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Erfahrungen mit Spaceoar Gel

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    Erfahrungen mit Spaceoar Gel

    Diagnose: Gleason 4+3, mehrere Stanzen befallen. Therapie: Bestrahlung
    Vor 3 Wochen wurde mir dieses Gel implantiert. Soll den Enddarm vor Strahlen schützen. Das Produkt ist noch nicht lange erhältlich. Die Bestrahlung wurde inzwischen begonnen.

    Problem: Spaceoar Gel ist Scheinbar zu tief geraten und eventuell auch in den Injektionslöchern innerlich eingedrungen.

    Situation: Starke Schmerzen im Sitzbereich, kaum auszuhalten. Das Gel wurde (wie vorgesehen) hart. Nun drückt es ständig innerlich nach unten und reibt in der Gegend um das Perineum. Kann kaum sitzen, auch nicht im Auto. Schmerz immer präsent. Bei voller Blase oder Enddarm noch stärkere Schmerzen.

    Das Gel löst sich scheinbar nach 2-3 Monaten auf. Ich kann mit nicht vorstellen, wie ich es noch bis dahin aushalten kann.

    Hat jemand Erfahrung oder einen Rat?

    Vielen herzlichen Dank

    #2
    Es tut mir leid, dass Sie solche Beschwerden haben, aber aus genau diesen Gründen wird es kaum verwendet.

    Und der positive Effekt konnte gegenüber einer gut geplanten und ausgeführten IMRT, IGRT nicht überzeugen (Einzelfälle).

    Das Schlimme ist, dass ausser Schmerzmittel praktisch nichts dagegen gemacht werden kann (OP in frisch bestrahltem
    Gebiet für zu Wundheilungsstörungen und Fisteln).

    Leider gibt es auch noch keine "offiziellen" Ergebnisse. Im Pubmed sind nur 3 (!) Veröffentlichungen seit 2011 von 2 Arbeitsgruppen.
    Und die Arbeiten beziehen sich nur auf die technische Machbarkeit und nicht auf die Langzeitergebnisse.
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #3
      Zitat von Kazike Beitrag anzeigen
      Das Gel löst sich scheinbar nach 2-3 Monaten auf. Ich kann mit nicht vorstellen, wie ich es noch bis dahin aushalten kann.
      Lieber Kazike

      Deine Frage hast Du auch in einem anderen Forum gestellt, ohne dort einen
      Erfahrungsbericht zu erhalten. Ich hatte Dich dort auf dieses viel grössere Forum
      hingewiesen mit einer Antwort, die ich nun auch hier einstelle,
      sodass man hier den Stand des Gespräches sehen kann:

      Der Strahlentherapeut 'Daniel Schmidt' hat es anscheinend noch nicht eingesetzt:


      Der Spacer ist eine neue Methode, elegant und logisch. Allerdings fehlen vergleichende Studien mit klinischen Endpunkten, um zu sehen, was er tatsächlich bringt. Dosimetrisch sieht das allerdings nett aus.


      Vom Planegg-Patiententag berichtet IMRT-Patient Harald:


      Prof. Molls brachte dann auch noch das SpaceOAR-Hydrogel ins Gespräch, das hier gut beschrieben wird.

      Das ergäbe eine Strahlenreduktion auf den Darm von durchschnittlich 60-80%, so dass der Darm kaum oder gar nicht geschädigt wird. Der Arzt kann möglicherweise die Strahlendosis auf die Prostata erhöhen, so dass der Krebs gezielter behandelt werden kann. Bestrahlungssitzungen können reduziert werden. Das SpaceOAR ist ein PEG-Hydrogel (PEG=Polyethylenglycol) und besteht zu 90% aus Wasser, bleibt für 3 Monate unverändert im Körper, ist nach 6 Monaten vom Körper wieder vollständig resorbiert, biokompatibel und unbedenklich.
      Der erwähnte Prof. Moll sitzt im 'Klinikum rechts der Isar' der TU München. Vielleicht weiss der mehr?

      Ich würde mir allerdings wenig Hoffnung auf risikoarme Entfernung, beschleunigten Abbau oder Zerstörung des Gels machen, anders als durch Abwarten.
      Selbst hatte ich mal ein 'Zoladex'-Implantat aus Biodegradablem Kunststoff in die Bauchdecke bekommen, mit der Wirkung, dass ich über drei Monate lang täglich krampfhaft erbrechen musste. Dann ging das vorbei.

      Ich weiss, mein Rat klingt vielleicht entmutigend:
      Aber auch dieses Gel wird abgebaut. Vielleicht wie eine Seife, kleiner und abgerundet, und dann ist es irgendwann nur noch eine unangenehme Erinnerung.

