Die Leitlinien sehen bei der AS die mindestens zweijährliche Re-Biopsie vor. Aber, werden sich viele gefragt haben, was gibt es außer der Infektion noch für Nebenwirkungen?
Gefährdet AS und Biopsie möglicher Weise meine Erektionsfähigkeit (Biospsie trifft z.B. das Nervenbündel ..) mehr als OP und Bestrahlung???
Ich habe hier deswegen mal einen Artikel dazu angefügt:
Auswirkung wiederholter Biopsien bei Prostatakrebs-Patienten unter Active Surveillance auf erektile Funktion
Bei vermehrter Diagnose von Prostatakrebs in einem frühen Krankheitsstadium, sollen Patienten mit einem low-risk-Tumor häufiger mit Active Surveillance die Therapiemaßnahmen bis zur Krankheitsprogression verschieben können. Damit verbunden ist die in regelmäßigen Abständen stattfindende Überwachung des Tumors in Biopsie-Stanzen. Diese werden heute routinemäßig durch Ultraschall-geleiteten Eingriff mit relativ geringem Risiko für ernsthafte Komplikationen gewonnen. Dennoch sollte einer des Öfteren vorgebrachten Hypothese nachgegangen werden, wonach wiederholte Prostata-Biopsien womöglich zu einer verminderten erektilen Funktion führen könnten (Braun K, et al. 2013):
Bisherige Mitteilungen über die erektile Funktion nach Prostata-Biopsien sind widersprüchlich: Einige Untersucher berichten von akuter bis lang anhaltender erektiler Dysfunktion (ED), andere wiederum konnten keinen Effekt ermitteln.
Es wurden 342 Männer identifiziert, bei denen die erste Prostata-Biopsie zwischen 2000 und 2009 vorgenommen worden war. Daten der Nachbeobachtung reichen bis Oktober 2011. Die erektile Funktion (EF) wurde anhand der 6 EF-Fragen des International Index of Erectile Function (IIEF)-Fragebogens eingestuft.
Die Patienten waren median 64 (58–68) Jahre alt. Anfänglich wurde ein medianer PSA-Wert von 4,7 (3,3–6,6) ng/ml ermittelt. Die mediane Dauer unter Active Surveillance betrug 3,5 Jahre. Von den Männern hatten 41% Hypertonie und 44% Dyslipidämie.
Bei den 342 Patienten unter Active Surveillance wurden insgesamt 521 Bestimmungen des IEF-6 Score durchgeführt. Die Scores nahmen während der Nachbeobachtung geringfügig ab (1,0 Punkte/Jahr über 4 Jahre hinweg). Wurden nur Patienten ohne eine zu Beginn bestätigte erektile Funktion (n=79) berücksichtigt, war der Trend ganz ähnlich (Erniedrigung um 1,5 Punkte/Jahr über die ersten 4 Jahre mit Active Surveillance).
Hatten Patienten zu Beginn der Untersuchung 2 oder mehr Komorbiditäten war die erektile Funktion deutlich schlechter als bei Patienten mit keiner oder nur einer Komorbidität. Der Abfall über die Nachbeobachtungszeit war jedoch unabhängig von der anfänglichen Komorbidität. Die Verringerung des IIEF-6 Score stand auch im Zusammenhang mit der Anzahl der Biopsien. Zugleich stieg der Anteil der Patienten, von dem PDE5-Hemmer angewandt wurden von 1% auf 15% im Jahr 5 der Studie. Auch die Zunahme der PDE5-Anwendung stand im Zusammenhang mit der Anzahl der Biopsien.
Bei den longitudinal nachverfolgten Prostatakrebs-Patienten unter Active Surveillance wurde eine leichte Verschlechterung der erektilen Funktion und die vermehrte Anwendung von PDE5-Hemmern beobachtet.
⇒ Es war nicht möglich den Effekt wiederholter Prostata-Biopsien vom natürlichen Alterungsprozess auf die erektile Funktion abzugrenzen. Die Befunde sprechen allerdings für die Folgerung, dass vermehrte Biopsien im Zusammenhang mit Active Surveillance die erektile Funktion kaum negativ beeinflussen.
