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Blasenbodenbefall

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    Blasenbodenbefall

    Hallo,
    im letzten Sommer wurde bei mir im Rahmen einer Zystektomie der Blase - ypTa (m), ypNo (0/34) G3 / high grade - eine
    Resektion der HR mitsamt der Prostata (zufallsbefundlich diagnostiziertes Prostatakarzinom pT2c, pNo (0/34), Gleason: 7 =3 (80%) + 4 (20%), handelt es sich klinisch um eine Ro-Situation) mit Anlage eines Pouch 1 vorgenommen.

    In der AHB wurde mir gesagt, dass der Krebs in der Kapsel bereits durchblutet worden sei und deshalb eventuell noch einmal auftreten könnte. Mir wurde empfohlen, mein Gewicht (z. Zt. 87.4 kg bei 178 cm, m, Alter 65 J.) zu verringern, weshalb ich unter Verzicht auf tierische Fette schon fast 13 kg abgenommen habe.

    Vor einem halben Jahr waren alle Werte in Ordnung und nächste Woche erfolgt eine weitere Untersuchung.

    Bei einem Bekannten wurde bei einer Prostatektomie festgestellt, dass das Prostatakarzinom pT4, GIII, N2, Pn1, R1, Gleason-Score 4 +5, bereits in den Blasenboden eingedrungen ist.

    Seit der OP ist er inkontinent und er soll nach Erreichen der Kontinenz eine adjuvante Strahlentherapie bekommen. Inzwischen sind drei Monate vergangen, ohne dass sich die Inkontinenz etwas abgemildert hätte. Er bekommt zwar eine hormonelle Behandlung, aber die Inkontinenz kann ja noch lange andauern....

    Ich an seiner Stelle würde keinen Moment zögern und mir die befallene Blase sofort entfernen lassen. Das hätte den Vorteil, dass er mit einem Pouch 1 wieder voll am sozialen Leben teilnehmen könnte.

    Für weitere Info wäre ich dankbar.


    Herzliche Grüße, Hermes

    #2
    Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
    Ich an seiner Stelle würde keinen Moment zögern und mir die befallene Blase sofort entfernen lassen. Das hätte den Vorteil, dass er mit einem Pouch 1 wieder voll am sozialen Leben teilnehmen könnte.


    Und warum sagst Du dies nicht Deinem Bekannten...?

    Gruß Helmut

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      #3
      Ach Helmut.....

      steht doch im nächsten Satz: "Für weitere Info wäre ich dankbar"

      Ich vermute daher, dass der Bote in diesem Fall weitere Ratschläge von Betroffenen wünscht, dies aber vielleicht nicht so klar wie Du ( :-)) artikulieren kann.

      Also - hilfreiche Hinweise vor, ich kann nichts beitragen.

      Uwe
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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        #4
        Deine Frage ist gut Helmut,
        denn damit fällt mir der Einstieg leichter, und Du Uwe, hast genau erkannt, wieso ich frage. Riesendank an Euch!!!

        Mein Problem liegt darin, dass ich mich über meinen Blasenkrebs bereits vor der OP eingehend informiert hatte, aber von Prostatakrebs nicht die geringste Ahnung besitze.

        Wenn ich meinen Bekannten mit dem, was ich machen würde, zu einem anderen Arzt schicken würde, dann weiß ich doch gar nicht, ob diese Therapie wegen seiner fortgeschrittenen Erkrankung für ihn überhaupt noch indiziert ist.

        Ich hatte ihn schon mehrfach auf die Möglichkeit der Einholung einer Zweitdiagnose angesprochen, aber er vertraut seinem Arzt.

        Es macht ihm aber auch zu schaffen, dass er erst dann bestrahlt werden kann, wenn er kontinent ist.

        Ich halte mich deshalb zurück, habe aber Angst davor, dass jetzt wertvolle Zeit vergeudet wird, um Metastasen zu verhindern.

        Deshalb ist meine Frage, ob ich mir diese Gedanken bei der Diagnose Prostatakarzinom pT4, GIII, N2. Pn1, R1, Gleason-Score 4 + 5 überhaupt noch machen müsste.

        Es wäre nett, wenn ich zu dieser Diagnose die jeweilige Bedeutung erfahren könnte.

        Mein Bekannter weiß nichts von dieser Anfrage und bekommt von mir auch kein Ergebnis mitgeteilt, denn ich bin kein Arzt.

