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Tödliche Therapien

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    Tödliche Therapien

    Liebe Mitstreiter,

    im "Spiegel" dieser Woche (42/2006) gibt es unter diesem Titel auf Seite 58 einen lesenswerten Artikel, der sich mit den zahlreichen "alternativen Therapien" beim Krebs auseinandersetzt.
    Weil die "alternativen Therapien" ein sehr tiefes Gewässer sind, haben die Forumsverantwortlichen nach intensiver Beratung darauf verzichtet, zu diesem Thema - wie einmal vorgeschlagen wurde - ein Teilforum einzurichten, das dann zum Forum für Breuss-, Budwig-, Rath- und andere Jünger mutieren könnte.

    Ralf

    #2
    Hallo Ralf.
    Alternative Therapien so bedenkenlos unter der Ueberschrift "Toedliche Therapien" zu fuehren, erscheint mir doch recht vermessen. Schliesslich ist keine Therapie auch eine Therapie, und eine schulmedizinische Therapie kann auch eine toedliche Therapie sein, besonders bei Krebs. Schliesslich ist eine abweichlerische Therapie wie die DHB nach Leibowitz schon eine alternative Therapie. Manch einer kann nur mittels einer "alternativen" Therapie seinen groessten Lebenswunsch sich erfuellen:

    "Ich bin weit davon entfernt, zu sagen: "Ich habe den Krebs besiegt".
    Aber ich habe gelernt, mit ihm zu leben.
    Seit immerhin 15 Jahren.
    Groesstenteils schoene Jahre.
    Habe mein Wuerde als Mensch, als Frau behalten.
    Habe ein wunderbares Kind bekommen in dieser Zeit.
    Habe eine neue Liebe gefunden.
    Was will ich mehr?

    Yvonne Wussow, aus ihrem Buch "Mit mir nicht! Diagnose Brustkrebs. Alternative Therapen."
    Nachdem sie die ihr dringend angeratenen "kurativen Therapien" verweigert hatte.

    Gaebe es doch auch mehr Maenner dieses Schlages ! ! !

    Gruss, Reinardo (aufgeschlossen fuer alternative Therapien)

    Kommentar


      #3
      Zitat von Reinardo
      Hallo Ralf.
      Alternative Therapien so bedenkenlos unter der Ueberschrift "Toedliche Therapien" zu fuehren, erscheint mir doch recht vermessen.
      Gruss, Reinardo (aufgeschlossen fuer alternative Therapien)
      Hallo Ralf,

      ich finde, Reinhard hat Recht.

      Da nach meiner Kenntnis alles, was nicht schulmedizinisch anerkannt ist, by definition "alternativ" ist, hast Du von der Logik her alles, was nicht Schulmedizin ist, unter "tödliche Therapien" subsummiert. Oder sehe ich das falsch?

      Das gälte dann z.B. auch für Deine DHB ebenso für meine AHIT.

      Ich meine, da wäre mehr Differenzierung vonnöten.

      Viele Grüße

      Schorschel

      Kommentar


        #4
        Hallo Reinardo und Schorschel,

        ich muss zugeben, dass ich mich klarer hätte ausdrücken müssen und können. Die "Tödlichen Therapien" sind nicht meine generelle Interpretation alternativer Therapien, sondern das war der Titel des Artikels im Spiegel, den ich des Lesens wert fand. Ich denke aber, wir sind uns einige, dass es sone und solche "alternativen Therapien" gibt, von reinen Geldschneidereien, mit denen todkranken Menschen noch für vollkommen Unwirksamens das letzte Geld aus der Tasche gezogen wird, bis hin zu Therapien wie z. B. der Misteltherapie, zu der ich mich noch nicht entschlossen habe, die aber gemäß den Berichten offenbar Einigen als begleitende Maßnahme guttut, wenn sie sie auch nicht von der Krankheit befreit. Allerdings kommt immer wieder mal die Anfrage, ob man mit Misteltherapie seinen Krebs besiegen könne, und das ist nun mal nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnis nicht der Fall. Dann tummeln sich auf dem Gebiet u. a. die Therapien, die ich nannte, und nach dener Heilpotenzial auch immer wieder einmal hoffnungsvoll gefragt wird.
        Unter dem Begriff "alternative Therapien" ist zu vieles Unterschiedliche zusammengefasst, Unsinniges wie Sinnvolles. Das war der Grund, warum wir dafür keine eigene Forumsrubrik einrichten wollen.
        Mein Beitrag enthielt eigentlich nur zwei Aussagen:
        - Es gibt diesen Artikel im Spiegel, den ich lesenswert finde,
        - Wir haben beschlossen, kein Teilforum für alternative Therapien einzurichten.
        Punkt.
        Die DHB fällt unter die Rubrik "Androgenentzugstherapien", und die sind generell eine anerkannte Therapieform. Die DHB in die alternativen Therapien einreihen zu wollen, offenbart schon die Unschärfe des Begriffs. Auch die Bestrahlung ist, wenn man will, eine "alternative Therapie", nämlich eine Alternative zur Operation, und wie diese ohne Garantie auf Heilung, und so würde ich die DHB auch sehen.

