Hallo liebe Forum-Mitglieder,
ich lese schon eine ganze Weile in diesem Forum mit, da bei meinem Vater (momentan 66Jahre) im Herbst 2011 Prostakrebs festgestellt wurde. Im November 2011 wurde dann eine Totaloperation durchgeführt von der ich die genauen Daten gerade nicht im Kopf habe. Die mir einfallen sind: PSA vor OP 10,5; GS 8; T3b, R0, L0, PSA nach OP 0,01.
Nun ist es so, dass die Operation an sich gut verlaufen ist, jedoch hat sich postoperativ eine Hämotom im Bauchraum gebildet, was nicht durch die Drainasche abgelaufen ist. Auf Grund dessen musste mein Vater 6 Wochen im Krankenhaus bleiben und man hat ihn dann, ohne dass das Hämatom abgelaufen war entlassen. 3 Tage später kam es zum Harnröhrenverschluss (wahrscheinlich durch das Hämatom) und wir haben ihn wieder ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde dann endlich entschieden, dass Hämatom operativ zu entfernen. Diese OP wurde als relativ einfache OP angegangen nur wie es halt so ist, meistens kommt es anders und zweitens wie man denkt. Während der OP ist die untere Beinvene des linken Beines gerissen, da das Hämatom nun schon seit ein paar Wochen drauf lag ist anscheinend die Vene "porös" geworden, sagte im Nachhinein der Arzt. Resultat war, dass mein Vater sehr viel Blut verlor und 2 Wochen auf der Intensivstation lag und mit sehr viel Glück diese OP überhaupt überlebte. Es kam wohl auch zu Schädigungen des bzw. der Nevern und wohl auch zu einem Morbus Sudeck, so richtig konnte dies bisher keiner diagnostizieren. Fakt ist, dass sein linkes Bein seit der OP ab dem Knie steif ist und die linke tiefe Beinvene zerstört. Seit dem hatte er im letzten Jahr eine Wiederherstellungs OP am linken Bein, das sie ein Krallenfuss gebildet hat und er starke Schmerzen beim laufen hatte. Jetzt ist der Fuß gerade, aber unwiederbringlich versteift. Außerdem nimmt er Marcumar als Blutverdünner wegen der Beinvene und Bluthochdruckmedikamente.
Nun wurden steigende PSA Werte festgestellt, welche aktuell bei 0,5 liegen und somit auf ein Lokalrezidiv hindeuten, da sie auch relativ langsam gestiegen sind. Mein Vater sein Urologe hat nun Bicalutin verschrieben und rät ihm zur Bestrahlung der Prostataloge, welche nun im September durchgeführt werden soll.
Mein Vater ist leider mit der Situation ein wenig überfordert und nimmt immer alles als gegeben hin und informiert sich nicht ordentlich und denkt auch nicht weiter darüber nach. Ich habe mich nun viel mit dem Thema beschäftigt und gelesen und weiß, dass die Bestrahlung in den Leitlinien steht und diese eigentlich auch schon früher hätte stattfinden müssen, jedoch habe ich große Bedenken bezüglich der Bestrahlung.
Grund für diese Bedenken sind eigentlich die Nachwirkungen der ersten OP bei meinem Vater, dass heißt das Bein, die Beinvene und die Einnahme von Marcumar. Ich habe hierzu eine Studie gelesen, die zwar schreibt, dass die Bestrahlung bei der Einnahme von Blutverdünnern besser wirken soll, das Risiko der Nebenwirkungen aber auch erhöht ist. Ich habe einfach die große Befürchtung, dass die Bestrahlung vielleicht den Krebs besiegt (was ja auch nicht zu 100% sicher ist) es aber Nebenwirkungen auftretten können, die dann die Lebensqualität, die ohnehin schon durch das Bein ziemlich eingeschränkt ist noch mehr und negativer beeinträchtigen und das wäre für mein Vater das aller schlimmste, da er ein sehr aktiver Mensch ist.