Braun K, Ahallal Y, Sjoberg DD, et al. 2013. Effect of repeated prostate biopsies on erectile function in men under active surveillance for prostate cancer. J Urol [Epub ahead of print].
Gefährdet AS und Biopsie möglicher Weise meine Erektionsfähigkeit (Biospsie trifft z.B. das Nervenbündel ..) mehr als OP und Bestrahlung???
Ich habe hier deswegen mal einen Artikel dazu angefügt:
Auswirkung wiederholter Biopsien bei Prostatakrebs-Patienten unter Active Surveillance auf erektile Funktion
Bei vermehrter Diagnose von Prostatakrebs in einem frühen Krankheitsstadium, sollen Patienten mit einem low-risk-Tumor häufiger mit Active Surveillance die Therapiemaßnahmen bis zur Krankheitsprogression verschieben können. Damit verbunden ist die in regelmäßigen Abständen stattfindende Überwachung des Tumors in Biopsie-Stanzen. Diese werden heute routinemäßig durch Ultraschall-geleiteten Eingriff mit relativ geringem Risiko für ernsthafte Komplikationen gewonnen. Dennoch sollte einer des Öfteren vorgebrachten Hypothese nachgegangen werden, wonach wiederholte Prostata-Biopsien womöglich zu einer verminderten erektilen Funktion führen könnten (Braun K, et al. 2013):
Bisherige Mitteilungen über die erektile Funktion nach Prostata-Biopsien sind widersprüchlich: Einige Untersucher berichten von akuter bis lang anhaltender erektiler Dysfunktion (ED), andere wiederum konnten keinen Effekt ermitteln.
Es wurden 342 Männer identifiziert, bei denen die erste Prostata-Biopsie zwischen 2000 und 2009 vorgenommen worden war. Daten der Nachbeobachtung reichen bis Oktober 2011. Die erektile Funktion (EF) wurde anhand der 6 EF-Fragen des International Index of Erectile Function (IIEF)-Fragebogens eingestuft.
Die Patienten waren median 64 (58–68) Jahre alt. Anfänglich wurde ein medianer PSA-Wert von 4,7 (3,3–6,6) ng/ml ermittelt. Die mediane Dauer unter Active Surveillance betrug 3,5 Jahre. Von den Männern hatten 41% Hypertonie und 44% Dyslipidämie.
Bei den 342 Patienten unter Active Surveillance wurden insgesamt 521 Bestimmungen des IEF-6 Score durchgeführt. Die Scores nahmen während der Nachbeobachtung geringfügig ab (1,0 Punkte/Jahr über 4 Jahre hinweg). Wurden nur Patienten ohne eine zu Beginn bestätigte erektile Funktion (n=79) berücksichtigt, war der Trend ganz ähnlich (Erniedrigung um 1,5 Punkte/Jahr über die ersten 4 Jahre mit Active Surveillance).
Hatten Patienten zu Beginn der Untersuchung 2 oder mehr Komorbiditäten war die erektile Funktion deutlich schlechter als bei Patienten mit keiner oder nur einer Komorbidität. Der Abfall über die Nachbeobachtungszeit war jedoch unabhängig von der anfänglichen Komorbidität. Die Verringerung des IIEF-6 Score stand auch im Zusammenhang mit der Anzahl der Biopsien. Zugleich stieg der Anteil der Patienten, von dem PDE5-Hemmer angewandt wurden von 1% auf 15% im Jahr 5 der Studie. Auch die Zunahme der PDE5-Anwendung stand im Zusammenhang mit der Anzahl der Biopsien.
Bei den longitudinal nachverfolgten Prostatakrebs-Patienten unter Active Surveillance wurde eine leichte Verschlechterung der erektilen Funktion und die vermehrte Anwendung von PDE5-Hemmern beobachtet.
⇒ Es war nicht möglich den Effekt wiederholter Prostata-Biopsien vom natürlichen Alterungsprozess auf die erektile Funktion abzugrenzen. Die Befunde sprechen allerdings für die Folgerung, dass vermehrte Biopsien im Zusammenhang mit Active Surveillance die erektile Funktion kaum negativ beeinflussen.
Braun K, Ahallal Y, Sjoberg DD, et al. 2013. Effect of repeated prostate biopsies on erectile function in men under active surveillance for prostate cancer. J Urol [Epub ahead of print].
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