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    Toll,

    nach langen Überlegungen, hatte ich mich, bei einer 85ml großen Prostata und einem Gleason Score von 3+3=6 für eine radikale Prostatektomie entschieden. Es wurde mit dem Roboter eine beidseitig nervenerhaltene Entfernung der Prostata durchgeführt.
    Etwas hat mich allerdings sehr irritiert, die Pathologen haben in meiner Prostata keine einzige Krebszelle gefunden.
    Wie kam dann der Krebs in die zwei Stanzen?
    Der Stationsarzt in der Rehaklinik meinte nur lapidar: " Seien sie Froh, jetzt können sie kein Prostatakrebs mehr kriegen."

    Frohe Weihnacht und schöne Bescherung!

    LG Wolfgang

    P.S. Ich hatte Glück im Unglück, ich war sofort nach der Entfernung des Katheters kontinent, was allerdings mit der Erektionsfähigkeit ist wird die Zeit zeigen.

    #2
    Hallo Wolfgang,

    Wunder gibt es immer wieder! Über einen ähnlichen Befund nach der Ektomie wurde hier schon einmal berichtet. Man war damals der Meinung, dass möglicherweise durch die Biopsie just die allein vorhandenen Tumorzellen erwischt wurden. Also Frohlocken auf der ganzen Linie trotz eigentlich unnötig stattgefundener Operation. Alles Gute weiterhin für Dich.

    "Verloren ist keiner, der noch träumen kann"
    (Carol Ann Hierl)

    Gruß Harald

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      #3
      Hallo Wolfgang,

      es ist schade, dass du dieses Forum nicht vor deiner OP gefunden hast.
      Bestimmt hättest du weitere Meinungen unserer Mietglieder erhalten.

      Ich konnte aus deinem Profil nicht das Alter ersehen.
      Wenn du die 70 Jahre bereits erreicht hast, wäre deine RPE nicht weiter tragisch.
      Ansonsten hätte es noch einige andere Möglichkeiten der Therapie gegeben.

      Die Entscheidung wäre aber trotzdem nicht einfach gewesen.
      Du solltest nur wissen, dass es nach einer radikalen Prostatektomie, wie auch bei anderen Optionen, Nebenwirkungen gibt.
      Allerdings können die Nebenwirkungen bei einer RPE etwas größer ausfallen.
      Ich denke da insbesondere an GV (Geschlechtsverkehr), und eine Inkontinenz.
      Hoffentlich hast du für dich die richtige Lösung gefunden.
      Entscheidungen sind verbindlich, sie können kaum rückgängig gemacht werden.

      Gruss
      Hartmut


      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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        #4
        Hallo Wolfgang
        Zitat von Wolf13 Beitrag anzeigen
        Etwas hat mich allerdings sehr irritiert, die Pathologen haben in meiner Prostata keine einzige Krebszelle gefunden.
        Wie kam dann der Krebs in die zwei Stanzen?
        Würde die Prostata vollständig in Parafin-Feinschnitte zerlegt und alle Felder beurteilt, bestünde eine große Chance weitere Krebszellen zu finden. Der Kostenaufwand wäre allerdings sehr hoch. Rein theoretisch hätte man mit den Biopsien die Tumoranteile vollständig entfernen können, was allerdings sehr unwahrscheinlich ist.
        Eine weitere Möglichkeit die Prostata zu untersuchen, ist die DNA-Zytometrie. In dieser Beschreibung findest Du Erkenntnisse daraus und auch den Weg eine Zweitmeinung zur Pathologie einzufordern.

        Gruß Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          Hallo Hartmut, hallo Heribert,
          vielen Dank für Eure Beiträge.
          Ich hatte schon vor der RPE Kontakt mit diesem Forum. Hier wurde mir nur eine Hormonbehandlung empfohlen.
          Der Urologe vom Ärzteteam der Krankenkasse empfahl eine Laserung mit anschließender Brachytherapie.
          Ich hatte sogar schon einen Termin für die Laserung, den ich aber nach einem Anruf vom Chefarzt der Urologie abgesagt hatte. Der Arzt teilte mir mit, dass diese Methode, bei einer Prostatagröße von 85-90 ml ein Experiment ist, bei dem es keine Langzeitergebnisse gibt.
          Da ich keine Lust auf Hormone und Strahlung hatte, habe ich mich daraufhin bewusst für eine RPE entschieden.

          Mit dem Ergebnis, bin ich auch relativ zufrieden, sofortige Kontinenz und beidseitig erhalten Nerven.
          Geringe Reaktionen, lassen auf eine baldige Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit hoffen.
          Bei einer Nachuntersuchung wurde die Prostata in weitere Teile zerlegt und es wurden weitere Einfärbungen vorgenommen.
          Da auch diese Untersuchung negativ waren, wurde entweder bei der Biopsie die Probe vertauscht oder die einzigen Krebszellen dabei entfernt.
          Nun kann ich kein Prostatakrebs mehr kriegen und endlich wieder befreit und schmerzlos pinkeln.
          Ich habe mich schon bei "Jugend pinkelt für Olympia" angemeldet. Die Einmetetergrenze habe ich schon übertroffen. :-)

          Euch und allen Forumsbesucher wünsche ich einen Guten Rutsch!

