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Hormonbehandlung nach REP (2003) und RT (04/2007) bei PSA 0,21 (10/2013)?

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    Hormonbehandlung nach REP (2003) und RT (04/2007) bei PSA 0,21 (10/2013)?

    Liebe Forumsmitglieder,

    nach dem mein PSA-Wert nunmehr die Grenze von 0,2 überschritten hat - aktuell 0,21 -, nähert sich die Zeit, so mein Urologe, mit einer Hormonbehandlung zu beginnen. Ich habe um Bedenkzeit gebeten, bis das Ergebnis der nächsten Messung feststeht. Mein PSA-Wert betrug vor über einem Jahr am 09.10.2012 2,0 um dann auf 0,17 zurückzufallen. Die anschließenden beiden Vierteljahreswerte betrugen 0,19 (siehe auch mein Profil). Ich bin verunsichert und möchte lieber noch abwarten, bevor ich den letzten Pfeil aus meinen Köcher nehme. Für gut gemeinte Ratschläge wäre ich dankbar; ggf. sollte ich doch noch einen zweiten ärztlichen Rat einholen (ärztliche Empfehlungen, sofern diese erlaubt sind, gerne an mein Postfach).

    #2
    Hallo fast Nachbar...

    Wenn ich Deine Werte im Profil richtig deute, dann hat sich Dein Wert innerhalb von 3 Jahren von 0,1 auf jetzt 0,21 verdoppelt. Also für mich ein ganz langsamer Anstieg....warum will der Urologe jetzt mit der Hormomtherapie anfangen, die Werte pendeln doch schon einige Zeit um die 0,2 herum. Ich kann Dir natürlich nicht raten, sondern Dir nur sagen, was ich für mich beschlossen habe: Ich werde, wenn es soweit ist, warten bis der PSA irgendwo bei 1,5 liegt und damit die Chance besteht, über bildgebende Verfahren den Ort des Geschehens zu lokalisieren und erst wenn lokal nichts mehr zu machen ist, über die HT nachzudenken.

    Aber es melden sich hier bestimmt noch kompetentere Mitstreiter...

    Gruß

    Uwe
    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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      #3
      Hallo wn.....,

      ich kann mich dem Rat von Uwe nur anschließen. Bitte lies gerne mein Profil. Ich habe seinerzeit einen Rat von Professor Schostak, der leider in diesem Forum nicht mehr vertreten ist, erhalten. Den befolge ich.

      Viele Grüße

      Werner

      Kommentar


        #4
        Zitat von wn25421pbg Beitrag anzeigen
        ggf. sollte ich doch noch einen zweiten ärztlichen Rat einholen.
        Hallo wn...?

        Ich gebe folgendes zu bedenken:
        Der bisherige Anstieg nach der Radiatio läuft sehr langsam,
        mit Verdoppelungszeiten (VZ) zwischen 2 und 2.5 Jahren. Bei
        weiterem Anstieg mit gleicher VZ würde ein PSA von 10 ng/ml
        erst in 10 bis 15 Jahren erreicht.

        Dieser langsame Anstieg ist für Metastasen untypisch, die Krankheit
        muss also noch nicht zwingend systemisch geworden sein.
        Erst dies wäre Anlass eine Hormontherapie zu beginnen.
        Könnte man die PSA-Quelle bei einem PSA um 2 ng/ml in einigen
        Jahren mittels MRT oder PET/CT identifizieren und danach
        unter Umständen laparoskopisch entfernen oder sonstwie
        gezielt therapieren?

        Das ist jetzt keine Handlungsempfehlung, sondern ein Vorschlag,
        das mit dem Urologen und im Rahmen einer Zweitmeinung zu besprechen.

