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Geringe Krebsgefahr bei niedrigem PSA-Wert mit 40

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    Geringe Krebsgefahr bei niedrigem PSA-Wert mit 40

    Zitat von Ärztezeitung
    Haben Männer im Alter zwischen 40 und 50 niedrige PSA-Werte, können sie sich ein weiteres Prostatakrebs-Screening für die nächsten zehn Jahre sparen: Ihr Krebsrisiko ist dann äußerst gering.
    Bitte, hier weiterlesen.

    "Das Gewissen ist die innere Stimme, die uns warnt, weil jemand zuschauen könnte"
    (Henry Louis Mencken)

    Gruß Harald

    #2
    Dazu passen die neuen europäischen Leitlinien (03/2013):

    40-59 Jahre:
    bei PSA < 1 ng/ml, Früherkennung alle 8-Jahre
    bei PSA > 1 ng/ml. Früherkennung alle 2-4 Jahre

    60-65 Jahre:
    bei PSA < 2 ng/ml, Früherkennung alle 8-Jahre
    bei PSA > 2 ng/ml. Früherkennung alle 2-4 Jahre

    Und die kommenden deutschen S3-Leitlinien (offizielle Publikation sehr bald):
    45-70 Jahre
    PSA <1 ng/ml: PSA alle 4 Jahre
    PSA 1-2 ng/ml: PSA alle 2 Jahre
    PSA > 2 ng/ml: PSA jedes Jahr

    >70 Jahre, PSA < 1ng/ml: keine weitere KFE.

    Herzliche Grüße

    M Schostak

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      #3
      zitat aeztezeitung: Dagegen ist die Gefahr hoch, dass sie sich bei einem regelmäßigen PSA-Screening einer unnötigen Biopsie unterziehen.

      lieber eine unnötige biopsie als einen ca übersehen
      von welcher gefahr wird hier gesprochen

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        #4
        So ist das mit den Leitlinien,man darf sich nur nicht darauf verlassen.Bei mir wurde 2003 mit 49 ein PSA von 0,8 gemessen.Drei Jahre später war der Zug für eine kurative Behandlung schon abgefahren.PSA nahe 5 und GS 5+4.Bei mir wurde das Ca nur zufällig entdeckt,da ich mich auf die Aussage verließ,nach fünf Jahren wiederzukommen.Ich sehe keine Gefahr im regelmäßigem Screening,das Gegenteil ist der Fall.

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          #5
          diese psa-skeptiker kommer mir manchmal so unvernünftig vor wie die euroskeptiker in england
          dabei gibt es keinen besseren marker

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            #6
            Zitat von knoe54 Beitrag anzeigen
            So ist das mit den Leitlinien,man darf sich nur nicht darauf verlassen.Bei mir wurde 2003 mit 49 ein PSA von 0,8 gemessen.Drei Jahre später war der Zug für eine kurative Behandlung schon abgefahren.PSA nahe 5 und GS 5+4.Bei mir wurde das Ca nur zufällig entdeckt,da ich mich auf die Aussage verließ,nach fünf Jahren wiederzukommen.Ich sehe keine Gefahr im regelmäßigem Screening,das Gegenteil ist der Fall.
            Auch ich hab einen GS9.
            Schaut man meinen PSA-Verlauf in [3] PSA-Verlaufsanalyse nach Glättli an, ist leicht festzustellen, dass mein Kardiologe sich damals in etwa an das Protokoll hielt, das die künftigen Leitlinien festschreiben werden. Auch vermehrte Messungen hätten zu keiner früheren Entdeckung des Krebses geführt, selbst unter Einbezug der Verdoppelungszeit als Kriterium für die Nachmessung.
            Jedenfalls wäre die Metastasierung genauso verschlafen worden, wie es eben war, da der Anteil malignen PSAs (Rote Linie) vom höheren benignen Anteil (blaue Linie) überdeckt war, bevor der gemessene Gesamt-PSA (schwarze Linie) ca. 2.5ng/ml überschritten hatte (Ende Latenz).
            Dabei ist auch noch in Betracht zu ziehen, dass meine PSA-Werte nahezu mathematisch genau auf einer doppelten Exponentialfunktion liegen (die niemand ausser H.-H. Glättli aufschlüsseln will oder kann), während die meisten Verläufe erheblichen Schwankungen unterliegen zufolge einer dritten, mathematisch nicht erfassbaren PSA-Quelle, der Prostata-Entzündung.

