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Adjuvante Radiato angesichts des R1-Befundes

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    Adjuvante Radiato angesichts des R1-Befundes

    Guten Tag!
    Ich bin am 21.03.2013 operiert worden. Pathologie-Befund: pT3b, pN0 Cleason-Score: 7b. Inkontinenz ist noch nicht 100%-ig bekämpft, aber es wird durch den Training immer besser. Erste PSA-Messung nach der Operation am 11. Juni: 0,07 ng/ml und wenn ich das richtig verstehe, befindet sich mein PSA-Wert z.Z. im s.g. Nullbereich (<0,1)?
    Die S3-Leitlinie empfiehlt in meinem Fall eine adjuvante Radiotherapie (Empfehlung 5.56.a). Entschieden habe ich mich für die Rapid-Arc-Technik bei dem Prostatazentrum Troisdorf. Die Frage ist: wann soll ich damit anfangen? Dafür habe ich schon drei Meinungen gehört:
    1. In maximal drei bis vier Monaten nach dem OP-Termin
    2. Noch zwei bis drei Monaten abwarten, bis ich inkontinenzmäßig dicht bin
    3. Erst bei PSA-Anstieg aus dem Nullbereich (>0,2 ng/ml)
    Ich würde für jeden Rat und jede Empfehlung sehr dankbar.
    MfG
    Oli

    #2
    Hallo
    wenn man sich an dem Vorgehen orientiert welches bei Rezidiven gewählt wird, die sich erst nach Jahren entwickeln würde das bedeuten ab PSA 0,2 ng/ml. Mit dem R1 Befund hast Du lediglich einen Hinweis, dass sich voraussichtlich ein Rezidiv
    entwicklen wird. Ich würde die Meßintrvalle zunächst kurz halten um frühzeitig zu erkennen wann es wieder nahcoben geht.

    Wie hoch war der PSA vor der OP?



    Gruß
    Wolfgang

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      #3
      Hallo an alle,

      ich möchte mich Olis Frage anschließen. Meine Situation war zwar etwas anders, nicht R1, sondern "lokal R0", aber wohl nah dran an R1, weshalb auch mir eine anschließende Radiatio empfohlen wurde - Details siehe mein Profil.

      Ich habe mich bis auf weiteres entschieden, den PSA-Level zu beobachten und abzuwarten, und bisher ist es ja auch gut gegangen. Aber ich mache mir schon Gedanken, ob sich mein Risiko erhöht, wenn ich erst entscheide, wenn der PSA noch oben geht, statt prophylaktisch zu bestrahlen.

      Gruß, Rastaman
      Zuletzt geändert von Rastaman; 17.06.2013, 16:46. Grund: Korrektur Typo
      Gruß, Rastaman

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        #4
        Hallo Leidensgefährten,

        da ich vor 3 Jahren in einer ähnlichen Situation in Sachen adjuvante Radiato war, nur ein Hinweis auf meine Erfahrungen damit. Es muss letztendlich jeder für sich entscheiden, welche Therapie er wählt. Mir hat damals der Rat von Daniel Schmidt hier im Forum geholfen und ich habe die Entscheidung nicht bereut. Auch, wenn heute noch "tote und nasse Hose" angesagt ist. Die "Schrotladung" Strahlen in die Prostataloge mit dem uralten Linearbeschleuniger hat bei mir wohl etwas mehr zerstört, als Restbestände des PCA. Das nehme ich aber gern in Kauf, wenn es später nicht noch zu einem Rezidiv kommt. Man muss seine Prämissen kennen! Bei mir steht Lebensfreude und nicht Lebenslust (im Sinne von Sex) im Vordergrund, aber auch das ist ja bei jedem Menschen anders. Ich bin medizinischer Laie und kann Euch keine Ratschläge erteilen, aber vielleicht sind meine Erfahrungen als Informationsquelle nützlich.
        Ihr bekommt hier bestimmt noch genügend Hinweise und Tips zum Problem.
        Unsere Krankengeschichte bei "myProstate.eu" eingestellt, hilft vielleicht auch noch anderen bei ihren Entscheidungen. Kann ich nur empfehlen.

        Gruß
        "wanderfreund" Roland
        Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

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          #5
          Hallo Oli,

          in die Zukunft und in Dich hinein blicken kann niemand von uns. Ich denke aber, dass Du kein großes Risiko eingehst, wenn Du die PSA-Entwicklung abwartest. Das Kriterium für die Manifestation eines Rezidivs sind drei aufeinanderfolgende PSA-Erhöhungen. Sollte dies bei Dir eintreten, so hast Du das Fenster von >0,2 ng/ml bis <0,5 ng/ml zu beachten, innerhalb dessen die Bestrahlung durchgeführt werden sollte, wenn sie erfolgreich sein soll, siehe hier. Eine hundertprozentige Erfolgsgarantie gibt es aber in der Medizin nicht.

          Ralf

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            #6
            Hallo Wolfgang, hallo verehrte Forumbenutzer!