        Ralf
        Zuletzt geändert von RalfDm; 21.10.2006, 11:03.

        Kommentar


          #5
          Ein Milliardenmarkt!
          Es ist mehr als verständlich, dass Krebserkrankte mehr für sich tun wollen, als nur artig den schulmedizinischen Ratschlägen folgen, die sich leider gar nicht so selten an dem Wirtschaftsbetrieb "Praxis" orientieren anstelle mit höherem diagnostischen Aufwand die Art des notwendigen Kampfes gegen den Krebs und die speziellen Bedürfnisse des Patienten zu ermitteln und bei den empfohlenen Maßnahmen in den Mittelpunkt zu stellen.
          Dr. Strum empfiehlt dringend: Erst Status, dann Strategie.
          In der Urologie gibt es leider weit verbreitet eine Statusermittlung bestehend aus zwei wesentlichen Merkmalen:
          1. PSA über 4 ng/ml - dann ganz schnell eine Biopsie
          2. Die Biopsie zeigt einige krebsbefallene Zellen - dann ganz schnell Operation

          Wir alle und auch einige der führenden urologischen Ärzte sind sehr unzufrieden damit.

          Das darf uns aber auf keinen Fall dazu veranlassen, Scharlatanen nachzujagen. Dass eine Ernährungsumstellung in Richtung mehr Gesundheit erforderlich ist, darüber besteht kein Zweifel. Über die besten, preiswertesten und gesündesten Maßnahmen kann man diskutieren.

          Wenn jedoch solche geldgeile Scharlatane mit dieser oder jener "alternativen" Therapie den Eindruck erwecken, dass Krebspatienten, die dringend einer Therapie bedürfen, allein mit dem Kauf eines Zusatzernährungspaketes, oder von Vitaminpillen oder nur mit Öl und Quark geheilt werden könnten, obwohl sie nur mit einer konventionellen schulmedizinischen Therapie mehrere Monate oder Jahre ihrer Lebenszeit hinzufügen könnten, dann ist das Betrug am Patienten. Angstbefallene Krebspatienten sind oft bereit sich sogar zu verschulden, um solchen Scharlatanen hinterher zu laufen.

          Wenn irgend jemand glaubt, mit einer Zusatzernährungstherapie Erfolge erzielen zu können, dann soll er doch bitte diese Erfolge dokumentieren und andere Erkrankte, kritische Selbsthilfegruppenteilnehmer und gegnerische Ärzte davon überzeugen. Allein das passiert ja nicht, wenn es um zigtausende von Euro geht, die eingefahren werden sollen. Daher wird mit obskuren und vor allem für uns Laien ach so schön nachvollziehbaren schlichten Begründungen von Krebszellentstehungs-, Zellernährungs-, Zellveränderungs- und Zellheilungstheorien geworben. Die Wissenschaftlichkeit solcher Erläuterungen geht oft gegen Null. Wir bewegen uns hier aber in einem höchst komplexen Bereich an der Front der medizinischen Wissenschaft.

          In dem Spiegelartikel der letzten Woche (S. 58), den ich genau so empfehle wie Ralf, wird erwähnt, dass Selbsthilfegruppen solche Ärzte oder Heilpraktiker namentlich nennen und damit indirekt weiterempfehlen. Allein die Diskussion um die verschiedenen sogenannten alternativen Therapien im Zusammenhang mit den Namen solcher Scharlatane sollte bei uns, die wir Patienten wirklich helfen wollen, außen vor bleiben.

