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ROSES FOR MY LADY, oder LowRoads 500. Forumsbeitrag

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    ROSES FOR MY LADY, oder LowRoads 500. Forumsbeitrag

    500 and counting...

    Jetzt habe ich bereits 500 Beiträge verfasst, kaum zu glauben! Die Gelegenheit für einen Rückblick. Nicht alle Postings waren wirklich wichtig, erforderlich, hilfreich oder angebracht, manche wohl schon. Diesen 500. Beitrag will ich ganz explizit einem Mann widmen, der mich tief bewegt hat - Harry Pinchot. Er verstarb 2008 nach langem Kampf. Die ihm nach der Diagnose verbliebene Zeit nutzte er um Patienten zu informieren, nicht nur in medizinischen Themen. Eines seiner ganz wichtigen Anliegen war ihm die Unterstützung der Lebenspartner:

    "When the game is over and you die, your troubles are over but hers move on"

    Bei Harry Pinchot wurde 1995 Prostatakrebs diagnostiziert und er wurde ein früher Mentor für Männer, die ihm folgten. Hier der Versuch der Übersetzung einer entsprechenden Rede[1] von ihm. Er hielt diese Rede in unterschiedlichen Variationen bei vielen Veranstaltungen.




    ROSES FOR MY LADY

    "Leute fragen mich oft, warum ich über verschiedene Prostatakrebsbehandlungen, Statistiken, Stadien, Nebenwirkungen von Medikamenten usw. usw., sprechen kann, ohne mich auf Notizen stützen zu müssen, aber wenn ich über die beiden Themen, über die ich heute Nachmittag zu ihnen sprechen möchte rede, ich detaillierte Unterlagen benötige. Ich tue dies, weil diese Themen, in mir so starke Emotionen wecken, dass es für mich manchmal schwierig ist, meine Gedanken klar widerzugeben. Es ist meine Hoffnung, dass, selbst wenn Sie nur eine Information von diesem Symposium nach Hause mitnehmen, dann möge es ein Thema sein, das ich ihnen an diesem Nachmittag zu vermitteln versuche. Ich möchte sie nun bitten, legen sie alles was sie gerade lesen weg, konzentrieren sie sich nicht auf Harry, denn ich bin nur der Bote, sondern konzentrieren sie sich auf den Inhalt, den ich jedem Einzelnen von ihnen als Individuum zu vermitteln versuche. Wenn Sie ihre Herzen und Sinne öffnen, könnte das nicht nur ihr Leben ändern, sondern auch das Leben derer, die ihnen am meisten am Herzen liegen, sowie die Leben vieler die sie noch treffen werden.

    Im Herbst 1997 nahm ich an der regionalen Jahrestagung der US-TOO Direktoren teil. Bei diesem Treffen war April Becker einer der Redner. Aprils Worte haben eine tiefe und nachhaltige Wirkung auf mein Denken verursacht. Durch Vorträge bei verschiedenen Selbsthilfegruppen habe ich versucht, Aprils sehr ergreifende Einblicke weiter zu vermitteln, so wie ich das an diesem Nachmittag erneut zu tun hoffe. Es ist nur eine kurze Botschaft, aber eine Botschaft, die Wiederholung und ernsthafte Betrachtung aller Prostatakrebsüberlebenden, unabhängig von Alter oder der Schwere der Erkrankung, verdient. Bei unterschiedlichen Treffen haben viele von Ihnen schon von mir gehört, dass Prostatakrebs eine Krankheit ist, die nicht nur den Mann mit der Prostata betrifft, sondern auch sein Lebenspartner. Wir, damit meine ich sie und mich, erwarten von unseren Ehefrauen und Partnern für uns da zu sein in der Zeit der Not, für uns zu sorgen, unsere Ängste zu teilen, besorgt zu sein, wenn die Behandlung nicht gut wirkt und mit uns zu feiern, wenn unsere Testergebnisse gut sind. Wir können mit Freunden und Bekannten stundenlang über Prostatakrebs reden und erwarten, dass unsere Frauen nicht nur zuhören, sondern jederzeit mit uns übereinstimmen. Wir fixieren uns oft nur auf unser Problem, auf die Angst vor der eigenen Sterblichkeit, während wir gleichzeitig blind sind für die Bedürfnisse unserer Partner. Wir müssen daran denken, dass sie nicht nur mit unseren Stimmungsschwankungen, abnehmendem Gesundheitsstatus, ungewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten, Ängsten vor den PSA Testergebnissen, den Arztbesuchen, den Versicherungsproblemen und allem anderen Fragen die im Zusammenhang mit unserer Krankheit stehen, mit denen wir uns rumschlagen, klarkommen muss. SIE muss gleichzeitig auch noch ihre eigenen Ängsten verarbeiten. Das sind echte und allgegenwärtige Ängste, die sie oft nicht offen mit uns teilen kann. Sie muss sich mit der sehr realen Möglichkeit des Verlierens des Ehegatten, ihres Geliebten, ihres Lebenspartner, ihres besten Freundes und oft auch ihrer Haupteinnahmequelle befassen.