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          #5
          Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
          Ich halte mich deshalb zurück, habe aber Angst davor, dass jetzt wertvolle Zeit vergeudet wird, um Metastasen zu verhindern.
          Deshalb ist meine Frage, ob ich mir diese Gedanken bei der Diagnose Prostatakarzinom pT4, GIII, N2. Pn1, R1, Gleason-Score 4 + 5 überhaupt noch machen müsste.
          Es wäre nett, wenn ich zu dieser Diagnose die jeweilige Bedeutung erfahren könnte.
          Hallo Hermes,

          bei einem Gleason-Score von 9a (4 + 5, "hochmaligne") ) und einem klinischen Tumorstadium von T4 (Kapseldurchbruch, Infiltration der umliegenden Organe) , N2 (Lymphknotenbefall) R1 (Resiktionsrand, Schnittränder, positiv)
          ist von einer systemischen Erkrankung auszugehen. D.h. ein Metastasierungsprozess ist gegeben, auch wenn dieser klinisch noch nicht auffällig sein sollte.
          Aus dem aktuellen PSA-Wert kann eine weitere Aussage dazu gemacht werden.

          Das "staging", Ausmaß, Fortschritt, der Erkrankung, kann durch ein Skelettszinitgramm, besser eine PET/CT, ( PSMA-PET/CT ), kombiniert mit einer MRT, wenn dem so sein sollte und Metastasen klinisch auffällig sind ( bei einem erhöhten tPSA ), die Lokation, Raumforderung, bildlich angezeigt werden..

          Gruß Helmut

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            #6
            Hallo Helmut,
            für diese umfassende Info möchte ich Dir herzlich danken.

            Heute Mittag habe ich meinen Bekannten wieder getroffen und er erklärte mir, dass die Inkontinenz heute eine der vier Schlimmsten seit der OP gewesen sei.

            Er macht sich jetzt Gedanken darüber, ob er mit dem Beckenbodentraining vielleicht schon übertrainiert sein könnte...

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              #7
              @Hermes:

              Bzgl. des Beckenbodentraining um die Inkontinenz in den Griff zu bekommen, kann ich keine Aussage machen. Die Erfolge sind individuell sehr unterschiedlich und es kann auch keine Pauschalaussage getroffen werden. Der "Eine" schafft es der "Andere" nicht. Ob ein Übertraining vorliegen kann entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis. Die Therapeuten könnten für eine Info hilfreicher sein.

              Nochmal zu der bevorstehenden Strahlentherapie. Diese ist bei dem klinischen Tumorstadium, so wie dies bei Deinem Bekannten vorliegt, angezeigt. Es handelt sich hierbei um eine sog. adjuvante Radatio, Strahlentherapie, der Prostataloge und Lymphabzugswege, um eine evtl., noch nicht klinisch relevante Metastasierung (Mikrometastasen) entgegenzuwirken, da eine Metastasierung sich zunächst hämatogen, Blutkreislauf, über das Lymphsystem, vollzieht und sich dann erst über das Skelett ausbreiten kann. Eine Ausbreitung direkt über das Skelett ist auch gegeben, aber eher selten.

              Abschließend möchte ich auch darauf hinweisen, dass selbst bei diesen Tumorstadium (T4) und einem GS von 9a, ein Metastasierungsprozess ausbleiben kann. Weitere tumorbiologische Marker welche intraindividuell unterschiedlich ausgeprägt sind, bzw. Expressionen aufweisen, oder nicht, sind dafür eine Voraussetzung.

              Dies ist zwar sehr selten, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

              Gruß Helmut

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                #8
                Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
                Ich halte mich deshalb zurück, habe aber Angst davor, dass jetzt wertvolle Zeit vergeudet wird, um Metastasen zu verhindern.
                Du hast geschrieben, dass Dein Bekannter derzeit "zwar eine hormonelle Behandlung bekommt".
                Das kennst Du vom Blasenkrebs her nicht. Es handelt sich wohl um eine Anti-Hormon-Therapie
                (AHT), bei der das Testosteron unterdrückt wird. Damit wird über einen Zeitraum von bis zu
                mehreren Jahren das Wachstum des Prostatakrebses angehalten.
                Dein Freund steht also nicht unter Zeitdruck und kann sich erst mal seiner Kontinenz widmen
                und dann weiterschauen.

                Euch beiden wünsche ich alles Gute.
                Carpe diem!
                Hvielemi / Konrad
                Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                  #9
                  Danke, Helmut und Konrad, für Eure Antworten. Es fällt mir jetzt leichter, abzuwarten - Danke, Hermes

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