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Gute Fette, schlechte Fette differenzierter betrachteen?

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    Gute Fette, schlechte Fette differenzierter betrachteen?

    Kommentierung einer aktuellen Studie im NetDoktor gefunden:

    Zitat von NetDoctor
    "Steigern bestimmte Fette das Risiko für Herzkrankheiten wirklich?
    Und können Omega-3-Fettsäuren davor schützen? Wissenschaftler
    stellen die aktuellen Empfehlungen in Frage.
    Ihr Argument: die Daten von mehr als 600.000 Menschen."
    Welche Differenzierung können wir bei unserer Erkrankung daraus ableiten?

    Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    #2
    Gut und Böse gilt nicht mehr?

    Heribert,
    nun, wir sind ja schon etwas tiefer in die Welt der Medizin eingedrungen, so dass wir uns etwas mehr Nachfragen zumuten dürfen, und nicht irgendwelche publizistischen Pauschalstatements unreflektiert übernehmen müssen. Wie fangen wir damit an? Relativ einfach! Das NetDoktor Editorial von Jens Richter gibt uns die ersten Hinweise:

    1. Dr. Rajiv Chowdhury
    2. University of cambridge UK

    Ergänzen wir das mit den Studienzielen:

    3. coronary heart disease
    4. fatty acids

    Ergibt sich in unserer Lieblingssuchmaschine schon beim 7. Treffer ein Medscape Review, dem ich eigentlich mehr vertrauen würde.

    Relative Risk for Coronary Events, Top vs Bottom Third of Total Dietary Fatty-Acid Intake Levels in Prospective Cohort Studies

    Saturated 1,02
    Monosaturated 0,99
    Long-chain omega-3 0,93
    Omega-6 1,01
    Trans 1,16
    Also daraus abzuleiten "Gut und Böse gilt nicht mehr" finde ich nicht nachvollziehbar! Interessant wäre für mich z.B. die Frage, wie hoch denn die entsprechenden Serumwerte waren, und ob es einen Dosis/Wirkungszusammenhang gibt? Dies könnte wichtig sein, da man sowieso von einer generellen Unterversorgung von Omega-3 Fetten ausgehen kann.

    Just my 2-Cents
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    Kommentar


      #3
      Ergo können wir all diese und ähnliche Studien in die Tonne kloppen und nur eine Empfehlung daraus ableiten, wenn wir die individuellen physiologischen Werte jedes Einzelnen vorliegen haben.

      So wie ich das also sehe, müssten wir die Gründe der Unterschiede der Aufnahmefähigkeit von langkettigen und kurzkettigen Fettsäuren zwischen den einzelnen Probanden kennen, um eine Aussage machen zu können? - So wird immer ein Haar in der Suppe zu finden sein oder gefragt, die Ernährungswissenschaft bietet keinen verwertbaren Schlüssel Erkrankungen vorzubeugen oder ihre Auswirkungen zu minimieren solange wir nicht die vollständige Physiognomie des Einzelnen mit einbeziehen können?

      Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
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      (Luciano de Crescenzo)

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        #4
        Himmelhoch jauchzend, zu(m) Tode betrübt

        Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein;
        Langen und bangen in schwebender Pein;
        Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt;
        ...

        (Goethe)

        Mein lieber Heribert,
        ganz so schwarz/weiß muss und darf man es nicht sehen. Weder sollten wir alle Studien in die Tonne kloppen, noch sofort und unreflektiert als die reine Wahrheit übernehmen. Vielerlei Interessen finden sich hier zusammen, und wenn es um Ernährung geht, auch viel Lobbyarbeit. Omega-3/6 bzw. Transfette sind scheinbar ein sehr kontrovers gesehenes Thema. Es hat mich selbst ein bisschen überrascht, welche Argumenten in der anschließenden Medscape Diskussion vorgetragen wurden:

        Dr. Maximilian de Courten:
        This is the start of a seismic shift in dietary recommendations!
        das klingt nicht gerade nach Bereitschaft zu objektiver Aufarbeitung des Themas.

        Mein Rezept: ich schaue mir erst mal kurz andere Reviews an, ob die zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen. Dann versuche ich die Originalstudie zu lesen. Das scheitert aber oft an den aufgerufenen Kosten, da bin ich zu geizig. Dann gibt es natürlich noch jede Menge mögliche Verzerrungen, die man sich ggf. durch eigenes Nachdenken erschließen muss. So berichtet in den Kommentaren z.B. ein Dr. Sudhir Sinha aus Indien, dass:

        We have our own unpublished data in Indian patients which suggests Indian patients with acute coronary syndrome don't have any association to abnormal lipid profile. Their lipid profile is actually better than controls.
        Könnte auch daran liegen, dass Risikopatienten, selbst in Indien, vermehrt Statine einnehmen?

        Eine andere passende Verzerrung beschreibt der von mir wegen seines Schreibstils so gern gelesene Dr. Mark Moyad im aktuellen PACCT Newsletter:

        For example, in one of the largest studies ever conducted on mercury exposure from fish that included over 170,000 men and women, researchers found a LOWER risk of cardiovascular disease in those with higher mercury exposure...
        Kann das sein? Mehr Quecksilber im Blut ist mit geringen Herz-Kreislauferkrankungen verbunden? Bevor ihr jtzt an die alten Thermometer geht: NEIN, das kommt vom Fisch, den die Leute gegessen haben (Omega-3), der leider auch immer etwas höhere Schwermetallbelastungen mit sich bringt, aber insgesamt vorteilhaft erscheint!

        Zum Schluss noch eine Korrektur, Risk-Reduction in der Omega-3 Gruppe ist 0.87 nicht 0.93 wie zuerst beschrieben. Behauptet zumindest Dr. Axel Sigurdsson, der die Originalstudie zu kennen scheint.

        There appears to be an error in the first table in the above summary..

        The original paper reports that for coronary outcomes in the prospective studies of dietary fatty acid intake, the RR was 0.87 (CI, 0.78-0.97) for total long chain omega-3 PUFA’s which is statistically significant.

        This suggests a positive effect of dietary long-chain PUFA's in terms of coronary risk.
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