          Wir müssen die Verzweiflung vieler Mitbetroffenen ernst nehmen, die aus diesem Grund bereit sind, den Milliardenmarkt zu nähren, und Wut auf Abzocker entwickeln. Gerade unser Prostatakrebs eignet sich hervorragend, sich mit schnellen Erfolgen brüsten zu können, weil die immer häufigere Anwendung der Früherkennung durch den PSA-Test auch immer häufiger sogenannte klinisch insignifikante Krebserkrankungen erkennen läßt. Solche Patienten sind für jeden Therapeuten, Ernährungsumsteller, Scharlatan aber natürlich auch Schulmediziner, eine Feder am Erfolgshut, weil jede Therapie wirkt und wenn man gar nichts tut passiert auch nichts.
          Der klinisch insignifikante Prostatakrebs ist leider nicht so einfach zu diagnostizieren, aber der Aufwand lohnt sich, für den Patienten sowieso, aber auch für die Krankenkassen aus wirtschaftlichen Langzeitüberlegungen.

          Uns geht es aber auch um 12 000 Tote infolge von Prostatakrebs, jedes Jahr!
          Wir sollten uns alle dieser Herausforderung stellen.
          Grüße
          Christian
          Zuletzt geändert von cligensa; 21.10.2006, 14:04.
          Christian (L)

          Kommentar


            #6
            Zitat von cligensa
            Ein Milliardenmarkt!
            Wir sollten uns alle dieser Herausforderung stellen.
            Grüße
            Christian
            Liebe Forumsteilnehmer,
            ober alternative Therapien oder Schulmedizin ist doch seit langem garnicht mehr relevant. Empfehle folgenden Beitrag zu lesen:
            http://www.daserste.de/doku/beitrag_...npbrogw~cm.asp
            Dies Forum möchte möglichst unpolitisch sein, doch fürchte ich, die Politik hat uns nicht eingeholt sondern schon überholt.

            Frei nach C. Ligensa: "Stellen wir uns der Herausforderung" und geben Betroffenen, bei denen bessere Therapien aus finanziellen Gründen in weiter Ferne liegen, Empfehlungen und Ratschläge, damit wenigstens die Hoffnung genährt wird.
            Grüße Renegat

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              #7
              Aber Hallo, Renegat,
              Zitat von renegat
              Liebe Forumsteilnehmer,
              ober alternative Therapien oder Schulmedizin ist doch seit langem garnicht mehr relevant. Empfehle folgenden Beitrag zu lesen:
              http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,5yalgclq9npbrogw~cm.asp
              Dies Forum möchte möglichst unpolitisch sein, doch fürchte ich, die Politik hat uns nicht eingeholt sondern schon überholt.
              Ja, unser politisch gewolltes Gesundheitssystem hat sehr viele Schwachpunkte. Wir müssen aber damit leben. Eine Rundumschlag, alles zusammenzuschlagen oder ein Sichentfernen daraus geht nicht. Auch ein Renegat braucht vielleicht gelegentlich einen Arzt.
              Stimmt doch gar nicht, dass das Forum unpolitisch sein will. Wir vom BPS bemühen uns sehr darum, auch "politisch" präsent zu sein, d.h. auf die Politik Einfluß nehmen zu können. Solange wir aber nur ca. 2% bisw 3% der Patienten mit Prostatakrebs repräsentieren, haben wir natürlich nicht übermäßig viel politisches Gewicht.

              Wenn schon das offizielle Gesundheitssystem dafür sorgt, dass Patienten das Geld aus der Tasche gezogen wird, und der Verlierer auch im wesentlichen der Patient ist, wie der Beitrag im Ersten schließen läßt, müssen wir ja nicht unbedingt dazu beitragen, dass noch eine weitere Gruppe von ganz schlauen Als-ob-Helfern so tut, als wenn sie Krebs heilen könnte. Viele, insbesondere die Abzocker, haben nie einen vernünftigen Beleg ihrer Therapie vorgelegt. Die wollen nur am Patienten verdienen. Solche Therapien können tödlich sein. Natürlich trifft das nicht auf alle "alternativen" Therapien zu. Bitte keine unzulässigen Vereinfachungen!