            Es ist nun mal so:
            Solange die Prostata noch drin ist, ist PSA kein reiner Tumormarker.
            Da kann man messen so oft man will: Noch (!) kleine Tumoren sind nicht erkennbar,
            selbst wenn sie höchst gefährlich und längst metastasiert sein sollten.

            Carpe diem!
            Hvielemi \ Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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              #7
              PSA--Wert

              Hallo,
              habe gezögert aber will antworten.

              Bin zwar 85 Jahre alt habe seit mehr als 10 Jahre Prostatkrebs und und lebe immer noch.Warum schreibe ich überhaupt?
              Ich möchte meinen Erfahrungen nach nur den Jüngeren simpel sagen:Es wird nicht so heiss gegessen wie gekocht wird.
              Klingt banal aber so ist,(bei mir!) Möchte den jüngere "Betroffenen" nur Mut machen ohne auf tiefgreifende medizinische
              Erkenntnisse zurück zugreifen
              Kopf hoch es geht besser als ihr denkt-

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                #8
                Hallo, Herr Professor......

                Wie viele europäische Leitlinien, so dürften auch diese nicht unbedingt der Lebensrealität entsprechen !

                Ich habe exakt zu meinem 40 Lebensjahr mit der PSA-Messung begonnen, dieser lag mit 0,6 ng/ml im absolut unauffälligen Bereich. Hätte ich den Leitlinien entsprechend gehandelt und mich erst -8- Jahre später einer weiteren Messung unterzogen, ich glaube ich hätte nun ernste Probleme und bräuchte mir wahrscheinlich keine grünen Bananen mehr kaufen.

                Mein Krebs, der -4- Jahre später entdeckt wurde, mit 2 ml Tumorvolumen relativ klein, war aber dennoch bereits lokal fortgeschritten.

                Oft ist nichts wie es scheint.......

                Allerbeste Grüße aus Saigon......

                Spertel

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                  #9
                  Zitat von spertel Beitrag anzeigen
                  Wie viele europäische Leitlinien, so dürften auch diese nicht unbedingt der Lebensrealität entsprechen !
                  Ich habe exakt zu meinem 40 Lebensjahr mit der PSA-Messung begonnen, dieser lag mit 0,6 ng/ml im absolut unauffälligen Bereich. ....
                  Mein Krebs, der -4- Jahre später entdeckt wurde, mit 2 ml Tumorvolumen relativ klein, war aber dennoch bereits lokal fortgeschritten.
                  Besonders wichtig für die Frage der PSA-Frequenz ist die familiäre Disposition:

                  • Wenn ein männliches Familienmitglied (Bruder oder Vater) betroffen ist, verdopplelt sich das Risiko.
                  • War derjenige unter 60, verdreifacht es sich,
                  • Waren beide (Bruder UND Vater) betroffen, vervierfacht es sich.
                  • Wenn drei oder mehr Mitglieder der Familie in drei aufeinander folgenden Generationen oder mehrere unter 55 Jahren in der Familie betroffen sind, ist das Risiko sogar 5-fach erhöht.


                  In einer solchen Risikolage muss selbstverständlich auch ohne Symptome früher und höherfrequent untersucht werden. In Ihrem Profil steht: "Prostatakrebs in der Familie, Großvater verstarb 1964 an einem Prostataleiden, Vater erkrankte an Pca".
                  Für diese Situation gilt die Aussage also genau nicht, sondern es soll gemäß eben dieser Leitlinien ein 2-jähriger Abstand, beginnend ab 40 nicht überschritten werden.
                  Das ist ja auch so passiert ABER ein Anstieg auf 2,3 bzw. 2,1 nach dieser kurzen Zeit ist pathologisch, hier hätte eine Biopsie erfolgen sollen. Trotzdem erfolgte diese erst gut 2 Jahre später, nun war das Pca lokal fortgeschritten.