          LG Wolfgang

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            #6
            Hallo Harald, ich bemühe mich um positive Gedanken, ich kann die Uhr nicht zurück stellen.
            Ich befinde mich z.Zt. in der Anschlussheilbehandlung und möchte nicht mit einem der Patienten hier tauschen.
            Meine Freunde und Bekannten, wollen gleich, dass ich zum Anwalt laufe und einen Schuldigen für die angebliche Fehldiagnose suche.
            Bei mir überwiegen aber die positiven Ergebnisse. Wer einmal trotz voller Blase, kein Wasser lassen konnte, wird meine Freude über die Wasserwerferqualität bei Urinieren verstehen und sofortige Kontinenz ist auch kein Standard bei einer RPE.
            Vielleicht wäre dieses Ergebnis auch mit einer Laserung oder Hobelung erreicht worden, es gab aber halt die von zwei Pathologen bestätigte Krebsdiagnose in 2 von 12 Stanzen.
            LG Wolfgang

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              #7
              Hallo Wolfgang,

              die Befundung einer Stanze durch den Pathologen ist immer eine subjektive Befundung. Erst eine objektive Ploidieerfassung ergibt eindeutige Aussagen. Wie auch immer; Deine Psyche hat keinen Schaden erlitten. Ich wünsche Dir, dass Du bald locker die zwei Höhenmeter übertriffst.

              "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat"
              (Winston Churchill.)

              Gruß Harald

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                #8
                Hallo Wolfgang,

                egal, wie es nun gelaufen ist, du musst die Uhr gar nicht zurückstellen.

                Die positiven Ergebnisse sind doch entscheidend.
                Du bist dir nun ziemlich sicher, dass du keinen Krebs hast.
                Allein diese Erkenntnis ist es doch wert.
                Entscheide nun, ob du den Arzt tatsächlich verklagen willst.

                Mach dir keinen Kopp darüber, was wäre wenn . . .
                Erst war ich der Meinung, dass du ein wenig zu früh gehandelt hast.
                Wichtig ist doch aber, dass es dir gut geht, und die gelegentlichen Nebenwirkungen ausbleiben.
                Wir treffen alle nicht immer die richtige Entscheidung.

                Schau dir bitte an, wie es anderen Menschen nach einer RPE geht. Du wirst schnell erkennen, wie gut es ist, wenn nichts gefunden wird.

                Gruss
                Hartmut



                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                  #9
                  Allles ist gut!

                  Hallo, ich befinde mich z.Zt. in einer Anschlussheilbehandlung und kann von daher, wenn ich meine prostatalosen Mitbewohner sehe, sehr dankbar sein. An Silvester hatte ich Heimaturlaub und hatte schon 4 Wochen nach der OP so etwas wie eine Erektion, noch nicht arbeitsfähig aber mit etwas feintuning (Viagra, Pumpe oder Geduld) ausbaufähig. Neben meiner Kontinenz (bis auf wenige Tropfen), einen satten Strahl und Tatsache, nie Prostatakrebs bekommen zu können, bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden. Welcher Pathologe nun den richtigen Befund erkannt hat, bleibt dahingestellt und ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Meine größte Befürchtung nie wieder Sex haben zu können, wird wohl nicht eintreten, also braucht meine Psyche nicht ausrasten und nach Pillen oder Psychologen Ausschau halten. Ich wünsche Euch ein Gesundes neues Jahr! Liebe Grüße Wolfgang

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                    #10
                    Stichproben

                    Zitat von Wolf13 Beitrag anzeigen
                    Etwas hat mich allerdings sehr irritiert, die Pathologen haben in meiner Prostata keine einzige Krebszelle gefunden.
                    Wie kam dann der Krebs in die zwei Stanzen?
                    Diesen gestern geschriebene Satz von Urologe FS erklärt,
                    warum man in der Prostata den Krebs nicht wiedergefunden hat:
                    Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
                    Das so etwas u.U. im Gesamtpräparat nicht wiedergefunden wird, ist nicht ungewöhnlich,
                    da die Organe nur stichprobenartig (aber nicht zufällig) durchmustert werden
                    (eine KOMPLETTE Aufarbeitung einer Prostata würde ca. 15000 Euro kosten!)
                    Nachdem zwei Stanzen - das sind Stichproben im wahrsten Sinne des Wortes -
                    positiv waren, ist es äusserst unwahrscheinlich, dass da kein Krebs gegeben war.
                    Die untersuchten Schnitte der Prostata lagen eben daneben.

                    Ich wünsch Dir weitere Höhenrekorde und stets angenehme Erektionen
                    und auch sonst alles Gute.

                    Carpe diem!
                    Hvielemi
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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