        Carpe diem!
        Hvielemi
        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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          #5
          Lieber Konrad (Hvielemi)

          vor einiger Zeit war in Deinem Profil unter Interessen noch vermerkt"Uroonkologie". In der Tat bist Du trotz Löschung dieses Hinweises auf dem besten Wege, zu diesem ursprünglich fast als Hobby angegebenen Thema Dich zu einem Experten in Sachen PCa aufzuschwingen. Wie ist es anders zu erklären, dass Du reihenweise Ratschläge zu erteilen in der Lage bist, die Hand und Fuß haben. Ich bin sicher, wenn der Tag kommt, wo es für mich noch mal gilt, irgendeine Reißleine ziehen zu müssen, dass Du für mich noch was in der Pipeline hast, was außerhalb der evidenzbasierten Medizin liegt.

          "Ich denke nie an die Zukunft. Die kommt noch früh genug"
          (Albert Einstein)

          Gruß Harald

          Kommentar


            #6
            Zuviel des Guten

            Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
            Ich bin sicher, wenn der Tag kommt, wo es für mich noch mal gilt, irgendeine Reißleine ziehen zu müssen, dass Du für mich noch was in der Pipeline hast, was außerhalb der evidenzbasierten Medizin liegt.
            Lieber Harald
            Danke wiedermal für die überschwänglichen Komplimente, die ich so nicht verdient habe.
            Deine Reissleine, die Du bei dem gegenwärtigen sehr langsamen Anstieg Deines
            PSA wohl noch lange nicht, wenn überhaupt, ziehen kannst, kennst Du besser als
            ich. Trotz jahrelangen verschiedenartigen AH-Therapien ist bei Dir keinerlei
            Androgen-Resistenz zu erkennen.
            Irgendwo wirst Du noch ein paar 'Casodex' rumliegen haben, und sonst
            gibt es die in jeder Apotheke. Und nein, weit ausserhalb der EBM erteile ich keine
            Tipps, denn über die Interpretation von PSA-Verläufen komm ich nicht raus.
            Mit Akupunktur, exotischen Gewürzen und wiederentdeckten Alt-Chemikalien
            kenne ich mich überhaupt nicht aus, dies auch, weil mir der "Glaube" fehlt.

            @wn...
            Bitte lies dazu auch den orangen Text in meiner Signatur.

            @WernerE
            Den Rat von Martin Schostak habe ich in Deinem Profil nicht gefunden.
            Kannst Du den entsprechenden Beitrag verlinken bitte?

            Let the good times roll!
            Konrad / Hvielemi
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              Hallo Konrad,

              nachfolgend habe ich den Text von M. Schostak einkopiert.

              Gruß Werner


              M Schostak


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              Zitat von WernerE
              Beiderseits kapselüberschreitendes Prostatakarzinom (z. T. duktales Adenokarzinom). Präparationsränder und Absetzungsränder tumorfrei. Samenblasen bds. karzinominfiltriert. Metastasenfreie Lymphknoten pelvin bds. UICC-Klassifikation: pT3b pN0 (0/14) Mx R0; im Sinne des Stadiums III (UICC) Gleason´s Grade: 7 (4+3) Tumorvolumen: 7,29 ml.



              Lieber Werner,

              Ich fasse zusammen:
              Lokal fortgeschrittenes Pca, schlecht differenziert. Ränder frei. Es sind ausreichend Lymphknoten entfernt worden (14) und keiner war befallen.
              PSA nie Null, aktuell leichter biochemischer Progress, keine Symptome. Eine Nachbestrahlung der Loge ist erfolgt. Knochenszintigramm negativ.

              Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass wahrscheinlich ein oder mehrere weitere Lymphknoten (außerhalb des typischen Gebiets) befallen sind. Eine PET/CT-Untersuchung in diesem niedrigen PSA-Bereich bringt nichts (ich meine, man sieht den Herd noch nicht).