                  Noch ein paar allgemeine Worte:
                  • Früherkennung richtet sich an die gesunde, also asymptomatischen Bevölkerung.
                  • Patienten mit Symptomen müssen sowieso abgeklärt werden.
                  • Risikofamilien müssen früher und engmaschiger untersucht werden


                  Leitlinien basieren auf Studien. Je klarer die Evidenz, desto härter die Aussage. Das reicht von "Soll nicht", "sollte nicht", über "kann gemacht werden", "sollte gemacht werden" zu "soll gemacht werden".

                  Für diese Aussage ist die größte bekannte Studie heran gezogen worden und die Evidenz entsprechend hoch: Roobol MJ, Roobol DW, Schröder FH. Is additional testing necessary in men with prostate-specific antigen levels of 1.0 ng/mL or less in a population-based screening setting? (ERSPC, section Rotterdam). Urology 2005 Feb;65(2):343-6.

                  Nur weniger als jeder Tausendste Patient mit Pca ist unter 50. Der Anteil von Patienten mit genetischer Disposition ist in dieser Gruppe besonders hoch (s.o.).
                  Das Prinzip einer Selbsthilfegruppe hebt Extreme hervor. Trotzdem profitiert die Mitte der Bevölkerung nicht davon. Das Verteilen des "Rezepts" nach einem Lottogewinn führt ja wohl auch eher zur Vergrößerung der Gruppe der Verlierer.


                  herzliche Grüße

                  M Schostak

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                    #10
                    Hallo Reinhard,

                    Professor Schostak hat eigentlich schon alles verdeutlicht. Es gibt gerade beim Krebs so viele Imponderabilien, dass man letztlich wohl sagen darf: keine Regel ohne Ausnahme. Neben den familiären Gegebenheiten gibt es eben auch immer wieder Ausreißer, die in keine Norm passen. Trotzdem ist es sinnvoll auf Grund der durch die benannten Studien gewonnenen Erkenntnisse, nunmehr regulierend zu reagieren und die Leitlinien entsprechend anzupassen.

                    Bei der Begehung des Tunnels von Củ Chi - bitte, hier lesen, in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon), wirst Du wohl ähnlich beeindruckt sein, wie ich es war. Weiterhin gute Reise.

                    "Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen"
                    (Marie Curie)

                    Gruß Harald
                    Zuletzt geändert von Gast; 21.01.2014, 11:28. Grund: den Namen geändert - Spertel - Reinhard

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                      #11
                      Alles klar, Herr Prof. Schostak !

                      Ich wollte mit meinem Statement nur darauf hinweisen, dass es auch die anderen Fälle gibt. Es stimmt schon, dass viele Betroffene unter 50, die hier mal aufgetreten sind, um Ratschläge und Meinungen zu lesen, eine familiäre Vorbelastung hatten. Den Überblick über die prozentuale Verteilung der Altersgruppen habe ich allerdings nicht, das wissen Sie besser.

                      Meine Diagnose war 2005; damals galten vermutlich noch ganz andere Leitlinien. Mein Urologe war damals genauso erschüttert, da sein jüngster Patient bereits 58 Jahre alt gewesen ist. Ich hatte dieses Alter massivst unterschritten.

                      Mir stellt sich allerdings heute noch die Frage, ob man -2- Jahre vorher, damals war eine Biopsie mit nur -6- Stanzen wohl noch die Regel, überhaupt etwas getroffen hätte. Bei einer Prostata, die immerhin schon ca. 35 ml gross war, gar nicht so einfach; vielleicht hat's ja auch so noch gereicht.

                      @Harald

                      Niemals Harald !! Da war ich schon mal drin und habe tierische Platzangst bekommen, zurück ging's nicht, und so musste ich halt da durch.
                      Ich bin eher auf den Märkten zu finden oder mache ein Trip ins Mekong-Delta.

                      Gruss

                      Reinhard

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