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Hormonblockade als Therapie bei Neuropathie?

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    Hormonblockade als Therapie bei Neuropathie?

    In diesem Thread habe ich bereits auf meine Probleme durch eine seit langem bestehende Polyneuropathie (PNP) hingewiesen. Diese hat mein Neurologe von Anfang an als paraneoplastisches Syndrom (PNS) - d.h. vom Tumor ausgelöste Autoimmunreaktion - eingeordnet, wobei es sich um eine ungesicherte Hypothese handelte.

    Leider hat sich die Symptomatik in der Zwischenzeit noch deutlich verschlechtert, sodass mich die PNP deutlich stärker belastet als das PCa. Allgemeine Schwäche, Stand- und Gangunsicherheit führen in meinem Alter (84) zu einem konkreten Sturzrisiko und diversen anderen äußerst lästigen Symptomen.

    Eine kausale Therapie gegen PNP ist nicht möglich, es sei denn, man kennt die Ursache und therapiert diese. Nun habe ich erfahren, dass man durch die Bestimmung von Autoantikörpern im Serum PK als Verursacher erkennen bzw. ausschließen kann und ich werde diese Diagnostik durchführen lassen.

    Auch in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie wird auf die Bedeutung des PNS und die Möglichkeit des Nachweises durch Antikörperreaktion hingewiesen.

    Dies hat mich zu folgenden, sicher außergewöhnlichen Überlegungen veranlasst:

    Sollte sich das PCa als Verursacher der PNP bestätigen, so müsste logischerweise durch eine PK - gerichtete Therapie auch die PNP bekämpft werden können. Dabei denke ich an eine sequentielle Hormonblockade (SAB), die ich ohnedies als denkbare Therapie - Option betrachte, wenn das vorhandene Rezidiv noch eine Behandlung erforderlich machen sollte.

    Ist dieser Gedanke tragfähig?

    Über Stellungnahmen würde ich mich freuen
    Viele Grüße
    Helmut

    #2
    Theorie ist eines, aber ich habe bisher unter Hormontherapie keine Besserungen einer Polyneuropathie gesenen ....
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
    ----------------------------------------------------------

    Kommentar


      #3
      Paraneoplastisches Syndrom (PNS)

      Mit diesem Nachtrag zu meinem obigen Beitrag möchte ich meine Überlegungen verständlicher machen und gleichzeitig für das Thema PNS sensibilisieren, da es bisher im Forum noch kaum Beachtung gefunden hat.

      Bei meinen Recherchen lese ich u.a. folgende Aussagen:

      Paraneoplastische Syndrome (PNS) sind schwere Tumorbegleiterkrankungen, die jedoch leicht übersehen werden, da die Tumorbekämpfung im Vordergrund steht.

      Als die häufigste paraneoplastische Manifestation wird die sensomotorische Polyneuropathie benannt.

      PNS werden durch Autoimmunreaktionen gegen Proteine verursacht, die normalerweise ausschließlich im Nervensystem vorkommen, im Zuge der Entartung jedoch auch von Tumorzellen gebildet werden.

      Geringgradige neuromuskuläre Störungen treten bei Patienten mit Neoplasien relativ häufig auf. Dies bezeichnet man nicht als PNS.

      Paraneoplastische Antikörper können dem Tumornachweis bis zu 5 Jahren vorausgehen.

      Deren Bestimmung kann als Tumor - Frühdiagnostik, als Differentialdiagnostik tumor- und nicht tumorbedingter neurologischer Erkrankungen sowie zur Verbesserung der Lebensqualität von Tumorpatienten erfolgen; dies geschieht jedoch relativ selten.



      Folgerungen:

      Krebspatienten können ein PNS entwickeln, welches ihre Beschwerden verstärkt. Sie kennen die Ursache nicht, da die Assoziation mit einem Tumorleiden nicht bekannt ist.

      Ebenso unbekannt ist die Tatsache, dass man durch immunhistochemische Untersuchungen feststellen kann, ob die Symptome eine onkologische Ursache haben.

