Welche Alternativen gibt es, wenn das Bicalutamid nicht mehr anschlägt?

[Gast]

Hallo PeterP,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich nehme zurzeit ebenfalls Bicalutamid 50 mg bei einem momentan konstanten PSA-Wert von 43.
Eine Radikal-OP hat bei mir nicht mehr gemacht werden können, lediglich eine Orchiektomie, wonach ich 6 Jahre Ruhe hatte.
Chemotherapie oder Bestrahlungen hat der Onkologe damals abgelehnt; ich habe allerdings auch mehrere Bekannte erlebt, die nach der Chemo nur noch relativ kurze Zeit hatten.
Welche Alternativen gibt es denn, wenn das Bicalutamid nicht mehr anschlägt?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Alles Liebe und herzliche Grüsse
Manfred

[jürgvw]

Hallo Manfred,

schau Dir mal meine Berichte bei myProstate.eu an. Du wirst sehen, dass man nach Bicalumid noch allerlei unternehmen kann, wobei ich aber ausdrücklich nicht sagen will, ich möchte Dir meinen Weg (er ist wenigstens zum Teil durch neue Medikamente überholt) empfehlen, aber aufzeigen, dass es verschiedene Lösungsmöglichkeiten gibt.

Gerade die in den letzten Jahren zugelassenen neuen Medikamente öffnen mehrere Wege, die es vorher schlicht nicht gab. Allerdings wie immer: ohne einen Erfolg garantieren zu können.

Mit besten Wünschen

Jürg

[PeterP]

Hallo Manfred und Jürg,
Jürgs Berichte lesen sich ganz schön abenteurlich. Da sind bemerkenswerte Parallelen zu meiner Geschichte. Aber das hat mich jetzt wieder daran erinnert, daß ich seit 7 Monaten kein Update mehr gemacht habe. Werde es gleich morgen angehen und auch den Hinweis auf myprostate... einfügen.
Meine sekundäre HB war ebenfalls Nizoral hochdosiert mit Hydrocortison, benötigte aber zusätzlich noch Estradiol-Pflaster, um die gewünschte Wirkung zu erhalten. Man muß 3 bis 4 Pflaster (100ug/Tag) gleichzeitig kleben, um in den Therapeutischen Bereich zu kommen (>300pg/ml?). Östrogen (Estradiol) ist mittlerweile aus der Mode gekommen - unberechtigt - aber ein hochinteressanter Wirkstoff im Bereich der sekundären HB. Vielleicht ist es für die heute üblichen Pharma-Umsätze einfach zu billig. Bei mir hatte diese Kombination jedenfalls gute 2 Jahre gewirkt und aktuell setze ich auch wieder Estradiolpflaster ein, quasi als Notbremse. Ein Mittel zur Blutverdünnung ist dabei zwingend erforderlich.
Als weitere (bezahlbare) ergänzende Mittel wären noch Thalidomid und Actos zu nennen. Spezialisten wie z.B. Dr. Eichhorn in Bad Reichenhall haben noch einiges mehr in ihrer Trickkiste, aber es ist auch eine Frage des Geldbeutels, denn die meisten Sachen sind für uns PCA-Patienten off-label. Privat-Versicherte haben es in dieser Hinsicht bedeutend besser.
Meine derzeitige Medikation - ebenfalls ein Tipp von Dr. FE - ist Vinblastin (Velbe) + Mitomycin, jeweils 5mg wöchentlich. Das ist eine nebenwirkungsfreie mini-Chemo, ebenfalls off-label, mit sehr alten Mitteln, auf denen keine Patentgebühren mehr lasten. Die Kosten liegen bei etwa 90€/ Woche, allerdings besorge ich mir Velbe in der Schweiz und Mitomycin in Österreich! In Deutschland würde der Spaß mehr als das doppelte Kosten - ein Musterbeispiel für Preismanipulationen bei uns.
- Manfred: Wir haben noch zu wenig Informationen über Deine Ausgangssituation und den genauen bisherigen Verlauf. Bearbeite bitte einmal Dein persönliches Profil.
Nimmst Du nur Bicalutamid 50mg als alleiniges Medikament? Wie hoch ist Dein Testosteron? Bei einem PSA um 40, auch wenn er konstant ist, kann man von keiner Hormonblockade mehr reden. Du bräuchtest auch noch Dutasterid zur DHT-Unterdrückung und vorbeugend Zometa oder besser Denosumab, 3-monatlich, um Knochenmetastasen vorzubeugen...
Aber damit vorerst mal genug.
Du solltest auch eine eigenes Thema eröffnen, weil wir hier die Belange von Maria bearbeiten sollten.
Viele Grüße,
Peter


Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=111