    Wenn wir unsere Köpfe zum letzten Mal auf das Kissen legen und sanft in die Nacht gehen, dann sind unsere Probleme vorbei. Sie aber ist es, die die Stücke aufsammeln und auf der Reise des Lebens ohne uns weiterziehen muss. Erkennen Sie ihre Ängste und die Last, die sie tragen muss an. Sie sollten ihre Sorgen nicht geringschätzen, weil sie ihre eigenen Ängste als von größerer Bedeutung erachten. Sie sind es nicht! Fragt nicht, was sie für dich tun kann, sondern wie sie IHR Leben mit ihnen zu einer angenehmen Erfahrung machten könnte, und nicht zu einer Belastung. Fragen Sie sich, was sie tun können, damit IHR Leben, jetzt und nachdem sie gegangen sind, ein besseres Leben ist. Drücken Sie Ihre Wertschätzung für all die Dinge aus, die SIE für sie tut. Dafür, dass SIE die Betten neu bezieht, ihre speziellen Mahlzeiten zubereitet, sie an einzunehmende Medikamente erinnert und es gemütlich für sie bereitet, während SIE ihre eigenen Ängste unterdrückt, sich von ihren Träumen verabschieden muss, und Enttäuschungen erleidet, da SIE sie liebt.

    Jetzt möchte ich jeden Prostatakrebs Überlebenden und seinen Partner bitten aufzustehen...

    Jeder Mensch, auch die einfachsten Charaktere wie ich es einer bin wissen, dass Rosen ein Symbol der Liebe und Zuneigung sind. Wir alle haben Rosen zu besonderen Anlässen unseren Ehefrauen und Töchtern gegeben, um damit unsere Liebe und Zuneigung für sie auszudrücken. Bitte nehmen Sie die rechte Hand ihres Partners und die Rose die sie bekommen haben in die linke Hand, und schauen sie ihm direkt in die Augen und sprechen mir nach.

    Bitte nehme diese Rose als Symbol für meine Liebe zu dir, und als Ausdruck meiner Wertschätzung und Anerkennung, für alles, was du für mich getan hast. Dafür, dass du mein Partner bist, da bist in meinen dunkelsten Momenten, für das gemeinsame Feiern meiner Siege und Betrauern meiner Enttäuschungen, für die Pflege und die Sorge um mich während wir auf dem Weg des Lebens zusammen reisen.

    Jeder von uns plante und träumte von Reisen mit unseren Liebsten durch wohlverdiente sorglose "Goldene Jahre". Wir haben oft das Gefühl, dass das Schicksal uns herausgerissen hat und uns durch den Prostatakrebs auf die Verliererseite, auf die Unterseite des Decks, gestellt hat. Auf dem "Grants Pass Symposium" sprach ich über die Vorteile von Prostatakrebs, im Gegensatz zu der sprichwörtlichen Auto-gegen-den-Baum-fahren Analogie, die bei den meisten, die sich vor Krebs fürchten oft zitiert wird. Die meisten von uns sterben aus anderem Grund, statt gegen den Baum zu fahren, und dieser Grund könnte wohl Prostatakrebs sein. Aber Prostatakrebs gibt uns die Gelegenheit mit Familie und Freunden ins Reine zu kommen, die Sachen die man noch machen wollte durchzuführen, und vor unserer Familie, vor unserem Gott, und vor uns selbst zu akzeptieren, dass wir, in der Tat, sterblich sind. Aber es wird uns Zeit gewährt, unsere Liebe und Bewunderung für unsere Kinder und unsere Liebe, Zuneigung und Wertschätzung für unsere Frauen und Partner auszudrücken.

