu imponierend.

        Ich sage Dir aber, dieses System, seine verfilzten Institutionen und die Ignoranz seiner Bürger werden nicht Willens sein, diese Fehlentwicklungen in der nötigen Form zu ändern....und Du wirst das auch nicht schaffen !

        Ich habe mir an ähnlichen Mißständen im Dienst der Berliner Polizei, übrigens ein ganz "ehrenwerter Haufen" die Zähne ausgebissen und habe, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden, den Rückzug in die Frühpension gewählt.

        Und nun bin ich so lange es geht nur noch auf Achse.......

        Geniesse den Tag, Reinhard, es könnte der letzte sein.......

        LG

        Reinhard

        Kommentar


          #5
          Zitat von Reinardo
          ...von Hunger-Honoraren sprechen kann. Das betrifft auch Urologen, die z.B. in Bayern eine Pauschale von Euro 26,19 pro Patient im Quartal (!) für die Behandlung auch von Krebspatienten erhalten.
          Es ist Bildzeitungsniveau, wenn die Hälfte verschwigen wird, die einem nicht in den Kram passt!

          Zitat von Urologe vom 28.04.2013
          Für einen Tumorpatienten bekommt der Urologe noch einmal 25 Euro extra, wenn er onkologisch verantwortlich ist
          und noch mal 30 Euro, wenn er unter Hormontherapie steht.

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
          myProstate.eu
          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



          (Luciano de Crescenzo)

          Kommentar


            #6
            Lieber Heribert. Das weiss ich, die Einlassung des Urologen fs habe ich auch gelesen. Aber indirekt bestätigst Du meine These. Ich bin als Kassenpatient in den nunmehr 12 Jahren Prostatakrebs noch keinem Urologen begegnet, der wirklich onkologisch bei mir tätig war. Weder wurden Leber- und Nierenwerte kontrolliert noch Blutbild gemacht. Zweimal habe ich es geschafft, "auf Kasse" den Testosteronwert gemessen zu bekommen. Und dann: Immer wollten sie bei mir gleich Hormontherapie machen. Warum wohl? Nicht in Form unnötiger Igl-Leistungen, sondern gegenüber den gesetzlichen Kassen wird dann "onkologische Verantwortung" abgerechnet, die in Wirklichkeit nicht gegeben ist.

            In anderen medizinischen Bereichen mag das anders aussehen, aber in der Urologie, wo ich als langjähriger Patient Einblick habe, ist die Lage für das Gros der Betroffenen, den gesetzlich Versicherten, doch besonders trostlos. Sie werden anfangs und auch bei fortschreitender Erkrankung oberflächlich diagnostiziert und erfahren bis zum bitteren Ende eine Routine-Behandlung von Ärzten, die schlecht bezahlt werden, für Krebserkrankungen gar nicht ausgebildet sind und nicht die Zeit haben, sich mit uns lange zu befassen. Nein, lieber Heribert. unser Gesundheitssystem verkörpert nicht die beste aller Welten. Wie Karl .Lauterbach, der Gesundheitsexperte der SPD in seinem Buch "Gesund im kranken System" richtig schreibt, ist das Sytem sehr gut für die leichter Erkrankten, aber schlecht für die Schwersterkrankten, die Krebskranken, die in Deutschland deshalb auch früher sterben als in Frankreich und anderen westlichen Ländern. Während bei den gesetzlich versicherten Krebskranken und deren Kassenärzte Mangelzustände herrschen, gibt es in der Urologie eine prosperierende Oberschicht von Chefärzten, den sog. "Experten", die im hierarchischen System ihrer Kliniken wie Despoten herrschen, an einer gut zahlenden privaten Clientèle kräftig verdienen, auf Konferenzen und in Symposien über realitätsferne Dinge philosophieren, und in allen möglichen Gremien und "Wissenschaftlichen Beiräten" dafür sorgen, dass sich möglichst wenig am jetzigen System und am Oben und Unten ändert. Wie Günter Wallraff einst sich inkogmito unter die Türken mischte und deren Lage beschrieb, so beobachte und analysiere ich ganz gerne "als Türke", was in der Oberschicht der Urologie sich so tut und kommentiere das hier im Forum, womit einige von Euch ein Problem haben. Aber mich solidarisieren, das kann ich nicht.

            Gruß, Reinardo

            Kommentar


              #7
              Lieber Reinardo,

              auch in diesem Beitrag stehen einige Halbwahrheiten. Dir wird sicher bekannt sein, dass multiplizierte Halbwahrheiten nicht zur Wahrheit führen. Deshalb möchte ich überhaupt nicht auf Einzelheiten eingehen.

              Zustimmen kann ich nur pauschal, weil tatsächlich niedergelassene Ärzte vom Moloch Klinikversorgung regelrecht ausgesaugt werden.
              Zudem bin ich mal gespannt, wenn Dein Vorbeter Lauterbach nach einem Regierungswechsel das Gesundheitsministerium übernehmen sollte oder maßgeblichen Einfluss bekommt, ob sich dann an der Situation des Gesundheitssystems etwas ändert. Lauterbach ist, wie viel zu viele, die im Gesundheitswesen im Moment das Sagen haben, bestenfalls "Facharzt für Büromedizin"!