            Wolfgang, am Aufnahmetag in der Klinik war der PSA-Wert 9,27 ng/ml.

            Eigentlich tendiere ich zu einer profilaktischen Strahlentherapie, obwohl ich persönlich lieber abgewartet hätte, und werde aber wahrscheinlich noch 2 bis 3 Monaten warten, bis ich einigermaßen dicht bin. Grund dafür ist Folgendes: Vor 1 ¾ Jahren, als PCa bei mir festgestellt wurde, hat meine Tochter (Internistin im 4. Ausbildungsjahr zur Fachärztin) mich mit aller Gewalt zur RPE zu überreden versucht. Ich habe leider nicht auf sie gehört und mich für AS-Strategie entschieden. Wie man es aus meinem Profil sieht, war das eine Fehlentscheidung. Jetzt treibt sie mich zur Bestrahlung, weil die Leitlinie es bei pT3b empfiehlt. Und es fehlt mir sehr schwer noch Mal gegen ihren Rat zu handeln.
            Ich danke Euch allen für Eure Beiträge und verbleibe mit freundlichen Grüßen
            Oli

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              #7
              Hallo Oli,


              ein(e) Mediziner(in) in der Familie ist sehr praktisch (kenne das), allerdings macht der/die eben manchmal auch mehr Druck als der übliche Arzt Deines Vertrauens. Kommt wahrscheinlich drauf an, ob das mehr Vor- als Nachteile hat.


              Ich war für ca. 2 Monate nach meiner OP auch sehr hin und her gerissen, ob ich der leitlinienkonformen Empfehlung der Ärzte zur prophylaktischen Bestrahlung (wg. statist. Rezidiv-Wahrscheinlichkeit von 30%) folgen soll, war aber sehr froh, daß mein Urologe und der zur Beratung konsultierte Strahlentherapeut meine Entscheidung, erst mal nichts weiter zu machen, akzeptiert haben - na gut, was sollten sie auch sonst tun.


              Details in meinem Profil (mein Status nach RPE war wohl einen Tick besser als Deiner).


              Mir kam die prophylaktische Bestrahlung wegen der 30% schräg vor, ein bißchen wie schlechte Mathematik: Mit schwerem Kaliber auf 100 Leute schießen, weil 30 evtl. Probleme machen könnten...? Keine Ahnung wie ich entschieden hätte, wenn die Zahl z.B. 60% gelautet hätte.


              Meine Überlegung war: Ja, der PSA-Wert ist ein sehr grobes „Messinstrument“, so lange man noch die Prostata hat, er ist aber ein sehr feines „Messinstrument“ nach der RPE (so lange keine Hormontherapie dazu kommt - hoffe, ich habe das richtig verstanden). Deshalb mache ich ja auch keinen Blindflug, beobachte den PSA, und hoffe, gegebenenfalls rechtzeitig die Kurve zu kriegen. Und wer weiß, vielleicht habe ich Glück, und es ist keine weitere Therapie nötig.


              Ob das Abwarten meine Chancen verschlechtert, und wenn Ja, um wie viel - Tja, das ist die große Frage... Man wird es, wie immer, erst hinterher wissen.


              Am Ende müssen - Grading hin, Staging her - die Therapieentscheidungen eben auch zum eigenen Nervenkostüm passen.


              Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Entscheidung, Rastaman
              Gruß, Rastaman

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                #8
                Hallo Rastaman,
                2 Jahre PSA unter der Nachweisgrenze nach OP, das lässt entspannen, den die Statistik gibt Ihnen damit
                eine Prostatakebs-spezifische Überlebenswahrscheinlichkeit von 97% über 10 Jahre (MSKCC.ORG) und
                99% für 15 Jahre nach Pound
                ----------------------------------------------------------
                Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                vor Ort ersetzen

                Gruss
                fs
                ----------------------------------------------------------

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Urologe,

                  unglaublich, wie glücklich einen ein paar nüchterne Zahlen machen können, wohl wissend, daß wir hier über Statistik reden, und der individuelle Fall immer anders liegen kann. Hoffen wir mal daß MSKCC.ORG und Pound näher an der Realität sind, als die Spezialisten, die uns zwei Jahrhundertfluten in 11 Jahren diagnostiziert haben (ich weiß - ist unfair, Prognosen sind bekanntlich schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.

                  You made my day! Danke, Rastaman

                  PS: So, und jetzt will ich wieder Platz für Oli und sein Anliegen machen
                  Gruß, Rastaman

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                    #10
                    Es gibt keine "magische" Antwort auf diese Frage.

                    Ich würde nicht bestrahlen, solange die Kontinenz noch am Erholen ist.
                    Man kann durchaus bis 0.2 ng/ml warten, falls man jedoch eine klare Tendenz nach oben sieht (z.B. 0.08->0.10->0.13->0.16), muss man nicht zwingend warten bis 0.2 ng/ml erreicht sind, ehe man bestrahlt.
                    Wenn Sie kontinent dann sind, könnten Sie z.B. auch bei 0.16 bestrahlen lassen.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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