              Keine akute Gefahr; Ich rate zum Warten ohne jede Therapie. Zwischen 1 und 2,5 ng/ml sollte man zum Einen das Szintigramm wiederholen und zum Anderen eine PET/CT-Untersuchung machen.
              Zeigt sich darin ein gut erreichbarer, singulärer Herd (im Bauch), würde zumindest ich ihn laparoskopisch entfernen (das sehen nicht alle so), ist er schlecht erreichbar, sollte er bestrahlt werden.
              Spricht das PSA darauf nicht an, muss man in weiterer Folge an eine Hormonbeeinflussung denken. Ich würde frühestens ab 2 ng/ml und nur mit Bicalutamid 150 anfangen.
              Wenn es gut läuft, brauchst Du vielleicht niemals Hormone - zumindest sind die genannten Konzepte sicher gut geeignet, das möglichst weit nach hinten zu verschieben.

              Herzliche Grüße,

              Martin Schostak

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                #8
                Zitat von WernerE Beitrag anzeigen
                nachfolgend habe ich den Text von M. Schostak einkopiert.
                Ah, ich erinnere mich gut.
                Dieser Rat von Martin Schostak hatte mich sehr beeindruckt.
                (Bin ich nun des Plagiats verdächtig? ;-)

                Hvielemi
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Zitat von Hvielemi
                  Dieser Rat von Martin Schostak hatte mich sehr beeindruckt.
                  Lieber Konrad,

                  es war nicht nur dieser Rat, der dem Betroffenen wichtige Hinweise eröffnete, es war und ist der Mensch Martin Schostak, so wie ich ihn in Magdeburg vor der versammelten Elite von Urologen aus ganz Deutschland erlebt habe, der mich bis heute nachhaltig beeindruckt hat.

                  "Sowie man etwas Gutes tun will, kann man sicher sein, Feinde zu finden"
                  (Voltaire)

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                    #10
                    Lieber "wn",
                    auch wenn Du Dich (noch) nicht wieder gemeldet hast....

                    Alle Ratschläge, die zudem in die selbe Richtung gehen: "ABWARTEN", sind auch aus meiner Sicht richtig.
                    Und ein Aspekt, der bei Hvielemi anklang, sei nochmals betont: Du gewinnst Zeit!
                    Jeder Monat, um den Du Folgetherapien nach hinten schieben kannst, gibt Dir mehr Lebensqualität heute, lässt ein eventuelles Nachlassen der Antihormontherapie später eintreten und lässt neue und bessere Therapien erwarten.

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                      #11
                      Zitat von Ulli_HD Beitrag anzeigen
                      Jeder Monat, um den Du Folgetherapien nach hinten schieben kannst, ... lässt ein eventuelles Nachlassen der Antihormontherapie später eintreten ...
                      Das bezweiflle ich, denn die hormonunabhängigen Zellen entstehen nicht erst während der AHT, sondern sie müssen schon zuvor dagewesen sein.
                      Man erinnere sich: Um klinisch nachweisbar zu werden, also sagen wir mal bis PSA 1ng/ml, benötigt ein Krebs oder ein Krebsstamm von der Ursprungszelle rund 30 Verdoppelungszyklen. Taucht also ein neuer Stamm bei 0.05ng/ml auf, ist der bereits 25 mal verdoppelt bzw. je nach VZ bereits Jahre oder gar Jahrzehnte alt.

                      Was man gewinnt durch einen verzögerten Beginn der AHT oder durch Intermission ist therapiefreie und damit nebenwirkungsfreie Zeit und ein Zeitfenster, in dem mit bildgebenden Verfahren nach dem Krebs gesucht werden kann. Letzteres mag in vielen Fällen teure Spielerei sein, wie hier [4], in Einzelfällen führt es aber zu gezielten therapeutischen Konsequenzen, wie oben bereits erwogen wurde.

                      Carpe diem!
                      Konrad
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #12
                        Hallo Zusammen,
                        siehe hier:


                        Hormone in dieser Situation verbessern nicht die Prognose, sondern leider nur vorübergehend das PSA... ich rate dringend, ohne Therapie zu warten.
                        Etwa bei PSA 2,0 ng/ml lohnt sich eine PET-CT. Der Rest steht im anderen Thread.

                        herzliche Grüße

                        M. Schostak

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