              Die Situation wird sich nur dann bessern, wenn nicht jeder Klinik zugestanden wird, maximalmedizin betreiben zu wollen. - Weil die Politik inzwischen gegensteuert, entwickeln sich schon Proteste, wie der von Harald genannte, bei dem Klinikärzte per Trauermarsch auf die Straße gehen um ihre Pfründe zu sichern/retten. Sich mit einer dieser Seiten zu solidarisieren macht keinen Sinn, weil keine der etablierten Machtstrukturen mit radikalen, patientenbewussten Maßnahmen ihre Klientel vor den Kopf stoßen kann und will.

              Deshalb sehe ich Dich mit Deinen Beiträgen als "Rufer in der Wüste", der leider nichts bewirkt!

              Gruß Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
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              (Luciano de Crescenzo)

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                #8
                Hallo,

                ueber dass Gesundheitssystem habe ich diesen Link gefunden - http://www.germanyhis.com/de/ , ich glaube er wird Euch helfen.

                LG

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                  #9
                  Lieber Heribert:-

                  Ich lese jeden Deiner Beiträge, da ich von Deinem überlegenen medizinischen Detailwissen immer profitiere. Nur in den großen Zusammenhängen sind wie nicht gleicher Meinung. Karl Lauterbach ist nicht mein "Vorbeter". Ich habe nur dieses eine Buch von ihm gelesen und fand bestätigt, was ich als Kassenpatient immer wieder selbst erlebt habe. Deshalb fand ich es ein gutes Buch und zitiere gelegentlich daraus. Die Meisten der hier Schreibenden gehören im Gesundheitswesen der Oberklasse an, konsultieren "hochkarätige" Professoren, bekommen exzessive Diagnostik und lassen sich nach individueller Beratung und nach eigenen Wünschen therapieren. Um die offiziellen Behandlungsrichtlinien scheren die sich gar nicht. Sieh Dir nur einmal die Profile an. Da wirst Du bestätigt finden, was ich schreibe. Die Kassenpatienten hingegen werden ab Erstdiagnose bis zu ihrem Tod nach einem Schema F behandelt. Wollen die einmal etwas Besonderes oder gar einen Sonderweg einschlagen, bekommen die Urologen glasige Augen und schauen auf die Uhr. Da kann ich Dir aus meinem Erleben Episoden erzählen. Ist doch klar, dass Kassenpatienten an Prostatakrebs früher sterben als Privatpatienten. Das ist die Ausgangslage, von der aus ich Beiträge schreibe. Dass ich ohne Geld und politischen Einfluss als "Rufer in der Wüste" oder wie BPS-Mitglied Silverdollar es weniger fein ausgedrückt hat, als "bellender Hund an vorbeiziehender Karawane" direkt nichts bewirken kann, ist mir schon klar. Aber was ich schreibe sensibilisiert vielleicht einige Leute, vielleicht sogar einige Journalisten, die dann eine Story daraus machen und ein breiteres Publikum auf Missverhältnisse im Gesundheitswesen hinweisen.

                  Nichts für ungut.

                  Gruß und schönes Wochenende wünscht Dir Reinardo
                  (Die Tickets nach Spanien sind gebucht)

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                    #10
                    Lieber Reinardo,

                    das Gegenüberstellen von Kassenleistungen und Privatleistungen wird das System nicht ändern, auch eine Zusammenführung von GKV und PKV wird die Situation nicht verbessern, weil es immer wieder Menschen geben wird, die mit ihren finanziellen Mitteln bei jedem Arzt der wirtschaftlich denkt, glasige Augen hervorrufen.

                    Leider bist Du auf das Urübel Deutschlands und seinem überbordenden Gersundheitssystem nicht eingegangen. Es ist uns übrigens auch nicht möglich die Pharmaindustrie auszubremsen und die überdimensionale Arzneimittelvielfalt, oft gleicher Wirksubstanzen zu verhindern, weil daran Arbeitsplätze hängen.

                    Sollten wir in einer dirigistischen Gesellschaft leben wollen, könnten wir sicher so manche Auswüchse im Gesundheitssystem abschaffen. - Sicher wäre ich mir dabei aber nicht, wie einige Beispiele auf unserer Welt belegen!

                    Selbst wenn einige Journalisten ein Thema aus diesen Missständen machen, werden auch sie, wie vielfach schon geschehen, bestenfalls zum "Rufer in der Wüste" mutieren. - Dieses äußerst heikle Thema, sowohl für die Patienten als auch für die lenkende Politik, braucht viel Zeit und vor allem Geduld in Deutschland. In unserer Gesundheitspolitik muss immer ein langer Weg beschritten werden, weil Bund und Länder nur im Konsens handlungsfähig sind. Aber das dürfte ja allgemein bekannt sein.

                    Auch Dir ein schönes Wochenende und viel Freude im spanischen Domizil

                    Beste Grüße Heribert

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
                    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

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