              Zitat von renegat
              Frei nach C. Ligensa: "Stellen wir uns der Herausforderung" und geben Betroffenen, bei denen bessere Therapien aus finanziellen Gründen in weiter Ferne liegen, Empfehlungen und Ratschläge, damit wenigstens die Hoffnung genährt wird.
              Grüße Renegat
              Ich gebe überhaupt keine medizinischen Empfehlungen und Ratschläge, weil ich Diplomingenieur bin und kein Arzt. Ich nehme nicht an, dass Du mich dieses Unrechts bezichtigen willst. Ich sage allerdings den Patienten, die meine Meinung hören wollen, was ich an deren Stelle tun würde oder verweise schon mal als Transporteur von Informationen auf nachgewiesene statistisch signifikante möglicherweise sinnvolle Maßnahmen. Für eine solche Diskussion sind Patienten oft sehr dankbar.
              Vor zwei Jahren hatte der BPS einem Patienten geholfen, eine für ihn unbezahlbare Taxoteretherapie durchzusetzen. Wir haben damals deutlich gemacht und unter dem Motto gekämpft: Weil Du arm bist, mußt Du früher sterben. Das trifft auch heute noch gar nicht so selten zu (auch wenn Taxotere jetzt zugelassen ist).
              Die Welt können wir nicht auf einen Schlag ändern, aber Motzen allein hilft auch nicht. Bitte engagiere Dich, Renegat.
              Grüße
              Christian
              Christian (L)

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                #8
                Die Welt können wir nicht auf einen Schlag ändern, aber Motzen allein hilft auch nicht. Bitte engagiere Dich, Renegat.

                Hallo Christian,
                es scheint so, als wenn wir uns in Teilbereichen sehr ähnlich sind. Wenn ich einen Beitrag nicht verstehen will, dann tue ich das dann auch nicht. Aber bitte nicht gleich mit "Motzen" vergleichen. Wenn ich "Motze" befinde ich mich auf einer anderen Ebene.

                Ich wollte mit meinem Beitrag nur zu verstehen geben, daß viele sinnvolle, bereits erfolgreiche Therapien (Charité, Hyperthermie) im Vorfeld vom MDK oder Bundesausschuss der Ärzte zur Übernahme in den Behandlungskatalog abgelehnt wurden - der Link zum ARD-Beitrag sollte dies verdeutlichen. Viele von uns, die eine alternative Therapie (ich zB. mit TUMT und DHB) wählten, kennen die Problematik, die Kostenübernahme bei der Krankenkasse durchzusetzten. Hier bat ich Betroffenen, die aus finanziellen Gründen nicht in der Lage sind teure Therapien zu beginnen, Empfehlungen bezüglich der Argumentation und Handlungsweisen gegenüber der Krankenkasse zu geben. Von medizienischen Ratschlägen war keine Rede.

                Vielen ist folgende Empfehlung der AOK Sachsen nicht bekannt: Diese empfiehlt den niedergelassenen Allgemeinmediziernern keine teuren Therapien zu verschreiben. Als Dankeschön erhalten diese Ärzte dann einen Sonderbonus. Das heißt, eine qualifizierte Vorsorgeuntersuchung - nehmen wir als Beispiel die Prostata - endet beim Allgemeinmedizierner. In wie weit sich die Allgemeinmediziener und Fachärzte gegen diese Empfehlung wehren ist mir nicht berkannt. Zu solch einem Beispiel bat ich um politische Aktivität und Stellungnahme und nicht um "Rundumschläge".

                "sic transit, sit gloria Mundi" sollte nicht der Schlußsatz sein

                Grüße Renegat

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                  #9
                  Ist halt nicht leicht, alle Gedanken zu erraten, die ein Schreiber einiger Zeilen mit sich herumträgt, wenn er seine Gedanken zu Papier oder zur "Platte" bringt. Deinen jetzigen Erläuterungen dazu, lieber Renegat, kann ich gerne zustimmen und will noch eins draufsetzen:
                  Nach neueren Plänen im Gesundheitswesen sollen ja die Patienten, die keine Maßnahmen zur Krebsvorsorge getroffen haben, mehr zu Krebstherapien zuzahlen. Eine wirkliche Früherkennung ist aber nur über den PSA-Test möglich, weil der übliche Fingertest eher eine Späterkennung ist. Dieser PSA-Test wird aber vom Gesundheitswesen nicht bezahlt. Das ist absurd. Das wird sich auch noch ändern. Der Bundesrat wird dafür sorgen, wenn das Gesundheitswesen nicht von selbst noch auf die Idee kommt.
                  Grüße
                  Christian
                  Christian (L)

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                    #10
                    . Der Bundesrat wird dafür sorgen, wenn das Gesundheitswesen nicht von selbst noch auf die Idee kommt.
                    Grüße
                    Christian[/quote]

                    Die Botschaft höre ich wohl, doch allein mir fehlt der Glaube!
                    Hoffen wir das Beste.
                    Grüße Renegat

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