Mein Gedanke war deshalb dieser: Die Bestrahlung der gesamten Prostataloge erst einmal ablehnen und warten bis das PSA bei 2,0 ankommt, dann ggf. ein PET/CT machen (was er auch selber zahlen würde) und dann ggf. den erkannten Tumar punktuell bestrahlen, da aus meiner Sicht dadurch die Nebenwirkungen der Bestrahlung verringert werden können. Mir ist bewusst, dass hierdurch keine Heilung mehr entstehen kann. Wenn dann der PSA wieder ansteigt nach der Bestrahlung, bei einem bestimmten PSA Wert dann mit Hormonblokade anfangen. Dies sind meine Gedankengänge, die ich auch meinem Vater gesagt habe. Dies hatte er auch so seinem Urologen versucht wieder zu geben (obwohl ich denke, dass er die Hälfte falsch gesagt hat) und dieser hat dies so nicht für gut befunden und rät weiter zur Bestrahlung der gesamten Loge.
Mir ist völlig klar, dass hier keiner sagen kann, was der richtige Weg ist. Wie schon geschrieben, kenne ich die Leitlinien. Meine Grundeinstellung ist eben die, dass ich die Nebenwirkungen bei meinem Vater minimieren will, da aus meiner Sicht Lebensqualität wichtig ist - ich weiß wovon ich spreche da meine Frau (30) vor einem halben Jahr auf Grund eines Rezidivs eine allogene Stammzellentransplantation (KMT) erhalten hat, und wir jetzt wirklich für jeden schönen Tag froh sind.
Was ich einfach in die Runde fragen möchte, ob vielleicht Erfahrungen (positive, wie negative) da sind, über die Ihr berichten könnt?
Was haltet Ihr von meinen Gedanken zum weiteren Vorgehen?
Und, was mich auch sehr wundert ist, dass der Urologe jetzt schon Bicalutin verschreibt - anscheinend soll es am Donnerstag dazu auch noch eine Spritze geben, da muss ich erst noch rausfinden, was das dann sein soll. Was haltet ihr davon? Sollte der Einsatz nicht erst später erfolgen?
Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
Tom
ich lese schon eine ganze Weile in diesem Forum mit, da bei meinem Vater (momentan 66Jahre) im Herbst 2011 Prostakrebs festgestellt wurde. Im November 2011 wurde dann eine Totaloperation durchgeführt von der ich die genauen Daten gerade nicht im Kopf habe. Die mir einfallen sind: PSA vor OP 10,5; GS 8; T3b, R0, L0, PSA nach OP 0,01.
Nun ist es so, dass die Operation an sich gut verlaufen ist, jedoch hat sich postoperativ eine Hämotom im Bauchraum gebildet, was nicht durch die Drainasche abgelaufen ist. Auf Grund dessen musste mein Vater 6 Wochen im Krankenhaus bleiben und man hat ihn dann, ohne dass das Hämatom abgelaufen war entlassen. 3 Tage später kam es zum Harnröhrenverschluss (wahrscheinlich durch das Hämatom) und wir haben ihn wieder ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde dann endlich entschieden, dass Hämatom operativ zu entfernen. Diese OP wurde als relativ einfache OP angegangen nur wie es halt so ist, meistens kommt es anders und zweitens wie man denkt. Während der OP ist die untere Beinvene des linken Beines gerissen, da das Hämatom nun schon seit ein paar Wochen drauf lag ist anscheinend die Vene "porös" geworden, sagte im Nachhinein der Arzt. Resultat war, dass mein Vater sehr viel Blut verlor und 2 Wochen auf der Intensivstation lag und mit sehr viel Glück diese OP überhaupt überlebte. Es kam wohl auch zu Schädigungen des bzw. der Nevern und wohl auch zu einem Morbus Sudeck, so richtig konnte dies bisher keiner diagnostizieren. Fakt ist, dass sein linkes Bein seit der OP ab dem Knie steif ist und die linke tiefe Beinvene zerstört. Seit dem hatte er im letzten Jahr eine Wiederherstellungs OP am linken Bein, das sie ein Krallenfuss gebildet hat und er starke Schmerzen beim laufen hatte. Jetzt ist der Fuß gerade, aber unwiederbringlich versteift. Außerdem nimmt er Marcumar als Blutverdünner wegen der Beinvene und Bluthochdruckmedikamente.