      Dass dies bald der Fall sei und einen rasch sinkenden PSA wünscht Dir
      Hvielemi
      Urologe FS kann Dir leider auch keine Hoffnung machen, aber vielleicht gibt es unter
      den sehr vielen Mitgliedern dieses Forum doch den Einen oder Anderen, der Dir aus
      eigener Erfahrung über den Abbauvorgang dieses Gels berichten kann.
      Bleibt auch noch die Frage nach einer spezifischen (lokalen?) Behandlung gegen die
      Schmerzen und die zu vermutende Entzündung.

      Carpe diem!
      Hvielemi
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #4
        Ich habe den deutschen Vertriebspartner CS-Diagnostics des Herstellers von SpaceOAR angeschrieben und auf Kazikes Erfahrungsbericht aufmerksam gemacht. Daraufhin kam heute die nachstehende Stellungnahme:

        "Sehr geehrter Herr xyz,

        vielen Dank für die Zusendung Ihrer e-mail vom 05.09.2013. Da wir unser Geschäft sehr ernst nehmen, sind wir natürlich auch an den negativen Erfahrungen einzelner Patienten interessiert.

        Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir im vorliegenden Fall nur generell antworten können, da wir weder den Patienten, noch seinen Arzt oder einzelne Befunde kennen. Wir können und wollen daher keine Ferndiagnose betreiben; jedoch sind uns die genannten Symptome als bekannte seltene Nebenwirkung nach Injektion des Gels bekannt.

        Für den Patienten ist es beruhigend zu wissen, dass sich wirklich das gesamte Gel, da biokompatibel, abbaut und auch die Schmerzen relativ schnell nachlassen.

        Da in diesem Fall scheinbar (dies können wir nur vermuten) etwas Gel versehentlich in eine Schicht der Rektumwand gelangt ist, sind die starken Druckschmerzen entstanden. In den Fällen, in denen Gel in durchblutetes Gewebe (hier vermutlich die Rektumwand/Mucosa) gelangt, wird es durch die Blutzirkulation und die Wirkung einzelner Enzyme noch schneller abgebaut, als in dem Raum zwischen Prostata und Rektum, in den das Gel eigentlich nur injiziert werden soll. Es kann in seltenen Fällen vorkommen, dass vom applizierenden Arzt bei der Positionierung der Nadel die Rektumwand angestochen wird und somit ungewollte kleine Geldepots hinterlassen werden. Diese können dann für einige Tage (Erfahrungswerte liegen hier bei 2-14 Tagen) Druckschmerzen verursachen.

        Des weiteren möchten wir an dieser Stelle betonen, dass eine ganze Menge an Daten und wissenschaftlichem Material vorhanden ist, welches man auf der Homepage des Herstellers (http://www.augmenix.com/literature/) bzw. des Vertriebspartners in Deutschland (www.cs-diagnostics.de) einsehen kann. Dies ist weltweit und auch in Europa gesammeltes Datenmaterial zum SpaceOAR Hydrogel.

        Alleine in Deutschland können wir bereits auf mehr als 800 positiv verlaufene Anwendungen verweisen. Selbstverständlich hat jedes Arzneimittel bzw. Medizinprodukt auch potenzielle Nebenwirkungen; im Falle des SpaceOAR’s sind diese jedoch sehr selten und zeitlich begrenzt.

        Die Firma CS Diagnostics (Vertrieb Deutschland) nimmt ihre Aufgabe sehr ernst und verfolgt solche Nebenwirkungen weiter. Daher wäre es wünschenswert, wenn sich der betroffene Patient entweder direkt mit der CS-Diagnostics bzw. dem behandelnden Urologen in Verbindung setzen würde, damit dieser Fall offiziell nachverfolgt werden kann. Das Hydrogel darf nur von Ärzten injiziert werden, die speziell geschult und zertifiziert wurden. CS Diagnostics engagiert sich sehr für die Patienten und kümmert sich auch um die Schulung der behandelnden Ärzte, um beste Ergebnisse zu erreichen und zufriedene Patienten zu haben.
        Insgesamt kann man sagen, dass die Injektion des Gels erfahrungsgemäß problemlos verläuft und damit die Nebenwirkungen am Rektum drastisch reduziert werden.

        Zu erwähnen wäre ggf. noch, dass es ab dem Jahr 2014 einen eigens für die Gelapplikation bestimmten OPS-Code geben wird, der ohne medizinisch gute Begründungen der Fachärzteschaft und ausreichendem Datenmaterial nicht erteilt worden wäre. Bei OPS-Codes handelt es sich um die Abrechnung von medizinischen Anwendungen in den deutschen Kliniken."

        Ralf

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