    Er bietet auch die Möglichkeit, uns Fremden zu öffnen, um Erfahrungen auszutauschen, freundlich und fürsorglich Männern zu begegnen, die wir sonst nie in unser Leben gelassen hätten, seien es Mitglieder aus Prostatakrebs Selbsthilfegruppen oder Internet Selbsthilfegruppen und Diskussionsforen.


    Die meisten von uns durchleben oder haben es durchgemacht, was in unserer Gesellschaft als "mid-life crisis" bezeichnet wird. Dabei blicken wir zurück und fragen uns, wo die Zeit geblieben ist und was wir anders gemacht hätten, wenn wir gewusst hätten, was wir heute wissen. Ich behaupte aber, dass wir nicht zurück blicken sollten, sondern wir müssen nach vorne schauen und uns fragen, welches Vermächtnis werde ich hinterlassen? Welchen Beitrag kann ich noch für die Gesellschaft leisten? Was wird von mir in 20 Jahre von heute an noch in Erinnerung bleiben? Ja, so ist es! Werden sich meine Enkel in 25 Jahren noch an mich und meine Taten erinnern?

    Wir, als Teil der westlichen Gesellschaft, neigen dazu, einen Mann daran zu messen, wie er seine Frau und seine Familie versorgt, und welchen finanziellen Erfolg er hat. Oft wird der Wert unseres Lebens als reduziert angesehen, da wir nicht mehr aktive Mitglieder der arbeitenden Bevölkerung sind. Ich glaube, das ist der Grund, warum wir so verdammt gleichgültig über schlechte medizinische Versorgung und den Mangel an Forschungs Gelder für Prostatakrebs hinwegsehen, und warum viele Männer sich zurückziehen, sich auf ihre Frauen verlassen, sie für sich sprechen lassen. Wir müssen der Versuchung widerstehen selbst nach den Maßstäben anderer zu urteilen, und müssen über uns entsprechend einem völlig neuen Standard, für ein Leben nach der Diagnose, befinden. Ich behaupte, dass das Leben eines Mannes nicht durch seinen Job oder seinen Beruf, sondern durch seine Taten definiert wird.

    Wenn man über einen Mann redet, sollten wir nicht von seinem Beruf oder seinem Einkommen sprechen, sondern von seinen Taten und persönlichen Leistungen. Nach der Diagnose müssen wir einen anderen Standard definieren und uns fragen, welche Art von MANN bin ich? Über den Versorger, den Ehemännern, Liebhabern, besten Freunden, Vätern, Söhnen und Brüdern hinaus, und wir müssen leben und handeln, mehr als verwundbarer Versorger. Wir müssen als Männer leben.

    Meine Herren, mein Vorschlag wäre, dass der Prostatakrebs jedem von ihnen eine Chance gegeben hat, für einen einzigartigen Einblick und die Möglichkeit die Persönlichkeit zu entwickeln, um einen Beitrag zu leisten, so dass die nächste Generation, die Söhne und Enkel, den Prostatakrebs nicht zu erleiden haben. Ich flehe Sie an, bringen sie ihre Fähigkeiten ein, seien sie ein Teil der Lösung, nicht stiller Beobachter im gemütlichen Sessel. Geben sie mehr, als sie nehmen! Ergreifen sie die durch Prostatakrebs nur einmal im Leben gegebene Gelegenheit ihren Mitmenschen zu helfen. Im Namen der Männer und ihrer Familien, die auf diejenigen von Ihnen angewiesen sind, die aktiv in den Selbsthilfegruppen oder Vereinen arbeiten. Ich fordere Sie auf ihr Ego auf die Seite zu legen und Meinungsverschiedenheiten, zum Wohle Ihrer Mitmenschen, zu überbrücken. Mach dir keine Gedanken über die Belohnung für das was du erreicht hast, sondern arbeite weiter um noch mehr zu erreichen, damit jeder Mensch einen Nutzen von deinem Wissen und Talent hat. Jeder von uns hat seine eigene Perspektive wie er das Leben in der Zeit, die ihm noch nach der Diagnose gewährt wird, verwenden will.