Nun wurden steigende PSA Werte festgestellt, welche aktuell bei 0,5 liegen und somit auf ein Lokalrezidiv hindeuten, da sie auch relativ langsam gestiegen sind. Mein Vater sein Urologe hat nun Bicalutin verschrieben und rät ihm zur Bestrahlung der Prostataloge, welche nun im September durchgeführt werden soll.
Mein Vater ist leider mit der Situation ein wenig überfordert und nimmt immer alles als gegeben hin und informiert sich nicht ordentlich und denkt auch nicht weiter darüber nach. Ich habe mich nun viel mit dem Thema beschäftigt und gelesen und weiß, dass die Bestrahlung in den Leitlinien steht und diese eigentlich auch schon früher hätte stattfinden müssen, jedoch habe ich große Bedenken bezüglich der Bestrahlung.
Grund für diese Bedenken sind eigentlich die Nachwirkungen der ersten OP bei meinem Vater, dass heißt das Bein, die Beinvene und die Einnahme von Marcumar. Ich habe hierzu eine Studie gelesen, die zwar schreibt, dass die Bestrahlung bei der Einnahme von Blutverdünnern besser wirken soll, das Risiko der Nebenwirkungen aber auch erhöht ist. Ich habe einfach die große Befürchtung, dass die Bestrahlung vielleicht den Krebs besiegt (was ja auch nicht zu 100% sicher ist) es aber Nebenwirkungen auftretten können, die dann die Lebensqualität, die ohnehin schon durch das Bein ziemlich eingeschränkt ist noch mehr und negativer beeinträchtigen und das wäre für mein Vater das aller schlimmste, da er ein sehr aktiver Mensch ist.
Mein Gedanke war deshalb dieser: Die Bestrahlung der gesamten Prostataloge erst einmal ablehnen und warten bis das PSA bei 2,0 ankommt, dann ggf. ein PET/CT machen (was er auch selber zahlen würde) und dann ggf. den erkannten Tumar punktuell bestrahlen, da aus meiner Sicht dadurch die Nebenwirkungen der Bestrahlung verringert werden können. Mir ist bewusst, dass hierdurch keine Heilung mehr entstehen kann. Wenn dann der PSA wieder ansteigt nach der Bestrahlung, bei einem bestimmten PSA Wert dann mit Hormonblokade anfangen. Dies sind meine Gedankengänge, die ich auch meinem Vater gesagt habe. Dies hatte er auch so seinem Urologen versucht wieder zu geben (obwohl ich denke, dass er die Hälfte falsch gesagt hat) und dieser hat dies so nicht für gut befunden und rät weiter zur Bestrahlung der gesamten Loge.
Mir ist völlig klar, dass hier keiner sagen kann, was der richtige Weg ist. Wie schon geschrieben, kenne ich die Leitlinien. Meine Grundeinstellung ist eben die, dass ich die Nebenwirkungen bei meinem Vater minimieren will, da aus meiner Sicht Lebensqualität wichtig ist - ich weiß wovon ich spreche da meine Frau (30) vor einem halben Jahr auf Grund eines Rezidivs eine allogene Stammzellentransplantation (KMT) erhalten hat, und wir jetzt wirklich für jeden schönen Tag froh sind.
Was ich einfach in die Runde fragen möchte, ob vielleicht Erfahrungen (positive, wie negative) da sind, über die Ihr berichten könnt?
Was haltet Ihr von meinen Gedanken zum weiteren Vorgehen?
Und, was mich auch sehr wundert ist, dass der Urologe jetzt schon Bicalutin verschreibt - anscheinend soll es am Donnerstag dazu auch noch eine Spritze geben, da muss ich erst noch rausfinden, was das dann sein soll. Was haltet ihr davon? Sollte der Einsatz nicht erst später erfolgen?
Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
Tom
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