      Es ist naheliegend, dass auch viele Ärzte diesem Phänomen zu wenig Beachtung schenken, obwohl ein positiver Antikörperbefund eine außerordentliche Bedeutung für die frühe Diagnose eines verborgenen Tumorleidens besitzt und eine umgehende und intensive Untersuchung der Patienten erfordert.

      Auch nach einer Krebsdiagnose wird wohl kaum entsprechende Diagnostik betrieben, um PNS festzustellen und durch geeignete Maßnahmen die Lebensqualität des Patienten möglichst zu erhalten.


      Dies gilt natürlich auch für die Urologie.



      Persönliche Erfahrungen:


      Meine neuropathischen Beschwerden bestehen seit der PK - Diagnose vor 13 Jahren mit schwankender Intensität, aber steigender Tendenz.

      Wie bereits erwähnt, leide ich durch eine Polyneuropathie (PNP) massiv unter Kraftverlust, Muskelabbau, Missempfindungen und Koordinationsstörungen. Schwächezustände, Gang - und Standunsicherheit, Sturzrisiko sowie Verlust der Handschrift sind die Folgen.

      Ich ließ jährliche Kontrollen der PNP durchführen und suchte zusätzlich Rat in Fachkliniken. Die einheitliche Aussage war, dass eine kausale Therapie nicht möglich sei. Es wurde mir lediglich eine symptomatische Therapie in Form von Schmerzmitteln angeboten, die ich jedoch ablehnte, weil ich keine nennenswerten Schmerzen hatte.

      Zu keinem Zeitpunkt erhielt ich irgendwelche Empfehlungen für weitere Maßnahmen, welche die Symptome lindern und die Entwicklung verzögern könnten.

      Dies geschah vielmehr aus eigenem Antrieb durch regelmäßiges Training im Fitness - Studio, tägliche häusliche Gymnastik (Ergometer, Dehn,- Kräftigungs- und Koordinationsübungen), Sauna, Wechselbäder, Krankengymnastik, Laufen mit Stöcken, Versuche mit Feldenkrais, PNF, Akupunktur, Vibrationstherapie, Hochtontherapie, Vitamin B, Alpha-Liponsäure.

      Trotz aller Bemühungen konnte eine laufende Verschlechterung nicht vermieden werden; der aktuelle Zustand bedeutet eine massive Einschränkung der Lebensqualität.

      Erst kürzlich habe ich erfahren, dass sich durch die Bestimmung von Autoantikörpern im Serum ein Tumor als Verursacher nachweisen bzw. ausschließen lässt.

      Bei weiteren Recherchen lese ich, dass es zur Milderung der neurologischen Beschwerden weitere symptomatische Therapien durch immuntherapeutische Maßnahmen (z.B. Kortikosteroide, intravenöse Immunglobuline, Plasmapherese) gibt.

      Im klinischen Alltag hat sich gezeigt, dass immuntherapeutische Maßnahmen umso mehr Aussicht auf Erfolg haben, je früher sie begonnen werden.

      Hier wurde bei mir innerhalb von 13 Jahren leider vieles versäumt, was geeignet gewesen wäre, die Nervenschäden in Grenzen zu halten.

      Es dürfte verständlich sein, dass ich jeden Strohhalm nutzen möchte, einer weiteren Verschlechterung vorzubeugen.

      Ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das sich abzeichnende biochemische Rezidiv die deutliche Verschlechterung der letzten Zeit bewirkt. Da eine kausale Therapie nur möglich ist, wenn die Ursache bekannt ist und therapiert wird, wäre eine Hormonblockade eine logische Konsequenz, umso mehr, als das Rezidiv möglicherweise früher oder später ohnedies ein Handeln erfordern wird.

      Ich bin mir dabei im Klaren, dass dies ein Experiment ist und eine nennenswerte Regeneration der eingetretenen Nervenschäden kaum zu erwarten ist. Aber ich wäre froh, eine weitere Verschlechterung vermeiden zu können, um nicht in absehbarer Zeit im Rollstuhl zu landen.

      Grüße Helmut

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