    Ich will meine Zeit und Mühe mit die Fortbildung meiner Kolleginnen und Prostatakrebs-Brüder verbringen. Sie können einen anderen Weg wählen, aber nochmals flehe ich sie an, setzen sie ihre Kraft ein, ein Teil der Lösung, nicht Teil des Problems zu sein. Bringen sie mehr ein, als sie erstattet bekommen! Meiner Meinung nach, ist es unwahrscheinlich, dass es Fortschritte bei der Behandlung von Prostatakrebs geben wird, es ei denn, wir, die Patienten erzwingen sie. Viele von Ihnen haben einzigartige Talente, die zum Wohle aller eingesetzt werden können. Ich bin oft erstaunt über die Erfahrung und den Verstand der Menschen die ich bei verschiedenen Treffen sehe. Viele dieser Männer, besonders jene aus Südkalifornien, haben zur Konstruktion von unglaublichen Flugzeugen und elektronischen Geräten beigetragen. Ich wage zu behaupten, dass ohne die Beiträge einiger der in diesem Raum anwesender Männer, wir nie in der Lage gewesen wären auf dem Mond zu landen oder den Weltraum zu erkunden.Viele andere hier waren an der Entwicklung von Computern beteiligt und haben zu vielen Fortschritten in dieser Technologie beigetragen. Ich fordere Sie auf, sich aus dem Liegen zu erheben, Ihren Fernseher abzuschalten, und nicht nur zu fragen, was kann ich tun, sondern aktiv nachfragen, was sie zur Beendigung dieser Krankheit beitragen dürfen.

    Andere, wie ich, die keine wissenschaftliche Ausbildung oder Qualifikation besitzen können auch helfen, durch einen Aufruf zu politischem Handeln und Geldsammeln zur Finanzierung von Forschung, so dass ihre Söhne und Enkel der Bestimmung entgehen an Prostatakrebs zu erkranken. Wir müssen einen Krieg gegen den Krebs führen, so wie im Zweiten Weltkrieg, in Korea oder Vietnam. Wir haben schon viel zu viele Ehemänner, Väter, Brüder und Söhne verloren. Alleine in den USA sterben jedes Jahr fast dreißigtausend Männer an Prostatakrebs. Das ist ein Todesfall alle 17 Minuten. Wir müssen den Kampf anführen und den Feind besiegen. Setzen Sie sich nicht zurück und beklagen den Verlust der Jugend, sondern stehen sie auf und nutzen Sie die Zeit, die Ihnen noch gewährt wird, so dass Ihre Familie in 10 oder 20 Jahre ihr Porträt auf dem Kaminsims mit glühendem Stolz betrachtet und künftigen Generationen erzählen wird, wie sie, trotz der Krebs-Diagnose, ihren Schweiß, und Ihre Energie für das Wohl aller eingesetzt haben.

    Ihr Beitrag macht einen Unterschied im Leben ihrer Familie. Ihre Bemühungen haben dazu beigetragen, den Feind Prostatakrebs zu besiegen. Ihre Enkel wurden von dieser Geißel verschont, weil Sie einen Unterschied gemacht haben. Ich bete dafür, dass jeder von ihnen sich der Herausforderung stellen wird, und dass, wenn sie Ihren Kopf zum letzten Mal auf das Kopfkissen legen, sie sagen können:

    'durch mein Handeln ist es jetzt vollbracht. Ich habe ein Zeichen gesetzt. Ich kann stolz darauf sein, was ich in der Zeit, die mir gewährte wurde, getan habe. Jetzt ist es gut'
    "


    ONLY THE GOOD DIE YOUNG!
    Nach langem Kampf legte Harry seinen Kopf im Januar 2008 schließlich auf das Kopfkissen, und ging auf seine letzte Reise. Harry du hast die dir verbliebende Zeit wahrhaft genutzt! Harry Pinchot, Rest In Peace.
    --------------------------------------------------------------------------------------------------
    [1]: Pinchot, ROSES FOR MY LADY

    P.S. auf zu den nächsten 500...
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    #2
    wenn wir unsere Köpfe zum letzten Mal...

    Hallo LowRoad,

    Danke für diese Übersetzung. Vielen von uns dürfte es ein Anliegen sein, dem Partner bzw. der Partnerin (im erweiterten Sinn auch der Krankenschwester, Pflegerin, und nicht zu vergessen auch manchmal dem Arzt) zu danken

    Wenn wir unsere Köpfe zum letzten Mal auf das Kissen legen und sanft in die Nacht gehen, dann sind unsere Probleme vorbei. Sie aber ist es, die die Stücke aufsammeln und auf der Reise des Lebens ohne uns weiterziehen muss. Erkennen Sie ihre Ängste und die Last, die sie tragen muss an. Sie sollten ihre Sorgen nicht geringschätzen, weil sie ihre eigenen Ängste als von größerer Bedeutung erachten. Sie sind es nicht! Fragt nicht, was sie für dich tun kann, sondern wie sie IHR Leben mit ihnen zu einer angenehmen Erfahrung machten könnte, und nicht zu einer Belastung. Fragen Sie sich, was sie tun können, damit IHR Leben, jetzt und nachdem sie gegangen sind, ein besseres Leben ist. Drücken Sie Ihre Wertschätzung für all die Dinge aus, die SIE für sie tut. Dafür, dass SIE die Betten neu bezieht, ihre speziellen Mahlzeiten zubereitet, sie an einzunehmende Medikamente erinnert und es gemütlich für sie bereitet, während SIE ihre eigenen Ängste unterdrückt, sich von ihren Träumen verabschieden muss, und Enttäuschungen erleidet, da SIE sie liebt.
    Winfried

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      #3
      Hallo Andi,

      vorab einmal mehr meinen Respekt für diese liebevolle Übersetzung. Per PN machte ich Dich darauf aufmerksam, dass Du in diesem Beitrag

      die Nr. 6 unten nicht aufgeführt hattest, die sich hiermit:

      "Doug F" lebt in Michigan, USA. Er war 67, als bei ihm im November 2004 Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Sein anfänglicher PSA Wert war 6,30ng/ml, sein Gleason Score betrug 9, und sein Krankheitsstadium war cT3a. Die Wahl der Ersttherapie war die Operation (roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie). Hier ist seine Geschichte, übersetzt aus[6]"

      auch per Übersetzung befasste.

      Du meintest dann in Deiner bekannt direkten Art: "Guten Morgen Altmeister und Hilfskanonier, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass auf einem Schiff besonders in Zeiten der Flaute Geduld erforderlich sein könnte. Ich dürfe aber, nachdem sich das Wetter ändern würde, davon ausgehen, dass danach wieder richtig Schwung in den Thread käme.

      Diesen Schwung hast Du nun ja vorerst diesem Deinem 500. Beitrag einverleibt, und was für ein Beitrag!!

      Ich bin sicher, dass Du die Dir zum Geburtstag geschenkte elektronische Gangschaltung für Dein Rennrad danach noch einbauen konntest, um anschließend über die Taunushügel zu jagen. Ich beneide Dich ob dieser Möglichkeit, die mir per Rennrad inzwischen nicht mehr vergönnt ist.

      Zitat von Harry Pinchot
      Ich flehe Sie an, bringen sie ihre Fähigkeiten ein, seien sie ein Teil der Lösung, nicht stiller Beobachter im gemütlichen Sessel. Geben sie mehr, als sie nehmen! Ergreifen sie die durch Prostatakrebs nur einmal im Leben gegebene Gelegenheit ihren Mitmenschen zu helfen. Im Namen der Männer und ihrer Familien, die auf diejenigen von Ihnen angewiesen sind, die aktiv in den Selbsthilfegruppen oder Vereinen arbeiten. Ich fordere Sie auf ihr Ego auf die Seite zu legen und Meinungsverschiedenheiten, zum Wohle Ihrer Mitmenschen, zu überbrücken.
      Andi, nicht nur mit diesem Auszug aus der bemerkenswerten Rede von Harry hat er das angesprochen, was eigentlich für jeden Betroffenen gilt, der sich hier im Forum eingefunden hat, nämlich zusammenzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Dies ist das Forum der Prostatakrebs-Selbsthilfe. Es ist müßig, noch zu beschreiben, was darunter zu verstehen ist. Und dennoch hierzu ein paar Worte: Selbsthilfe bedeutet auch, sein Schickal selbst in die Hand und Eigenverantwortung zu übernehmen. Erfahrungen von Betroffenen für sich selbst zu nutzen und andererseits seine eigenen Erfahrungen selbstlos weiterzugeben. Dazu gehört aber auch, dass man bereit ist, sich mit seiner Krankheit auseinanderzusetzen.

      Fast 300 Selbsthilfegruppen gibt es mittlerweile in unserem Land und es kommen weitere dazu. Es gehört aber auch neben der Tatsache, dass ein Selbsthilfegruppenleiter selbst betroffen ist, ein gewisses Sendungsbewußtsein dazu, um ausdauernd bei der Sache zu bleiben. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, mich im Namen vieler Forumsbenutzer bei den ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppenleitern für ihre aufopfernde Tätigkeit zu bedanken. Dieser Dank gilt aber auch den Forumsaktivisten, die hier zusätzlich Zeit investieren, um bei besonders heiklen Themen ihre Erfahrung einzubringen. Dazu gehören selbstverständlich auch die Experten aus dem medizinischen Bereich, wobei ich mich einmal mehr freuen würde, wenn sich da noch zusätzlich etwas bewegen würde.

      Ja, Meinungsverschiedenheiten sollte es wohl geben können. Sie in einer sachlichen Diskussion auszuräumen, sollte immer möglich sein. Miesmacher und Dauernörgler schaden in erster Linie sich selbst und helfen keinem einzigen Betroffener weiter auf dem Weg zu einer oft noch möglichen Gesundung. Viele sind berufen, doch nur wenigen ist es gegeben, etwas zu bewirken. Dieses Forum verträgt sogar missionarischen Eifer. In diesem Sinne wünsche ich allen Forumsbenutzern den bestmöglichen Wert, für was auch immer.

      "Selbst aus schlechten Aussichten lassen sich noch gute Einsichten gewinnen"
      (Ernst Ferstl)

      Gruß Harald

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        #4
        Mein lieber Harald,
        wie Du richtig erkannt hast, hat sich die Reihenfolge der Übersetzung verändert. Bedingt durch den anstehenden 500. Beitrag, aber auch dem Wunsch in der Übersetzung des Referates von "Doug F" den dort enthaltenen Hinweis auf Harry Pinchot verlinken zu können, war die Ursache. Damit Du aber nicht weiter leiden musst , habe ich das heute nachgeholt, viel Spaß beim Lesen, und noch viel mehr Spaß beim Vertiefen der gewonnenen Erkenntnisse.

        So eine längere Übersetzung muss halt immer etwas reifen. Vom ersten Rohentwurf bis zum Einstellen ins Forum können schon ein paar Tage vergehen, und dann klingt es trotzdem noch immer etwas "rough around the edges" - bin halt kein Fachübersetzer. Deinen Dank an die Selbsthilfegruppenleiter, Stellvertreter und sonstigem Hilfsperson der SHGs möchte ich mich gerne anschließen, obwohl meine Erfahrungen mit den hier vorhandenen SHGs manchmal durchaus ambivalent sind. Sie machen wirklich einen tollen Job beim Beraten von Neubetroffenen. Das ist ganz wichtig und kann von den behandelnden Ärzten niemals so intensiv gemacht werden. Leider fallen die "Schwerbetroffenen" dann etwas hinten runter. Ich habe mal versucht mich für diese Gruppe aktiv einzubringen, wurde aber abgeblockt. Man wolle doch Neubetroffene nicht mit so "schweren Verläufen" verängstigen...

        P.S. Gangschaltung (ULTEGRA DI2) ist montiert und wurde probegefahren - NICE! Man(n) ist zwar kein stratz schneller aber viel smarter unterwegs! Ingenieure brauchen sowas, definitiv!
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        Up to Kriegsglück to decide

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          #5
          Zitat von Doug F
          "Sie müssen mehr über die Behandlung Ihres Prostatakrebses wissen, als der sie behandelnde Arzt."

          Lieber Andi,

          wie wahr wohl! Man kommt nicht umhin, sich selbst kundig zu machen, wenn man eine Chance haben will. Urologen sind zumeist nun mal keine Onkologen. Doug F hat uns viele wertvolle Hinweise gegeben. Auch für die Übersetzung dieses Berichtes gebührt Dir kollektiver Dank.

          "Überraschung, Verwunderung sind der Anfang des Begreifens. Sie sind der eigenste Sport und Luxus des geistigen Menschen"
          (José Ortega y Gasset)

          Herzliche Grüße Harald

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